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tdt mmer >s- und Z ! Erscheint irden Wochentag Abend« '/,«Uhr sür den ii Jahrgang. F 224.! f Dienstag, den 26. September j 1SS9 M bei Anzeige zu machen. lü gick. L. 21/9S. No. 2. Sekr Flvolmt. verordneter. 8, üen ich fernech» tritt. M «Wohnungen und mit nnsetzen. ivläner. bivUert, tei und ntlichen it Stodtrat n. Post- !I8. rsss 2, II.) Hofman«, >ben nach wie neister Lpttz indthige Wege Bohnung dies t wird, damit >es Publikim». tand. Bors. Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenommen. Pre^S für die Spaltzeile IS Pfg. Außerhalb de« Landgerichtsbezirks 16 Pfg. «cbvttt- nach 17 , sowohl d« >er Erlaubniß Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine- anderen Verwalter-, sowie über die Bestellung eines GlLubigerausschusseS und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 1«. Oktober 1899, Vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 10. November 1899, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 83, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in B< Konkursmasse etwas und Tageblatt NmMIlM M die WMgliÄen Md städtischen Behörde« zo Fretderg Md Brand, verantwortliche Leitung der Redaktion: veorg Bu rkharvt. verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, b... — von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 14. Oktober 1899 Königliches Amtsgericht zu Freiberg, Abty. I« Bekannt gemacht durch den Gerichtsschrriber: , dir eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder per schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu eisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und - rfriediauna in Anspruch nehmen. Ntbtt öle Aufgaben des künftigen Landtages schreibt das konservative „Vaterland": Wenn auch verbindliche Vorbesprechungen über die besonderen Wünsche, welche unsere Parteifreunde im künftigen Landtage verfechten werden, selbstverständlich noch nicht stattgefunden Ha den, so glauben wir doch mit den nachfolgenden Andeutungen bezüglich der hierüber herrschenden Anschauungen das Richtige zu treffen. Die konservative Partei wird zunächst von Neuem die Frage der K o n s u m v e r e i n e zur Sprache bringen. Verschiedene Stadtgemeinden, insbesondere auch die der Resi denzstadt Dresden, haben diesen Gegenstand aus der kommu nalen Berathung ausgeschaltet, weil sie der Anschauung sind, daß in dieser Richtung allgemeingültigeBestimm- ungenfürdas ganze Land getroffen werden müßten, wie denn auch der preußische Finanzminister solche für unsern großen Nachbarstaat in Aussicht stellte. Es muß auf diesem Gebiete endlich Wandel geschaffen werden. Das Großba - zar-undKonsumvereinsunwesen schädigt Tau sende und Abertausende Existenzen des Mittelstandes, die bis her in anstrengender, mühseliger Arbeit als selbständige Kauf leute und Gewerbetreibende in der Lage waren, ihr Brot zu ver dienen, die aber durch den Wettbewerb des Großkapitals in ihren besonderen Erwerbszweigen geradezu dem Untergange zuge- Uhrt werden. Daß man regierungsseitig gewillt ist, auf die- em Gebiete helfend einzugrerfen, wurde wiederholt schon ver- ichert; wo aber ein Wille rst, muß sich auch der Weg zur Aus- ührung finden lassen. Die Frage der Alterszulage der Lehrer wird gleichfalls im nächsten Landtage die konservative Partei erneut zu einer befriedigenden Lösung zu bringen versuchen. Dem gegenwärtigen Zustande, daß öfters ältere, verdiente Lehrer lediglich ihres Alters wegen bei Besetzung von Lehrerstellen jüngeren Kollegen nachstehen müssen, muß ein Ende gemacht werden. Die konservative Partei hat schon im vorletzten Land tage mit großer Mehrheit einen Antrag zur Annahme gebracht, der die Uebernahme der Alterszulagen auf die Staatskasse be zweckte. Im letzten Landtage schien man der Erfüllung dieses berechtigten Wunsches nahe zu sein, doch war die Erledigung der betreffenden Regierungsvorlage trotz der auch von unserer Partei in der Zweiten Kammer gewährten kräftigen Unterstütz ung nicht durchzusetzen gewesen. Wie wir gehört haben, soll die Regierung sich zur Einbringung einer anderweiten, diese Materie behandelnden Vorlage entschlossen haben. Wir be grüßen diese Nachricht auf das Freudigste und werden die Er füllung der gekennzeichneten, vollberechtigten Wünsche der Leh rerschaft mit allen Kräften fördern. Eine mehr und mehr Verbreitung gewinnende Anschauung ist auch die, daß man mit dem Bau von Lokalbahnen ein s ch n e l l e r e s T e m p o, wie das bisher üblich gewesene, Anschlägen sollte. Es giebt noch unendlich viele Wünsche dieser Art zu berücksichtigen, deren Erledian"" bei dem bisherigen Tempo auf Jahrzehnte hinausgeschoben wird, während doch die betreffenden Gegenden und deren Anwohner, wenn sie inzwischen nicht schlimme Schädigungen erleiden sollen, auf einen baldigen Anschluß an das große Bahnnetz angewiesen sind. Man darf auch die einzelnen zu erbauenden Bahnlinien nicht immer nur nach der Rente beurtheilen wollen, die sie voraussichtlich abwer- stn- Man muß vielmehr berücksichtigen, daß jede auch noch so Neme Bahn dem allgemeinen großen Bahnsystem Fracht- und Personenverkehr zuführt und so zur Hebung der Rente des Ge lammtbetriebes beiträgt. Das Kapital, das bisher in Eisen- °°.An m unserem sächsischen HeimathSlande angelegt ist, hat reichliche Zinse« getragen, nicht nur in den zahlenmäßig zu be ¬ rechnenden Zinsabwürfen des Anlagekapitals, sondern in der Hebung der allgemeinen Vollswohlmhrt und der Steuerkraft des ganzen Landes. Aber auch noch aus einem besonderer: Grunde erscheint uns gerade jetzt die Förderung des Baues von Lokalbahnen ganz besonders angebracht. Die Aeußerungen süddeutscher Minister über eine anzustrebende Eisenbahngemein schaft mit Preußen sind noch in frischer Erinnerung. Hessen hat oen Betrieb seiner wichtigsten Bahnlinie dem preußischen Staate bereits übertragen. In den Nachbarstaaten bestehen zweifellos Bestrebungen, die auf Aehnliches abzielen. Nun läßt sich jetzt schon ziffernmäßig nachweisen, das das Haupterträgniß unserer sächsischen Bahnen nicht aus den Durchgangsverkehr, sondern auf den lokalen Verkehr entfällt. Wir festigen also nur unsere Position, je mehr wir oen Ausbau des lokalen Verkehrs fördern und diesein auch in Zukunft eine besondere Sorgfalt widmen. Schon deshalb wäre es, wie gesagt, erwünscht, ein schnelleres Tempo hierbei einzuschlaaen. Auch bezüglich des staatlichen Hochbauwesens haben unsere Parteifreunde wiederholt Kritik üben müssen, da die gegenwärtige Handhabung desselben in einer ganzen Anzahl von Fällen nicht den Anschauungen entspricht, die in unseren Kreisen maßgeoend sind. Mit Recht ist schon manches scharfe Wort über den übertriebenen Luxus bei Staatsbauten gefallen. Wir wollen durchaus nicht puritanische Schmucklosigkeit und Monotonie; aber wir sind der Ueberzeugung, daß sich Hundert tausende ersparen lassen, wenn man künftighin mehr schlichte, dabei aber würdige Einfachheit vorwalten ließe, als dies bisher geschehen ist. Wir sind auch der Meinung, daß der Einbau von Dienstwohnungen in Staatsgebäuden nur dann angezeigt ist, wenn entweder der Dienst selbst dies unbedingt erfordert oder wenn am Orte sonst keinerlei entsprechende Wohnungen zur Verfügung stehen. Große Dienstwohnungen erwecken im Uebri- aen oft Ansprüche, deren Erfüllung dem einzelnen Beamten später, wenn er aus eigenen Mitteln die Wohnung beschaffen soll, recht schwer fallen. Auch Klagen über die Ausübung des U n t e r b i e t u n g s- (Submissions-)Wesen sind wir vielfach begegnet, und werden unsere Parteifreunde wohl auch in dieser Beziehung im Inter esse, namentlich des Handwerkerstanoes, ihre Anschauungen lundgeben. Aus landwirthschaftlichen Kreisen klingen wohl begründete Klagen über Verluste durch Viehseuchen, insbesondere durch die sogenannte „Bornaische Pferdekrankheit", die den ein zelnen, vorwiegend den kleineren Landwirthen, oft unerschwing liche Opfer auferlegt. Inwieweit auf diesem Gebiete durch Erweiterung des staatlichen Versicherungswesens Abhilfe ge schafft werden kann, läßt sich jetzt ohne Weiteres natürlich nicht seststellen. Die Aufgabe unserer Partei wird es aber sein, auch nach dieser Richtung Mittel und Wege zu suchen, um dem gegen wärtig thatsächlich bestehenden Uebelstande zu begegnen. Wenn nach dem den Kammern vorzulegenden Staatshaus halte sich eine Erhöhung der direkten Steuern er forderlich machen sollte (ein Fall, der hoffentlich nicht eintritt, denn zu einer dauernden Mehrbelastung des Etats dürfte eine Staatsverwaltung unseres Erachtens erst dann schreiten, wenn der Etat selbst — ohne künstliche Anziehung der Steuerschrau ben! — die Mittel dazu bietet! Ned. d. Freib. Anz."), so wird unsere Partei nach wie vor den Standpunkt vertreten, daß nun die lräftigeren SchuItern, die vermögenderen Bürger unseres Staates, zum Tragen der neuen Lasten vorwiegend her anzuziehen sind. Der von der Regierung im letzten Landtage vorgeschlagene Weg hat sich aus verschiedenen Gründen nicht gangbar erwiesen. Wir geben aber der Hoffnung Ausdruck, vaß das anzustrebende, eben gekennzeichnete Ziel bei gegenseiti gem Entgegenkommen auch erreicht wird, Eine alte Forderung unserer Partei, die von jeher mit be sonderer Lebhaftigkeit von den konservativen Landtagsabgeord neten vertreten wurde, tstdieErhöhungderstaat l i ch en Unter st ützung für dieWegebaul asten der Ge meinden. Wir kennen eine beträchtliche Anzahl von Ge meinden, die durch die Wegebaulast in schlimme Verhältnisse und arge Verlegenheiten gerathen find. Unsere Partei hat im letzten Landtage eine wesentliche Erhöhung der für Wegebauten angewiesenen Summen beantragt. Es ist gelungen, wenigstens zu einem Theile dieser Erhöhung die Zustimmung der Staats regierung zu erlangen. Hoffen wir, daß der kommende Land tag auch auf diesem Gebiete eine weitere Erhöhung der Straßen- baubeihilfen unseren heimathlichen Gemeinden als besonders ersehnte Gabe bringt. Wir haben im vorstehenden nur eine Anzahl einzelner Ge genstände herausgcgriffen, die den nächsten Landtag beschäftigen werden. Nimmt man dazu die ganze Reihe derjenigen Gesetz entwürfe, welche mit der Einführung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuchs Zusammenhängen, nimmt man weiter dazu die Ge setzentwürfe, die im Ministerium des Innern über das Bau wesen, über den Verwaltungsgerichtshof usw. ausgearbeitet worden sind, ebenso die Durchberathung unseres vielgestaltigen und mannigfaltigen Etats, so wird man ermessen können, daß die Thätigkeit des nächsten Landtages eine reiche und vielseitige sein wird und daß die Stellung der einzelnen Abgeordneten zu den verschiedenen Fragen von großer Wichtigkeit ist. Politische Umschau. Freiberg, den 25. September. Deutschland. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind am Scnnabend mit ihren drei Kindern mit Sonderzrm um 1^/i Uhr in Egelsbach eingetroffen und wurden von dem Groß herzog von Hessen und dessen Gemahlin und Tochter, von den Spitzen der Behörden sowie von dem russischen Gesandten von Ozerow empfangen. Die hohen Herrschaften begaben sich zu Wagen nach dem Schloß Wolfsgarten. Die Uebergabe der mikronesischen Inselgruppen der Ost- und West-Karolinen mit den Palau-Inseln und den Marianen findet nunmehr Ende dieses Monats statt. Un mittelbar nach dem Vollzug dieses Aktes wird die Entschädigungs summe an Spanien ausgezahlt, deren zahlenmäßige Feststellung nach dem Tagescurse der spanischen Pesetas erfolgt. Kürzlich hieß es, von Batavia aus sei ein holländisches Kriegsschiff ausgesandt worden, um Absichten Deutsch! andS auf die Mapia-Jnseln zu vereiteln. Die Nachricht stimmt in dieser Forni nicht. In früheren Jahren haben Spanien und die Niederlande gleichzeitig Anspruch auf diese Eilande erhoben, ohne daß es jedoch zu einer Entscheidung gekommen wäre. Da nun alle bedeutenden Geographen genannte Inselgruppe zu den Karolinen rechnen, bei der Abtretung letzterer an Deutschland aber keine aus die Mapia-Jnseln bezüglichen Vorbehalte gemacht worden sind, so betrachtet man deutscherseits die Mapia-Jnseln als zu dem Karolinen-Archipel gehörig. Sollten die Niederlande hiergegen Einwendungen erheben, so wird man selbstverständlich zu einer gemeinsamen Prüfung der Angelegenheit schreiten. Jedenfalls dürsten sich die Leute gründlich irren, die schon Diffe renzen wegen der Mapia-Jnseln zwischen Deutschland und den Niederlanden am Horizonte heraussteigen sehen. Hierfür sind die Beziehungen, die zur Zeit zwischen Berlin und Haag herrschen, zu freundschaftlich, und dann ist auch daS etwaige Streitobjekt zu gering. Dem gemaßregelten preußischen Landrath z. D. v. Kotze hat der Vorstand der konservative» Partei s«n«S SrchK «ch- mileii. Zwangsversteigerung. DaS im Grnndbuche auf den Namen Friedrich Traugott Bachmann eingetragene Grundstück — Hufengut — Folium 31 des Grundbuchs sür Obergruna, Amtsgemeinde, bestehend aus den Flurstücken Nr. 99a, 99d, 424, 425, 426, 427, 427a, 428, 428a und 429, nach dem Flurbuche zusammen 9 da 92,4 a groß und mit 375,79 Steuereinheiten belegt, bei der Landes» brandversicherungSanstalt mit 8090 M. versichert und auf 26715 M. geschätzt, soll mit dem grötzten Theile der eingebrachte« Ernte und mit dem WtrthschaftStnventar m dem auf den SO. September 1899, Borm. 10 Uhr anberaumten Termine au Amtsgerichtsstelle hier zwangsweise versteigert werden. Auf Antrag der Hypothekengläubiger wird dies hiermit bekannt gemacht. Nossen, den 23. September 1899. Königliche- Amtsgericht. Idr. ILrrtto, Ass. Schw. Die LanSrentea und Landeskulturrenten fSr de« S. Termin 1899 sind btS längstens 30. dieses Monats zur Vermeidung ttvangsweiser Einhebung an die Stadtsteuereinnahme hier zu entrichten. Freiberg, am 19. September 1899. Der Stadtrath. vr. Bgm Bekanntmachung. Aiehkinver-Untersuchung betressend. Di« zweite der nach Bekanntmachung vom 30. August 1886 angeordneten ärztlichen Hauptuntersuchungen der im Stadtbezirk befindlichen Ziehkinder findet in diesem Jahre Dienstag den s. Oktober, Nachmittag- 8 Uhr i« städtischen Kaufhanse — Obermarkt 16 — erstes Obergeschoß — statt. Hierbei sind den mit der Untersuchung beauftragten Herren Aerzten alle noch nicht schulpflichtigen .Ziehkinder durch ihre Pflegemütter persönlich vorzustellen. Aus- genommen sind nur solche Ziehkinder, welche sich bei Großeltern, Stiefeltern, Geschwistern, Onkel, Tanten oder Vormündern in Pflege befinden. Die Pflegemütter haben den Erlaubnißschein mit- zubringen und auf Erfordern über Name, Geburtstag und Geburtsort des Kindes sowie Name, Stand und Aufenthaltsort seiner Eltern und seines Vormundes Auskunft zu geben. Bei unentschuldigter Versäumung der Vorstellung haben die Pflegemütter Bestrafung oder Entziehung der Erlaubniß zum Halten von Ziehkindern zu gewärtigen. Freiberg, am 25. September 1899. Der Stadtrath. Vr. HolrmvvSsr. G Konkursverfahren. Ueber daS Vermögen des vormaligen Gasthofspachters, jetzigen Privatmannes ILokvrt LIvMvu, lAükl»» in Freiberg, Krankenhausstraße Nr. 348L, wird heute, am 1L. September 1899, Nachmittags 5^ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann August Straubel in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Lonkurssorderungeu sind bis zum SS. Oktober 1899 bei dem Gerichte anzumelden.