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;st ein rth. Lieb« mseres ruderS besang- viele» n hier- »ilir» Ritter- wfe in Lochter , geb. tt an- ert e. SLuft steurv er una r, rbeil- -nnckeo Leister, itt, »den Ege Uhr mer- ltus, »er seligen beiclers Xuedw. nse. tve. vr. er. «7. ler. lbe. auer. kasson. »scher, imisch. W. Io». ge. »t ». e. ltimg. 1« « « « Erscheint,eden WochentagNachmitt. '/,8Hör für den Iv HlI «Wern Tag. Preis vierteljährlich L Mark 2ü P., x-I- zweimonatlich l M. SO Ps. und einwmmtlich 7d Pf. 4V. Jahrgang. — - Sonntag, sen 1S. Mai. BeMA^ und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen and städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. Berautwortlithrr Redakteur: Julius Braun in Freiberg Inserate »erden bi» Vormittag t t Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile D FHFH « . »der deren Raum 1L Pf. M.VV» Tagesschau. Freiberg, den 14. Mai Zur Feier des ersten Spatenstichs für den Nord-Ostsee« Kanal wird sich mit dem deutschen Kaiser und dem Reichs kanzler auch ein Theil des deutschen Bundesrathes, der Vor land des deutschen Reichstages und der beiden Häuser des preußischen Landtages Ansangs Juni sich nach Kiel begeben. Die Herren aus dem Bundesrathe und den Parlamenten be absichtigen vorher einen Tag in Hamburg zu verweilen, um dort die bis jetzt hergestellten Bauten, Kanalanlagcn rc. für >en Zollanschluß Hamburgs in Augenschein zu nehmen. — Der deutsche Bundesrath überwies in seiner am Don nerstag abgehaltenen Plenarsitzung den Gesetzentwurf wegen Ergänzung dös Gesetzes, betreffend die Postdampfschiffoerbin» dungm mit überseeischen Ländern, dm Entwurf einer Ver ordnung über die Kaution des Kassirers der Legationskasse, den Gesetzentwurf, betreffend die Rechtsverhältnisse der deutschen Schutzgebiete, endlich die Gesetzentwürfe für Elsaß Lothrmgen über die Vormundschaften und über die Feststellung der Ent schädigungen im Falle der Zwangsenteignung, die beidm letz teren Entwürfe in der durch den Landesausschuß von Elsaß- Lothringen abgeänderten Fassung, den zuständigen Ausschüssen zur Vorberathung. Das vom Reichstag angenommene Gesetz wegen Errichtung eines Seminars für orientalische Sprachen soll zur allerhöchsten Vollziehung vorgelegt werden. Ueber den durch den Reichstag abgeänderten Gesetzentwurf, betreffend den Servistarif und die Klaffeneintheilung der Orte, sowie den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß Lothringen über die gesetz lichen Feiertage, wie derselbe sich durch die Beschlüsse deS Landesausschusses gestaltet hat, wird erst m einer der nächsten Sitzungen Beschluß gefaßt werden. Sodann wurde seitens der Ausschüsse für Zoll- und Steuerwescn und für Rechnungs wesen über die gemeinschaftlichen Einnahmen an Zöllen, Ver brauchssteuern rc., sowie die bezüglichen Verwaltungsausgaben für das Etatsjahr 1883/84 Bericht erstattet. Endlich faßte der Bundesrath Beschlüsse über die Bewilligung von Ruhegehalt an Reichsbeamte, über die Abänderung von Tarasätzen und über Eingaben von Militäranwärtern und von GerichtSvollzirher- Zwilanwärtern, betreffend die Ausführung des § 77 deS Militärpenfionsgesetzes, bez. die Auslegung des Z 30 der An» stellungsgrundsätze für Militäranwärter. — Die Petitions» der Getreidezölle hervorgerufen hatten, wieder etwas gelegt. Eine amtliche Widerlegung jener Kundgebungen ist zwar noch nicht erfolgt, doch gilt die Berliner Zuschrift an das „Wiener Fremdenblatt-, wonach in den deutschen Regie rungskreisen feststeht, daß dermalen das Frieden sbündniß der beiden Kaisermächte die von Oesterreich okkupirten Pro vinzen ebenso schütze, wie jeden Theil der österreichisch- ungarischen Monarchie, als von einflußreicher Seite inspirirt. Nachdem von den gesetzgebenden Korporationen Oesterreich- Ungarns der neue Zolltarif genehmigt worden ist, wird die österreichiscb-ungariiche Zollkonferenz sich mit den Durch führungs-Verordnungen beschäftigen. Der neue Zolltarif tritt am 1. Juni m Wirksamkeit. Was das handelspolitische Verhältniß zu Deutschland betrifft, so dürfte Vie österreichisch ungarische Regierung bereits in der nächsten Zeit vertrau lich in Berlin wegen der Aufnahme der Vertragsverhand lungen anfragen. Das österreichische Abgeordnetenhaus beschäftigt sich noch immer mit der Budgetberathung, in deren Verlauf sich der Ministerpräsident Graf Taaffe und halten. Aus Italien kommt die auffallende Meldung, daß an der französischen Grenze das Kundjchafterthum genau so organisirt sei, wie an der deutschen, indem auch die dort stationirten „Spezialkommissare- zu allerlei Spionagediensten L la Schnäbele benutzt werden. In Rom soll über dieses Verfahren der französischen Republik berechtigte Verstimmung herrschen. Bei der feierlichen Enthüllung der Domfayade in Florenz war das italienische Königspaar abermals der Ge genstand begeisterter Huldigungen. Am Dienstag sind die französischen Kammern wieder zusammengetreten, aber dies geschah unter Umständen, die eine sehr erregte parlamentarische Session voraussehen lassen und sehr leicht entweder zu einer Kabinetskrisis oder zu einer Kammerauflösung führen können. Unter dem Druck der finanziellen Schwierigkeiten ist die Mißstimmung gegen das Kabinet Goblet immer größer geworden und auch die Beliebtheit des Kriegsministers Boulanger sichtlich ge schwunden. Der Letztere mußte es als eine Niederlage be trachten, daß die Deputirtenkammer den Antrag Mahys, die Debatte über das so dringliche Armeegesetz wenigstens zu beginnen und dann behufs Erledigung der Zuckersteuer zu unterbrechen, mit 297 gegen 227 Stimmen ablehnte. Um eine Verständigung mit dem Budgetausschuß der Kammer zu ermöglichen, erschienen der Konseilpräsident Goblet und der Finanzminister Dauphin Mittwoch selbst in der Kom mission und erneuerten dort ihren Vorschlag, Ersparnisse im Bettage von 13 Millionen verbeizuführrn. Goblet er klärte sich sogar bereit, mit der Kommission zu prüfen, ob nicht noch größere Abstriche möglich seien. Das hinderte aber die Kommission nicht, mit 25 gegen 5 Stimmen eine Resolution anzunehmen, in welcher sie erklärte, daß die vor- qeschlagenen Ersparnisse unzureichend seien und deshalb die Regierung neue Vorschläge machen müsse. Diese Zumuthung hat das Ministerium veranlaßt, die Verhandlungen mit der Kommission abzubrechen und die Entscheidung der Budgetfrage der Kammer anheimzugeben, in der Anfangs nächster Woche von dem Minister Goblet die Kabinetsfrage gestellt werden wird. Fast in allen Kreisen Englands herrscht jetzt eine tieferbitterte Stimmung gegen die irische Äationalpartei, weil man in der seltsamen Art, in welcher die schweren Anschuldigungen der „Times- gegen den Führer Parnel von dessen Freunden und von den Anhängern Gladstones ausgenommen worden sind, eine Bestätigung der Anklage erblickt. Außerdem erregt die künstliche Verzögerung der Die Woche So wie in Millöcker's Operette „Gasparone- die Borte: „Zucker und Kaffee!" die Losung bilden, so lautet jrp das sehr ähnliche Stichwort in dem deutschen Widesrathe und im Reichstage: „Zucker und Brannt wein!", denn diese beiden Steuerobjekte sind nun einmal dazu ausersehen, dem Reiche die Mehreinnahmen zu liefern, welche nach den beschlossenen höheren Aufwendungen für die Wehrkraft dringend gebraucht werden. Die jetzt den Bundesrath beschäftigende Zuckersteuervorlage ist keine Abänderung oder kein Zusatz zu dem bisherigen Zucker stwergesetz, sondern hat eine ganz selbständige Fassung. Darnach bleibt die Rübensteuer zwar bestehen, dieselbe wird aber von 1 M. 80 Pf. auf 1 M. pro Doppelzentner herabgesetzt; ebenso wird aber auch die Ausfuhrvergütung herabgesetzt und dabei das Ausbeuteverhältniß von 9 anstatt W/« Zentner Rüben zu 1 Zentner Rohzucker angenommen. Neven dieser Rübensteuer soll ferner von dem im Jnlande Berathung der irischen Strafrechtsbill im englischen Unter« lause große Verstimmung gegen die Parnelliten, die daS Obstruktions-System selbst bei der jetzigen strafferen Ge- chäftsordnung fortzusetzen verstehen. Die RegiemngS» reunde sind überzeugt, daß der Premierminister Salisbury Mittel und Wege finden wird, diesem Unfug zu steuern, zumal der Schatzkanzler Goschen bei einem ihm von seinen londoner Wählern aegebenen Festmahl öffentlich erklärte, daß die liberalen Unionisten in der irischen Frage treu und fest zur Regierung halten werden. Während der Kaiser von Rußland sich anschickt, mit dem Großfürsten Thronfolger nach Nowotscherkask zu reisen und dem Dongebiet einen Besuch zu machen, ist die als sehr russenfreundlich bekannte Kömgin Natalie von Serbien mit dem serbischen Thronfolger in Odessa einge- roffen, von wo sie zu längerem Aufenthalt nach der ttim zu gehen beabsichtigt. Ob die Königin Natalie dort mit dem Zaren Zusammentreffen wird, scheint noch nicht estzustehen. Die russischen Blätter begrüßen den Gast mit großer Sympathie und weissagen gleichzeitig eine ernste krisis in Serbien, das bisher als zur österreichischen Machtsphäre gehörend angesehen wurde. Von der bulgarischen Regentschaft wurden Bor ehrungen getroffen, die Sobranje einzuoerufcn. Der Ge« »anke, bei dieser Gelegenheit zur Proklamirung der voll» kündigen Unabhängigkeit Bulgariens zu schreiten, gewinnt in Sofia immer mehr Anhänger, so daß der Regierung nichts übrig bleiben wird, als die überaus populäre Be wegung gewähren zu lassen. Die Verfechter dieser Idee behaupten, daß dre Pforte zu gewinnen wäre, und daß man Rußlands bewaffnete Einmischung unter dm heutigen politischen Verhältnissen nicht zu fürchten brauche. An finanziellen Mitteln wird es der bulgarischen Regierung nicht fehlm, da der in Athen verstorbene wohlhabende Bulgare Saraoulon sein über zwei Millionen betragendes Vermögen dem bulgarischen Staate vermachte. Die Testamentsvollstrecker, zu denen der frühere Finanzminister Geschow gehört, schicken sich an, diese Summe zu erheben. )er Finanzminister von Dunajewski vollständig mit der Partei der Rechten identifizirten und die deutsch-bömischen Abgeordneten ihre Hoffnungslosigkeit mehr als nöthig be kundeten. Besonders enttäuschend wirft es auf die Mit glieder der Linken, daß auch der bisher als gut deutsch gehaltene Unterrichtsminister von Gautsch Erklärungen ab- zab, welche die Anfangs so mißtrauischen Czeche» vollständig befriedigten, so daß die Einstellung des von dem Budget- ausschnsse gestrichenen Postens für den zweiten Sektionsches im Unterrichtsministerium fast einstimmig bewilligt wurde, Herr von Gautsch zeigte auch bei den Tumulten der über den im Fahrwasser der Rechten segelnden Professor Maaßen empörten Wiener Studenten ein« berrsrkenswerthe Energie. Die sämmtlichen juristischen Vorlesungen an der Wiener Universität wurden einstweilen untersagt und die Rädels führer bei den Kundgebungen gegen Maaßen in Hast be konsumirten Zucker eine Verbrauchssteuer von 10 M. pro Doppelzentner erhoben werdm. Der Gesammterttag der erst am 1. August 1888 in Kraft tretenden Vorlage wird aus über 40 Millionen Mark veranschlagt. Aus der Branntwein-Besteuerung hofft man im Fall der unverän derten Annahme der dem deutschen Reichstage zugegangenen Vorlage einen Mehrertrag von fast 100 Millionen Mark zu erzielen; von den Gegnern des Gesetzentwurfs ist der zu erwartende Ertrag sogar noch weit höher geschätzt worden. Die zweitägige Debatte, welche damit abschloß, daß der Reichstag die Vorlage an eine Kommission ver wies, hat ergeben, daß nur die Deutschfreistnnigen und die Sozialdemokraten der Vorlage grundsätzlich feindlich gegen- übvstehen, also nur ein Zehntel der Versammlung, wahrend neun Zehntel unter mehr oder weniger weitgehender Billigung der Grundlagen des Entwurfs bereit sind, den Versuch der Verständigung zu machen. Es unterliegt keüiem Zweifel mehr, daß auch in dem schwierigen Kampfe der realen In teressen, der gelehrten Schulmeinungen und der fiskalischen Bedürfnisse Frieden gestiftet werden kann, und dieser Friedensschluß wird sicher von großer und weit in die Zu kunft reichender Bedeutung sein. Für diese so wünschens- werthe Verständigung erschien es nur als ein Hemmniß, daß im preußischen Abgeordnetenhause eine weitere Erhöhung der land- wirthschastlichen Zölle in nahe Aussicht gestellt wurde und daß die als offiziöses Organ des Finanzministers von Scholz zeltenden „Berliner Pol. Nachrichten" sogar den Erlaß eines Sperrgesetzes empfahlen. Um so angenehmer berührte die folgende in den letzten Tagen von dem offiziösen Tele graphen-Bureau verbreitete Erklärung: „In verschiedenen Blättern ist die Idee eines Gesetzes wegen Sperrung der Einfuhr von Getreide angeregt worden. Dem gegenüber können wir aus zuverlässigster Quelle versichern, daß die Regierung diesem Gedanken vollständig fernsteht." Dem nach braucht der Handelsstand zunächst die Beunruhigungen nicht zu fürchten, die ein Sperrgcsetz nvchwendig zur Folge haben würde. Es ist dies um so erfreulicher, als die Aus sichten auf derartige Maßregeln bereits in den Kreisen der ungarischen Großgrundbesitzer, welche den Absatz ihrer Pro duste nach Deutschland bereits vollständig verkümmert sahen, große Verstimmung erzeugt hatten. Eine gewisse Rücksicht ruf diese Kreise scheint aber unerläßlich, wenn das deutsch österreichische Bündniß nicht Schaden erleiden soll, zumal die „Nordd. Alla. Ztg." in der Absicht, Rußland von der Schuldlosigkeit Deutschlands an den jetzigen Zuständen au der Balkanhalbinsel zu überzeugen, eine Reihe von Ent hüllungen über die Vorgeschichte der Okkupation von Bosnien gebracht hat, welche in Wien und Pest recht peinlich be rührten. Im deutschen Reichstage ist anläßlich der Berathung der Konventton mit Rumänien auch mit Recht darauf hin gewiesen worden, daß die Tendenz, allen fremden Produkten den Eingang in Deutschland zu verwehren, den ganzen inter nationalen Verkehr lähmt. Für die Germanisirung der öst lichen Provinzen Deutschlands dürfte si ch die Annahme des neuenKreistheilungsgesetzes im preußischen Abgeordnetenhause von nachhaltiger Bedeutung erweisen. Die Vorlage bildet den vollgiltigsten Beweis dafür, daß die preußische Regierung die kirchenpolitischen Fragen streng von den nationalen sonder und in dem Friedensschluß mit dem Vatikan keinen Grund findet, die polnischen Agitationen milder zu beurtheilen. InOesterreich - Unaarnhat sich die erste Aufregung, welche die deutschen offiziösen Aeußerungen über die Okku pation Bosniens und über die bevorstehende Erhöhung