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Inserate werden mit ,o Pf. für die Spaltzeile berechnet. Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Nr. 56. Freitag den 15. Mai 1903. 2. Jahrgang. Aekanntmachung, die Auslegung der Wählerliste für dieReichstagswahl betreffend. Die hiesige Wählerliste für die NeichstagSwahl liegt vom 18. filai dieses Iakres ab acht Tage lang in der Registratur des Gemeindeamtes während der üblichen Geschäftszeit zu Jedermanns Einsicht aus. Einsprachen gegen diese Liste sind binnen 8 Tagen nach Beginn der Auslegung, also bis zum 25. Mai a. c. bei dem Unterzeichneten schriftlich oder zu Protokoll unter Beifügung der etwaigen Beweismittel anzubringen. Ottendorf-Moritzdorf, den 13. Mai 1903. Der Gem ein de vorstand. Lincke. Oertliches und Sächsisches. Bttendors-Bkrilla, Mai 1903. — Über den Einfluß der Gemüse auf die Gesundheit wird geschrieben: Das eisenhaltigste Nahrungsmittel ist der Spinat und deshalb ein außerordentlich gesundes Gemüse für die Heran wachsende Jugend und besonders für blutarme, bleichsüchtige Personen; er soll auch eine direkte Wirkung auf die Nerven haben, ebenso Löwen zahn, grün genossen. Spargel reinigt das Blut. Sellerie wirkt auf das Nervensystem, heilt Rheumatismus und Neuralgie. Gelbe und weiße Rüben reizen den Appetit, Salat und Gurken wirken kühlend. Zwiebeln sind vorzüg lich zur Anregung eines schwachen Magens. Knoblauch und Oliven besitzen hervorragende medizinische Kräfte, sie regen die Blutzirkulation an und vermehren die Absonderung des Speichels und des Magensaftes. Meerreltig, roh genossen, befördert die Verdauung. Kürbis gilt als Nüttel gegen Bandwurm, und die appetltreizende Eigenschaft des Rettichs ist allgemein bekannt. — Nach den neuesten amtlichen Nachrichten zeigten die Preise für Weizen, Roggen und Gerste eine geringe Aufbesserung; auch die Preise für Kalb- und Hammelfleisch, sowie für Butler sind gestiegen. Dagegen sind Schweine fleisch, Schmalz, Speck und Bier billiger geworden. — Bei der ain Dienstag gezogenen Lotterie der 28. Dresdner Pferdeausstellung entfiel der Hauptgewinn, ein Vierspänner, auf Nr. 19636, der zweite Gewinn, ein Zweispänner, auf Nr. 17200, der dritte (Einspänner) auf Nr. 11637 und der vierte, ein Erntewagen mit 2 Pferden, auf Nr. 25042. Je ein Pferd gewannen die Nummern: 2954 4203 4434 6980 8705 9057 11181 11626 11866 12629 15517 18705 19503 24180 24682 25231 32123 33368 34431 36385 37189 38643 41667 42821 43896 44215 46528 47111 47742 47851. — Der Wortreichtum der deutschen Sprache. Auf das Preisausschreiben der Bielefelder Kakes- und Bmtuil-Fabrik, Stratmann und Meyer, detr. beste Verdeutschung des Wortes „KakeS", sind nicht weniger al« 15 349 giltige Bewerbungsschreiben eingelaufen. Zählt man die verspätet eingegangenen Wörter, sowie die jenigen, welche den gestellten Bedingungen nicht entsprachen, noch hinzu, so dürften über 20 000 Versuche, das englische Wort „Kakes" zu ver deutschen, gemacht worden sein. — Wie orientieren sich die Brieftauben? Es ist merkwürdig, welche zahllosen Theorien aufgestellt sind, um das Wiederfinden entlegener Ortschaften durch Taube» zu erklären. Da wollte ein Professor ein Organ im Kopfe der beschwingten Boten entoeckt haben, das sie be fähigte, stets die richtige Bahn innezuhalten, sodaß sie gewissermaßen stets einen natürlichen Kompa^ bei sich trugen, und was für schnurrige Erklärungen noch sonst veröffentlicht wurden. Und doch liegt, wie so häufig, das Nichtige so nahe. Em jeder ist schon auf einem Turme oder Berge gewesen und weiß, wie weit man dort Umschau hat. Nun sehen Vögel ausge zeichnet, und man kann als ziemlich sicher an nehmen, daß eine in Berlin bei klarem Wetter auffteigende Taube nicht nur Spree und Havel, sondern auch Elbe und Oder, wahrscheinlich sogar Ost- und Nordsee erblicken kann. Große Seen, Flüsse, Gebirge, Wälder und dergleichen müssen also den Tauben in meilenweitem Um kreise ganz bekannte Sachen seien, da sie die selben fast täglich sehen. Darum läßt man ja die Tauben erst kleine und dann große Touren machen. Daß es lediglich das ausgezeichnete Gesicht der Tauben ist, nicht etwa ein ange borener Ortssinn, der sie zu ihren Leistungen befähigt, geht daraus hervor, daß sie bei plötz lich einfallendem Nebel sich nicht zurechtfinden, ebenso nicht in der Dunkelheit. Aus demselben Grunde kann die Orientierung nicht durch Wittern erfolgen, denn alle witternden Ge- ichöpfe, wie Füchse, Bären, Wölfe, jagen mit Vorliebe gerade im Nebel und in der Dunkel heit, da das Fehlen des Lichtes in keiner Weise das Riechvermögen beeinflußt. Im Luftballon mitgenommene Tauben finden sich, wenn man sie in wolkiger Umgebung freiläßt, nicht zu recht, sie eilen aber sofort nach einer Hellen Stelle, weil sie wissen, daß sie von dort aus freie Aussicht haben. Dresden. Se. Königliche Hoheit der Kron prinz beabsichtigt, am 14. Mai der Festung Königstein einen Besuch abzustatten, wo strate gische Übungen mittels Scheinwerfers stattfinden sollen. — In dem hiesigen Telcgraphenamte zog sich am Dienstag nachmittag em Beamter dadurch am linken Beine eine nicht ungefähr liche Verwundung zu, daß er beim Auffaugen einer herabfullenden Schere sich diese einige Zentimeter tief neben einer Schlagader in das Muskelfleisch stieß. Nach Anlegung eines Not- verbandes ivurde der verletzte Beamte nach dem hiesigen Krankenhause gebracht. — Im Eisen bahnwagen ist Sonntag nachmittag das fünf Monaie alte Töchterchen eines hiesigen Eisen bahnbeamten gestorben. Die Gattin dieses Be amten war vormittags mit ihrem Kinde von hier abgereist, um ihre in Plauen i. V- wohnenden Verwandten zu besuchen. Schon war das Ziel der Reise fast erreicht, als das Kind plötzlich verstarb. Als Todesursache wurde vom Arzte Lungenschlag festgestellt. Radeberg. Nachdem am Dienstag im Laufe des Vormittags die zum sächsischen Ver bandstage hier eintreffendeii Fleischermeister am Bahnhofe empfangen und in den verschiedenen Lokalen zum Frühschoppen sich vereinigt hatten, marschierte man kurz vor 12 Uhr vom „Deutschen Haus" und „Kaiserhof" aus nach oem „Schützenhaus", woselbst von 12 Uhr an oie Verhandlungen des 32. sächnschcn Fleischer- Bezirkstages stattfanden. Die Verhandlungen dauerten bis spät nachmittags. Lohmen. Herr Dr. Miersch, Inhaber der hiesigen chemischen Fabrik, schreibt über das Brandunglück seiner Fabrik: „Es liegt weder eine Dampfkessel- noch eine sonstige Kessel explosion vor. Dieselbe Manipulation des Kesselfüllens ist Hunderte von Malen ohne jeg lichen Anstand geschehen. Nach dem Füllen des betreffenden Kessels wird der Mannlochdecke aufgebracht und alsdann das Rührwerk einge setzt. Der betreffende Arbeiter hat nun gerade umkehrt hantiert und erst das Rührwerk ein gesetzt, infolgedessen wurden sofort brennbare Stoffe aus dem Kessel geschleudert, welche em- zündliche Dämpfe bildeten, die dann die Ex plosion und den Brand verursachten. Der Kessel war tags zuvor auf vierfach so hohen Druck, als er im ungünstigsten Falle arbeitete, geprüft und in Ordnung befunden worden. Dem Kessel selbst ist auch, soweit er nicht durch Brand gelitten hat, nichts passiert und er steht noch. Die Fabrikvorschrift des Betriebsdirektors, daß der Apparat nicht eher geheizt wird, als bis er gefüllt und der Mannlochdeckel aufge bracht wurde, war auch nachweislich befolgt vordem Da weder ich noch mein Betriebs direktor unter dem Eindrücke die Gefahr, mit Löschen vorzugehen, auf uns nehmen wollten, onnte bis halb 6 Uhr nichts getan werden, denn an sich ist die Fabrik selbst mit Spritze, Äasserhydrunten und hinreichender Wasserzu uhr ausgerüstet. An Stellen, welche bereits n Brand geraten waren, wurde in den ersten Minuten auch gelöscht. Da aber durch die Explosion die Rohrleitungen gebrochen waren, entleerte sich der Inhalt von selbst in die Brandstätte und die Hydranten versagten. Erst nach geraumer Zeit und nach vorsichtigem Son dieren durch meine Beamten und mich konnten die Löscharbeiten ohne Befürchtung weiterer Ge fahr ausgenommen werden. Ein Wassermangel ist dabei nicht eingetreten, denn die auf der Fabrik für solche Fälle angelegte Cysterne, welche zirka 200—300 odin faßt, hatte im Wasserstande kaum um einige Zentimeter abge nommen. Man konnte nur anfangs nicht an diese Stelle heran. Von den verletzten Ar beitern werden einige demnächst wieder als ge heilt entlassen werden können, darunter auch der schwerer verletzte Standfuß, nur Schönfelder ist seinen Verletzungen erlegen. Königstein. Auf der Festung erschoß sich ein Soldat der 8. Kompagnie. Der Schuß war nach der Herzgegend gerichtet und hatte den sofortigen Tod zur Folge. Der Grund, weshalb der Mann Selbstmord verübte, ist z. Zt. noch nicht bekannt geworden. Kamenz. Am Sonntag beging hier unter zahlreicher Anteilnahme dasiger und auswärtiger Kreise das katholische Kasino die Jubelfeier seines 25jährigen Bestehens, sowie in Verbind ung damit sein Fahnenweihfest. Bernstadt. Im benachbarten Kunnersdorf ist in der mit Ziegeln gedeckten Scheune des Gartenbesitzers Wilh. Standke ein Brand ent standen, der nicht nur diese, sondern auch noch das mit Stroh gedeckte Wohnhaus einäscherte. Nachdem kurz darauf der Besitzer Standke wegen begründeten Verdachts der Brandstiftung in Haft genommen war, wurde später auch die Frau verhaftet. Bald darauf legte auch der Besitzer ein Geständnis ab und gab auch zu, vas Hanspachsche Nachbarhaus am 5. April angezündet zu haben. Der Verhaftete giebt an, aus Not zum Brandstifter geworden zu sein. Nossen. Von einer plötzlich niedergehenden Erdwand verschüttet wurde am Dienstag vor mittag beim Straßenbau zwischen der Schützen- straße unö;/-n Puppenfabrik hier der Hand arbeiter Her.MM Zisch aus Etzdorf. Der Ver unglückte wurde nuckelst Fahrbahre nach dem städtischen Krankenhause '.^importiert, woselbst er den erlittenen schweren "Verletzungen — Bruch zweier Rippen mit Durchstechung der Lunge — mittags erlegen ist. Grund für den Unglücks fall sucht man in dem Aufweichen der Erd massen durch die niedergegangenen Regengüsse. Wermsdorf. Am Sonntag erfolgte zum zweiten Male die Verpachtung der zirka 883 Mchsische Acker großen hiesigen Flurjagd, die mit Stimmenmehrheit Herrn Schuürich aus Leipzig für 80 Pf. pro Acker zugeschlagen wurde, trotzdem König Georg dasselbe Gebot hatte abgeben lassen. An Stelle des bisherigen Jagdvorstandes Herrn G. Würgau ist der Gutsbesitzer Herr Kießling zum Jagdvorstand und Herr Gutsbesitzer Klepzig als dessen Stell vertreter gewählt worden. Mühlberg a. d. E. In der Nacht zum Sonntag wurden zwei Arbeiter, die nach Leipzig fahren wollten, auf dem nach dem Torgauer Bahnhofe führenden Glaciswege von zwei an scheinend dem Arbeiterstande angehörenden Per- önen meuchlings überfallen und von dem einen iermaßen mit dem Messer bearbeitet, daß sie auf der Stelle zusammenbrachen. Der Nacht wächter fand die beiden schrecklich zugerichteten Schwerverletzten einige Stunden später in einer großen Blutlache liegend vor. Die Unglück- ichen wurden sofort nach dem Krankenhause überführt. Als der Täterschaft dringend ver dächtig, wurden zwei schon mehrfach vorbe- trafte Arbeiter verhaftet. Leipzig. Montag vormittag fand im Deutschen Buchhändlerhause die Cantate-Abrech nung zwischen den Verlegern der Bücher einer- eits und den Kommissionären und Sortimentern andererseits statt, wobei es sich um große Summen handelt, da eine solche Abrechnung ährlich eben nur zu Cantate erfolgt. Am Abend des genannten Tages beendigte eine Privatvorstellung für die deutschen Buchhändler im Schauspielhause den Reigen der Cantate- Festlichkeiten. — Für die Bebauung des jetz igen Gohliser Exerzierplatzes, der mit dem Weg gange des 134. Infanterieregiments nach Plauen i. V. am 1. Oktober d. I. frei wird, hat das Ministerium des Innern vorgeschrieben, daß in jedem Geschoß eines Hause« nur zwei Wohnungen hergestellt werden dürfen. — Ver mißt wird hier seit einigen Tagen die in der Alexanderstraße wohnhaft gewesene Aufwärterin Frege, nach deren Verbleib eifrig geforscht wird. Eingesandt. In der letzten Nummer dieser Zeitung ist in Bezug auf den Zusammenschluß Ottendorf mit Groß-Okrilla der Wunsch ausgesprochen worden, die Verhältnisse einmal klar zu legen, nament lich in Hinsicht darauf, ob im Falle einer Ver schmelzung größere Ansprüche an die Steuer« kraft von Okrilla gemacht würde oder nicht. Es sei daraufhin folgendes mitgeteilt; Groß- Okrilla besoldet einen Gemeindevorstand, einen Steuereinnehmer, einen Nachtwächter. Dies« Stellen sind dann unnötig, die Ausgaben da für fallen zum größten Teile weg. Dagegen nimmt Okrilla an den Einnahmen Ottendorf- ganz von selbst Anteil, wie z. B. an den Ein nahmen aus den indirekten Abgaben (Bier steuer, Schankgewerbesteuer, Hundesteuer, Be sitzveränderungsabgaben, Anmeldegebühren usw.) die z. Z. ungefähr 3600 M. betragen. Okrilla tritt auch mit in den Besitz des Ottendorfer Gemeindevermögens, das (einschließlich 1. Hy potheken, Spareinlagen, Grundstücken, Gebäuden, Feuerlöschwesen) zusammen 20000 M. beträgt. Gewiß eine annehmbare Summe! Wie kann man da, wenn in Groß-Okrilla auf der einen Seite Ausgaben wegfallen, andrerseits namhafte Beträge ganz von selbst zufließen, noch von einer Erhöhung der Steuern im Falle der Ver schmelzung reden? Okrilla kann sich räumlich nicht ausdehnen. Ist es da nicht angebracht, sich an ein Ge meinwesen, wie Ottendorf, anzuschließen, das der Ausdehnung fähig ist? Ottendorf bringt Okrilla ein geordnetes Gemeinwesen entgegen. Vieles, was jetzt unbequem und ungerecht in Bezug auf Ver teilung von Pflichten und Rechten in beiden Gemeinden erscheint, fällt weg. Alle Ver hältnisse werden einheitlich geregelt. Ottendorf hat eine Freibank, das Plakat wesen ist geordnet, die Einrichtung einer Straßenbeleuchtung ist im besten Fluß, die Sparkasse wird von Jahr zu Jahr mehr ein bringen Man sehe nur auf gleiche Institute in anderen gleich großen Gemeinden. Welcher Segen sind sie mit der Zeit für den Ort ge worden! Alle aufgeführten Gründe müssen jeden Einwohner von Okrilla, sobald er nur einiger maßen über die Sachlage nachzudenken ver mag, in einen eifrigen Verfechter de» Zu sammenschlusses umwandeln. Der Zeitpunkt liegt nicht allzufern, da es Okrilla bitter be reuen würde, nicht mit Ottendorf Hand in Hand gegangen zu fein.