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Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^ 257. Sonnabend den 14. September 1861. Im Monat August 1861 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Schmie dt, Hermann Ludwig, vr. ^ur. und Advocat. - Kauffmann, Moritz Earl Heinrich, Kaufmann. - Graf, Earl Heinrich, Meubleur. - Müller, Friedrich Wilhelm, Viktualienhändler. - Pältz, Louis Hermann, Meubleur. - Becker, Gustav Bernhard, Restaurateur. - Walther, Heinrich Bernhard, Mechanikus. - Große, Christian Earl Franz, Colorist. - Wilde, Rodert Earl, Mechaniker. - Schlimper, Christian Friedlich, Viktualienhändler. - Richter, Johann Gottfried, Grundstücksbesitzer. - Seemann, Ebert Arthur Ernst Heinrich, Buchhändler. - Frenzel, Theodor Emil, Kramer. Frau Gründel, Johanne Rosine Fried, verehel.. Hausbesitzerin. - Schulze, Johanne Auguste vcrehel., Inhaberin eines Tapisseriegeschäfls. Herr Cordes, Georg Johann August, Papparbeiter. - Kloppe, Carl Friedrich, Holz- und Kohlenhändler. - Haggenmüller, Ottomar, Schneider. - Schmidt, Friedrich Wilhelm, Productenhändler. - Perlih, Heinrich Eduard, Schmied. - Damm, Julius Albert, Bäcker. Herr Wohlwerth, Earl August Eduard, Handschuhmacher. - Kral, Anton Wilhelm, Handrlsgärtner. - Kappelmann, Gustav Heinrich, Weißwaarenhändler. - Holle, Andreas Friedrich Wilhelm, Kaufmann. - Mehner, Franz Emil, Kramer. - Böhme, Heinrich August, Handlungsprocurist. - Bergson-Sonnenberg, Adolph Jacob, Verlagsbuchhdlr. - Krem er, Julius Otto, Meublespolirer. - Wasmus, Ludwig Friedrich, Handlungs-Agent. - Ullrich, Gottfried Wilhelm, Alteisenhändler. - Fomm, Johann August, Maschinenbauer. - Altner, August Wilhelm Franz, Meubleur. - Ltndörfer, Friedrich, Restaurateur. - Lehmann, Carl August, Meubleur. - Beyer, Johann Friedrich Hermann, Budenverleiher. - Wehrhan, Gottlob Friedrich, Oberleutnant v. d. Armee und Eommandant der Communalgarde. - Manke, August Hermann, Viktualienhändler. - Krug, Johann Friedrich August, Viktualienhändler. - Neubauer, Robert Conrad, Budenverleiher. - MöbiuS, Christian Gottlieb, Viktualienhändler. - Seifert, Carl Heinrich, Alteisenhändler. Verhandlungen der Stadtverordneten am 10. September L86t. (Ruf Grund des Protokoll- bearbeitet und veröffentlicht.) In Behinderung des Herrn Vorstehers führte Vicevorsteher Rose den Vorsitz. Beim Vortrage aus der Registrande wurde die Ernennung de- provisorischen Lehrer- Herrn Julius Beeger zum conf. Lehrer an der Waisenhausschuke angezeigt, mehrere einge gangene Zuschriften des Raths an die betreffenden Ausschüsse verwiesen. Zur Tagesordnung übergehend berichtete Herr St.-V. Wilisch Namen- des Ausschusses für Kirchen, Schulen und milde Stif tungen über die von demselben vorgenommene Prüfungen folgender Rechnungen: de- Almosenamt- auf das Jahr 1860, der Mende'schen Stiftungen für Kinder von Gelehrten, Kauf leuten rc. und für Blinde auf da- Jahr 1860, der Frege'schen Stiftungen für Conservatoristen und Dienstboten auf da- Jahr 1860, der Weinich'schen Stiftung auf das Jahr 1860, der Grafischen Stiftung auf da- Jahr 1860, der Weidmann'schen Stiftung auf das Jahr 1860, der III. Bürgerschule auf die Jahre 1856— 1859, der Thomaskirche auf die Jahre 1857 — 1859, der Nicolaikirche auf die Jahre 1857 —1859, der PeterSkirche auf die Jahre 1858 und 1859, der Neukirche auf die Jahre 1858 und 1859, de- Jacob-ho-pitalS auf die Jahre 1856 und 1857, de- Johanni-Hospitals auf die Jahrd 1855 — 1859. Der Ausschuß hatte nirgends eine Erinnerung zu machen funden und empfahl daher die Justifieation aller dieser Rechnungen^ Nachdem Herr vr. Reclam sich gegen eine solche Erklärung in Bausch und Bogen im Hinblick auf ein etwa künftig darauS für ähnliche Fälle zu ziehende- Präjudiz erklärt, Herr Leppoc aber eine solche Befürchtung insofern als nicht gerechtfertigt be-^ zeichnet hatte, weil da- Collegium in jedem künftigen Falle ein andere- Verfahren beschließen könne, wurde die Justifieation aller jener Rechnungen einstimmig ausgesprochen. . Demnächst berichtete Vicevorsteher Rose selbst, als Vorsitzende« bes Ausschüsse- zum -Lschwesen über ein Gesuch des Schornsteinfegergesellen Brinkmann um Er richtung einer achten Schornsteinfeger - Meisterst«Ue und deren Uebertragung an ihn. Insoweit diese Eingabe sich mit der Errichtung einer achten Meistrrstelle beschäftigt, hatte Herr Sw. Leppoc dieselbe zur Seinigen gemacht Der Bericht de-Ausschusses konnte sich dem gemäß auch nur auf diesen Theil der Eingabe erstrecken. Der Ausschuß sagt darüber: Man hatte in glaubhafte Erfahrung gebracht, daß — der jetzigen Einrichtung entsprechend — die Essenkehrerdistricte unter die gegen wärtigen sieben Meister vor einigm Wochen wieder auf drei Jahre vom Rathe vertheilt worden seien. Obschon man deshalb da- in Rede stehende Gesuch zur Zeit für erledigt anzusehen hatte, so glaubte man doch, daß eine achte Schornsteinfegerstelle thunlichst bald zu errichten sei. Denn die Zahl der Häuser hat seit der letzten Zählung (im I. 1857) sich um etwa 250 vermehrt; bei der jetzt vorhandenen Baulust aber wird diese Zahl bald nicht unbedeutend weiter gewachsen sein. Eine größere Präcision und damit größere Sicherstellung vor FeuerS- gefahr wird aber mit der gedachten Vermehrung jedenfalls erzielt, selbst wenn die jetzigen sieben Meister die vermehrten Geschäfte zu bewältigen im Stande sein sollten. Mit der bemerkten Vermehrung dürfte auch nicht eine große Schmälerung de- Einkommen- der jetzigen Inhaber der Stellen (welche keineswegs rin ausschließliches Privilegium besitzen) verbunden sein. Denn ein Jeder derselben hat sichern» Vernehmen nach jährlich ein Brutto-Einkommen von etwa 2000 «F, von welchem nur mäßige Ausgaben in Abzug kommen, da namentlich die Gesellen nur geringen festen Lohn be ziehen, vielmehr hauptsächlich auf Accidentien von der Einwohner schaft verwiesen sind. Unter solchen Umständen aber möchte man, auch mit Rücksicht auf den Stand der Gesellen, diesen den erleich terten Eintritt in eine bessere Stellung au- Gründen de- Rechts und der Billigkeit eröffnen. Nach alle diesem empfahl der Ausschuß einstimmig: 1) da- in Rede stehende Grsuch zwar zur Zeit al- erledigt an zusehen, dennoch aber 2) beim Rathe zu beantragen, daß die Vermehrung der Schorn« steinsegerstellen um eine achte sobald thunlich erfolge. Die Versammlung trat dem Gutachten zu 1 einstimmig, zu 2 gegm 1 Stimme bei.