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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.05.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050507029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905050702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905050702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-07
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
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Heute sanid im Palais Zarst-se Selo die Beförderung von Zöglingen der Militärlehranstalten zu Offizieren statt.,wobei der Kaiser in seiner Rede an die Be förderten darauf hinwies. das, wegen der schweren Verluste in der Mandschurei die Beförderung vier Monate früher als üblich crsolge. Insgesamt wuodcu über 1150 Pagen und Junker zu Offizieren befördert. Petersburg. Die besondere, unter dem Vorsitz des Prä sidenten des Munsterkomitecs tagende, aus dem Präsidenten der Reicksratsabteilunaen und der Minister bestehende Kom mission zur Beratung der Frage der Lehr anstalten ist auf kaiserlichen Befehl geschlossen worden, obwohl der Kager die Beschlüsse der Kommission genehmigt hatte. Moskau. Den hier versammelten Semstwo-Ver- trete r n liegt eine Denkschrift vor. in der folgende Maßnahmen als Vorbedingungen freier Wahlen für die geplante Volks- Vertretung bezeichnet werden: Abschaffung des verstärkten Schutzes und der diskretionären Gewalt der Landesbauptleute über die Bauern, sowie Versanunlnngs-. Vereins-. Rede- und Preßfreiheit. Aufgabe der ersten revräsentativn Versammlung muß die iLchaffuna eines RcchtszustondeS, «die Proklamierung der Rechte deS russiichen Bürgers und die Ausarbeitung eines Grundgesetzes über die Organisation und die Funktionen einer legislativen Versammlung sein. Diese hat aus zwei Kammern zu bestehen, aus einer Kammer der Volksvertreter und aus einer Semskaia Patata l.Kammer der Landständes. Die Wahlen der Volksvertreter, für die weder ein Vermögens- noch ein Bildungs- zenluS zulässig ist, Fnd nach dem Territorialprinzipe vorzu- negmen. Für die Semskaja Palata wählen die kleinen und die «roßen Städte je nach der Einwohnerzahl. Die Mandate sollen aus drei Jahre lauten.^ Die Diäten an die Volksvertreter und Abgeordneten hat der Staat zu zahlen. ^ Dkoskau. Leute, die auS Oreschew Sujewe iw Moskauer Fabrikbezirkc hier eingetrosfcn sind, berichten, daß dort in der letzten Zeit heftige Kämpfe zwischen Truppen und Arbeitern stattgefunden haben. Im Verlause dicier Ereig- niste seien 50 Gebäude ifjcdkraebramit. Ans seiten «der Arbeiter leien ein Mann getötet und 20 verwundet worden; auch sieben v-oloaten erlitten Verletzungen. Lugansl sGouverncment Jekaterinoslaws. Während der Nüterfeiertage kam es im Torfe Koneptiansk zu Bau er»- iin ruhen, bei denen 20 Gntshöfc geplündert und großer schaden angenchtet wurde. Zum russiskst-savanislsten Krieg Petersburg. „Pctersburgskija Listok" meldet aus zu verlässiger militärischer Quelle die bevorstehende Rückkehr des Generals Kuropatkin nach Rußland, der sich auf seinen s-nndsltz zurückzieht. Zum Kommandeur der ersten mandschuri- ichen Armee ist der kommandierende General des vierten sibiri schen Armeekorps, Generalleutnant Sarubaiew. ausersehen. Tokio. Vier Torpedoboote auS Wladiwostok crichiencn gestern westlich Iesso, verbrannten auf der Höhe von Luttfti^cm kleines Segelfahrzeug und nahmen den Kapitän gelange». Sie verschwanden dann in nordwestlicher Richtung, ledenftrlls nach Wladiwostok znrückkehrend. -Lingapore. Der R nsse Wladimir Antewitsch Honvitz, der an, 22. April fcstgcnommen wurde, weil er sich ohne Erlaub nis aus der Insel Pnlo Brani. die Rtgierungseigentiiin ist, anf- lnclt, wurde heute wegen dieser Nebertretung zu 3 Monaten Gc- iiftignis verurteilt. Außerdem wurde über ihn eine Geldstrafe von 250 Dollar verhängt, weil er Zcicheninstrninente bei sich nchrtce Der Verurteilte legte Berufung ein und wurde gegen 1M0 Dollar Bürgschaft vorläufig freigelassc». Karlsru h e. Bald nach der Ankunft in Karlsruhe hörte der Kaiser einen längeren Vorlrag des Reichskanzlers. Gestern abend 9 Uhr fand Familientafel statt. Heute morgen brachte der hiesige Gesangverein „Liederkranz" dem Kailerpaare und dem grokherzoglichen Paare eine Morgenmusik auf der Terrasse des Schlosses dar. Später konferierte der Kaiser mit dem Reichskanzler und Hörle die Vorträge der Ehcjs des Zivis und des Militärkabinetts. Berlin. Ter Wortlaut des vom Kaiser W ilhcIin an den König von Italien am 1. Mai i» französischer Sprache gerichteten Telegramms ist in deutscher Ucbersctznng folgender: „Ini Begriff, den Boden Italiens zu verlasse», wo wir. Meine Familie und Ich, abermals eine unvergleichliche Gastsrcuildschast und einen Einpfaira von tiesbewegender Herzlichkeit genossen habe», liegt Mir daran, Dir den Ansdruck unserer tielen und aufrichtigen Dankbarkeit zu erneuern. Wir werden stets die köstliche Erinne rung an diese im leuchtenden Süden verbrachten Wochen bewahren und von fern und nah werden wir sortsahren. von Herzen an allem tcilzunehmen, was das bcsreundetc und verbündete Italien betrifft. Ich danke Dir ganz besonders, daß Tn nach Neapel zu kommen die Güte gehabt und Mir dadurch Gelegenheit gegeben hast. Dir die Hand zu drücken und aus diese Weise die Bande zu verstärken, die unsere Häuser und unsere Länder verbinden. Tie Kaiserin vereinigt sich mitMir, um Dir und derKönigin unsere freund schaftlichsten Gesinnungen und unser inniges Gedenken auszudrücken. Wilhelm." — Der König von Italien antwortete: „Die liebens würdigen Worte, die Tu vor dem Verlassen Italiens an mich gerichtet hast, sind mir ein neuer und sehr wertvoller Beweis der innigen Freundschaft, die Du und die Deinigen meinem Lande und mewer Familie immer bezeugt haben und die wir Euch mit größter uud herzlichster Aufrichtigkeit erwidern. Tein edles Herz und Dein hoher Sinn mußten durch die Aus dehnung und die spontane Natur der Kundgebungen, deren Gegen stand Ihr überall bei uns gewesen seid, berührt werden. Aber es ist mir sehr lieb, die Bestätigung dafür von Deiner Seite zu erhalten, und wie ich froh bin, einen aünstigcn Anlaß benutzt zu haben, um Dir meine persönlichen Gesinnungen auszudrücken, so beglückt cs mich, Dir noch einmal zu erklären, daß mein Volk und ich stets mit lebhaftester Bereitwilligkeit die Gelegen heit ergreifen iverden, Dir und Deinem Hause und Deullchland unsere wahrhaste Anhänglichkeit zu bekunden. Tie Königin sendet Dir beste Grüße und der Kaiserin, der ich meine Huldigun gen darzubringen bitte. Jreundschastlichst Viktor Emanucl." Berlin. Prinz Eitel Friedrich hat gestern den Sonderzug in Basel verlassen und sich nach England begeben Berlin. (Priv.-Tcl.) Tie Kommission des Abge ordnetenhauses zur Vorbereitung der Berggesetz- Novelle betreffend Stillegung von Zechen nahm 8 65 an, der nach der Vorlage tautet: „Ter BergwerkSeigcntümer ist verpflich tet, daS Bergwerk zu betreibe», wenn der Betrieb Gewinn ver spricht und der unterlassenen oder gänzlichen oder teilweise» Ein stellung deS Betriebs überwiegende Gründe des öffentlichen Inter esses entgegcnstehcu. Liegen die Voraussetzungen vorstehenden Absatzes nach dem Ermessen des LberbergamtS vor, so har diese Behörde die Befugnis, den BergwerkSeigentümer nach Verneh mung desselben auszufordern, binnen einer vom Obcrbergaint zu bestimmenden Frist in einem dem öffentlichen Interesse entsprechen den Umfange das Bergwerk in Betrieb zu setzen oder den Betrieb fortzuführcn." Dazu wurde ein van ko>»ervativer Seite bean tragter Zusatz anaenonimcn, wonach bei nicht betriebenem Bcrg- wcrkseigentnm Mutungen« eine Frist von sechs Monaten vom Tage der Aufforderung bis zu dem Tage, an dcni der Betrieb ausgenommen werden muß, seitgesetzt wird. Leipzig. Der 2. Senat des Reichsgerichts verwarf die im Königsberg er H o ch v er ra t s p roz e ß von der Staotsannnimchaft und den Angeklagten eingelegten Revisionen. Eine Verbürgung der Gegenseitigkeit wurde nicht für vorliegend erachtet, das Vorhandensein einer geheimen Verbindung für festgcstellt erklärt. Plauen >. B. Wie dem „Vogtl. Anz." gemeldet wird, ist der bisherige stellvertretende Leiter der Königlichen Kunstschule für Textilindustrie, Professor Ludwig Albert Forkel, vom 1. Mai 1905 ab zum Direktor dieser Anstalt ernannt worden. Erster Leiter der Kunstschule war der im vorigen Jahre ver storbene Hoftat Hosmanli. Stettin. In Giescbitz am Lebasec sind gAtern 70 Ge bäude abgebrannt. 26 Familien sind obdachlos, zwei Kinder werden vermißt, viel Vieh ist umgekommen. Das Post amt ist niedergcbrannt, während die Schule und das Schlok erhalten werden konnten. Stuttgart. Tic Festlichkeiten zu Ehren Schillers nahmen heute mittag ihren Aniang durch einen Huldigungsaft des Schmählichen Schiller-Vereins bei dem Schiller-Denkmal in Mosbach. Ter Feier, bei der ein Urenkel Schillers, Freiherr Alexander von Gleichen-Nußwurm, die Festrede hielt, wohnten auch der König und die Königin, sowie die übrigen Mitglieder der königliche» Familie bei. Nach dem Huldigungsaktc wurde die im Mosbocher Schiller-Museum veranstaltete c-rchillcr-Aus- siellung durch de« König eröffnet. Wie». Heute wurde hier die Generalversammlung des Bundcs östcrreichischcr Frauenvercine im Beisein einer großen 'Anzahl von Gästen eröffnet. Fiume. Der Gesundheitszustand des Erzherzogs Joicf hat sich verschlimmert. Rom. Ter deutsche Botschafter Graf Monts hat den Ehrcnvmsitz dcs KoinitccS zur Veranstaltung einer Schillcr- fcier im hiesigen Tealro Nazionale übernommen. R o m. In Gegenwart des Königs, des Ministerpräsidenten Fortis und der übrigen Minister, sowie von Vertretern aus der Künstler- und Gelchrtenwelt wurde heule in der Villa BorKeie das Victor Hugo-Denkmal enthüllt. Der französische Botschafter Barröcc hielt eine Ansprache. Rom. Dem „Messagero" wird aus Kairo gemeldet, dort sei ein Mann verhaftet worden, der ein Mitfchuldiger Brcscis bei der Vorbereitung der Ermordung König Humberts gewesen sei. Es handle sich um einen Mewchen, der unter dem Namen Bionoino bekannt gewesen sei und den ganzen Tag. an dem das Verbrechen begangen wurde, mit Bresci verbracht habe. K o n st an t i n o v el. Die Botschafter der Ententemächte haben aus Grund von Kousularmeldungen gestern bei der Pforte darüber Beschwerde geführt, daß die Untersuchung über dos Blutbad von Zagoricani nicht eifrig genug srsolgt sei und daß biLher erst fünf Personen verhaftet worden seien. Die Pforte har soiort den Bali von Monasrir zur raschen Förderung der Untersuchung, zur Verhaftung der Schuldigen und zur Ver folgung der griechischen Banden aujgesorderl. Ferner wurde der General-Inspekteur beauftragt, falls er wegen Krankheir sich nicht selbst nach Monaslir begeben könne, eine Spezial- kommisston dorthin zu entsenden. Washington. Im Staatsdepartement heißt es, die Vec- Handlungen mit Deutschland behufs Vorbereitung eines G eg enseitigkeits-Vertrages würden im nächsten Herbst geführt, aber vorher nicht in Angriff genommen werden. Washington. Der Sekretär des Schatzamts hat ent- schieden, daß aus Luxemburg einqeführte Waren berechtigt sind, an den Vorteile» des zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten im Jahre 1900 abgeschlossenen Rezipro- zitätsvcrtraqcs teilzunehmen, weil Luxemburg Mitglied des deutschen Zollvereins ist. Chicago. Inwlgc der von den Behörden erlassenen Ver fügung, daß alle Personen, die die Frachtwagen belästigten, ver haftet werden sollen, und infolge der Vermehrung der Hiffs- sheriffs ivaren die Unruhen gestern minder stark. Sollte der Ausstand bis Mitte nächster Woche andauern, so würde sich Chicago der größten Teuerung ansgejctzt sehen, die seit Jahren stattgeinnden hat. Tic Vorräte an Mehl, Bohnen und Reis, sowie Tee gehen zu Elidel und der Mangel an Butter, Eiern und Vegetabilien macht sich fchon äußerst fühlbar. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 6. Mai. —* Se. Majesiäl der König ist gestern früh von Wien in Neuberg eiugeiroffen und heule früh 9 Uhr 27 Min«tcn nach Tarvis wcitergercisr. —* K ön , a F ricdrich A >i g u st hat dem Deutschen Hilfsverein iu Wien 500 Kronen gespendet. Kunst und Wissenschaft. Wocken-Svielpla n der Künigl. Hoftbeater. Toernhous. Sonntag: „Der Rattenfänger von Hameln." Mvnlog: „Carmen." Dienstag: „Tcll." lArnold: Herr Petter von den Bereinigten Stadtthcatern in Köln a. Rh.s Mittwoch: „Mignon." Donnerstag: „HoffmannS Erzählungen." Frci-- >ag: „Margarethe." Sonnavend: „Die Zauvcrflölc." Sonntag lll.j: «Ter Bajazzo." „Tie Pnppcnsce." „Sizilicniischc Bauern ehre." — Schauspielhaus. Sonntag: Für die Dienstag Abonnenten des 9. Mai: „Krieg im Frieden." Montag: „Iahr- markl in Vulsnitz." Dienstag: Zur Erinnerung an Schillers Todestag vor 100 Jahren: Trauermarfch aus „Eroika." „De metrius." „Das Lied von der Glocke." Epilog. Mittwoch: „Ter Widerspenstigen Zähmung." Donnerstag: Schillcr-Znklus scrstcr Abends: 'Neu einstudiert: „Tie Räuber." Freitag: „Flachsmami als Erzieher." iGisa Hahn: Fräulein Baader a. G.j Sonn abend: „Wienerinnen." Sonntag tll.s: Hasemanns Töchter." Debüt verlief keineslvegS glücklich. Es begann unter den An Zeichen stärkster Befangenheit und einer im Verlause der Vor- ttelluna sich bis zum Vertagen der Stimme steigernden Heiser keit. Das Hauptstück des Werkes, die Hymne an die Jung- fron, konnte Herr Dr. Schmidt infolgedessen nur unter höchst erschwerenden Umständen und dank der Umsicht und Schlag- fertmkeit des Dirigenten, Herrn Musikdirektors v. Schreiner, zu Ende singen. Von einer Beurteilung der gefänglichen Be- aabung kann unter solchen Umständen keine Rede sein. Mit Bestimmtheit ist nur anzunehmen, daß der Debütant zurzeit noch mit den Elementarkunsten des Gesanges zu kämpfen hat, daß ihm technisch die Reist abgeht, die man. an einer großen Buhne, selbst bei einem Anfänger vorauSzusetzen berechtigt ist. Immerhin darf Herr Dr. Schmidt mildernde Umstände für sich beanspruchen, denn zunächst war es, wie gesagt, die immer der, vor allem wenigstens so viel zu lernen, daß man ihn ernst nehmen kann. Auch die Lconorc Fräulein v. d. Lstens war keine gute Leistung. Es schien, als ob sie die Rolle über Nacht übernommen und sich nur mit den Umrißen der selben vertraut gemacht hätte. Dazu ein Banditcnpaar, dar. gestellt von den Herren Rüdiger und Wächter, das nur wenig Respekt vor dem Kunstwerk und in seinem geschmack losen Lazzi nicht viel mehr für das Publikum hatte — für- wahr, keine gute, kanm mehr als eine mittelmäßige Vorstellung! Achnlichcs kann allerdings bei jedem Theater einmal vor kommen: daß es bei uns sonderlich oufsällt und Ivcnig am genehm berührt, beweist erfreulicherweise die Seltenheit des Falles. IT Kl. f* Iiibiläunis-Konzert H. Stock. Die Ehrungen, die Herr Stabstromvctcr H. Stock anläßlich seines 25jährigcn Militär- dicnst-Iubilänms gestern entgcgcnnchmen durfte, fanden ihren Abschluß und ihre Krönung in einem Fest-Konzeit, das der Jubilar mit seiner Gardereiter-Kavclle ini überfüllten Saale des Ausstellungs-Palastes^ abhielt. Die drückende Fülle des Saales, die animierte Stimmung der Hörer, der rauschende Beifall und die ungewöhnliche Menge von Blumen und Lorbeer, die, nach jeder Vortragsnummer wachsend, das Musikpodium schließlich in eine Ausstellung köstlicher Bindereien umw.andclte — dies alles wird dem trefflichen Orchesterdirigenten auss neue gezeigt habe», welcher Beliebtheit er sich samt leinen musiziere»- den Gardcrcitern in weiten Kreisen des Dresdner Publikums zu erfreuen hat. Daß solche Ehrungen keine unangebrachte Uebertreibuna, sondern eine ehrlich erworbene Mierkeiunnig ernsten Streoens und tüchtigen Könnens zu bedeuten haben, das bewies auch der künstleritche Verlauf des Konzerts, für welches selbstverständlich die bewährtesten Glanznummern des Neper- toirs der Kapelle gewählt worden waren. Als solche find wegen ihrer schwungvollen Wiedergabe in erster Linie hcrvorzuhevcn die Ouvertüre zu „Dell" von Rossini, eine große Fantasie über WagnerS „Lohengrin", Tonbilder aus „Stradclla" sFlotow), die Iubcl-Ouvertüre von Weber u. a. Auch mehrere Kam- Positionen des Jubilars Geben einigen zündenden Märschen namentlich der melodiöse und kompositorisch geschickt gearbeitete „Alexandra-Walzer"! fanden jubelnde Ausnahme, und erst recht gilt letzteres von den seitens der Garderciter-Kapellc als Spezia lität gepflegten historischen Märschen unter Benutzung von Feld trompete», wie sic ausschließlich im Dienste der sächsischen Kavallerie zur Verwendung kommen. — Ilm den außergewöhn, lichcn Anlaß des Konzerts besonders zu markieren, war der jubilierende MufikLirlgent diesmal auch auf eine vokale Mit wirkung bedacht gewefen. Die Konzerttängerin Iran Tr. Böhm lSopran! trug eine Arie aus Kretschmers „Folkungcrn" tmit Orchester! und, von Herrn K. Pretzfch ausgezeichnet be gleiten zwei Lieder am Klavier vor, denen sie als Zugabe noöi ein drittes lolgen lassen konnte. Allerdings vermochte" sie mii ihren Vorirägeu die Fcststimiiiuiig kaum wesentlich zu heben, da Intonation und Vortragsweise manchen Wunsch offen ließen. Doch soll nicht unerwähnt bleiben, daß sich der Sängerin in Gestalt einer inilZTabakranch, Bierdunsl und Hitze geschwänger ten Atmosphäre Schwierigkeiten in den Weg stellten, die eine tadellose Ausführung seriöser Gesänge einfach zur Unmöglich keit machten. - Dem Jubilar, für de» das gestrige Konzert in seinem ganzen Verlause einen Ehrenabend bedeutete, möge auch im zweiten Viertcljahrhundcrt seiner Tätigkeit die Gunst der Mulen und des Publikums erhalten bleiben! —«ft. V* Zn den .Schiller - Nummern", welche ma» mit Ver gnügen liest in dielen Tagen des festlichen Feierns, gehört die dem Dichter gewidmete des „Kladderadatsch", die rn Ernst nno Scherz, ln Wort und Bild des großen Toten gedenkt. Von de» cinzclncn Beitragen tollen hier einige der besten Plütz finden „Warum die S ch i l le rsei e»k" tragt ein Moderner mit dein Motto „Friedrich Schiller, was ist er, was will er?", um darauf zu antworten: „Mir kommt ein Erinnern aus alter Zeit, Ans der Jugend, die jetzt schon liegt so weit. Jetzt bin ich ein Greis von dreißig Jahren, Doch als wir frische Tertianer waren. Ja. damals haben wir was gelesen Von einem Schiller. Was ist s doch gewesen? Tic „Kraniche des Ibykus" Und die „Bürgschaft" glaub' ich. .Kein Genuß War das. denn alles ward aufgcgeben Zinn Lernen, das hat mir verbittert das Leben.
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