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Dienstag» den 21. Januar 19A- >Urr>a»Sor«i LreSden Auz«i»e»vrei>«, Die igeivailene Petit,eile !t<» » aamiUetl« an,eigen u. Stelle,,-iel„»e !»t»4. Die Petitrellame,eil». Mau» beeil. I uv gür «n,eigen aicherbaib de» jierbreii»ngSgedl«t«< «<»» dieBeiitreNamezeUe l.NN X. Brieiaeb.Ntt E Im galt» HSHerer Bemal« erliichi i«de Neevlllibinng anf Vie'erm,» iowl« Erfüllung v. «nieigen-Aiiitrügen ». »eltiima v. Tibndenerlatz, BisSüttliBee Dell gean, vungarii, Dresden. Nummer 17 — 29. Jahrgang Eriche!»! «ma wnMeuil.mil den illulir. BraiiSd»,lagen .Di« Well« und der Kinderbeilage ..gruhnnit«, owie den Derlbeilngen .«t. «enno-BIan« .Umerdaliung »nd Willen' Di» Well der iZran«. ,«er,»iiber Zlaigeber' .Da« guie Buch« .lkllmrnnd. schau«. Monatlicher Bez>,g»i>rei» u Ml. emlchl. Beklellgeld. kinjel,inmmer IN 4 Sonnabend- ». Tonnlagnninmer lt<» ». Hanvllchrlllleller. Dr. «. Debezdk. Dresden. <Selchal»bst«lle, Druck ».Berta», Bermanra. lür Berlag und Druckerei, Filiale Dresden. Dresden.«. I. Pollerllrallel?. gernruiSIMS. Polllcheckionio Dresden »70U. Banklonlo Btadtban' Dresden lllr UI7V- Für chrMNche Pollltk und Kullur Unlerzeichnung im Kaag Die Schlußsitzung Im Haag, 20 J,uulac. Ter Ausschuß für dl« deutsche Repaiatiouöfragk, l» dem 13 Macht« verirrte» sind, hat am Sonntag ein« kurze Sitzung al>ge- halten, ln drr das jetzt endgültig abgeschlossene Protokoll de» Haa ger Abmachungen mit den Anlagen einstimmig genehmigt wurde. In dcr Sitzung machten jedoch die Vertreter der Tckecho- slowakei und Portugals von neuem ihr« bereits von deut- htzer Seite mehrfach abgelehnten Forderungen geltend. Der tschecho slowakisch« Außeiuninisler Benesch verlangte wiederum, dasl Deutsch land auf alte seine Forderungen ans der Liguidation privaten dent- sehen E!ge»lninS in d«r Dschechosloivakei verzichten solle. Dr. EurtinS lehnte diese Forderung In einer kurzen Erklärung ab. Ferner ver langte der Vertreter Portugals ein« Sonsterbeteillgung a» der deut schen NeparottonZzahlnna iiber die bereits bestellenden Abmachun gen hinaus. Auch diese Forderung vurd« von deutscher Seite abge- lrhnt. Die Vertreter der Tschechoslvlvakei und Portugals erklärten daraufhin, dasz sie das Schluhvrotokoll nur unter Vorbehalt unter« zeichnen wurden. Der Vertreter Italiens. Pirelli, erklärte, daß di« italienische Negierung das Schluhprotokoll gleichfalls unter zeichnen werde. Die Sitzung wurde iodann mit der eiustiuunigen Annahine des .Haager Schlnßvrolokokl- geschlossen. Da die Verhandlungen des Komitee- der Oslreparationcn in der bis in di« heutigen Morgenstunden verlängerten Nachtsitzung noch nicht zum Abschluß gebracht werden konnten, ist die auf heute vormittags 10-30 Uhr augesetzt gewesene öffentliche Schlußsitmug der . 4 Haager Konferenz auf de» Nachmittag verlegt worden. Sie ist vor läufig auf 4 Ilbr (holländischer Zcilj anberanmt worden. Die deut sche Delegation wird unmittelbar dangch. mit dem Zuge, der 6.35 aus dem Haag abgeht, den Konfcrcnzort verlassen. Die franzö sischen Hanptdelegierten. die setzt an der Flottenkonserenz in London teilnehmen, sind bereit? gestern abgereiit. Die Schlußsitzung der Haager Konferenz wird mit Rücksicht auf die deutschen Wünsche verkürzt werde». ES ist lediglich ein« Rede de? Vorsitzenden Ja spar vorgesehen, nach der namens der übrigen Konserenzteilnchmer der britische Schahkanzler S n o wde n einig« kurze Dankesworte sprechen wird. Bei dem außergewöhnlich großen Umfange deS ANeinverkes und de, großen Zahl zu leistende, Unterschriften rechnet man jedoch mit einer ein- biS andrrthalbftiindigrn Dauer der Unterzeichn»,,gsprozedur selbst., so daß die deutsche Delegation numitlelbar vom Ksniercnzgebäude zur Lstchn eile» muß, um rechtzeitig abreisen zu können. — DaS Konferenzgedliude ist im Hinblick aui die festliche Zeremonie mit Fahnen geschmückt und feierlich herqerichtet. Der Schlußakt des Haager Protokolls wird „Haager Ab kommen" genannt, umfaßt das gesamte Werk der ersten und zweiten Haager Konferenz und den Poungplan mit 12 Anlagen. Das Schlußproiokoll umsaßt eine Präambel. 15 Paragraphen, 12 Anlagen und eine S-chlußklausel. sowie die zahlreichen Einzelabkom men über di« Nheittlandräüinuug. die Pergleichskoinuüssio», dir Einzeiabkommen zwischen den Güiubiuern unter sieb. Regelung der Ojtreparakionen Haag, 20. Januar. lieber die tu dcr beute morgen fortgesetzten Sitzung des Ko« initeeS für Ostreparationen vorbereitete,, Regelungen mi! den ver schiedenen osteuropäischen Ländern verlautet, daß die Tschecho slowakei für die Abgeltung ihrer BeireiungSichuld an Stetle der bisher 11 Millionen betragende» Annuität eine solche von nur 10 Million«,, zugebilligt erlwlte,, lwt. während die Tschechostoivakei ferner mit einem Betrage von einen, Prozent an der Ausbringung der osteuropäischen Reparationszahlungen üelctligl tverden soll. Die Schmierigkeiten, die von der Tschechoslowakei einer Unierzeicknuug des Haager Schlnßprotokolls entgegengesetzt wurden, dürsten hier- mit deseitigt sein. Ebenso dürft« die zögernde Haltnng, die Ita lien in letzter Stunde im Hinblick aus die nicht erzielte Regelung der tschechosl»wakiscl>en Frage eingenommen hatte, hierdurch hinsäl. lig werden, lieber v«8 mit Oesterreich erzielte Abkommen ver lautet. daß es kurz vor der Paraphierung steht Auch die Schmie, rigkeilen. die fick bezüglich Bulgariens ergeben hatten. scknllnen innerhalb weniger Stunden geklärt werden zu können Auftakt zur Flottenkonserenz Die erste Sitzung London, 20. Januar. Heute vormittag findet In Downing Street Nr. 10 eine Sitzung aller Delegierten statt, uni das vorlSufige Programm für die erste Plenarsitzung zu erörtern. Der König trifft heutc mittag «uS Sandringham in London ei». Um 3M Uhr empfängt' er im Buckingham-Palast die Mitglieder de, fünf Delegationen. Danach hält er einen Kronrat ab. Morgen eröffnet der König im Tberhausr die. Flottenkonferrn, und kehrt danach sofort nach Sandringlmm zurück. Die Reden des Königs und dcr Führer der verschiedenen Del«, gationen werden über die ganze Welt durch Rundfunk verbreitet werden. Heute abend nehmen die Delegierten a„ einem Regie- rnngsbankrtt im Savoh-Hotel und danach an einen, Empfang im Lancasterhousc teil. «- wlinigerprapoent snacronalv empfing am Sonnabend vormittag als erste dcr nun fast vollständig in London weilen, den ausländischen Abordnungen für die Flottenkonferenz die Vertreter Italiens, im Anschluß daran die amerikanische Ab- vrdnung. Mit den Franzosen wird MacDonald am Sonntag verhandeln. Am Montag vormittag wird voraussichtlich ein Empfang sämtlicher Abordnungen folgen. Außenminister vrtand ist am Sonnabend um 16.35 Uhr in London eingetroffen. Er wurde auf dem Bahnhof von MacDonald und Vertretern de» Foreign Office begrüßt. Di« übrigen französischen Vertreter treffen am Sonntag vov- mittag direkt au» dem Haag in London ein. Die Kanal-Garantie Pari-, 20. Januar. Der Londoner Berichterstatter des Echo de Paris, der seinem Blatt über den in de» öffentlichen Erörterungen zur Flottenkon- sercnz neuerdings anfgedauchlen Gedanken eine» Garantie- Paktes zur Stch - rsteliung der Kanalzo „ e berichtet, erblickt darin oen Preis, üen England von Frankreich für die eng lische Etarantie rinter dem Locarnovakt verlangt. Dasselbe ist nach Ansicht deS Berichterstatters der Fall mit der von England vertre tene» Forderung, daß Frankreich die ..Jatst seiner Kreuze, und Unter seeboote herabsetzen soll. * Geyen den Film „Ludwig 1l.. König von Bmwrn" txad- sichligen die Verwandten des verstorbenen Königs Ludwig II. aus Grund des 8 189 des St.'6. B. lGesührdung der Familien- ehrej Vorgehen, falls nicht von Bernern aus Schritte gegen die Aufführung unternommen werden sollten. * Ein schweres Autouligiücir erfolgte nur Sonntag in Oüerbayern: Ein Auto raste den Eltaler Berg hinunter rmd überschlug sich dabei siebenmal. Eine Person wurde ge tötet und zivei schwer verletzt. * Infolge der strengen Kälte im Weste» der Vereinig, ten Staaten sind 21 Personen eriroren. * Bei einer Explosion in einem Bergiverk in Virginia (USA.) wurden acht Bergleute getötet und vier ver- letzt. Weihelage in Leipzig Leipzig, 20. Januar. Am gestrigen Somit«« istdleWeihederKausmannS- , edöcht»iski, che in Evnncwitz, die dem «»denken drr 1500 im Kriege gefallenen Mitglieder des Verbandes KKB. gewidmet ist, durch Bischof Dr- Christian Schreiber vollzogen worden. A» dem erste«, Meßopfer, daS in Form eines feierliche» Pontifikalamtes ab- gehalten wurde, nahmen ctw, tausend, an den, Festakt in den Fried- richshallen an zweitausend Mensck»en teil. — Ausführliche Bericht« über die einzelnen Feierlichkeiten finden »nsere Leser im Junen- blatte. Konferenz-Schlich (Von unserer Berliner Schristlettung) L. 8. Die Haager Konferenz befindet sich im End» stadium. Am Montag sollen die Verhandlungen durch ein» offizielle Sitzung aller Delegierten abgeschlossen werden. Dann wird rede Delegation mit dem Vertragsentwurf tn der Tasche in die Heimat fahren, »nd jede wird es ohn« Zweifel nötig haben, sich mit den Aufsagungen ausein« anderzusctzen, die sie zu Hause findet. Auch, hierzuiand« wird der Poungplan nach den Beschlüssen der zweiten Haa« ger Konferenz ein Gegenstand sorgfältigerBe« trachtung sein. Es wäre dabei falsch, in den Fehler zrt verfallen, alles unter dem auch von uns vertretenen Motto der Verständigung in rosenrotem Lickn zu sehen, und der Sonnabcnd-Morgen-Artiket von Breitscheid im „Vorwärts" (Nr. 29) beweist, daß auch die Sozialdemokratie trotz grund, sätzlich bejahender Haltung einige lästige Unbequemlich« ketten entdeckt hat. Es wäre aber auch grnndsalsch. sich von der reinen Sachlichkeit abdrängen zu lassen durch di» Stimmen, die sich bei solchen Anlässen gewohnheitsmäßig im Rechtslager erheben und alles in Grund und Bode« verdonnern, was deutsche Minister des heutigen Staates in den Verhandlungen mit dem Ausland tun. Wie gesagt, da» wäre noch verkehrter,' wir sehen unsere Aufgabe darin, eine leidenschaftslose Prüfung des Ergebnisses vorzuneh» men. damit wir uns unser Urteil unvoreingenommen und auf Grund der Tatsachen allein bilden. Wenn wir Kritik üben zu müssen glauben, so halten wir dies, dort wo e» angebracht erscheint, für unser gutes Recht. Der Poung-Plan ist eine bittere Pille, die uns di« Gegenseite zum schlucken gibt — und es gibt noch mehrere bittere Pillen nebenbei. Die Hugenberg und Hitler aber mögen sich den Umstand zum besond«. ren Verdienst anrechnen, daß ihr von uns al» schändlich und schädlich bekämpftes Volksbegehre» den Gegnern die Waffen in die Hand gedrückt hat, mit denen sie uns vor allen Dingen in der Sanktionssrag» heftig berannt und bekämpft haben. Denn wenn die Mög lichkeit einer künftigen Zerreißung so ausgiebig diskuiiert wurde, und wenn für diesen Fall besondere Maßnahme« vorgesehen sind, so ist das ganz augenfällig eine Folge de» Vorstoßes, den sich diese politisch verantwortungslose« Kreise damals geleistet haben. Und wenn gerade wir der Meinung sind, dag diese ganze Frage durchaus nicht al» Bagatelle behandelt werden darf, so bedauern wir um s< mehr, wenn unsere Unterhändler hier durch einen unfrucht baren innenpolitischen Kampf gehemmt gewesen sind. Werden wir Deutschen, bei denen es zum eisernen Bestand zu gehören scheint, Torheiten zu begehe», endlich zu der Ein sicht kommen, dag jeder unbesonnene Schritt »ns selbst am meisten schadet?' Wenn die deutsche Delegation in Berlin angelangt ist, werden wir ihren Bericht entgegennehmen und dann werden die politischen Körperschaften zu sprechen haben, denen die Entscheidung über die Haager Abmachun gen obliegen wird. Indessen^ haben sich einige Anzeichen kür kom mende innenpolitische Auseinander setzungen bemerkbar gemacht. Aus ihnen geht hervor, daß die Haager Verhandlungen noch ein anderes Nachspiel haben werden. Die Sozialdemokratie betreibt mit uner müdlichem Eifer die Absetzung von Dr Schacht und die Aenderung des R e i ch s b a n k st a l » t » im Sinne einer Einschränkung der Selbständigleit de» Reichsbankpräsidenten. In einer dicht aufeinandenolgen- den Artikelreihe, von denen einer immer heftiger als der andere war. hat der „Vorwärts" die Forderung ..Fort mit Schacht!" erhoben. Dazu hat der F r a k t i o n s v a r » stand der Sozialdemokratie ausdrücklich gefordert, daß „das Reichskabliiett sich nach der Rückkehr der deutschen De legation aus dem Haag mit der Frage beschäftigen müiie. wie durch Aenderung des Reichsbankgesetzes die Freibeit der deutschen Gesetzgebung in Bezug auf die personalen Fragen der Neichsbank ausreichend erweitert werden kann." Unsere Stellung zum Reichsbankpräsidenten ist bekannt. Wir haben seine ganze Haltung, soweit sie die Form seiner Vorgehens und die politische Seite seiner Handlungen be trifft, nicht nur für anfechtbar, sondern auch aus poliii- schen Gründen für fehlerhaft gehalten Ja, man solll« meinen, daß Herr Schacht aus dem Echo, das er im In- und Anslande gefunden bat, selbst zu der lleberzenaung gekommen ist. es wäre bester gewesen, andere Wege einzu- schlaaen. Denn es ist d> ?> wohl nicht möglich, daß es in Deutschland zwei Instanzen gibt, die regieren und vor In- und Ausland die verantwortliche Politik vertreten. Aller dings Hai Herr Schacht etwas für sich: daß nämlich di« Neichsregierung von der ihr zukommenden Fülzrerrolle in den letzten Zeiten recht wenig Gebrauch gemacht hat und überall Grund zu lauten Klagen geben mußte. Da außer dem der Neichsbankvräsident an der Ausführung de» Vounq-Planes beteiligt ist. so darf er das Recht kn An- fnrnch nebmen. auch seine Meinung nach der sachlichen Seit« hin Ins Feld zu führen. Wenn jetzt aber die Sozialdemokratl« da» absolut