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Vesper in der Kreuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 3. Octvber 1896, nachm. 2 Uhr. 1. Sonate für Hegel (bl8-llrrr, 1. Satz) von I. Rheinberger. 2. H*sakm 147 für zwei Chöre und Orgelbegleitung von Karl Rheinthaler. Lobet den Herrn! denn unfern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, solch' Lob ist lieblich und schön. Der Herr bauet Jerusalem und bringt zusammen die Verjagten in Israel. Er heilet, die zerbrochenen Herzens sind und ver bindet ihre Schmerzen. Unser Gott ist groß und von großer Macht und ist unbegreiflich, wie er regieret. Singet um einander dem Herrn mit Danken! Lobet den Herrn! denn unfern Gott loben re. 3. Dem Anendlichen! Hymnus für Alt-Solo und Orgel von Frz. Schubert, gesungen von Frl. Alberti. Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! Wie sinkt es, wenn es auf sich herunter schaut! Elend sckaut's wehklagend dann und Nacht und Tod. Allein du rufst mich aus meiner Nacht, der im Elend, der im Tode hilft, dann denk ich es ganz, daß du ewig mich schufst, Herr licher, den kein Preis, unten am Grab, oben am Thron, Herr Gott, den dankend entflammt kein Jubel genug besingt. Weht, Bäume des Lebens, in's Harfengetön', rausche mit ihnen in's Harfengetön', krystall'ner Strom! Ihr lispelt und rauscht und, Harfen, ihr tönt nie es ganz: Gott ist es, den ihr preist. Welten, donnert im feierlichen Gang! Welten, donnert in der Posaunen Chor! Tönt all', ihr Sonnen, auf der Straße voll Glanz! Du, der Posaunen- Chor, hallest nie es ganz: Gott ist es, den ihr preist! 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 226, l. Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh' es aller Habe und dem größten Reich thum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruh'n? Mir ist's nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu thun. Vorlesung. 5. Asalm 25 für Alt-Solo und Orgel (up. 59 Xo. 6) von Oskar Wermann, gesungen von Fräulein Marie Alberti, Concertsängcrin und Gesanglehreri», hier. Mein Gott, ich hoffe auf dich: laß mich nicht zu Schanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich. Denn Keiner wird zu Schanden, der deiner harrt. Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige. Leite mich in deine Wahrheit und lehre mich; denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich drin. Bewahre meine Seele und er rette mich; laß mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue aut dich. 6. Motette von Jul. Otto (1804—77). Die Ehre des Herrn ist ewig. Der Herr hat Wohl gefallen an seinen Werken; er schauet die Erde an, so bebet sie; er rühret die Berge an, so rauchen sie. Ich will dem Herrn lobsingen mein Leben lang und meinen Gott loben, so lange ich bin. Druck von Licvicki L Reichardt in Dresden.