Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050121021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-21
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dieser Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» als Zlbeitd-Ausgabe zugestellt, »västreiid eS die Post-Abonnenten am Morgen rn emer Tcjamtausggbe erhalten. verugsgedlldr: k,i,N»IiSk>rl>»»»' Lr«»»n> bei „all» »«eimali,»» tz»Na»un, durch nuirr« rip,,» ««»«»>» und mir»»»«, an »»nn- und Wonlaak» nur einmal) »MisoPi durchauSivLrilae.« o,n - »illionLr, » MI b.» 2 MI »o P,. B«i «iuinaliaer Aulikllun» durch die PoliSMI. lohne Bekkllaeldi. iniAuS- land m» «ntwrechendein Zuichiaae. ?! ackdruck aller ArUkel u. Original- WMejlun,«» »ur mii deutlicher Luell«nan,abe<.Dre»d Nachr."» »ula'll». Rachlrüallch« Honorar- on'vrü»« bleiben unberücklichuat: miverlanat« M-nullrlvle Weida» nt»t auldewalirt. k»I»aramm>Adrelke: «»chrtcht»» »«»dem L8L8 Verlag von Ktepsch L Reichardt. i1n2eigen-cAN>. AlUiatun, von Sl»k>.ildia»nacn bit ncchmjllaab s Uku Lorn un» Neierluab -.»ir Ä.'aiimü'.age » r>o» ti bio >/^U!ir ^ie »'vulliaeSrund. ke>Ic 'ca. n Lilbrni L> As«., ^n- k!illdl,unanl a»> der Lrivallell« tz-ur Pia l die 2^alt!ae ,cilc aulkeil leite » P«,.. als tzinaetandt 'leite «o P!» Vil Rumirern »ach Lon»- imd aetrrtagen l lxalliac Lruild eiie aus 'LrivaMUe d» Pi».. Livatliae äcüe aul 2er>icitc und ul« Ouiaeialldl 8S Pla> Ausulärttae -<ul- »äae nur geern BrruuSde-ablu»«. Letesdtarler werden nut to Pla- berechn«. AtrnlvriLanlchkuh: «nn I Str. II und Rr. 2V»«. Leist« Aisrs1i«n«1tir»et»1vii kür rslpine La8liiirstv8lv Lilvp liilvl' lirols UNtl Odvi'lis^ci'NS omitüvlilß kla>j 8pvri3ige8diäft von Hvvlstl LUS VIr«I, 8eIiIo8»»ts 1SH»V LS, nodon Lönißj. 8ök1c)i-L. Hl Lnisaal. Neueste DrMbciickte. Hvsncichiichlen. Ci 'gua'ticrungSInsten. Kommnnole WohniinaSpolittt. Gettch'Lveihand-- I Snnii.rilankS HI 1 Tlütlttl. lnngeii. „Jitelio". Klav.eiaPcnv Lainbrlnv, kgt Konleivntoiiinn. '.ll.o.ivlron ii; DreSoen. ll. Neueste Lralitmel-ungen vom 20. Januar. Zum russisch-japanischen Krieg London. Der „Daily Telegraph" meldet aus Soul Koreas oom 18. ds.: Die Not im Distrikt Hamheung ist.in- iolge der beständigen Truppenbewegungen groß. Die Russen brannten viele Häuier nieder. Hamheung ist von den Koreanern vollständig verlassen und von den Japanern besetzt worden, die den Ort beseitigt haben. Die Japaner und Russen stehen sich -ehr nahe gegenüber, lieber den Tumeniluß 'haben die Russen eine 'Pontonbrücke geschlagen. Washington. Auf das Gerücht, das; einige M ächte beabsichtigten, iyre Besitzungen in China nach dem Kriege zu erweitern, um das Gleichgewicht im fernen xsien zu erholten, batte Staatssekretär Han cm Rundschreiben erlassen. Nunmehr haben alle Mächte eine derartige Absicht in Abrede gestellt. Berlin. Ter Kaiser beaul'tragte den Prinzen Friedrich Leopold mit seiner BertretuM bei der morgigen Beisetzung der Großherzogin von Sachsen-Weimar. Berlin. lPriv.-Tel.l Die B u d g e t k o m m i j s i o n des Rei chS t a gs setzte die Beratung des N a ch t r a g s - E t o i ö tü r -L ü d.w est as r i ka bei der Forderung van 5 Mill. Alk. zur Hikseleistung aus,Anlaß von Verlusten iniolge des Ein. lieborencn-Aufstandes fort. DaS Zentrum hat beantragt, die glimme auf 3 Mill. Mk. herab zu letzen, ferner das; nur Ge- schädigte, die politisch unverdächtig sind, etwas bekommen sollen. Kmonicudtrektor. Dr. Stübel legte dar, das; nach Niedermersung des jetzigen Ausstandes neue Unruhen auf absehbare Zeit aus geschlossen seien, da allen Eingeborenen die Feuerwaffen abgenom men werden sollten. Bei der Abstimmung wurde das D-ispositiv dahin abgeändert, daß die Summe für den Gesamtbereich des -chnHV'bietcs bewilligt werden soll. Die volle Summe von 5> Millionen wurde avgelehnt. dagegen 3 Mill. Mk. gegen die neun stimmen der Freisinnige» und Sozialdemokraten angenom men. Eme Reihe weiterer Positionen wurde genehmigt und dann, dm Weiterberatung aus Dienstag vertagt. Leipzig. Der seit 19M als Hilfsarbeiter beim Reichs anwalt tätige Oberlandesgcrichtsrat Zaeschmar aus Posen wurde zum Reichsgerichtsrat ernannt. Zaeschmar, geboren 1352. war früher Staatsanwalt in Glatz. Meiningen und Naum burg und seit 1888 OberlandcsgerichtZrat in Posen. Bochum. Auf der Zeche „Lothringen" fand ein Zusa in. menstoß mit den Arbeitswilligen statt. Tie Gendar merie schritt ein. Ein Ausständiger erhielt einen Säbelhieb und wurde schwer verletzt. Im ganzen Bezirk fanden gestern zahl reiche Versammlungen statt. Itzehoe. D>e Ofsiziere und Mannschaften des am Mitt woch von Homburg nach Südwestafrika ausgegangeneil Truppentransports wurden, wie die „Itzeh. Nachr." erfahren, auf dem Truppenübungsplatz Munster gegen Typhus geimpft. Bremerhaven. Tie seit dem 7. Januar unterbrochene telegraphische Verbindung zwischen dem Festlande und dem R ot e n s a n d - L e u ch t t u r m ist wieder hergeslellt. Trier. Das Entlüftungsgebäude im kochemer Tunnels explodierte. Tie elektrische Lichtanlage des 'Bahnhwes Kochem wurde zerstört. Mehrere Arbeiter wurden verletzt. Ter Materialschaden ist bedeutend. Berchtesgaden. sPriv.-Tel.) Prinzregent Luitpold vvn Bayern ist zu längerem Aufenthalt hier ein- getrosten und hat im König!. Schloß Wohnung genommen. Budapest. AuS verschiedenen Bezirken werden Zn- iammenstöße zwischen liberalen und oppositionellen Wähler schaften gemeldet, doch handelte es sich zumeist um gewöhnliche Prügeleien, wobei jeder Teil Beulen und Wunden davonlrägt. Im Dorfe Bonyba wurde der liberale Kandidat Franz kabos zum Rücktritt und zu einer Erklärung zugunsten seines oppositio nellen Kandidaten gezwungen, lieber einen angeblich blutigen Zusammenstoß in Vees im Nagy-Jügeder Bezirk liegen keinerlei beglaubigte Mitteilungen vor. Neapel. Gestern abend wurde im San Carlo-Theater Leoneavallos „Roland von Berlin" aufgesührt. Die Zusc.hauermcnse. die das Hans in allen Teilen dichc besetzte, brachte dem Komponisten, der immer wieder und wieder vor die Rampe germen wurde, begeisterte Lvalioncn dar. Bern. Ter Bundesrat hat die Volksabstimmung über die eine V e r sa s iu n g s-R e v i s i o n nötig machende Frage der Ausdehnung des Patentschutzes aus die chemische Industrie aus den 18. März festgesetzt. London. „Daily Mail" meldet: Das Mitglied der Königs. Akademie Maler Broughton wurde in seinem Atelier tot aistgesunden. Petersburg. Die Mannschaften der an der gestrigen Feier beteiligten Batterie sind sofort in strengen Arrest ge nommen worden. Petersburg. Heute fand in Gegenwart des Finanz- Ministers eine Beratung der Fabrikbesitzer itatr. Diele gaben an, daß morgen viele Fabrikarbeiter in den Aus stand treten, werden. Aus den Arbeitervcrsammlnngcn würde gegenwärtig für sic Unterzeichnung einer Petition an den Kaiser seitens der Arbeiter agitiert. Diese P tition enthält im wesent lichen eine bittere Klage über ihre verzweifelte Lage und darüber, das; sie große Entbehrungen erleiden müßten. Die Pet'tion endigt mit dem Ausdruck der Ergebenheit an den Kaiier und schließt mit den Worten: „Begnadige uns und laß uns leben. Wenn Tu »ns in dieser Lage läßt, ziehen wir vor, lieber zu sterben." In der baltischen Fabrik wollen morgen äsikist, in einer Patroncnfcibrii: 7><D, in einer Waggonfabrik 8,';lD Arbeuer die Arbeit niedcr- legcn. Es verlautet, die Arbeiter beabsichtigten IM 000 Mann stark vor oem Schloiie eine Kundgebung zu veranstalten. Mor gen und übermorgen iinden weitere Beratungen des Finanz- ministers mir den Fabrikbesitzern statt und zwar^ über Maß nahmen gegen die Ansständigen. In 'der heutigen Sitzung machte der Besitzer einer großen Fabrik in Charkow die Mittestung, daß dort ebenfalls ein Ausstand einyctrcten iei. Pete r sbur g. Heute haben die Arbeiter der Baumwolk- 'pinncrei der Firma San Olalli n. kaiinkin di eArbeit ein st e it e ll t. Der Finanzministcr und der Minister des Innern lehnten es endgültig ob. eine Abordnung der Arbeiter zu emp fangen. ... l Petersburg. Heute früh gegen 8 Uhr drang eine ans Arbeitern verschiedener Fabriken bestehende Menge in dis Druckerei der Akademie der WisienschosiLn e i u, um die dortigen Schriftsetzer und andere Arbeiter znm Anschlüsse an den allgemeinen Äusstand zu zwingen. Ta auf der Straße eme tausendköpsige Arbeiterschaft des Verbalstes der Dinge harrte, ordnete die Polizei, um Ausschreitungen vorzubcngen, die Em- srelluna der Arbeit in der Druckerei an. N i g a. Gestern nachmittag veranstaltete eine Anzahl ludllchcr Einwohner und Studierender aus dem Alerander-Platz eine Kundgebung unter Entfaltung einer roten Fahne. Es wurden auch Ausrufe verbreitet. Beim, Erscheinen der Polizei feuerten die Demonstranten einige Schüsse ab und gingen dann auseinander. Verwundet wurde niemand. SEbeu Studenten wurden festgenommen. .. Washington. Präsident Roosevelt empnehlt m emer Zuschrift an den Kongreß die Ernennung von sechs .Handels attaches. die Studien für die Erweiterung des amerikani schen Handels mit dem Auslände machen sollen. OcrllicheS und Sächsisches. Dresden. 20- Januar. -* Se. Majestät dev König zeichnete gestern abend eine von der Palastdame am königlichen Hose, "Frau v. d. Gadelentz- Linsingen, veranstaltete Soiree mir leinem Besuche aus. -* Die Kunstakademie, sowie die Technische und die Tier ärztliche Hochschule veranstalten am 2t. Januar einen Fackcl- zi! g für S e. Mojcstät den König. —* Gestern abend waren von Ihrer Majestät der Königin-Witwe mit Einladungen zur Soiree ausgezeichnet worden: Staatsininister v. Metzsch und General der Infanterie v. Treitichke. Käminerer v. Eriegcrn. Honnaricball Gra» von Rex, die Kammerherrcn v. Posern und v. Oppcil, sämtlich mit Genial,linnen, Frau Gräfin v. Wallmitz geh. v. Posern, Frl. v. Tschirschky ». Bögrndorfs und Oberst v. Kospolh. —* Die königliche Staatsregierung befchLitigt sich lest einiger Zeit u. a. auch eingehend mit der Herbeiführung eine,. Abmmberimg der Härlen, wie sie sich durch die sortgesetzic,; Truppciwermehnnigeii hinsichtlich der E i n g u o r r i e r u n ge losten hera»sgestel!t haben. Zu diesem Zwecke hat sich vor kurzem das Königliche Ministerium des Innern mit einem Appell um Abhilfe an die maßgebende Stelle gewendet. Die Klagen kommen besonders von den Bewohnern der Landgemeinden, welch: sür ihre Einguarlienmg ganz allein auszukommen haben, während einzelne Städte denfenigcn, welche» die Eingnartierung zn- gewicien wird, namhastc Entschädigungen durch Zuschüsse ge währen. Man wünscht in der Hanplsache eine gleichmäßige Ver teilung der Lasten ans olle Steuerzahler des Landes. Die Könie liehe Sloatsrcgierung erkennt vollkommen an, daß die Belastung des Landes durch Emguartierungen eine große und um io iuösi barere geworden ist. ie stärker die Vermehrung des Militärs oor sich ging. Iu ihrer Vorstellung an die maßgebende Stell« hoi die Regierung beionoers daraus hingewiesen, daß die Ueoungen größerer Trüppenvcrbände in einzelnen Bezirken des Lande- immer hmniaer werden. Tollten seitens des Reiches Maß nahmen zur Beseitigung der Klagen nicht bald ergriffen Werder:, w hat die Königlich Sächsische Staatsregierung die Absicht, in Erwägungen darüber einzutreten, ans welchem Wege der Landes- geietzgebnng ein Ausgleich herbcigesiihrt werden kvnnts. Es ist nicht ansgeschlossen. daß dem nächsten Landtage eine dem- entiprechende Vorlage zuqckhen wird: aber auch wenn eine solche Voilage nicht tominl, werde» Erörterungen über die Ein anortiernngsloilen in den Kammern, erfolgen. Wae seitens dc.. Königs, iächiisct-rn krieosministeriums geschehen konnte, um den ausgesprochenen Wünschen gerecht zu werden, ist geschehen. — - Am 27. Januar, dem Geburtslage des Kaisers, werden die Schalke,stellen bei allen P osta n st n l t e » in Dresden von 6 bis 8 vormittags, von 11 bis 1 nachmittags und von 5 bis 7 nachmittags sür den Verkehr mit dem Pnbliknm geöffnet sei». Aaste,dem sinder an diesen! Tage in Dresden »eben der 1. Briest. Geld- und Pakeibrsteünng noch eine BricibesteLung in den elften Nachmtttagsstrrnven. statt. —* Wie bereits mitgeteilt, ist Herrn Oberlehrer Dr. B örnc r vom hiesigen Areuzgymnastum. welcher seinen Wohn sitz in Bl.aie >vitz hak, seitens deS Rates von Dresden die Genehmigung zur Annahme des Armes als Gemeinderatsmir- glied zu Blcstewitz versagt worden, und das Ministerium Hai aus eine wwoh! vom Gemeinderat zu Wasewitz wie von Herrn Dr. Börner eingelegte Beichwerde entichicdcir, datz die von diesen beiden Seiten erhobenen Einwendungen gegen die Vertagung der Genehmigung unbeachtlich seien. In einem die Ablehnung begleitenden Schreibe» des Rates werden. w,e die „Elbgaupreffg" mittcilt, als Gründe für die Ablehnung u. a. folgende angeführt: „Wenn Ihre Mitgliedschaft im Gemeinderate zu Blasewitz früher weniger bedenklich erschien und deshalb bisher gedulde- wurde, sa hat sich jedoch die Sachlage in neuerer Zeit erheblich verändert, nachdem Wasewitz eine höhere UnterrichtscmfiLlt er richtet Hai, an deren Organisation und weiterem Ausbaue ins besondere Sie als Fachmann vorzugsweise und iu ausgedehn tem Umfange teilnehmcn müßten, wenn Sie das Amt eines Ge° mcinderatsmitgliedcs mir der erforderlichen Hingebung und Treue erfüllen wvlllen. Dadurch wurde sich nicht nur Ihre bisherige Tätigkeit als Gemeinderatsmitglied beträchtlich steigern, sondern es entstünde auch die Gefahr, daß Sie durch diese Tätigkeit mi> Ihren Pflichten als Lehrer an einer städtischen höheren Unter- richtsanstair in Dresden in Widerstreit geraten. Denn Sie haben zunächst Ihrem städtischen Lchramte zu dienen und können dieses Amt erfolgreich nur daun ausübsn, wenn. Sie in allen Beziehungen das Vertrauen Ihrer Vorgesetzten, des Eltern- Publikums und der Patronciis-Behörde genießen. Durch Ihre Tätigkeit fli:: die höhere Schule eines an Dresden unmittelbar angrenzenden Nachbarortes werden aber Verhältnisse eintrcteu. die dieses Vertrauen zu erschüttern geeignet sind. Es ist hieröe, zu berücksichtigen, daß sür die höhere schule in Bla'cwitz Be rufungen vorzugsweise Dresdner Lehrer in Frage kommen wer den, zumal die Betreffenden die Annehmlichkeiten der Nesideir,. ungeschmälert sortgeiricßcn können. Verluste an Lehrkräften sind aber bei dem jetzt herrschenden Mangel an Lehrern für ge wisse Fächer bewnders fühlbar und stören zum mindesten den Unterrichtsbetrieb der brircssenden höheren Schulen. Bei der Auswahl der Lehrer für die höhere Schule in Blasewih würde;: aber wiederum gerade Sie als Fachmann im Gemeinderate Kunst und Wissenschaft. 's* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. An der Sonntag, den '22. Januar, im Schaulpiel- bause stcittfindende» Ausführung von Raimunds „Verschwen der" spielt Herr Froböse die Rolle des Kammerdieners Wolf. ch* Königs. Hofopcr. Die gestrige „ Fidelio " - Vorstellung brachte uns Herrn UrluS vom Leipziger Stadttheater als Gast in der Rolle des Florestan. Wie er sich in Vertretung hier bereits als trefflicher Künstler wiederholt bewährt, bestand er auch' gestern ehrenvoll in der großen Ausgabe. Mit künstlerischem Geschmack ordnete er seine schönen Mittel der hoheitsoollcn Stimmung des Werkes unter, er vermied cs, mehr hervorzutrcten, als die Situation es zuläßt, er sang mit Wärme und Innigkeit, alles in allem eine treffliche Leistung, des lebhaften Beifalls wert, der Kr zu teil wurde. Hervorragend, in jeder Hinsicht bedeutend, fesselnd und ergreifend war wieder Frau Wittichs Leonore. Sie war es in dieser gewaltigen Darstellung schon vor etwa 16 Icchren, wo sie in dieser Rolle hier gastierte und damit einen so nachhaltigen Eindruck erzielte, daz; dadurch ihr yicsigcs Eugagc- ment sofort perfekt wurde. Was sie seitdem geistig und künst lerisch in diese sür dramatische Sängerinnen höchste Aufgabe yineingetragen. ist so gewaltig und großartig, daß niemand — auch der Neid nicht — anstehen wird, ihre Leonore als mustergültig zu rühmen. Sie bringt, am in diesem Sinne anerkannt zu werden, alles mit, was die Ausgabe erfordert: herrliche Mittel, den pan Schmerz und Tränen geweihten Timbre, restlose Vor- tragtkunst und Äeußerlichkeiten, wie sie die Idealisierung und Verklärung der hehrsten aller weiblichen Bühnenfiguren voraus- setzen lassen. Die Kritik legt hier ihr Amt nieder, mit cinstim- mend in die volle Anerkennung, die bewundernd zu einer solch' künstlerisch vollendeten Darbietung aniblickt. — Ausgezeichnet waren wieder Herr Perron sPizarroj, Frl. Rast lZerlmel, die Herren Wächter, Rains und Jäger lNocco, Fernando, Iaqumoj. Die Vorstellung, unter Herrn Hofkapcllmeister ^a^enS Leitung, verlies taddclos unter großes Ein- f* LSsmaque Lambriuo. ein junger Eareno-Schüler, um desto» «Uwb«: «r der Fahrt" niemand Bejcheid wußte, gab gestern im Musenhansc einen Klavier-Aöend. Der Herr bat mit leiner Meisterin vor der Hand nur eins gemein: das Tempera ment. Nun ist cs »m diese Goltesgabe eine schöne Sache, -- nur darf man nicht zu viel von ihr haben, besonders, wenn man das Pedal so liebt, wie Lambrino. Im Ernst: der Rünsiler „verpedalte" sich seine besten Wirkungen, zumal im Forte, wo sein Klavierspiel — siehe gestern abend namentlich Liszts H-msII- Sonate, Eingang wie Schluß! — nur gar zu leicht in musikali sches Lärmmachen übergeht. Auch im Tempo war das Meiste nicht korrekt, fast immer zu überhastet. Bach verlangt mehr Ruhe und Größe in der -rongebung, Liszts pompöse Sonate mehr Breite im Heransarbeiten der vollqrst'igcn Passagen und Scarlatti mehr Liebenswürdigkeit in der Austastung (Pastorale!). Die Technik des Pianisten ist schon recht annehmbar, wenn auch noch nicht ausgeglichen genug und letzten, höchsten Anforderungen nicht immer gewachsen. Seine musikalische Intelligenz ist nickt unbeträchtlich, wie man an seinem Mozart-Spiel erkennen konnte, aber verliert sich bisweilen in Äeußerlichkeiten; mehr Tiefe und Vertiefung, weniger Erklärung in der Betonung der Themen, sondern reiche Klarheit im ganzen. — Ootarum asnsoa: Herr Lambrino ist zwar noch kein fertiger Pianist, aber er hat dos Zeugdazu, ein solcher zu werden. Wie? sagt ihm am besten nicht die Kritik, — sondern ,eiue Lehrerin. Teresa die Große, genannt Eareno. IV. v* Äönigl. Konservatorium. Zum Besten ihrer Schüler- Niite>stüb»»o»kaste vecaiistnttrteunsere mnsikcil»che Hochschule gestern im dichigefülltrn VerrinshaiiSsoale ein Konzert, dessen künstlerische Kosten ansschließttch von Lehrern und Schü'ern der Anstalt — sogar dt« Komponisteniiamkn wiesen zum weitaus größten Teile aut die Zugehörigkeit zum König!. Koniervatorinm hin — de- stcitten wmden. Vier tnustvoll geletzte und wstkscimeEborgesänge. voigctiagra unter Leitung des Herrn Albert Klnge von der in den Männerstimmen durch Mitglieder drö „Dresdner Orpheus" verstärkten obersten Cdorklasse, «öffnete» den Reigen der Tar- bieiungen. ES waren dies ein vierstimmiger Frnuenchor. .Begegnung" von C. tz. Törina. zwei vierstimmige gnnstchte Chöre, „Gute Nackt' von Tttson-Wols und „Adendlandschast" von Braunrolh. sowie, ein. sechsstimmmigeS „Tanzlied" von A. Wolsermann. Wie diese vier Chöre, so entstammten auch die beiden im Programm folgenden Tonivc>ke der Feder von Anstallö lrlnrrn: das antike Siimmungsgemäidc für großes Oichester. „Ein Phaiaonkiidrgräbnis" von Schulz-Beuthen. und die .Osteiszenr" aus Goethes „Faust" sür Baritonsolo. Ebor, Orchester und Oigel von Felix Draejrke. Die Schulz-Beutyensche siuso nische Dichtung, die gelier» ihre Eistanssiihuing erlebte, ist ein iuoßa»gelegtes, nach einem sinnieich eriundciien Text-Programm gearbeitetes Werk voll originale, Gedanken, dem mir nach unterem Empfinden der einheitliche Zug und dir zwingende Charakteristik kehlt. Hatte man doch selbst an der Hand des gedruckten ProgrommtexkeS Mühe, mit Sichecheit zu erkennen, welcher der kaleidoikopartig wechselnden Vmgänge musikalisch illustriert wer den sollte. Jedenfalls ließen die unter dem Aufwand des ganzen modernen OrchesierapparatrS vorgeiührten Tonmalereien in stirer meist chaoiiich-miklaren Gestattung auch alle möglichen anderen Deutungen als die vom Komponisten beabsichtigten zu. Doch das ist mehr oder weniger das Charakteristikum oller Programmusik, weshalb dem Toniktzer hieraus ein ernste»» Vorwurf nicht gemach: werden soll. Der äußere Erfolg des Werkes war sogar bedeutend: der Komponiit durste wiederholt vor dem beisallipendenden Publikum erscheinen und dankend über die liebenswürdige Aus nahme seines „Pharaonenbegräbnisses" quittieren. Dre gleiche Auszeichnung wiederholten Hervorruss wurde dem Schöpfer der „Osterszene". Felix Traeseke, zu teil. Das an tieferen Wirrungen ziemlich reiche Werk — von besonders packendem Eindruck waren die den Fansrschen Monolog unterbrechenden lmrsichtbarcn) Chöre der Engel, der Jünger und der Frauen — betont mit sonderlichem Nachdruck die grüblerische Seite im Charakter Fausts. auch da. wo vielleicht nicht gerade zwingende Veranlassung dazu vorlieai. wie bei Fousts Abkehr von den düsteren Gedanken deS Selbst mords. Die umfängliche und schwierige Gcsangspartie des Faust führte Herr Konzertsänger Viktor Ports) anerkennenswert, wenn auch etwas zu einförmig und gegen Schluß hin nicht immer ganz tonrein, aus: die Chöre gelangten musterhaft durch die Kluge sche Chorklaffe, der bealeitende Orgelpari durch Herrn Job. Kötzschke zur Wiedergabe. Eine nicht leichte Aufgabe fiel hier — wie auch zuvor bei Schulz-Beulhcn — der Orchesterklassi des Konservatoriums zu, die. in Stellvertretung für den erkrank ten Herrn Hoskapellmeister Kutzschbach, von Hern C-Striegler geleitet, zwar nicht ganz einwandfrei, aber aus jeden Fall aller
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite