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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Kummer 104 Dienstag, den 3. September 1940 39. Jahrgang Heue erfolgreiche Luftangriffe 'o Mann bestehende Besatzung gefangengenommen worden. Ein ie zwett« lber. mit n folge« hne' am aus vem die Met« 7. Sept. Septem- ae Sal di» K« Trscheimmgstagr: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Derngrprei» monattich 1.10 einschlietzlich TrSgerlohn. Im Falle hoher« tvewav fStSnmgen des Betrieb« der Leitung, der Lieferanten ob« d« Brs0rd«nmgs«i»rtcht»mg»u) hat dm Bezieh« kein« Anspruch ans Lies«w>g «d« RachLefrvmg d« AcktwW «st« «kch^chlmm d« Be^gs- Anzeigenprets: Die 6 gespaltene mm-Feile oder deren Raum v All« «W« W« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme hi» 10 Ähe «M mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigrnannghm« «ich Kein» G«»W für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Fwangsvergletch «Geht M« MachlaG» Anspruch» De»ch m» V«dch: Bnchdruckeni Hermann Rühle, Inh. Georg Rühl«, Ottendorf-Okrilla. 86 Feiudsiugreuge adgeschosseu DNB. Berlin. 2. September Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe gibt bekannt: Auch Mn heuttnrn Tage nriktrn unsere Kampf, und Iagdvrrbänd« Mieder feindliche Flugplätze in Südoftengland an. Tie zer störten Lallen und Unterkünfte durch Bomben,reiier. die zum Teil starke BrSndr im Gesotar hatten. ES kam dabei ,n ver schiedenen Luttkämpirn. in deren Verlaus unsere Häger 86 ielndltche Flugzeug« abschossen. 23 eigene Flug zeuge werden vermißt. - eigene Flugzeuge vermißt. vsmben aul ObrrilsHen Rom, 2. September. Der ilalienische Wehrmachtbericht hat folgenden Wortlaut: Feindliche Flugzeuge haben in der vergangenen Nacht Sardinien überflogen, wobei sie planlos Bomben auf freies Feld abwarfen. Drei feindliche Flugzeuge sind von der Luft abwehr abgeschossen worden. Es hat weder Opfer noch Materialschaden gegeben. Andere Flugzeuge, die wiederum von der Schweiz her kamen, haben Teile von Piemont und der Lombardei über flogen und sind durch das sofortige Eingreifen der Abwehr in der Luft und am Boden empfangen worden. Nachdem «S ihnen somit nicht möglich war, die wahrscheinlichen Ziele "" Äs A UZ «««kl UV M »'N I«; AÄ UV LZ« Ä! 71U Ä UM W 'SA ZÄ s«« W KZ NS Aber auch die Darstellung der deutschen Angrtffswirkun- gen aus englischem Boden ist bewußt gefälscht und gelogen. Over har man in London etwa den dortigen Auslandskorre- sponvemen Gelegenheit gegeben, sich beispielsweise« von der planmäßigen Zerstörung militärisch wichtiger Anlagen in Li verpool. in Coventry, in Tilbury und anderen Orte« durch persönlichen Augenschein zu übttzeng«»? Seit Sonntag bearbeitet die englische Reuteragentur die am Boden zerstört wurden. Demgegenüber werden nur 9 neutrale Oeffentlichkeit mit einer neuen üblen Greueltüge. ES - - wird behauptet, ein englischer Dampser mit evakuierten Plutokratenlindern an Bord sei aus der Fahrt nach Kanada von einem deutschen U-Boot torpediert worden. Be zeichnenderweise wird der Name dieses Schisses verschwiege«». Schon daraus, wie auch aus anderen mysteriösen Begleitum ständen geht hervor, daß Churchill einen neuen Coup gestartet ha, um ienseits des Ozeans den deutschen Gegner in Verruf zn bringen. Selbstverständlich wird die Schauergeschichte so rührselig wie möglich ausgemacht. Sämtliche Kinder hätten, während der Dampier gesunken sei, keine einzige Träne geweint, sondern Volkslieder gesungen. „Ein kleiner Junge von acht Jahren--,, weiß Reuter zu melden, schrie: „Wir wollen nicht, daß Hitler glaubt, daß er uns so leicht schlagen kann!' Schlecht gelogen! So spricht kein achtjähriger Knabe. Das hat ein alter Reuter- suve zusammenphantasiert. Sollte diese geheimnisvolle Geschichte wahr sein, dann wäre es nicht damit abgetan, den Plutokratenhäuptlingen etwa deshalb Verantwortungslosigkeit vorzuwerfen, weil sie ein Schiss mit Kindern in gefährdetes Gebiet geschickt haben. Dann gib, es nur eine Erklärung: Kriegsverbrecher Churchill hat in seiner Verzweiflung diesen „Fall' inszeniert. Es ist doch sehr verdächtig, daß alle Kinder gerettet worden sein sollen. Schon daraus kann man schließen, daß der Schifssumergang ein Theater gewesen ist. Es geht den Eng ländern sehr schlecht, und in ihrer Verzweiflung sind sie zn immer wieder dazu bereit. Erhöhung der Eisenbahnjahryreise in England Empörung unter den Arbeitern Die geplante abermalige Erhöhung der englischen Eisen bahnsahrpreise, die vor allem auch eine neue Verteuerung der j Arbeiterwochenkarten mit sich bringt, hat in den Kreisen des ! werktätigen Volkes ungeheuere Empörung ausgelöst. Diese ! Empörung Ist um so größer, als die Eisenbahnfahrpreise seit Kriegsbegtnn schon einmal recht erheblich erhöht wurden, ob- wohl die Regierung den Eisenbahngesellschaften einen be stimmten Gewinn garantiert hatte. In Arbeiterkreisen erklärt man entrüstet, solange die Kauf kraft der englischen Arbeitslöhne nicht garantiert würde, dürfe man auch den Eisenbahnaktionären ihre Devtdende nicht ga rantieren. Die allgemeine Empörung hat derartige Formen angenommen, daß sich die Regierung veranlaßt sah, einen öf fentlichen Ausschuß einzusetzen, der nachprüfen soll, ob ein« solche Erhöhung der Fahrpreise wirklich nötig ist. Adolf-Mer-Ptatz w Warschau Ans Anordnung des Generalgouverneurs fand, wie in allen anderen Distrikstädten auch in Warschau am i. Sep tember die Weihe des größten und schönsten Platzes zum Adolf-Hitler-Platz statt. An der Feier nahmen teil i der Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl, General Brauner als Vertreter des Militärbefehlshabers Ober-Ost und andere füh rende Männer. Ueber 10 000 Volksdeutsche, die aus allen Tei len des Distriktes nach Warschau gekommen waren, füllten den Platz. Gouverneur Dr. Fischer hielt die Weiherede. Da nach nahm der Beauftragte des Gouverneurs für die Stadt Warschau, SA-Oberführer Leist, die Weihe des Platzes vor. Line vielseitige Waffengattung der Kriegsmarine Der Wehrmachtsbericht vom Mittwoch meldete, daß Ma- rineartillerie an der französischen Küste zwei U Boote mit dem Erfolg wahrscheinlicher Vernichtung unter Feuer genommen hatte, und daß die Marineartillerie an anderer Stelle ein englisches Flugzeug abschoß. Hinter diesen beiden nüchternen Feststellungen verbirgt sich die vielseitige uns durch die Vervielfachung der in deutschem Besitz befindlichen Küsten- ' strecken besonders wichtige Tätigkeit einer Waffengattung der Kriegsmarine, die in Fortsetzung der Tradition der Matrosen- artillcrie sowie der Seebataillone in der Kriegsmarine Aus gaben übernahm, die eigentlich alles das einschließen, was man sich unter Küstenverteidigung vorstellt. Hierzu gehört neben ! der Besetzung von Küstenbatterien aller Kaliber, ja sogar s Eisenbahnbatterien der Küstenverteidigung, die Handhabung s des Küstenschutzes., Vie spanische Volizeiabordnuug bei Dr. FriÜ Reichsminister Dr. Frick empfing am Montag in Ge genwart des Generals der Polizei Daluege die in Deutsch land weilende spanische Polizeiabordnung. Ihr Führer, der , Ches der spanischen Polizei, Don Jose Finat Graf von Ma- jaldr überbrachte die Grüß« des spanischen Innenministers. Englische Lüge« über den Luftkrieg Die „Sunday Times" befaßt sich in längeren Ausführungen Mit dem gegenwärtigen Stadium des Luftkrie ges. Sie stellt dabei die Behauptung auf. daß die Angriffe der RAF. auf Berlin „äußerst sorgfältig geplant und strikt au/ militärische Objekte beschränkt" seien. Sie behauptet ferner, daß die britischen Piloten ihre Bomben wieder mit zurückbringen müßten, wenn sie ihr Ziel nicht ausfindig machen könnten. Im Gegensatz dazu überließen die Deutschen ihre nächtlichen An griffe auf London ganz dem Zufall. Tie meisten der nach Eng land einfliegenden deutschen Bomber hätten überhaupt kein offen sichtliches Zrel. In dem Artikel des Londoner Blattes wird dann u. a. mit der „Möglichkeit von Repressalien" gedroht, wenn auch das britische Gefühl „in endgültiger und starker Weise gegen Repressalien" sei und die britische offizielle Politik mit diesem Gefühl übereinstimme Die Behauptungen der „Sunday Times" sind, wie von aus ländischer neutraler Seite in Berlin einwandfrei festgestellt worden ist, objektiv unrichtig. Sie sind, um es deutlicher zu sagen, von der ersten bis zur letzten Zeile unwahr und bewußte Lügen. Bei den vier Angrifssversuchen, die die Engländer im Lause der ver gangenen Woche aus die Reichshauplstadl unternahmen, kam es nur in zwei Nächten zu Bombenabwürien in Berlin, und diese Bombenabwürse trafen ausschließlich nichlmilttä- rische Ziele, wovon sich bereits wenige Minuten nach Beendigung des Fliegeralarms zahlreiche neutrale Ausländs korrespondenten überzeugen konnten. Kirchen, Krankenhäuser. Wohnhäuser, Wohnlauben, Lagerschuppen, Feuerwachen uns ähnliche Ziele wurden in der Reichshauptstadt getrojjen. Zi vilpersonen kamen in beiden Fällen zu Schaden, und leider befinden sich darunter auch zwölf Todesopfer. Die Piloten der RAF aber haben sich noch stets damit begnügt, in Lon don zu behaupten,-daß sie das ihnen befohlene Ziel erreicht und wirkungsvoll bombardiert hätten, während statt dessen — wie erst in einer der letzten Rächte — in einer Wohnsiedlung der Mark Brandenburg, die weitab von jedem militärischen Objekt liegt, das Kinderzimmer eines Hauses getrofsen und i ein Kind getötet, das andere schwer verletzt wurde. Das nennt , die „Sundav Times' sorgfältig geplant und strikt aus mili tärische Objekte beschränkt!' <t «kt«!«* »d M" st II »i» M gust AÄ SlM. Wst Ul 8k >A U A in' Al VA "A AU ZW SZ SU HÄ zu erreichen, warfen sie vier Bomben auf ein Dorf bei Varese und Leuchtrakelen über verschiedene Ortschaften ab, ohne Opfer zu fordern oder nennenswerten Schaden anzurichten. Zwei unserer Aufklärungsflugzeuge sind nicht zu ihren Stützpunkten zurückaekehrt. allem fähig. Sehr wählerisch war Churchill noch nie in seinen t I» k t , -ri m irr c Mitteln. Er hoffte immer noch, durch eine solche Greuellüg« In Ostafrika haben feindliche Flugzeuge Angriffe auf in den Vereinigten Staaten moralisch den Boden für spätere die Insel Harmil (80 Meilen von Masiaua entfernt) versucht, materielle Hilse vorbereiten zu können. Das allein ist der Zweck die aus d^reD dieses un^ unangenehm, daß nicht einig« Kinder ins nasse Grab gesunken sind. Denn dann hätte er seine verbrecherische Agitation noch größer aufziehen können. Skrupel kennt dieser Desperado nicht. Das hat alle Wett schon im „Athenia'-Fall seftstellen können. Bekanntlich hat Churchill diesen Dampser, an dessen Bord sich 300 USA-Bürger befan den, versenken lassen, und dieses gemeine Verbrechen rasch den Deutschen in die Schuhe geschoben. Der Schwindel ist damals herausgekommen, und dieser neue „Fall' ist dem alten zu ähnlich, als daß es über den Attentäter irgendeinen Zweifel geben könnte. Wer einmal einen solchen Anschlag verübt«, ist weiteres feindliches Flugzeug wurde in Assab im Verlaufe eines Luftangriffes abgeschossen, der geringen Schaden ver ursacht und acht Tote unter den Italienern und Eingeborenen zur Folge hatte. Unsere Flugzeuge haben im Tiefflug ein feindliches Lager südlich von Marman jenseits Kaffala erfolg reich unter Maschinengewehrfeuer genommen. Aus weiteren Feststellungen ergibt sich, daß in dem im Heeresbericht vom Mittwoch gemeldeten Gefecht von Adarde der Feind 22 Tote auf dem Kampfplatz zurückgelaffen hat und wir einen Panzer wagen erbeuteten. London klar geworden, daß die deutschen Flleger sich bet ihren Angriffen durch die englische Bodenabwehr und die Jagdflie ger der Roval Air Force in keiner Weise behindern lassen. Girokonto: 5S1. — Fernruf: LA. Berlin, 2. September. Da» Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Deutsche Unterseeboote versenkten in der Nordsee zwei "Mische Zerstörer. Am l. Sevtembrr setzten unsere Kampf- und Jagdver- ^nde die Angriffe aus Anlagen der englischen Luftwaffe in ^üdostkngland fort. Hallen und Unterkünfte der Flugplätze ^binqipn, Kenley, Biggin-Hill, Delling, Hawkinge, Lympne Julien Volltreffer und wurden zum Teil in Brand gesetzt. Verlaus der Angriffe kam es zu zahlreichen Luftkämpfen m d-nrn unsere Fliegeroerbände erneut ihre Ueberlegenheit diesen. In der Nacht belegten Kampfverbände die Seehäfen von Avnpool, Swansea, Bristol und Chethan erfolgreich mit Gamben. Das Verminen britischer Häfen nahm seinen Fort- K»g. Feindliche Flugzeuge versuchten in der letzten Nacht Berlin und andere Städte anzugreifen. Durch die Mke Flakabwehr gelang es ibnen nicht im Raum von Groß- ^rüg Bomben zu werfen. An anderen Stellen im ReichS- i'lüet wurden nur Schäden an Wohnhäusern; nirgends jedoch Militärischer Sachschaden angerichtet. . Die Gesamtverluste des Feindes betrugen gestern 62 wagzeuge, von denen 52 im Lustkampf abgeschoffen und 10 bratsche Lultangrisse — ein wachsendes Crescendo Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tidnin- hat seinem Blatt einen sehr aussührlichen und einorucks- Bericht über die letzten Luftangriffe aus London über- ""»elt. Darin heißt es: Wie ein lärmrndrs, heulendes und Nagendes Crescendo der Luftkrieg über England von Tag zu Tag. ja von ->"nde zu Stunde zu. Immer wieder donnern neue Forma- von Bombern und Jägern aus die Küste zu. Dovcr miss neue das Ziel ihrer Angriffe. Ballonsperren und ^Miiie wurden angegriffen. Die Flak feuerte Stunde über ^'"nde von den weißen Klippen der Küste. Längs der Küste v"Mi>ndS fanden heftige Lustkämpfe statt, während andere !'"ttnaijpnen tiefer inS Land eindrangen. Gewaltige Gcschwa- griffen Flugplätze in Kent und Surrey sowie Schisse in Themse an. Während der Kampf nun im Süden und Osten „"d Welter im Norden des Landes tobt, suche» ständig neue ^'"vigrschwader beinahe aus der Stratosphäre heraus die ""gdnmschinen zu umgehen. 1 Die Einwohner Londons saßen die Nacht zum Sonnabend Luftschutzkeller und mußte« auch am Sonntag viermal hin- „"ür, während die Sonne ani Himmel stand. Mittags kam «teuer Angriff und am Abend ereignete sich der vielleicht »seltsamste Vorstoß in diesem Luftkrieg. Ohne Unterbrechung ^ßry die angrelfen^rn Wellen nieder, und der Kampf wütete kroßer G«wo" eineinhalb Stunden lang. war der ö lste zielbcwußte Angriff auf dir Position Loudon, m' srnen die Verteidigung bisher zu tun ge- hat. An clen Stellen wurden Bomben abgeworfe», Zweifel « nnch Schaden entstanden. z, Endergebn vom Sonnabend: Der Angriff war der biS- gewaltigstc oeS Krieges. Die Kämpfe erreichten an Hef- lWt ^««n > lhepunkt, von dem man bisher nicht geträumt jM.'— Wkt.er heißt es in dem Bericht: „London ist an vie- strahlend warmen Herbsttag Tag und Nacht Frontlinie. ^Ee ein« deutsche Maschine im Tiefflug so niedrig über hinwegrast«, daß das Sausen wie ein Gewittersturm Acht Üder den Löchern von London N-ch de« in Stockholm vorliegenden letzten Berichten aus ^kiaud war d«r Hauptunterschied zwischen den früheren ' tsch«« Lu i«a n gr ifse n und den Angriffen am ver- Sonnabend und Sonntag der, daß die deutschen jsM" diesmal ganz tief herabstießen und ln rasendem y, k Unbekümmctt um das starke Flakseu« unmittelbar über tz,'Häuserdächer htnwegslogen. Dieser Unterschied ist jedem sta,k in die Äugen gefallen. Abgesehen vom mora- Eindruck, den der deutsche Kampsesmut und die deutsche ^«nechnjr «ach«», ist dadurch im di« Einwohner von §