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HolMeiner Tageblatt Erscheint -jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro - Quartal Mk. 1.40; durch die PostMk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. alle Annonccn-Expeditionen zu Original» Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für de« Verwaltungsbezirk des Stadtrathes z« Hohenstein. Sonntag, den 3. Januar 18t!2. 42. Jahrgang. Nr. 2 der Fahrt zur Schau getragenes auffälliges Wesen lenkte bald die Aufmerksamkeit auf ihn, bi» er denn dort auf Veranlassung de- diensthabenden Assistenten angehalteu und seine Wretur vermittelt wurde» Bautzen. Der am gestrige« Morgen von hier au» beobachtete Feuerschein rührte von einem Brande der zum Schubertscheu Unterlassung der. schriftlichen Anzeige wird als Hinterziehung mit dem drei fachen Betrage der jäbrlichtn Steuer bestraft. Hohenstein, den 2. Januar 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Bekanntmachung, Hundesteuer betreffend. Auf Grund der Gesetzes vom 18. August 1868 und des Hundesteueireguiatws vom 28 Dcccmber 1887 werden olle Diejenigen, welche in h esiger Hunde besitzen, au'gewrdert, über die in ihrem Besitze befindlichen Hunde bis zum 15. Januar 1892 im Meldezimmer des Rathhaules schriftlich Anzeige AN erstatte» und bis zum 31. Januar 1892 die erste Hälfte der Hundesteuer mit 4 Mark für jeden Hund an unsere Stadt- kasse zu bezahlen. Anmeldung schulpflichtiger Kinder. Die Anmeldung der in diesem Jahre schulpflichtig werdenden Kinder nehme ich Mon tag, den 11., und Montag, den 18. Jannar, an beiden Tagen in der Zeit von 8—12 Uhr vermittags und 2—5 Uhr nachmittags im Dircktorialzimmcr de» neuen Schulgebäudes entgegen. Schulpflichtig werden mit Ostern d. I. alle diejenigen Kinder, welche bi» dahin da» 6. Lebensjahr vollendkn, auch können aus Wunsch der Eltern bez. Erzieher solche ausgenommen werden, welche bis mit 30 Juni d. I. daS 6. Lebensjahr erreichen. Beizubringcn ist für alle Kinder ein Impfschein, außerdem für die nicht in hiesiger Stadt geborenen eine Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung. Die Anmeldung ist thunlichst durch erwachsene Personen, am besten durch die Er- ziehungSpflichtigen selbst zu bewirken. Hohenstein, den 2. Januar 1882. Schuld. Dietze. kreis sich bei seiner Abstimmung lediglich von ernsten sachlichen Gründen und von der Ueberzeugung hat leiten lassen, baß die Verträge für das Volk keine Vortheile bringen würden, mahnt er aufs neue daran, daß wirthschastlicheS Gedeihen nur au einem sittlichen Boden erwachsen könne und daß es vor allem gelle, dis sittliche Kraft des Volkes zu stärken, um den Stürmen der Zukunft erfolgreichen Widerstand leisten zu können. Oesfentliche Versteigerungen in den Bekanntmachung. Die Herren Privatmann William Zcitzig und Kaufmann Hermann Bernhardt von hier sind in der heutigen Sitzung des Stadtraths gemäß 8 93 der rcv. «tädtcordnung im Beisein von Mitgliedern der Stadtverordneten für die Zeir von 1892 biS 1<_^8 als Rathsmitglieder verpflichtet worbe-. Hohenstein, den 2. Januar 1892. Der Stadtrat h. vr. Backofen. „ Königlichen Amtsgerichten. Donnerstag, den 7 Januar. Dresden: Carl Gottfried Schütze's Hausqrundstüc mit Hofraum in Pieschen (Oststraße Nr. 29), 42 000 Mk Burgstädt: Friedrich Wilhelm Baucr's Grundstück (Wohnhaus mit Treppenaubau und Destillation mit Dampfbetrieb, Lager- Scheunen- und Schuppengebäude sowie Feld und Garren daselbst (bez. Burkersdorf), zusammen 36.830 M. Chemnitz: Max Hugo Weiskc's Grundstücke in Glöia: 1) Freigut (Wohn haus mit Kuhstall, Park, Garten, Feld rc). 160000 M.; 2) Viertetüu'engur (Wohnhaus mit Guano-Niederlage, Guano- fabrik rc), 22,500 M.; 3) Feld, Wiese und Sandgrube. 69,000 M.; 4) W.cse, 1000 M; 5) Wiese, 1500 M.; 6) Wiese, 1500 M. Freitag, den 8 Januar. Annabcrg: Bertha oerw. Fischer geb. Päßler s Hausgrundstück in Buchholz, 24,OM M. Bautzen: Franz Laver Mauerer's Grundstück (Garten, auf welchem ein Gebäude — der sogenannte Bierpalast — aus gebaut ist) daselbst, 120.000 M. (ausschließlich der zugehörigen Maschinen. Dresden: Eduard Ferdinand Gläier's Haasgruud- stück m t Hoiraum in Pieschen Schulstcaße Nr. 15), 64,000 M. Siolpcn: Friedrich August Friedemann'» Ziegelei-, Feld-, Wiesen- und Waldgrundstück in Porschendorf, 13 965 M. (ein schließlich des Ziegelei-Inventar» und der halbseitige« Waarcn.) Sonnabend, den 9. Dcccmber. Auerbach: Christian August Mothe'» Haus- und Gartengrundstück daselbst, 3000 Mark. Glauchau: Friedrich Otto Eschke'» Grundstück (Wohnhaus mit Seiten- und Hintergebäude, Hofraum und Garten) daselbst, 7800 M. Zöblitz: Carl Albin Reuter'» Haukgrundstück in Rüdenau, 2492 M. Markneukirchen: August Albert Glaß Grundstücke m Wernitzgrü»; 1) ein Wohngebäude mit Scheune, Holzschuppen, Hoiraum. Garten und Feld, 1950 M.; 2) Feld und W,c,e. 150 M.; 3) Feld und Wiese, 900 M. Zahlungseinstellungen. Aktiengesellschaft Kar- pienbräu, Augsburg. Peter Hover, Kaufmann und Miluär- Lieferanr, Jülich. Jacob Kitz, Kaufmann, «Mühlhausen. Lv- r-nz Feser, Holzhändler, Mühlingen. Firma Georg Fischer'» Nachfolger, Inhaber S. Perclcs, Kaufmann, Nürnberg. Gustav i Koch, Änglo-Deutsche Dachbedcckunqssabrik, Stuttgart. Wil helm Hütt, Kaufmann, MoullinS. Robert Emil Prack, Tischler, Inhaber einer Tischlerei und eines Möbclmazazins, Leipzig- Reudnitz. Max Friedrich Müller, Gastwirth und Lohmuhr- wcrksbesitzer, Zwickau. Selma Hänsel, Inhaberin eines Schnitt- und WollwaarengeschästeS, Kopitz. Otto und Max, Gebrüder Heilmann, Brauereibesitzer, Kirchberg. Gustav Adolph Buttig, Schntidcmühlenbesitzer, Oybin. Anna Lina veredel. Schubert, Handelsfrau, Crandorf (Zwangsvergleichstermin 9. Januar d. Z) Wilhelm Robert Winderling, Bäckermeister, Burgstädt (Schlußtermin 22. Jauuur d. I.) — Aufgehoben: Agnes Magdalene verehel. Zschoraack geb. Biesold, Gewerbefrau, Flacht nach der Schweiz befand, ist vorgestern auf dem Bahn- Hof zu Reichenbach angehalten und dingfest gemacht worden. Der 14jährige, aus Sorau gebürtige junge Mensch, war au» seiner Lehre in BreSlau entwichen, um mit dem daselbst ge stohlenen Geld- nach der Schweiz durchzubrennen. Sein auf > Gute in Oelsnitz (Erzgeb.) gehörigen Scheune her. Die übri- : gen Gebäulichkeiten sind verschont geblieben. Gestern Abend wurde abermals ein Feuerschein in der Richtung nach Hohn dorf zu beobachtet. Gersdorf. Da die Wahl des Herrn Schwenke zum i Gemelndevorstand infolge eines dabei stattgefundenen Formen- fchlers für ungültig erklärt worden ist, fand am 29. Dccember > eine weitere Wahl statt, bei welcher als Glücklicher der Expe dient Herr Strauß aus Oberlungwitz hervorging. Sollten nicht auch hier aller guten Dinge drei sein? „Noch nicht DagcweseneS" hat sich zn Weihnachten in einem Dorfe bei Zwickau ereignet. Eine dort wohnende Familie behängte am heiligen Abend einen stattlichen Christ baum mit Schmuck und eßbaren Sachen, um am anderen Morgen denselben anzuzünden. Früh aber war am Christ- baum eine arge Verwüstung angerichtct. Da von einem Ein bruch nichts zu bemerken war, so muß man annehmen, daß lediglich die in dem betreffenden Hause sehr häufig vorhandenen Ratten sich als nächtliche Weihnachtsgäste eingestellt gehabt haben. Aus Reichenbach: Die nicht nur hier, sondern überhaupt auf dem Lande allcrwärts verbreitete Unsitte, zur Durchwärm ung des BetteS einen heißen Ziegelstein mit in dasselbe zu nehmen, hätte dieser Tage in dem benachbarten Rotschau den Gasthof zur Linde dem Flammentode fast zum Opfer fallen lassen. Ein 16jährigeS Dienstmädchen hatte in Unkenntniß der gefährlichen Sache einen solchen heißen Ziegelstein unter den Strohsack gelegr und dazu, da ihr die erzielte Wärme zu groß erschien, daS Bodenfenster geöffnet. Als sie zurück kehrte, fand sie das Bett in Hellen Flammen stehen, die nicht nur in der Nähe bkfindliche Kleidungsstücke, sondern schon die LaHschalung ergriffen hatten. Die Versuche des erschrockenen Mädchens, den Brand zu löschen, waren vergeblich und gewiß würde der Dachstuhl verloren gewesen sein, wenn nicht, durch Sen großen Qralm aufmerksam geworden, die zufällig im Saale befindliche Feuerwehr, die eine Probe zum Theater ab hielt, hrrbcigeeilt wäre und das Feuer mit Mähe gelöscht hätte. Am Dienstag Abcnd schwebte in derKirlstraße «m „Anger" zu Reichenbach eine Familie in großer Lebensgefahr. In dem noch nicht allzu lange erbauten Hause war die eine Wand in Folge der feuchten Witterung durchweicht and kam ins Rutschen. Eine Frau und ihr Kind bemerkten j doch noch rechtzeitig das cigenthümliche Geräusch und zogen es vor, die Bank vor der Wand zu verlassen. Kaum war da» geschehe«, als die Wand mit ihrer ganzen Wucht in die Stube hinein- brach. Zum Glück sind tue in der Stube weilenden Personen unverletzi geblieben. Ein junger, unternehmender Bürschchen, da» sich auf der Sächftschr». Hohenstern. 1. Januar. Der Abgeordnete für den 7. sächsischen Reichstagswahl kreis (Meißen-Riesa-Großenhain), H"r Kammerherr Freiherr v- Friesen-Rötha, giebt in einer Ausführung, welch: cr an die Adresse seiner Mäher richtet, Ausschluß über die Gründe, die ihn bestimmt haben, gegen den Abschluß der Handelsverträge zu stimmen. Der Abgeordnete weist aus die Nichte,fülluuq des von konservativer Seite gehegten Wunsches einer eingehen deren Prüfung der Verträge in einer Kommission hin, welche er gerade in diesem Falle, im Hinblick auf die von der Reichs- regierung selbst hervorgehobene weittragende Bedeutung der Verträge, für nothwendig erachtet habe. Weiter verwahrt er sich ausdrücklich gegen die etwaige Annahme, als ob er wegen seiner Abstimmung zu der grundsätzlichen Gegnerschaft gehöre, welche den Vorlagen von Haus au» gegenübergestanden habe; im Gegenihcile beklagt er diese Gegnerschaft aufs tiefste und mißbilligt aufs rückhaltloseste die Art und Weise, in welcher dieselbe ihre »Stellungnahme zum Ausdruck brachte. Die sach lichen Bedenken, welche allein ihm seine Abstimmung dlktirt hätten, gipfeln in folgenden Punkten: Die Herabsetzung der Getreidczöllc, welche die Verträge enthielten, könnten als ein den Parteien der grundsätzlichen Opposition gemachtes Zuge- ständnlß aufgefaßt und von denselben dazu verwerthct werden, diese Zölle, welche für das Reich eine wesentliche Einnahme quelle bilden, ganz zu beseitigen; die Zollhcrabsetzung werde die deutsche Landwirthschaft, die sich wegen der Arbeiter-, Boden- und klimatischen Verhältnisse gegenüber der österreichisch- ungarischen trotz der Zölle noch im Nachthcil befinde, schädigen, rn den Kreisen derselben Unzufriedenheit erregen und dadurch der grundsätzlichen Opposition das Eindringen rn dieselben er- leichrern; da das öucrreichisch-unqarische Getreidc-Großgeschäfl mit der Valutaspekulation ve>quickr sei, werde dieZollermätzig- ung für die Konsumenten keinen Nutzen bringen; eine un günstigere Gestaltung der wiithschattlichen Lage der deutschen Landwuthschaft werde auch in den Verhältnissen der deutschen Industrie zum Ausdruck kommen und das Reich weiter von dem Ziele entferne«, seinen Bedarf an Brodstoffen selbst zu decken, dabei aber könne er auch keinen Bortheil für die In dustrie in den von den Handelsverträgen festgestcllten Tarifen erblicken. Der Verfasser bemüht sich, aus der Handelsstatistik mit vielen Ziffern nachzuweisen, daß die Einfuhr einer ganzen Reihe von »rukcln aus Oesterreich-Ungarn die deutsche Aus fuhr dorthin weit überragt, und schließt hieraus, daß, wie die öfterrelchiich-ungarische Landwuthschaft, auch die österreichische Industrie unter günstigeren Verhältnissen als die deutsche arbeite, daß sie mehr produziren könne, als der Bedarf des eigenen Lande» betrage, und daß sie den Uederschuß zu Preisen, welche im Einklang mit Produktionskosten stehen, trotz VcK Grenzzolles an da» Ausland abzugeben vermöge. Hiera» würden Handelsverträge nichts ändern, im Gcgentheil würden sie, da die von dquscher Seite bewiLigren Zollermäßigungen die von Oesterreich-Ungarn gewährten weit Übertreffen und die österreichisch-ungarische «ankurrenz unterstützen, weil die dortige Industrie ihre« Kulminationspunkt noch lange nicht erreicht habe. Am Schluffe seiner Ausführungen, aus welchen un- Hwrisclhaft hrrvorgeht, daß der Abgeordnete für dm 7. Wahl-