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Jede Woche erscheint eine Nummer, kithographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfniß. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm- «er und ZeirungS-Erxedi- zionen Deutschland« und de« Auslände« an. — Nbonnemcntsprci« im Eisenbahn-Zeitung. Wrgan -er Vereine deutscher Ersenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder a Thlr. preuj. Cour, für den Jahrgang. — Einrnekungtgebühn stlr Ankündigungen L Sgr. für den Raum einer gespalte nen P-titzcile. - Adresse: .Rcdakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: I. B. Metzle r'sche Buchhand lung in Stuttgart. XV. Jahr. L«. März 18S7. Nro. LL. Inhalt. Eisenbahn-Betrieb. Die Belgischen Staats-Eisenbahnen. — Russische Eisenbahnen. II. Auszug aus den Kvuzessious- bedingungen für das „erste russische Eisenbahnnetz". (Schluß.) — III. Auszug aus dem Statut der „großen russischen Eisenbahn-Gesell' schäft." — Eisen-Industrie, lieber das Vessemer'sche Verfahren der Darstellung von Schmiedeeisen. — Verein für Eisenbahnkunde in Berlin. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Sachsen. — Personal-Nachrichten. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Eisenbahn-Betrieb. Die Belgische» StaatS-Eiscnbahncn. Dem Rechenschaftsbericht über den Betrieb der Belgischen Staatsbahnrn im Jahre 1855 entnehmen wir Folgendes. Ausgaben »ud Einnahmen. Die Belriebsausgabcu im Jahr 1855 haben den Voranschlag nm nahezu 2 Millionen Franken überschritten, wovon beinahe 2/, auf die Zugkraft und die Werkstätten fallen. Es ist dicß zum Theil dem vermehrten Verkehr, znm 3heil den höheren Brennmaterialprcisen zuzu schreiben. Nach den verschiedenen Hanptrubriken betrugen die Betriebsauslage»: für Bahn nnd Bauten .... 3,374,594 Fr. „ Zugkraft nnd Werkstätten . . 6,759,846 „ „ eigentlichen Betriebsdienst . . 2,787,830 „ „ Telegraphen 113,699 „ „ allgemeinen Dienst .... 241,960 „ „ Verwaltung ..... 40,000 „ 13,317,929 Fr. Die Einnahmen, im Gesammtbetrag von 23,574,619 Fr. haben diejenigen des Vorjahres nm 1,528,985 Fr. oder 6.9 Proz. überschritten. Sie betrugen nach den verschiedenen Rubriken: von Nciseudeu 9,350,038 Fr. „ Gepäck 658,775 „ „ Güter» jeder Art, Equipagen, Pferden, Vieh 12,999,413 „ „ anderen Quellen 423,550 „ „ den Telegraphen . 265,940 „ Zusammen . 23,697,716 Fr. Der in die Staatskasse abgeführte Ucberschuß betrug hiernach 10,379,787 Fr. Die gejammten Anlage- und Ginrichtungskosten der Bahnen haben bis Ende 1855 betragen 179,539,590 Fr. und mit den weiter anfgenommenen zum Theil noch disponiblen, zum Theil für andere als Bauzwecke anfgewcndetcn Summen 181,399,637 Fr. Die Länge der vom Staat erbauten Bahnen be trägt 556 Kilometer. Von den wirllichcn Aulagekosten zu 179,539,590 Fr. treffen auf im Ganzen pro Kilometer die eigentliche Bahn . . . . 128,228,040 Fr. 230,626 Fr. „ Stazionen . . . . . . 16,329,356 „ 29,369 „ „ allgemeinen Kosten . . 5,192,925 „ 9,340 „ „ Betriebsmittel . . . . . 29,261,780 „ o2,629 „ „ Telegraphenlinicn . . . . 527,469 „ — Im Lauf des Jahres 1855 wurden aufgcwcndet 4,992,063 Fr., wovon der größere Theil für Belriebsmaterial. Außer den eigentlichen Staatsbahnen werden vom Staate betrieben die Privatbahnliuien von Tvurnai nach Jurbise, von Landen nach Hasselt und die D«ndre-et-Waes Bahn (Termonde-Ath). Im Durchschnitt fürs ganze Jahr wur den vom Staat in 1855 mehr betrieben als in 1854 . . 27 Kilometer. Verkehr und Einnahmen. Die Zahl der in 1855 beförderten Rei senden war 5,288,216, — 382,402 mehr als im Vorjahr. Von den Civilreisenden haben 11.7 Proz. die erste, 18.8 Proz. die zweite und 69.5 Proz. die dritte ^agenklaffe benützt. In len Eilzügcn fuhren 257,486 Personen erster und 48,584 P„s»"e„ Die Einnahmen von Personen zu 9,350,038 Fr. überstiegen jene des Vor jahrs um 429.418 P^son hat in 1855 eingebracht 1 Fr. 77 C., gegen 1 Fr- 81 C. in 1854. Die Einnahme von Gepäck war in 1855 um 60,749 Fr. höher als in 1854. An Gütern wurde» befördert dem Stücke nach (mit der Minimaltare) 369,996 Colli, dem Gewichte nach 648,680 Ztr, und 2,649,494 Tonnen. Auch l hier hat eine Zunahme gegen das Vorjahr üaltgef,inden und zwar mit Ein- schluß des Equipagen-, Vieh- «c. Transports im Geldbetrag von 1,050,626 Fr. Die durchschnittliche Einnahme war: für ein Paquet 0.34 Fr., für 1 mctr. Ztr. kleiner Güter 1.81 Fr., für eine Tonne Frachtgut 3.93 Fr. Der intcrnazivualc Verkehr lieferte folgende Ertragsnmmen: der französisch-belgische 2,379,702 Fr. „ belgisch-rheinische 1,817,167 „ „ französtsch-bclgisch-denlsche (Transit) . 814,420 „ „ belgisch-preußische 194,134 „ „ englisch-belgisch.-rheinischc .... 74,272 „ „ Gelder und kleine Paquete . . . 131,498 „ Zusammen . 5,411,193 Fr. gegen 1854 mehr 765,715 Fr. Für di« Siaatstelcgraphen waren bis Ende 1855 verausgabt 527,479 Fr. Im Jahr 1855 waren die Einnahmen 265,940, die Auslagen 113,699 Fr., der Reinertrag also 152,241 Fr. Seit der Inbetriebsetzung bis End« 1856 haben die Telegraphen Brutto ertragen 1,087,666 Fr. Werden von diesen Einnahmen die Nnterhaltnngs- nnd Betriebskosten abgezogen, so ergibt sich, daß der Staatsschatz bereits mehr zurückerhalten hat, als für die Anlage be willigt worden ist. Statistisches. Die Gesammtlänge der vom Staat in 1855 durchschnitt- i lieh betriebenen Staats- und Privatbahneu war 638 Kilometer. Es haben in 1855 durchlaufen sämmttiche Bahnzüge 5,198,428 Lilom., und zwar: die Züge die Lokomotiven mit Personcnzügen . . 2,216,803 Kilom. 2,238,997 Kilom. „ Güterzügeu . . . 2,981,625 „ 3,153,036 „ Es betrug daher der Vorspanndienst bei den Persoucnzügcn 22,194, bei de» Güterzügeu 171,411 Kilom. Die Personenzüge bestanden durchschnittlich auö 8.327, die Güterzüge aus 18.095 Wagen, sämmttiche Züge aus 13.930 Wagen. Die Auslagen für den Eisenbahnbetrieb (ohne Telegraphen) haben in 1855 betragen 13,204,230 Fr., es betragen daher die Betriebskosten pro Bahnzug und Kilometer 2.54 Fr. Davon kommen auf die Bahnunterhaltung 0.6491 Fr. — 25.56 Proz., auf die Zugkraft nnd die Werkstätten 1.3003 Fr. — 51.19 Proz., auf den eigentlichen Betriebsdienst 0.5362 Fr. — 2l.11 Proz., auf de» allgemeinen Dienst 0.0465 Fr. — 1.83 Proz. und auf die Regie 0.0079 Fr. --- 0.31 Proz. Ans den Personen- und Güterverkehr vertheilt, stellen sich die Betriebs kosten: pro Wagen und Kilom. bei den Persvnenzügen auf 0.305 Fr., bei ! den Güterzügeu ans 0.140 Fr. Für den Personeutransport haben die Personenzüge befördert 12.805,114 beladene und 175,176 leere Wagen: die Gütcrzüge 3,059,589 beladene und 555,200 leere Wagen einen Kilometer weit; hiernach berechnen sich di- Kosten der Beförderung aller Personenwagen nach obigen Durchschnittszahlen von 0.305 Fr. und 0.140 Fr., zusammen ans 4,466,856 Fr. In gleicher Weise findet man für die mit den Güter- und gewöhnlichen Züge» beförderte» 38,641,707 bela denen und 11,697,853 leeren und mit den Personenzügen beförderten 5,394,624 beladenen und 83,962 leeren Güterwagen den Auslagenbctrag von 8,737,466 Fr., und hiernach stelle» sich die Kosten für die Beförderung eines Personenwagens pro Kilometer auf 0.269 Fr., eines Güterwagens auf 0.156 Fr. Von der Gcsaminteiunahme z» 23,308,679 Fr. kommen auf jeden der von den Zügen durchlaufenen 5,198,428 Kilom. 4.484 Fr.; die Bruttoeinnahme für jeden beförderten Personenwagen betrug pro Kilom. 0.569 Fr-, und für jeden Güterwagen 0.248 Fr., daher der Reinertrag pro Personenwagen 0.300, pro Güterwagen 0.092. Im Jahr 1855 wurden Versuche mit Steinkohlenfcnerung bei de» Loko motiven angestellt und hiebei 648,640 Kilogr. Kohlen verbraucht. Außerdem