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Freitag, de« 10. Jamrar Diese» klatt nßtewt töxll» t«vß« «ov». uod F'^taa» vochwMag» für d« «V», Rmvwn» 10 Psnwige. - »chellusg« »eh«« «uck« der «xpedttio» l» Licht« Fps«'«', werd,» die sv»Ig»>paU«» OnwdzrU» mit 1t aurwartlge J»lrrr»1« »7 »«»«ettetKe 8«wm- k^r Früher Wochen- und Nachrichtsvlatt Tageblatt sb Hebbif, Mit, 8M«s, Mns, 8t. W«, StmiMt, Ritliem, Mirski, Sibmsbrs, We, 8t. Mes, 8t. ZiM 8t. Misti», 8lnitü»rs, Äm, Wemils«, Sihs-imel ui AM«« Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein HoHl-Jufeietiimrorga« a b»«mt»gertcht«»<,irr. 1^08. I veurasprei» 1 viart 80 Pfamioe, durch die Post bezöge« I Mark 78 PkavlH d all« K«M«ltchui Popampatte«, Postbote», sowie die »»»trag« eutgrge». Neklomezetle M Pfg. I» «wtliche» Teile kostet die zveispaUwe Lette 30 Ng. L0 ÜWe. Delegi««rm-erdreffe: L«pebl«tt. Stadtsparkafse Lichterrstei«. Linlegerguthaben 8000(XX) Mark, Reservefonds 480000 Mk. eschäftszeit 8—12 und 2—5 Uhr täglich. SinlegerzinSfuß Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. Das Wichtigste. * Dem preußischen Landtage ist der Etat Kür das Jahr 1908 zugegangen. Der Etat schließt in Sinnahme und Ausgabe mit 3 302 021680 Mk. ab. * Im Kölner Peters-Prozeß beschloß das Sericht, die Akten des Reichs-Kolonialamts über Pe ters einzufordern. * Der französische Panzerkreuzer Kleber ist nach Marokko abgegangen, der Kreuzer Jsly folgt in we nigen Tagen. * In Fontainebleau verließen 40 Soldaten des dortigen Dragonerregiments, denen der Urlaub ver weigert worden war, die Kaserne und kamen erst nach 8 Tagen zurück. ktdmiMt nS im KeMn KM» (Eigen-Bericht.) Schw. Berlin, 8. Jan. 08. Die rosige, goldene Ferienzeit ist auch für die Sendboten des Deutschen Reiches vorbei. Das neue Jahr bringt neue anstrengende Arbeit. Wie man in der Schule nicht gleich nach Ferienschluß sich mit aller Macht auf die Arbeit stürzt, um den scharfen Kontrast nicht noch schärfer hervortreten zu lassen, so auch im Reichstag. Der erste Arbeitstag stand noch im Zeichen allgemeiner Ferienstimmung. Die meisten Abgeordneten tvaren erst während der Sitzung mit den Nachmittagszügen in Berlin eingetroffen. So konnte der Präsident Graf v. Stolberg seinen nachträglichen Weihnachts-- und Neujahrswunsch zu Beginn der Sitzung nur einer kleinen Abgeordneten- schar überreichen > Die erste Sitzung begann mit einem Schluß wort. Das Zentrum hatte noch von der letzten Sitzung her ein Restguthaben. Zu seinen Mittel- ftandsanträgen mußte noch das Schlußwort ge sprochen werden. Der oberbayerische Malermeister Irl hatte den Auftrag. Schade, daß seine während der Festtage wohl praeparierte, fast einstündige Rede im Willkommenlärm des .Hauses vollständig unter ging. Die Abstimmung ergab fast einstimmige Annahme aller Anträge. Die meisten Ab geordneten wußten garnicht, um welchen jedesmaligen Antrag es sich handelte. Halb sitzend, halb stehend warteten sie das Zeichen des Führers ab. Doch die Tagesordnung des Schwerinstages war noch nicht erschöpft. Auch die Konservativen werden der Segnung dieses Einlagetages teilhaftig. Lie haben einen Antrag eingebracht, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Vorbereitungen zu einem Gesetzentwurf, betr. die Pensions- und Hinterbliebenen-Versicherung der Pri vatbeamten, so zu fördern, daß derselbe zu Be ginn der nächsten Session zur Vorlage gelangen kann. Freiherr v. Richt Hofen begründet mit warnten Worten den Antrag seiner Freunde und hofft, daß auch der Nachfolger Posadowslys sich der Sache der Privatbeamten so eifrig annehmen wird. Die Glocke des Präsidenten. . . . Herr Naumann war mit einem fremden Mann in die geweihte Stätte des Abgeordnetensaales eingedrungen. Ter fremde Mann mußte raus. Das kommt davon, wenn man zu eifrig philosophiert. Dem nationalliberalen Abge ordneten Tr. Stresemann, der Mitveranlasser der Flottenvercins-Krisis, ist das zur Beratung steh ende Thema schon in Fleisch und Blut übergegangen. In vielen Versammlungen, auch auf dem Wiesbadener Parteitag hat er das gleiche Thema gehalten. Auch heute sprach er sich für die Sonderkassen aus, die am besten dazu geeignet seien, den Interessen der Privatbcamten zu dienen. Der sreikonservative Schuldirektor Linz bittet die Regierung, den Ent wurf nicht lange aufzuschieben, der Privatbeamten führer, Lehrer Sittart vom Zentrum, wünscht, das herrliche einmütige Bild nicht zu trüben. Trotz dem wird es nächsten Mittwoch ein Rededuell des Sondcrkassenanhängers Schack und des Jnvaliden- versicherungsausbaufreundes Dr. Potthof geben. Für die Freisinnigen begrüßte Dr. Mugdan die Vorlage. Sein Tadel ob der Nichtanwesenheit eines Regierungsvertreters sand den Beifall des Hauses, ebenso sein Wunsch, weniger zu reden und mehr zu handeln. Robert Schmidt aus Berlin 'benutzte die Ge legenheit, über die nicht genügende Arbeiterversicher- uug zu sprechen. Und dann hatte das Haus fürs erste Mal genug geleistet. Morgen werden die Ge setze, betr. Vogelschutz und Haftung des Tier halters, sowie die Maß- und Gewichtsord- nung beraten werden. Man will vor Etatsbeginn erst alle die kleineren Gesetze unter Dach und Fach bringen. Sächsischer Landtag. H. Dresden, den 8. Januar 08. Erste Kammer. Tie Erste Kammer nahm in ihrer heutigen Si tzung zunächst den Gesetzentwurf über Errichtung eines Amtsgerichts in Kötz sch enbroda einstimmig an. In der Debatte hiezu bekämpfte Bürgermeister Dr. Ay-Meißen die Gepflogenheit, Wert auf mög lichst große Beihilfen der betreffenden Gemeinden zu legen und fügt hinzu, bei den Seminaren sei man schon so weit gekommen, daß sie meistbietend ver steigert werden. (Heiterkeit.^ Daraus entgegnete Oberbürgermeister Keil-Zwickau, daß, wenn der Vorredner dabei aus die Stadt Zwickau gedeutet habe, er erwidern müsse, Zwickau habe schon bei zeiten Vorsorge zu treffen, da doch allmählich der Bergbau aushören werde. Tie Finanzdeputation habe das finanzielle Entgegenkommen Zwickaus durch aus freudig begrüßt. Sachsen sei nicht so günstig gestellt, daß es derartige finanzielle Beihilfen nicht gebrauchen könne. — Die Kammer läßt dann einige Petitionen auf sich beruhen. Zweite Kam m e r. Ter Präsident Geh. Rat Tr. Mehnert eröff nete die Sitzung mit einem Glückwunsch zum neuen Jahre. Sodann gedachte er des Hinscheidens des Abg. Kunath und rügte nachträglich den in der Sitzung vom 19. Dezember gefallenen Zwischenruf des Abg. Hettner, das Vorgehen des Vizeprä sidenten Opitz sei unlauterer Wettbewerb. Auf der Tagesordnung standen Berichte der Rechenschafts- Teputativn und Etats-Kapitel. Tie im Rechenschafts bericht anfgeführten Üeberschreitungcn bei den Ka piteln 5 bis 8 und 73 bis 73 werden gutgeheißen. Man genehmigte den Voranschlag für das Kapitel 3, Hoiapotheke mit :30 102 Mk. in Einnahme und 300 Mk. Ausgabe, bewilligte 243 000 Mk. für Ein führung der Ltrcckenblockierung auf der Strecke Paunsdorf-Geithain und l05 000 Mk. für Gleisver mehrung auf dem Güterbahnhof Tresdcn-A. Nächste Sitzung morgen vormittags 10 Uhr. — Tagesordnung: zwei unwesentliche Petitionen. Deutsches Reich. Berlin. (Allianz-Gerüchte,! die freilich mit großer Vorsicht aufzunehmen sind, liegen wieder einmal vor, und zwar aus zwei einander entgegen gesetzten Lagern. Zunächst wird aus New-Jork ge meldet, der von Professor Burgeß, dem Vorstands der nationalökonomischen Fakultät der Universität Eo* lumbia und Austausch-Professor für Deutschland, be« fürwortete Abschluß eines deutsch-amerikani-f scheu Bündnisvertrages werde von den Blät tern des großen Zeitungsbesitzers Hearst lebhaft aus genommen. Der amerikanische Delegierte und Vor sitzende der amerikanischen Gruppe bei der Haager Friedenskonferenz, Mr. Bartholdt, soll sogar einem Vertreter des New-Jork American erklärt haben, die: Zeit.sei reif für ein amerikanisch-deutsches Sonder- bündnis. — Andererseits verlautet in den politischen Kreisen Frankreichs, der Auslandsminister Pichon wolle bei seinem Besuch in Madrid eine Allianz der Westmächte, einen Treibund zwischen Frankreich, England und Spanien zum festen Abschluß bringen. — In beiden Fällen ist wohl nur der Wunsch dec Vater des Gedankens. — (Spiritusvorlagen.) Gestern traten die Bundesratsausschüsse zur Beratung der Spiritusvor lage (Gesetzentwurf den Zwischenhandel mit Brannt-, wein) zusammen. In unterrichteten Kreisen zwei felt man nicht, daß die Vorlage in der einen oder anderen Form vom Bundesrat genehmigt werden wird. — (Ter Groß Herzog von Oldenburg unddieFlotten verejnskrisis.) Die „Nordd. Allg. Ztg." bestätigte unsere Meldung, daß der Groß herzog von Oldenburg sür den Fall, daß General Keim geschäftsführender Vorsitzender bleibt, das Pro tektorat über den oldenburgischen Landesverband niederlegen will, da er der Ansicht ist, daß die eini gende Wirkung, die ein großer nationaler Verein ausüben soll, sonst verloren gehen müßte. — (Aus Deutsch-Ostafrika.) Ein TareS- salamer Blatt brachte die beunruhigende Nachricht, daß in den letzten Monaten in Teutsch-Ostafrika 4 Europäer verschwunden seien. Auch deutsche Zei tungen nahmen hiervon Notiz. Hierzu ist festzu stellen, daß einer der vier, ein Angestellter der Bahn- bausirma Holzmann, Selstm 0 rd verübte. Ter zweite Verschwundene, ein Schreiber, tauchte zwei Tage darauf wieder auf. Ter dritte Vermißte, ein Schiffssteward, wurde bald nach seinem Verschwinden im .Hafen alsLeiche gefunden: auch er scheint Selbst mord verübt zu haben. Bei dem vierten Fall handelt es sich um den Sanitatsnntervffizier Brückner, der am 7. Oktober vorigen Jahres bei Mkulazi im Bezirk Morongoro auf die Jagd gegangen war und seitdem nicht wiedergesehen wurde. Tie amtlichen Nachforschungen haben am 3. Dezember zu der ein wandfreien Feststellung geführt, daß Brückner von einem Eingeborenen erschossen wur de, der verhaftet worden ist und das Verbrechen eingestanden hat. Brückner soll dein Eingeborenen einen Hinterlader, in dessen Besitz dieser widerrecht lich von einem Europäer gesetzt worden war, abzu nehmen versucht haben und bei dein Ringen um die Waffe getötet worden sein. Allen vier Fällen ist demnach keine symptomatische Bedeutung beizumessen. — (Weitere I u g e n d g e r i ch t S h ü f e.) Jn- folge des Erlasses des preußischen JnstizministerS wird anch in Aachen eine Schöffengerichtsabteilung zur Aburteilung jugendlicher Angeklagter gebildet werden. Anch am Düsseldorfer Amtsgerichte ist ein