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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050615028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905061502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905061502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-15
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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Diese- Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgrbnu- am Lage vorher bereite als Abend-Ausgabe zügcfiellt, währeitd es die Post.Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. öerugsgedilbr: UI»rl«I1i»>rNa I»' Dnttzea bei täiiltck, Meimaliier Autra,»n, durch miler« Volk« l«N»»1 und »»»,»»«. au H«in. imd Mo»»««» nur einmal' »Pi SvLi > durchaudMdrliueLom. miM»n!>r« » Mi d»«,, Mk »vPi. «et einmaliger Zulielluna durch die PoIi»M. iobnevellellgelb'. imtllus- land mit c»iir>rechendem Zulchtaie. N achdruck aller Artikel u. Ori,i»al- Mitteilunakn nur mit deutlicher Luelleuanoad« «..DreSd^nch»,') tUläM,. NachtrSuliche Sonorar- atrivrüch« dleiden unberrtcklichtiat: unverlanate Manuitrwle werbt» Mcht auidewabrt. tzeleiramm-Adrekke: «»chrichtr» Dresden. 1888 NeVlrrg von Kiepsch L Reicliavdr. Fsnreigen'casis. Umialmie von Aukuudiauugen Vit uachmiitaat s lidi Ll»m und Kciertaad mir Maricusimbe 2i» von ii di» ViNlbr L>« livailiaeArund »eile tca. « Silben' 20 Via. kl» kii»d>au»arl! aui der vriuatielie L Ps« l die 2it>altiue Üeile aui Leu ieiie »0 Pi» > alb üinacla»»! !e>- M 'lNn. Lu »lummcru »Ich E»u»- und ikelertagei, > spalliae Äsuiidnilr sc» Pich, ans Vriralie»« «0 Di» üiva»>ae Zeile aus Tertieite und a!< (tmsciandl so Pi». AubwürNue Aus. trüge uur gegen Aoraubbemblu»». ÄeicabliiUcr werden mil ty Li» terechuel. fternlvrechanschlut: Au» l Nr. 11 und Rr. 20S8. luedvarsn. I^iUor Iioollseinor dsutsolior und «-»»lii-okoi' Jnxux;-, Hosen-, ftnletot- »uci VVostonstoisv in allen modernen Il'ruBon und ITiiun-^unUtüton xu billigsten l'ieisvn. Vei biruss-itolle der vom Xgl. I"iiul»xn,inistorium ueugsrvübltöll vorsobriitsniüssigs» l^uitormstvsfe 1'ilr liönigl. Liielis. 8lants-I'oistbeiunte. Ueilniinn l'üi"ielivl 8vk6llel8trs88e 19 t. ). ^L5Stz/7-^. üsH« 1 F»/ß 2lniaa«I' Die FriedenSaktion. Nenestc Ttzahtbenchte. Hosnachrichten, Zeicheistchrertag, StiafgnstaltSvcamten-Vercin «^T»» L Vi»» Vhlrgrl. Adolf Stirn, „Die Regimentstochter", Oldcnburgischc LondeSausstcllnng. Ter gro>;c Meyer. Tvliiierstlig, 15. Jnui l;U)5. Die Ariedensaktion. DaS russische Ministerium deS Acußercn teilt mit: Der Präsident der Bereinigten Staate» hat den Botschafter der Republik am kaiserlichen Hose beaustragi, »in eine Privat audienz nackzusuchen, um direkt an den Kaiser ein Zeugnis der unveränderlichen Gesichte der F-renndschaft der Bereinigten Staaten sür Rujzland gelange» zu lassen und den persönlichen Wunsch des Präsidenten Rovsevelt,zni» Ausdruck;n bringen, im Interesse der ganzen Welt so viel als möglich zur Einstellung der Feindseligkeiten in Ostasien bcizntragen. Ter Botschafter statte den Befehl, hinzuzusügeii, das; der Präsident gleichzeitig denselben Sehritt bei der lapanischen Regierung getan haste. Der Kaiser hat geruht, de» Botschafter der Bereinigten Staaten zn empfan gen und mit Geneigtheit die Initiative des Präsidenten auszunch- men, die übrigens bei den Rußland stcfrcnndelen Mächten voll kommene Sympathie gefunden hätte. Präsident Roosevclt hat, nachdem er sich alsbald überzeugt hatte, das; Japan gleichfalls geneigt sei. den Vorschlag anzuuehmcn, durch die Vertreter der Republik in Petersburg und Tokio der kaiserlichen Regierung wie der ja Gcg wov , des Aenßeren auf höchsten Befehl den durch eine Note benachrichtigt, das; der Kaiser sehr empfänglich sei für die vom Präsidenten zum Ausdruck gebrachten Gefühle und gern de» neuen Beweis der traditionellen Freundschaft zwischen Rußland und den Bereinigten Staaten gesehen habe, sowie die Bekundung des Wertes, den Roosevelt in völligem Einklänge mit den Ansichten des Kaisers der allgemeinen Beruhigung steilege, die so wesentlich für das Wohl lind de» Fortschritt der ganzen Menschheit ist. Was die eventuelle Znia m m enkunfl von russischen und japanischen B c v v l l in »kch t i g t e n betrifft, die die Ausgabe hätten, zu prüfen, bis zu welchem Punkte cs de» beiden Mächten möglich wäre, Friedensbediuguugeu auszuarsteiten, w hätte die kaiserliche Regierung nichts im Prinzip gegen einen der artigen Besuch einzuwende», wenn Japan den Wunsch darnach ausvruckte Bei dem Kirbiucttsra t am 1l. Juni in ZarSkoie Selo waten für Fottsetzung des Krieges Großfürst Nikolaus Nikvlaje- witsch, Kriegsminister Sacharow und General Gricpenbcrg, gegen Weiterführnng des Feldzuges die Großfürsten Wladimir, Alexis, Alexander Mickailowitsch und mehrere Minister. Ter Zar sprach seine Ansicht nicht ans. Der Regierung in Washington ist die Antwort Ruß lands auf Roosevelts Note zugegangcn. Sie stimmt mit den mündlichen Mitteilungen überein, die der Botschafter Graf Cassini dem Präsidenten gemacht hat. Aus den Vorschlag der beiden Kriegführende», wonach die Veröffentlichung ihrer Antworten zur Zeit unerwünscht wäre, hat Präsident Roosevelt beschlossen, sie Nicht zu veröffentlichen, aber cs wird offiziell ver sichert. daß die nichtamtlichen Mitteilungen, die über den Inhalt der Antworte» bereits gemacht worden sind, zutreffend und ini ganzen erschöpfend seien. Neueste Drahtmelduniien vom 14. Juni. Schweden und Norwegen. Christi« nia. Der Präsident des Siorthing, Berner, verlas in der heutigen Siorthing-Sitzung unter großer Ans. merksamkeit des Hauses das Schreiben König Oskars. Auf Antrag Berners beschloß das Hans einstimmig und ohne Debatte, das Schreiben einem Sonderausschüsse zu überweisen. Hierauf setzte der Siorthing die Verhandlungen aus, um den Zusammentritt des Sonderausschusses zu ermöglichen. Zur Ermordung Delyannis. Athen. lieber den Vorgang Lei der Ermordung Delyannis' wird noch gemeldet, daß Gherakaris den Minister, als er aus dem Wagen stieg, um in die Kämmer ein- zutrcten, ansprach, grüßte und ihm die Hand küßte. Dan» zog er plötzlich das Messer und stieß cs Delyannis in den Unter- leist. Athen. Ter König betraute mit der Leitung des Ministeriums des Innern de» Finanzmuiister. Tic Be erdigung Telyannis', die ans Staatskosten erfolgt, findet am Freitag statt. Russisch-javanischer Krieg. London. Eine Lloyd-Depesche ans Singapur meldet, es verlaute, daß die Ladung des enaliichcn , Tampsers „St. Kilda", der am 5, Juni vom ruftisaicn Hilfskreuzer „Tnicpr" zum 2 i n k e n q c b r a ch t wurde, haupttächlich auS Jute, Reis und Baumwolle bestand. 11 Europäer, darunter der Kavilän, und ein cstinesiichcr Compradpr. iowie das Ladnugs- Verzeichnis wurden an Bord des „Lniepr" zurückstel-aften. Saigon. Der russische Hilfskreuzer „Kuban" ist heute vormittag bei Kap St, Jacques cingctrosfcii und vor Anker gegangen. Ter Gouverneur von Eockmchina hat ange ordnet, daß >ofort ein Kricasichifs dorthin abgeht, das darüber wachen soll, dal' die Vorschriften betreffend Ausrechterhcntung der Neutralität gewahrt werden. Nagasaki. Tie „K astro m a", eins der beiden russi schen Hwpitaljchisse, die von den Japanern genommen und nach Sascbo gebracht worden waren, weil sie im Verdacht standen, daß sie strategi'ch an dem Kampfe in der Tsnschimasiraße be teiligt waren, wnrdc f r e i q e l a s s c » und ging nach Schanghai in See. Tas Hospitalschisf „Srel" wird vor das Prisengericstt in Sciscüo kommen, wo gegen dasselbe verhandelt werden wird. Zur Lage in Russland. Petersburg. Ter Entwurf Bulygins betreffend die Schaffung einer Volksvertretung schließt, wie die „Nowosti erfährt, die Israeliten von jeder Beteiligung an der Volksvertretung aus, weil es nickt folgerichtig sein würde, sie bei den best»bende». die Rechte der Jiraclitcn beschränkenden Gesetzen zur Ausübung des Wahlrechts oder gar zur Mit arbeit bei der Volksvertretung zuzulaisen. E s s e n. Gestern wurde hier die Jahresversammlung der Deutschen Kolonialgesellschait unter großer Be teiligung der Mitglieder durch einen Bcgrüßungsabend ein- aelcitet. Herzog Johann Albrccht von Mecklenburg-Schwerin begrüßte als Präsident der Kolonialgesellschait die Teilnehmer in einer längeren Ansprache und sprach die Hoffnung aus, daß die Tagung eine segensreiche sein werde, Lübeck. Heute ist der 19. Äcrnssgcnossenschaftcn- tag unter dem Vorsitze des Justizrats Lachmann-Berlin er öffnet worden. Auch Vertreter des preußischen Handelsmini- steriums und dcs Reichsversichernngsamtes waren anwesend. Dem Geschäftsbericht zufolge sind mährend der zwanzigjährigen Tätigkeit der Berussgenoffenschaften über eine Milliarde an Unfall-Entschädigungen gezahlt worden. Tic Zahl der Ver sicherten betrügt jetzt Millionen. Stnttgart. Heute ist hier die 6. Jahresversammlung des Allgemeinen Deutschen Vereins sür Schulgesund- heitspslege zu'ammenzetrcten. Ter Kongreß wnrde durch de» Kultusminister v. Weizsäcker eröffnet. Namens der preußi schen Regierung sprach Geh. Oberbaurat Delius. Wien. Abgeordnetenhaus. Im Einlaufe be findet sich außer dem Budgetvoranschlag für das zweite Semester 190k» der Handelsvertrag mit Deutschland, sowie eine Reihe anderer wirtschaftlicher Vorlagen. Paris. Ministerpräsident Ron vier hatte heute vor mittag eine längere Besprechung mit dem deutschen Bot schafter Fürsten Radoli». Paris. In parlamentarischen Kreisen beschäftigt man sich lebhaft mit der Frage des Portefeuilles des Acnßer». Unter anderem wird erwähnt, daß im Ministerium des Aeußern ei» Unterstaatsiekretariat geschaffen werden wll, an dessen Spitze der frühere Generalgouoerneur von Algerien, Neveil, treten soll. Dieser würde sich ausschließlich den marokkani s ch c n Angelegenheiten widmen, deren gründlicher Kenner er ist. Paris. Ter mit der Untersuchung des B o »i ben ot t c n t a t S ans den König non Spanien betrau! e UntcrsuchungLrichtcr Leydet verhörte heute den am 1. Juni vcr hasteten Anarchistc» Malcito. der erklärte, er habe durch seine oropagandislischr Täiigkeit seiner Gegnerschaft der spanischen Monarchie gegenüber Ausdruck geben wollen, cr sei aber einen' Attentat abgeneigt gewesen. Er gab Auitiärungeii über sein- Beziehungen zum Anarchisten Valuia, stellte aber entschiede» in Abrede, daß diese Beziehungen einen Anschlag aui den König von Spanien bezweckten. Die Polizei ist aus der Spur enic-> weiteren Anarchisten, der inlter dem dringenden Verdacht steh!, sich au dem Attentat ans den König beteiligt zu haben. Madrid. Heute vormittag iend unter dem Vorsitz deö Könics ein M i n > st e r r a t stoll, der plötzlich zu'ammcn berufen wurde. — Tic Behörden von Bilbao bnben die Ans Hebung des B c l a g e r n n g s z u st a n d e s be>chlosse>i, da in der Provinz Biscaya eie Ruhe wieder hergcstellt ist. Sansibar. Ter frühere Sklavenhändler Tippo- Tipp ist gestorben. Zeitliches und Sächsisches. Dresden, 11. Inn!. —* Se. Majestät dcr König traf heute vormittag s bll Uhr im Rcndenzschlosse ein und Hörle die Vorträge der Herren Slaalsmiiiistcr und der Departemcntschess der König!. Hoi- stauten. Nach Erledigung der Regieruiigsaeschcisie kehrte er nach Mcicbwitz zurück, Ivo um 2 Uhr Mittagstafel statt- fand. Heute abend II Uhr 10 Min. wird sich der König vom Hanptbahnhose aus nach Sigmaringen begeben, um de» Bei- ictznngsfeiertlchkcitcn sür den verewigten Fürsten Leopold von Hohenzollern beizuwohnc». —* Im Befinden Ihrer Majestät der Königi n -Witwe ist keine me'enlliche Aenderung cingciretcn, doch wird die Ueber- sicüeluiig nach Sibyllenort morgen vormittag stattsinden könne». I» der Begleitung der Königin dorthin werden sich bcstnde»: Hofdame Gräfin Ncuttner von Weyl, Obcrhofmeistcr Von Mcllortic und Leibarzt Tr. Hofimami. —* Kammerlwrr v. KN c tz s ch - R c i ch c n b a ch begibt sich heute abend nach Sigmaringen, um in Vertretung dcr Köni gin-Witwe der Beisetzung des Fürsten von Hohenzollern bcizutvohnen. -- Die Frage, ob ein Vertrag, bei einer Zwangs versteigerung einen der Kontrahenten nicht zu üver bieten, gegen die guten Titten verstößk, bat das Reichsgericht durch ein Urteil bejaht. Es hält die Entscheidung für io wichtig, daß es sie mit ausführlichen Grnnden versieht. Wir glauben sie um so mehr veröffentlichen zu sollen, als durch sie einem armen Handwerker, dcr Arbeiten für einen Hausbau geliefert hatte, seine »Forderung gerettet wurde. Seiner Hypothek von 1k>62 Mark gingen süns andere mit etwa 81 OG' Mark vor, hinter ihr war eine sechste in Höhe von 1000 Mark für einen gewissen B. eingetragen. Der Beklagte Detrieb in dem Grundstück ein Fuhrwerksgeschäst und hatte großes Inter esse, Las Grundstück zu erwerben. V. hatte bestimmt erklärt, daß er bieten werde, bis er gedeckt sei. Er war ouck in der Lage, ernstlich zu steigern. Er hätte soviel bieten müssen, daß dcr Kläger gedeckt war. Um das Grundstück aber billiger zu erstehen, bot dcr Beklagte ihm 3500 Mark dafür, daß cr nicht biete. V. ging daraus ein, und das Grundstück wurde dem Beklagten zu einem so niedrigen Preise zngeschlagen, daß der Kläger leer ausging. Er forderte in Hohe seiner Forderung Schadenersatz. Das Landgericht verurteilte: das Berufungs gericht wies oie Klage ab; das Reichsgericht erblickte in der Vereinbarung zwischen B. und dem Beklagten, nicht zu bieten, einen Verstotz gegen die nuten Sitten und hob das Urteil aus. Allerdings isi eine Bestrafung derartiger Verträge bei der Be ratung des Slraigesctzbnchcs abgelclmt worden. Allein das beweist noch nicht, Laß der Gesetzgeber solche Handlungen aucb als nicht gegen die guten Sitten verstoßend erachtet. Auch ob P. ein Vorwurf trifft, daraus kommt es nicht an. Ter Be Knust und Wissenschaft. st* Von der großen, allseitigen Verehrung, deren sich Herr Geh. .Hofrat Professor Tr. Stern erfreut, zeugte der heutige Vormittag. In schier endloser Reihe trafen Deputationen und einzelne Gratulanten ans der Sedanstraße ein, um dem Ge feierten ihre Glückwünsche darzubringen. Die Zimmer glichen schon in den frühen Morgenstunden einem Rosengarten. Unter den zahlreich eingehenden Telegrammen befand sich auch folgen des: „Ein begeisterter Leser Ihrer Novellen sendet zum heutigen Tage die herzlichsten Glückwünsche. Johann Geor g", sowie ein solches von Prinz und Prinzessin Heinrich von Schönaich- Carolath. Rat und Stadtverordnete von Dresden sandten fol gendes schmeichelhaftes Schreiben: „Durch Gottes Gnade ist cs Ihnen vergönnt, am heutigen Tage in seltener körperlicher und geistiger Frische Ihren 70. Geburtstag zu begehen. Mit fren- vigem Tanke können Sie heute zu dem Allmächtigen emporblicke», der Ihr Schassen gesegnet und mit den reichsten Erfolgen ge krönt hat. Wie die gelamte gebildete Welt an Ihrem heutigen Geburtstage srendiacir Anteil nimmt, so ist es auch uns ein Herzensbedürfnis, Ihne», hochgeehrter.Herr Gebeimrat. hiermit Misere herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Möge Gott Sie auch fernerhin in seinen Schutz nehmen, möge cs Ihnen ver gönnt sein, noch lange Jahre hindurch mit ungeschwächten kör perlichen und geistigen Kräften im Dienste der Wissenschaft und Kunst zu schaAen." Begrüßungsadresscn hatten weiter u. a. gesandt:. Die Technische Hochschule, die Schiller-Stiftung zu Weimar, die Gesellschaft für Literatur und Kunst, die Redak tion deS „Dresdner Journal", der Tonkünstlerverein, der Orts verband deutscher Journalisten und Schriftsteller und zahl- reiche Persönlichkeiten von Namen und Rang, aus Theater- und Künstlerkrciscn. Felix Draesekc übersandte einen ans Anlaß deS JreudentageS komponierten Triumph^Marsch. Einige Freunde des Gefeierten hatte» durch die Bildhauer Arnold Kramer eine treffliche Plaquette des Gefeierten in Silber anser- tigen lassen. Gegen Mittag erschienen mehrere größere D-rvu- tattonen, u. a. eine solche des Sächsischen Landesausschusses der Deutschen Richard WagneEtipendien^Stistung. deren iiVor- sitzender Stern ist, «ine Abordnung dcr Professoren der Tech- nOcksen Hochschule^ bestehend aus den Herren Geh. Hosräten PriKessoren Tr. Heinpel, Tr. Gnrlitt und Tr. Grübler, eine Deputation, die dem 70iährigcn Dichter eine von seine» Freunden ausgedraclstc größere Summe überreichte, die zur .Herausgabe einer Volksausgabe der ausgewählten Dichtungen Sterns be stimmt ist. Pros. Stern entgegnete dieser Deputation, daß iln» diese Spende die Erfüllung seines innigsten Wuiffchcs ermögliche; etwas Lieberes, Wertvolleres und Schöneres habe ihm an diesem Tage nicht widerfahren können. Drei Chargierte der Studenten schaft dcr Technischen Hochschule übcrbracksteu die Glückwünsche der studierenden Jugend. Ter Sprecher dankte den, verehrte» Lehrer, das; cr nach den ernsten Fachstudien die Jugend in die heiteren und weiten Gefilde der deutschen National- literatur eingefübrt, und wünschte ihm noch «ine lange, segens reiche Lehrtätigkeit. Gchcimrat Stern bat die Abordnuny, der gesamten Studentenschaft seinen herzlichsten Dank sür die sreiindliche Aufmerksamkeit auszuiprechen und ihr iiiitzuteilen, das? es sein Herzenswunsch sei, solange es angehe, ans dem Lehr stuhl dcr Technischen Hochschule auszuhalteii, ans dem er iin» säst 10 Jahre lang Gelegenheit gehabt habe, dcr studierenden Jugend eine Welt zu crichließen, die cme andere Lebenslust atme als die der exakten Wissenschaften. Zahlreiche Freunde »nd Bekannte trafen noch um die Mittagsstunde mit duftenden Bluinenspcnden ein und drückten dem verehrten Meister und guten Freunde glückwünschend die Hand. ß* König!. Hosoper. Herr Ielmy trat an seinem zweiten Gastspiclabendc, als Tonio der „R c g i m c n I s t o ch t c r", unter ähnlichen Verhältnissen wie im „Waffenschmied" aus. Seine stimmliche Begabung berührte wieder gefällig und be achtenswert, dcr lyrische K'langreiz des Organs muteie sympathisch an, jngcndfrisch und natürlich war so ziemlich alles, was Herr Fclmv uns darbot. Leider war dabei nicht zu über- — Hofbühne noch sie geht , . > „ ^ . . , markante Momente, wie für die berühmte Cantilene im ersten Finale, vorläussa noch sehr wenig. Nebenbei verlangt man auch nach etwas künstlerffchem Bortrag. Mit bloßem Fortesinaen kann Tonio uns nicht befriedige», mail erwartet und verlangt im Gegenteil gerade von ftu». daß er nicht nach Art dcr Operetten- lenöre rein natnralistiich singt, sich abmüht, bloß um die Töne zn bringen, iondcrn das; er uns das bietet, was an der alten italienischen Dper überhaupt noch der einzige und alleinige Nci , ist und bieibt: den Glanz und Schmelz des reinen, ans vor nchm künstlerischen Vortrag basierten tzc-I conto. Bei so aus gesprochenem gefälligen Talent, wie es Herr Felmy zweifellos besitzt, läßt sich jedenfalls noch manches erreichen und ver vollkommncn, im Dresdner Hosopern-Ensemblc nimmt es sick- in seiner jetzigen Beschaffenheit aber denn doch wohl noch etwa- zn einfach und wenig fertig aus, um nicht zum Protest heraus zufordcrn, namentlich wenn cr als Partner von Frau Wede kind austritt. deren Maria als eine Ksinstleistung ersten Ranges zu gelten hat. In solcher Umgebung wird der Unter schied drückend. Trotzdem hat es auch für den Gast an aui- munterndem Beifall nicht gefehlt. Herr N e b u s ch k a gab als Snlpice, was in seinen Kräften steht, ebenso Frl. Schäfer als Marchesa. Das; die vom Unglück verfolgte Dame während des Tages und dcr Nackt, im Krieg und Frieden, ohne jede Kopfbedeckung herumgeht, läßt für ihre'Gesundheit bc- fürchten. H. Lt. ß* Mit großem Gevräuge ist Aie O l d e n b u rg i sch e La u d e s a n sste l l u n g. die in aucn Teilen bis aus un bedeutende Kleinigkeiten ein fertiges und sehr reizvolles Bild bietet, von ihrem Protektor, Sr. Königlichen Hoheit dem Großhcrzog F r i e d r i ch A u g u st von Oldenburg, eröffnet worden. Geladen -waren dazu die hervorragendsten Bei- sönlichkeitcn des Landes und dcr umliegenden Provinzen. Nack dem Rundgangc. bei dem die großacrzoglichcii Herrschaften von dem Vorsitzenden der Ausstellung, dem Hnndelskammcrvräsidcu. ten, Geh. Kommerzienrat Schnitze, geführt wurden, vereinigte ein Frühstück über 500 Teilnehmer. Der Großherzoa brachte dabei den Kaiscrtoast aus. Abends lud cr die Ausstellung^ leitung und die fremden Gäste zu einer Festtafel im Elisabeth- Anna-Palais ein. In dcr Ausstellung ist besonders bemerkens wert und weitere Kreise interessierend die Halle der kuiMewerb- lichen Altertümer, zu deren Schätzen der Hof, die Kirchen deS Landes und die alten Dauerniamiiie» beiarsteuert babtn. Dre
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