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Dresdner Nachrichten : 03.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190507038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050703
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 2-3 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-03
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.07.1905
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verugrgedühf-. Btettstiltdrlttb s»r»rc«»e, bei IL,It»l> ewelmcülaer Z,ina«„n, durch unlere Bolen und «»»,-»«> an Loun- und Moulaae« uu> elnuml) »MI. »0<l, durch audwürliaeKom- miiiiouLre » Mt de« » MI ao Li Bei einnialiaer Kuiicllun, durch d>« AloliLM. >vb»eivet>eNaeid>. im«»«- Ia»d mit enlivrechendktn Zulchiaoe, N achdrnck aller Artikel u. Oriamat- Witteiluuaen nur mit deutlicher vuelienauaade c.Dresd. Nachr'> »uUiilia. Nachlriiaiiche vonorar- antvrüche bleiben unberüitiichliat: «wvrrlaiicite Manu'lnvle werde« nicht auibemabrt. Aeleiramm-Adrette: N»ch«ichte« Lr«»d«a. 1^«» I» «« Segriindtl 1856. Kr. 5Ir»j6«U1t 6e, XÜQlg« von Kaetuten L7Looo2»Ss«, L7»o«o«. Dssss^ts. lchnrelveiRmik I»,«»««», ^itnnrrlct 2. LauptgeschLstSstelle: Maricustr. S8 40. Mresgen-kam. Lnnadme von Ankündiaungeu did nachniitlaas s Uhr, Sou», und 8e,erlass nur Marlenstrade 2« von U di« '/»r Ulir Di« r ivatliae Grund, »eile lca. s Sildeiv 20 PI,.. Au- kündigunaen aul derPrivatieite Zeile rs Pf, ; die rivalttae Zeile aus Terl leite so Ptg.. als Einaeiandt Zeile S» Pia Än «lummen, nach kouu- unü ffeieriagen I ivaltlae Grund,eile so Pi,., aul Privalicile so Pia, rivalliae Zeile aus Tertieite und als Emgeiandt so Pia. Auswärtiae Äui- träae nur aeaen Borausdezadlung. Beleadlilller werden >mt ro Pia- derechner. vernivrechanichlub: «MI l Nr. U und Nr. 200«. lN Lsr L l.ürtL!'- lllllt!.sllisli-8se!(or § ^ «Ulli I,.sv, !i, l», «, a dl, »a. .»« HV»»»« - A? »ml, !i, », 0, » kl» kl lMCttktl NE 3 «. 5 R ' VI8-^-Vl8 .//UM ?1i1U''. ^ nlllnvl, Bluter Zit!»« lll/lll 8pvi^<-- anel ^4Üi> Mlimciiilieii iaiNVN RI. 8<iuve-xlio, runliclnst ck. I'r.czcvr 8tr. 2ur küsLv üvr küsss: MiV I Tnbs 75 plff. I ,, 75 lstx, <>»,i>i»tt.»>l>-i /.„r g,tt»>!licünn> lio- ^oilizcm,^ ctoi llntmericn^cm, 50 pfx. Ik»>xe»i>ii»«e>>«-i 8»tt« :^i l'lx. , . V0I»I>>»»l Iltlt l» --^7777/ — . . öüigl. Nüsspülkelik «k. 182. S> öieneste Trahtberichte. Hosiiachrichten, Aiitoiiwbilkorso, Vatellciiidische Festchicle, Schcibcnschützen, Gcrichts- ische Ta> " Neueste Drahtmeldunkcn vom 2. Juli. Marokko. Paris. Der Berliner Si'ezialkvrrcspondent deS „Mcitin" will ermächtigt sein, folgende, ihm schriftlich zugegtingene Er klärung des Reichskanzlers Fürsten Biiloto zu veröffentlichen: Ich will niemand, wer immer es sei, Auskunft oder Andeutungen, detr. den gegenwärtigen Stand der Verhand lungen, liefern, über welche ansschliehlich die Vertreter der beiden Regierungen unterrichtet fein dürfen. Immerhin kann ich Ihnen sagen, und ich ermächtige Sie, dies zu wiederholen, dah man in Frankreich einen Irrtum beginge, wenn man annähme, dah wir irgendwelche Hintergedanken hegen, derenlwcgen sich Ihr Land beunruhigen könnte. Die deutsche Diplomatie ist loyal und aufrichtig, und l>at kein anderes Ziel, als durch gerechte Mittel zu einer friedlichen Lösung der gegenwärtigen Streitfrage, di« schon zu lange gedauert hat, zu gelangen. Ich beharre bei der Ansicht, daß die Bereinigung in einer Konferenz der sicherste Weg wäre, um aus einer Lage hcrauszukommen, die in mehr als einem Betracht gespannt und gefahrvoll war. sowie um alle berechtigten Interessen zu versöhnen. Paris. Rouvier hat dem deutschen Botschafter ein Schrift stück übergeben, das mehr eine Notizenanfstellung als eine diplomatische Note ist und die Punkte zusammensaht, zu denen man im Verlaufe der bisherigen Unterredungen gelangt »st. Man nimmt an, dah die heutige Besprechung den vorbereitenden Av- schnitt der Unterhandlungen beendigt hat, und dah in der ersten Unterredung, die der Ministerpräsident in der kommenden Woche mit dem Botschafter hat, die Verständigung über das Prinzip der Konferenz und die Bedingungen, unter 'denen Frank reich ihr zustimmt, offizielle Gestalt annchmcn wird. Paris. Der deutscl)« Botschafter Fürst Radolin be- gab sich heute nach dein Ministerium des Auswärtigen, uni mit dem Ministerpräsidenten Rouvier zu konferiere». Algier. Wie aus Ben Zireg gemeldet wird, find vier Sahara-Reiter der Abteilung Bechard, die als Kuriere entsandt waren, von Marokkanern getötet worden. Bechard hat eine Abteilung zur Verfolgung der Täter entsandt. Zur Lage in Nnffland. Sebaftopol. Das Geschwader kehrte gestern zurück ohne die Kriegsschiffe „George Pobjedonossey", „Potemkin", „Weckia" und ein Torpedoboot. Gleich nach An kunft des Geschwaders fand an Bord des Admiralsschiffes „Rostihlaw" unter Borsih des Vizeadmirals Krieger eine Be ratung der Admirale und Schiffskommandanten statt, der das Anhalten der Schiffsmaschinen folgte. — Den Offizieren und Matrosen, die darum nachsuchien, wurde die Erlaubnis erteilt, an Land zu gehen. Gestern wurde der Befehl gegeben, diejenigen Matrosen, die Reservisten der Jahrcsklassen 1880 bis 1899 sind, zwei Monate in die Heimat zu beurlauben. Der Panzer „Katharina II.". der zum Uebungsgcschwader ge hörte und sich ans der Reede von Sebastopol befand, wurde ab - gerüstet. Die Stadt ist ruhig. Odessa. Das <2 ch w a > z m eerg e s ch w a d e r ist jetzt an» Horizont gesichtet worden. Im Hafen ist nur der .Georgs Pod- jedonoszew" geblieben, der dicht neben dem „KniäS Potemkin" liegt. In Langer»» und im Alexunderpark sind Küsteugeichntze ausgestellt worden. Die Matrosen des „Knjäs Potemkiu" baben sich an die Behörden gewandl. um die Eilanbnis zu Eiukäufe» iu der Stadt zu erlangen. Die Erlaubnis ist verweigert worden, doch wurde de» Matrosen der Vorschlag gemacht, eine Liste der notwendigen Sachen anszustellen. Li bau. Während veS Zusammeuslohes mit den Matrose» wurden ein Schifsssähnrich veiwuubet, zwei Matrosen getötet nud drei verwundet. Die Meuterei der M atro i e» in durch schlechte Kost veranlaht, ES gebt das Gerücht, dah eine grohe Anzahl Matrosen sich verborgen halten, nachdem sie sich der Feucl- waffen des Zeughauses bemächtigt haben. Kosaken sind ansgcschickl worden, sie anfzusuchen, Zum rnssislh-jnvanistheu Krieg Petersburg. Ein Telegramm des Generals Line- witsch an den Kaiser meldet: Am Morgen des 29, Juni dräng ten die Japaner sehr energisch gegen Beihc vor. Unsere Vorposten zogen sich zurück. Nachdem Verstärkungen nnscrerseitS eingctroffen waren, ging der Gegner noch ini Laufe desselben Morgens zurück. Die Japaner rückten von Nantschantschensi bis Lokutschan und von Inlauts, bis Wnnhegvu vor. London, Ter japanische Finanzagent Takahaschi, der sich zur Zeit in England befindet, erklärte einem Vertreter deS Renter- schen Bureaus, es sei unmöglich, das Ergebnis oder die Tauer der im Gange befindlichen F ried e»su »t erha »d l n n g e» borauszusehei:. Japan habe mit der zukünftigen finanziellen Lage zu rechiicn. Es habe jetzt jünfzig Millionen Dollars i» New Amt >>ud 800000 Pfund Sterling in London, die noch van der letzte» Auleibc übrig sind, anherdem habe es die letzten Ratenzahlungen der Anleihe zn erwarten, die noch nicht fällig sind. Aber, selbst wenn der Friede zustandekomme, werde Japan mehr Geld gebrauchen zur Tilgung der inneren Anleihen, zur Zurückbeförderung de» Truppen und für die allgemeine industrielle Entwicklung. Japan schlage daher vor. alsbald eine nenrA »leide inrAuslandc z» machen, die 30 Millionen Pfund Sterling benagen und in London, New Nvrk und dem europäischen Fcstlande emittiert werden solle. Die An leihe soll durch die Einnahmen aus dem Tabakmonovol garantiert werden, Washington. Die Bevollmächtigten Ruß lands bei den Friedensverhondlungcn zu Washington werden Baron Rosen und Graf Murawicff, diejenigen Japans der Minister des Auswärtigen, Llaron Komura, und der japanische Botschafter in Washington Takahira sein. Es ist möglich, dah beide Länder »och «inen oder mehrere Vertreter ernennen. Verhandlungen. Marokko, Meuterei iu Odessa. „Der kritische Tag". Briefkasten, Washington. Präsident Roosevelt ist zn der Mitteilung ermächtigt worden, dah die russische »nd die lapanische Regierung ihn vv» der Ernennung ihrer Bevollmächtigte» in Kenntnis gesetzt haben, die möglichst bald nach dem 1. August znsaiiinientreten solle». Die beidelseiligen Bevollmächtigte» haben uneingeschränkte Vollmachten erhalte», über den Frieden zu verhandeln und ihn abznschliehen initer Voraussetzung der Ratifikation durch die beiderseitigen Regierungen, Travein ü n d e. Ter Kaiser hielt heute morgen ans der „Hohenzvllern" Gottesdienst ab und begab sich gegen 11 Uhr an Bord der „Hamburg", die alsbald losmnchte und sich znin Start schleppen lieh, um an der um 11"/» Uhr beginnenden Wettfahrt des Norddeutschen Regatta-Vereins und des Lübecker Jachtklubs auf der Lübecker Bucht teilznnehmen. Das Wetter ist schön und heiß. Travemünde, Prinz Adalbert ist im Lanfe des PorniittagS von hier ahgcreist. Um 8 Uhr abends traf Prinzessin Viktoria Luise hier ein. Die Kaiserin erwartete die Prinzessin mit der Scilonpiiiasse am Travenfer und begab sich mit ihr an Bord der „Hvhcnzollern". Um 6'/« Uhr wurden der „Meteor" und die „Hgmburg", letztere mit dem Kaiser an Bord, in den Hafen cingejchleppt. Eine tansendköpfigc Menge begrüßte stürmisch den Kaiser. Dieser begab sich sodann an Bord des „Meteor" und von. dort ans die „Hohenzvllern". Der Kaiser ge denkt morgen a»ls der „Hohenzollern", event. auch aus dem „Meteor" eine mehrtägige Fahrt durch den westliche» Teil der Ostsee an der holsteinischen Küste entlang anzntreten und zunächst Hörnpshafs in der Nähe von Sondcrbnm an,»laufe». Die Kaiserin gedenkt mit der Prinzessin Viktoria Linse Kreuztouren mit der „Iduna" zu nnternehmc», Nürnberg. In der Station Mögeldorf stieß eine Loko motive ans einen einsahrenden Zug und entgleiste. Ein Heizer und zwei Reisende sind leicht verletzt, Wien. Die Blätter veröffentlichen eine Entscheidung des Oberhofmarschallaiiites, durch welche die über die Prin zessin Luise von Koburg wagen Schwachsinns verhängte Kuratel aufgehoben und Dr. Fcistmantel seines Amtes als Kurator enthoben wird. Paris. Der mit der Untersuchung des Bomben anschlages gegen den König von Spanien be traute Untersuchungsrichter Leydct hat der Anklngekaimner die Akten gegen vier jpanische Anarchisten wegen ZuiammeiischlusscS zu verbrecherischen Zwecken übermittelt. Die Untersuchung'gegen fiins weitere Anarchisten, darunter Fcrras, Malato und Volina, ist noch nicht abgeschlossen. R o in. In der heutige» Schlußsitzung der Deputierten- kn in nier sprachen Bernabci n»d Giovagnoli dem Präsidenten den Dank dcr Kainme» ans. Giantnrco beantragte unter lebliaftem Beifall, »eben dem Präsidenten der Kammer auch dem Minister- vrüsidenien für die reiche gesetzgederiiche Tätigtest zn danke», die unter seine» Leitung während wenige» Monate entfaltet wurde. Costa tSoz.) ivrach den Wunsch aus, der Ministerpräsident möge sich für eine Amnestie verwenden zn Gunsten de» im Jahre 1898 und im vorigen Jahre anläßlich des Eisenbabnattsstandes Verurteilten, Ministerpräsident Fortis schloß sich ebenfalls dem Danke an den Präsidenten des Hauses an. Er dankte seinerseits de» Deputierten und erklärte: Die vollbrachte Arbeit stellt einen Teil unserer Pflicht dar. Vielleicht wird das Parlament z» einer anßerordeniliche» Sitzung einbernsc» werden, mn ein Gesetz finanziellen Clmraklers zu beraten, sowie Gesetzent- mürse, die mst der Ciienbahnfrage in Verbindung stehen. (Sehr g»t!> Dem Lepntieite» Costa erwiderle der Ministerpräsident, er babe seine Worte mit Vewegnng gebört. Wenn die Regierung sich peisprechen könne, das; ein Vergessen die Ruhe des Landes sicher» werde, werde die Anregung Cvstas von ihr unterstützt werden. (Lebhafter Beifall.) Nachdem der Präsident der Kammer seinen Dank ausgesprochen batte, wurde die Sitzung aufgehoben und die Kammer aus »iibcstiimute Zeit veitagt. Santander. Die hiesigen Hafenarbeiter sind i» den Aus st and getreten. Christiania. Das norwetstsche Telegrainmbnrcau be richtigt seine Mitteilung über das Lchrelbcu der Hosverivaltnug, nach welchem die Zayliing der Apanage deS Königs vom 80. v. M. ab anfhört, dabi», daß von der Regierung noch keine endgültige Regelung diele» Frage hkibeigesübrt worden ist. Kanea. Die rmsiiche Abteilung kelirte »ist de» kretischen Gendarmen hierher znrück. Bei der B c s ch i e s; n » g P > a t a n i a s wurde eine Frau getötet und ein Mann nciwnndet. Bei der Be- ichießnng scnerte die russische Landungkabieilnug nur einen einzigen Kanonenschuß gegen das Dorf ad, dagegen verbinderte das rnssindc ^ Kanonenboot „Chrabry" zweimal durch lebbaites Genimtzieue» die ! Jnsnrgente» am Vvnücken, ohne jedoch jemand zn verletzen. Die italienische» Truppen landeten gestern zwei Geschütze. OertlichcS und Sächsisches. — Se. Majestät der K ö » i g besuchte gestern vormittag den Gottesdienst i» der Kapelle der Villa zu Wachwitz. Ui» 2 Uh» fand Familicntascl statt. — De» Generaladjntnut des Kaisers Gciierallcntnant Graf , von Hn lse n-H äi eler »nd Gemahlin trafen hier ein und nahmen im Hotel Bellevue Wohnung. — Für den 18. ländlichen L a n dt a gsw a b l k re i s ist von de» konservativen Partei Herr AmtShaiwtman» Beeaer in Auerbach als Kandidat ausgestellt worden Ter Wahlkreis ist icine»- zcit durch den Herrn Amisbauptmann. späteren Geheimen Re- gieuiiigsrat v. Potenz für die koosewative Partei gewonnen worden. — In tropischem Sonnenbrand, unacniilderl leibst durch der Bäume Schatten, nichtsdestoweniger aber unter Beteiligung halb Dresdens, spielte sich gestern nachmittag als würdigerer Nachfolger des Concours hippigue ein Sportereignis in unserem Dresden ab, das, gleichfalls das erste seiner Art am Orte, dennoch einen vollgelnngencn Erfolg in der Frcmdcnstadt Dresden verzeichnen darf: die große Hiildig»ng<cki,iidgeb»iig des sächsischen Automobilismiis vor dem Könige Friedrich August. Mit dieser Huldigniigsfahrl hat — das muß unbedingt und ohne Einschränkung voransaeschickt werden — vcr gesamte deutsche Automobilsport einen Markstein in seiner Geschichte zu verzeichnen, der für seine künftige Entwickelung von günstig ster Bedeutung sein wird. Ein Blumenkorso war cs, den die hiesigen Ortsgruppen des deutschen Automobilklubs und des deutschen Motorradsahrerverbandes aemeinschastlich veranstaltet hatten. Nachmittags gegen V>3 Uhr begann schon dos Sammeln der Wagen aus der Stübelalkc«. Hier nahm Se. Viajestät der König gegen (ch!, Uhr die Paradeanfsiellung der insgesamt etwa 120 Fahrzeuge sdorunter allein 250 Motorwagenj ab. Hierauf fuhr der Königliche Wagen nach der Tribüne ab, »nd der gewaltige Huldignngszug setzte sich in Bewegung, Sein Weg ging durch die Leniiöstraße, die Parkstraße, Albreckst- straße sin deren Mitte die große Tribüne stands, Johann- Georgenallec, Moritzstraße, König Johann-Straße, Altmarkt, Rathaiisseste, Seestraßc, Prager Straße, Wiener Straße, Gellertstraße, Lennöslraße zurück zur Stübelallee, Aus der Tribüne, die in der Milte einen Purpurbaldachin für die Königsloge trug, erwarteten die Ankunft des Königs die Herren Staalsministcr v, Mctzsch, Tr. Otto und Freiherr v. Hausen, der preußische und der bayerische Gesandte, Oberstallmeister ! v, Hciiigk, Kammerherr Graf Rer, Obcrbürgerm"ister Beutler, ! Bürgermeister Hetjchel, zahlreiche Stadträte und Stadtver ordnete, An den Straßen, welche der Zug passierte, hatte sich dichtgedrängt eine ungeheure Schar von Neugierigen einge sunden, alles in allem wohl an 20 000 Menschen, Um ! V,8 Uhr langte der König in schlichtem Zweispänner an der ! Tribüne an, von den jubelnden Hurrarufen des Volks begrüßt. ! Er trug die Jnierims-Uniform des Garde-Reiter-Regiments ^ und die Mütze. Lebhaft nach allen Seiten grüßend, bestieg er die Tribüne und begann sofort mehrere Personen rn eine rege Unterhaltung zu ziehen. Bald darauf fing der Zug an, der insgcsanu etwa -ff» Stunden dauerte und eine über schwängliche Fülle des Schönen bot. Von einer näheren Beschreibung einzelner Autos muß leider abgesehen werden, da die Vorbeisahrt in so kurzer Zeit und so raschem Tempo vor sich ging, daß man nicht einmal die Nummern alle sehen, geschweige denn sich mit der Bewertung des Schmucks einzelner^ahrzcnge befassen konnte. Von den Automobilen liefen allen, vier Wogen des Herrn Dr. Hans Dieterich und zwei des Herrn Dr, Karl Dieterich. Alle sechs aber wiesen ganz hervorragenden Schmuck auf. Als der König an der Tribüne eintrai, überreichten ihm Frau Dr. Dieterich- Helfcnbcrg und Frau Dr. KrügerckOresden, die «rstere eine Imitation on rnniintni' des schönsten Disterichschen Wagens, letztere ein kleines Motorrad. Beiden hotte die Blume, aus der sie gewunden und hcrgestellt waren, die Gestalt gegeben. Dazu begrüßte Fra» Direktor Dieterich den König im Namen der deutschen Antoinobilfahrer. König Friedrich August dankte herz lich und nahm sodann dcn Korso ab, die ihm zunickenden und ihre Leder,nützen abnehmenden Autler freudig begrüßend. Di« Dekoration der vorübersahrenden Fahrzeuge war, znm großen Teile nickst nur würdig und zweckentsprechend, wndern direkt künstlerisch schön. Vornehmlich auch die sonst im Straßenverkehr so häßlichen, belfernden Motorräder zeigten, wie sich auch mit ihnen die Blumenpvesie und die nützliche Praxis verbinden läßt. Viele von ihnen präsentierten sich nämlich als Personen- befördcrnngHoehikci und zogen kleine, hübsch dekorierte Anhänge- wagen von zwei bis vier Insassen hinter sich her. In bunter Reihenfolge wechselten iie mit den ordnenden Radfahrern und den onstcndeu und stampfendcii Automobilen verschiedenster Marken ab. Rojen, Nelken, Lilien, crstere beiden in allen Farben und Schattierungen, Kornblumen, Ehrnsanthcmeii, gefüllter roter Möhn »nd andere Pslanzenkinder mehr, teils künstliA, teils natürlich, von entzückender Farbcusrischc, waren zu dem Schmucke verwendet. Nickst weniger als drei Wagen stellten Jagdszenc» dar, vornweg fuhr ein Automobil mit sechs Fanfarenbläser», im weiteren großen Zuge bemerkte man ein als Panzerschiff, ein anderes als Segelschiff geschickt drapiertes Fahrzeug: ein Auto stellte durch Patmcnverzicrung und Anbringung eines mächtt- gen Löwensells eine Tropenszene dar. Endlich tvar der Zug vorbei, wohl eine lange, duftende Benzinwolke, aber keinen Staub huilcrlasscnd, da die Straßen, welche er passierte, mit Westrumit gesprengt waren. Der königliche Wagen fuhr ob, das Volk ver lies sich, noch lang« von dem grvsiartigen Ereignis sich unterhaltend. In der Begleitung des Königs befanden sich Prinz Johann Georg, Prinzefsin Mathilde und Kronprinz Georg. Ter Monarch sprach sich sehr anerkennend über die Leistungen des Automobilkorjos ans und stellte seine Fürsorge für de» weite ren AuSban und Gebrauch des AutoS in gemessenen Grenzen in Aussicht, Ten Veranstaltern des Korsos, über de» er hoch erfreut war, sprach cr wiederholt seine Anerkennung aus. Be sonders gefällig war dem hohen Herrn die Ausstattung der Wagen in weißen Rosen und Lilien, sowie ,in Crimso» Rambler- Rankcn erschienen, die neben anderen Ausschmückungen von dem. Königlichen Hoflieferanten, Kunst- und Handelsgärtner Felix Geyer, Spphicnstraße 2, bewirkt worden waren. Bei der Parcidecnifsteltuna hielt Tr. Krüger, der Vorsitzende des Komitees, folgende Ansprache: „Im Namen des GaueS Sachsen der 'Deut schen Motorradsährocrcinigung und der sächsischen Automobil- bcsitzcr spreche ich Eurer Majestät nnscren tiefgefühltesten Tank ans für die Gnade, daß Eure Majestät geruht haben, unsere Huldigung am hentiaen Tage enlgegenzniicbmen. Im ganze» Sachsenlandc fand unser Aufruf zur Beteiligung freudigen Wider hall, und dcn Beweis daß keiner die mühcvolle .Herfahrt gescheut hat, ersehen Eure Majestät aus der stattlichen Anzahl oo» Kraft- fahrzengen, welche hier im Blumenschmuck darauf lvarten, von dem gütigen Auge des Landesherr» eines musternden Blickes gewürdigt z» werden. Auch die Motorfahrzeug-Industrie kann Eurer Maicslät nicht Tank genug zollen, ersieht sie doch aus dem Erscheinen des Landesvaters, daß Eure Majestät Interesse auch für dcn jüngsten Sport und das modernste Verkehrsmittel hat, und cs wird ihr ein Ansporn sein, fleißig weiter zu streiten, um mit dcn^ Auslände gleichen Schritt zn halten. Eure Majestät können versichert sein, daß im Ernslsallc auch aus unseren Reihen dem Vatcrlandc ein gewaltiger Nutzen entstehen kan», und gern und freudig würden viele mst ihrem flinken Fahrzeug auch schon in Friedenszetteii dem Rufe Eurer Majestät Folge leisten, wenn einmal der Versuch gemacht werden sollte, Kraftfahrzeuge aus ihre Verwendung im Fclddienste zu erproben. Bevor ich nun Eure Majestät gehorsamst bitte, die Parade über 200 Räder und 2110 Wagen ab^nuchmen, fordere ich meine Sporlskameraden aus. eiiizustimmcn in dcn Ruf: Se. Majestät, unser allgeliebter König und da« gesamte Königliche Hans: Hurra, Hurra. Hurra!" — SS
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