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Wochenblatt für Reilhrnvmnd, Siegmar, Neustadt und Ravenstein. Dieses Blatt wird an jede Haushaltung der obigen Gemeinden unentgeltlich vcrtheilt. 38. Sonnabend, den 24. September 1904. Erscheint jeden Sonnabend Nachmittags. Anzeigen werden In der Expedition IReichenbrand, Pelzmiihlenstrabe 471», sowie von den Herren IO-bser, Barbier Kirsch in Reichenbrand, Buchhändler ClemenSBahnerin Siegmar und Sausmann Emil Winter in Ravenstein entgegengenomme» und pro Ispaitige EorpnSzeile mit 10 Pfg, berechnet. Für Inserate grSheren UmsangS and bei Sstcren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Crnteäankielt. Nachdruck verboten. Hos de; bandmanns Vleih Im krükjakr bestellt Mit kollnung und Kommen Sorten, Vas «ogende, goldene Nbrenleld Slt wieder öde geworden. Verltummt Ilt der Scknitter muntres liled Und über die kabien Stoppeln riebt Lin Sterbensbauck aller Orten. Dock die Msnlckenbrulr Ilt krsudlg erregt. Venn nodi ardeltsvoüen vagen Kot den weg rur Sckeu-r rurüdrgeleg» Nun der letzte Crntewagen. keick Ilt der Segen, den Sott geschenkt, 2um beiten Kat er alles gelenkt. Von seiner kilmackt getrogen. veskald der Glocken so malmender Klang kn die lrokbewegte Menge, 2um Kirchlein ru schreiten mit ernstem Song, Sn keltllch schönem Seprünge: Um kür dis Gnade und kür die kuld vem kerrn ru bringen des vankss Schuld Vurch prellende liobgelönge. »Slt das doch, wo; Ikr rur Scheuer geschasst, Hos euch dos kerr lieh erglühen, allein nur ru danken des kerrgotts Kralt Und nicht euren lckwacken Müben. Cr uors, der mit keiner Vaterbond Cuch Immer schützend rur Seite ltond, Cr lieh den Segen erdlüben. vrum bindet den goldenen Crntsltrauh Nach der Vüter alten Sitte, Schmückt damit den kilor Im Sotteskaus, Vereint euch dort ru der Kitts: llah künktlg auch bis In ksrnlte 2elt ves kerrgotts Snade und ksrrllchkslt Nie «eiche aus eurer Mitte, Sari Sinwrich. Bekanntmachung. Am I Oktober d. I. werde» die Brandversicherungsbeiträge auf den 2. Termin 1904 in Höhe von L Pfennig von jeder Versicherungs einheit fällig und sind bis spätestens den Ikk. Oktober IV04 an die hiesige OrtSstruereinnahme zu bezahle», Reichenbrand, am 16. September 1904. Der Grmeindevorstand. Moget. Bekanntmachung. Am IS. September d. I. war der 3. Termin der diesjährigen Rente fällig und ist spätestens bis zum »«. September !»«4 an die hiesige Ortssteuereinnahme zu bezahlen. Reicheubrand, am 16. September 1904. Der Grmeindevorstand. Soges. Bekanntmachung. Der Unterzeichnete Gemeindevorstand bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß die hiesige Freiwillige Feuerwehr in der Zeit vom 24 September bis S. Oktober eine Hebung abhält, wobei Alarmsignal« geblasen werden. Reicheubrand, am 23. September 1904. Der Gemeindevorstand. Soges. Bekanntmachung. Am 30. September d. I. wird der II, Termin der diesjährigen Ein kommensteuer fällig und ist spätestens bi« zum IS. Oktober a. v. zur Vermeidung des Mahn- und bez. Zwangsoollstreckungsverfahrens an die hiesige Ortssteuereinnahme zu bezahle». Mit diesem Termin wird gleichzeitig von den Handel- und Gewerbe- treibenden ein Beitrag für die Handels- nnd Gewerbekammer zu Ehemnitz nach Höhe von 2 Pfennig von jeder Mark desjenigen Steuersatzes erhoben, welcher auf das in Spalte 6 des Einkommensteuer-Katasters eingestellte Einkommen entfallen würde. Rabrnstein, an« 23. September 1904. Der Gemeindevorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Am I. Oktober a. v. sind die Brandkassenbeiträge auf den II. Dermin IV04 und zwar von den Gebäuden nach I Pfennig und von den industriellen und landwirtschaftlichen Betriebsgegenständen nach 1'/» Pfennig für jede Versichernngseinheit fällig und spätestens bis zum 8. Oktober I»«4 zur Vermeidung des Mahn- bez. Zwangsvollstreckungsverfahrens an die hiesige Ortssteuereinnahme zu bezahlen. Rabeuftein, de» 23. September 1904. Der Gemeindevorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gerächt, daß am hiesigen Kirchweih-Sonntag, den 25. September und am Erntefest-Sonntag, den 2. Oktober dieses Jahres der Verkauf mit Fleischwaren und Delikatessen vormittags von 6 bis 8 Uhr und nachmittags von 1 bis 9 Uhr, mit Milch vorm, von 6 bis 8 Uhr, mittags von 11 bis 12 Uhr und nachm, von 3 bis 9 Uhr, mit sonstigen Etz-, Trink- und Materialwaren — einschließlich Tabak und Zigarren — ingleichen mit Heizung^- und Beleuchtungsmaterial — im Kleinhandel — vorm, von 6 bis 8 Uhr, mittags von 11 bis 12 Uhr und nachm, von 3 bis 9 Uhr, in allen übrigen Handelsbetrieben von vormittags 11 bis abends 9 Uhr stattfinden darf. Rabenstein, am 23. September 1904. Der Gemeindevorstand. Wilsdorf. Göttliches. SeichenSrand. „Es ist erreicht!" So kann jetzt die hiesige Schützengesellschaft sagen. Seit Jahren hat dieselbe gesucht einen normalen Schiebstand von 175 Meter Länge zu erlangen, was aber im Orte selbst nicht möglich war. Nachdem aber durch ver schiedene Vorkommnisse, welche die Sicherheit der Um wohnende» des SchleßstandcS des Gasthofes gefährdete, die brennende Frage einer Aenderung hcrantrat, wandte man sich nach der Jagd sch Lnke. Der Platz daselst ist frei und wurde die Genehmigung zur Errichtung eines Schiebstandes mit 3 Scheibe» seitens der Be hörde erreicht. Nachdem auch der Rat der Stadt Chemnitz, als Besitzerin des Grundstücks, seine Ge nehmigung erteilt hatte, wurde nun In Gemeinschaft (Schützengesellschaft und Wirt) der Bau unternommen und fand derselbe, ausgcführt von Herrn Gustav Mehlhorn in Reichenbrand, vorige Woche seine Vollendung, sodaß vorigen Sonntag das Probeschießen stattfinden konnte. Am Montag darauf fand der offizielle Einzug mit Festscheiben und sonstigen Uten silien statt. Bei dem abends stattgefundenen Kommers, an welchem auch eine größere Anzahl Schützenfrauen, welche das neue Schützenhaus mit Kränzen und Guir- lande» geschmückt hatten, teilnahmen, wurde ganz besonders dem mit anwesenden noch einzigen lebende» Gründer des Vereins (1860), jetzigen Ehrenmitgliedes Herrn Traugott Reichel, sowie des ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannten Herrn GustavAuerswald ehrend gedacht. Mit dem Wunsche, daß das neue Heim zur weiteren vorteilhaften Entwicklung des Vereins beitrage» möge, schloß die schlichte Feier. n. — Die evangelisch-soziale Ber einigung, gegründet am 17. Februar d. I., hält Mittwoch den 28. d. M. in Chemnitz ihre Haupt versammlung ab. An diese wird abends 8 Uhr im Saale des Handwerkervereinshauses (Herrenstraße) eine öffentliche Versammlung sich anschließen, in welcher die beiden Themate: 1. „Ist unsere Kirche noch volks tümlich?" 2. „Wie kann unsere Kirche wieder volks tümlich werden?" zur Verhandlung gelangen. Die sächsische evangelisch-soziale Vereinigung hält es für die dringendste Aufgabe unsrer Landeskirche, dahin zu wirken, daß möglichst viele aus den der Kirche ent fremdeten Bolksmaffen wieder für das evangelische Christentum und unsere Kirche gewonnen werden, will daher die Gründe dieser Entfremdung klarzulegen ver suchen, sowie Mittel und Wege finven, die Gründe der Entfremdung zu beseitigen. Die religiös-sittlichen Gedanken des Evangeliums sind daher in alle», das öffentliche Leben bewegenden Frage» geltend zu machen. Groß ist die Aufgabe, welche die Vereinigung sich gestellt hat. Sic vermag nur bewältigt zu werden, wen» Alle, welche einen klaren Blick für die Schäden der Zeit und ein warmes Herz für die Wunden unsres Volkslebens sich bewahrt haben, Hand ans Werk zu