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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^Nedwngstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzciaeupreis: Die 6 gespaltene umi-Zelle oder deren Raum 5 H/. Mes wette« Lb« rf^^lich Trügerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut auflicgender Anzeigeiwreisüstc L. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr oo»» öttmng, h« Aeseranten oder der Bcsörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird kein« ««ipruih auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- für Nichtigkeit übemonuncn. Bei Konkurs und Zwangsvergleich oHM jeder prrije». anspruch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde - Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrillch Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 13L Nummer 95 Fernruf: 231 Donnerstag, den 12. August 1937 DA.:VV.26S 36. Jahrgang Emtebrauchtum in SMen öeüäueMhr in Oeltemlch ist Der Reichs- und preußische Minister für die kirchli Uebergrifse der Vaterländischen Front in Graz Wie von zuverlässiger Seite aus Graz gemeldet wird, es dort am Mittwoch zu bedauerlichen Uebergriffen „Fliegende Limousine", als „Privat-Auto der Luft", be reits bewiesen. daß dieser „Pansenräumer" nichts weiter enthielt als schwere Steine. Im Erzgebirge gibt man dem Boten den Spruch mit auf den Weg: „Die Pansel haben wir leer gemacht. Die Mäuse haben wir rausgejagt. Nun möchten wir unsern Herrn Nachbar bitten, Ob er uns wollte den Panselschab schicken." Um Elstra muß der, der den letzten Schlag tut, die i nestschen Truppen sollen den Vorstoß aufgefangen haben. : Am Mittwoch sind vierzehn japanische Kriegsschiffe, und zwar vier Kreuzer und zehn Zerstörer, in Schanghai eingelaufen. Ein zweites Landungskorps wurde ausge schifft und in der japanischen Kaserne und japanischen Schule untergebracht. Außerdem liefen am Mittwoch ein amerikanisches und zwei französische Kanonenboote sowie ein englischer Zerstörer in Schanghai ein. i Mittwochmorgen bei Touliuchen den Kaiser-Kanal über schritten und in südlicher Richtung vordrangen. Die chi- Die Japaner im Borgehen Von chinesischer Seite wird gemeldet, daß 700 Japa ner unter dem Schutz von zwanzig Feldgeschützen am .-'m'-zipmmen. - AU» lyrer .Mine zagen » Volk mehr als es vieles andere, das von äußert Abberufung des Landeslirchen-Ausfchuffes von seiten der Vaterländischen Front gekommen. Auch in Graz hatten die Buchhändler Adolf Hitlers „Mein Kampf" in den Schaufenstern ausgelegt, nachdem die behördliche Erlaubnis dazu vorlag. Ein Sturmtrupp der Vaterländischen Front drang zwischen 17 und 18 Uhr in mehrere Buchhandlun gen ein, riß wahllos Bücher und Zeitschriften aus den Regalen und zerstörte die Einrichtungen. Der Trupp soll von einem Funktionär der Vater ländischen Front und einem deutschen Emigranten na mens Gießner, der beim klerikalen „Grazer Volks blatt" angestellt ist, angeführt worden sein. Botschafter v v u Papen hat sofort, nachdem er über die Vorfälle verständigt worden war, de» Grazer Konsul Drubbe beauftragt, Erhebungen anzustellen. Wie dieser nach Rücksprache init der Grazer Polizei feststclUc, sind tatsächlich nm Mitlwochnachmittag Trupps junger Leute in mehrere Buchhandlungen eingcdrungcn und ha ben die Entfernung des Führer-Buches „Mein Kampf" verlangt. Die Polizei schritt sofort ein und stellte die Namen der Leute fest, gegen die von Amts wegen vorgegangeu werden wird. Aufruf des Stabschefs Am Donnerstag gegen 20 Uhr ergeht durch den Stabschef über alle deutschen Sender ein Aufruf zu den Neichsweltkampfen der SA. in Berlin vom 13. bis 15. August. „Taifun" in Berlin gelandet i Die „Fliegende Limousine" bewältigte 6500 Kilometer ohne Zwischenfall in zwei Tagen Das Messerschmitt-Flugzeug „Taifun" landete nach seinem zweitägigen Europa-Rundflug am Mittwoch nur 20.30 Uhr, von Budapest kommend, nach Zurncklcgung : einer Gesamtstrccke von etwa 6500 Kilometer wieder auf , dem Flughafen Tempelhof. : Die viersitzige Rcisemaschine der Bayerischen Flug- - zeugwerke hat durch ihren glanzenden Zweitageflug Ber lin—Riga—Helsinki—Oslo—Hamburg—Paris — Mailand —Rom—Belgrad—Budapest—Berlin ihre Eignung als ^kqnqetraaen wird, vermag. ^nÄ°'b"n- L dck B .u ch nick kenn? muß den lMen' Schlag beim ' Die Leitung des Evang.-Luth. Landeskirchenamtes ^chenL LL/L-W um Sachsen ist,dem ?b-rNrchE^ .um Aoclchar den „Pansenräumer". oder die „Flegel- den. ^ Vorsitzende der ^inanz-.M holen. Ohne daß er y>eib, was er schleppt, de^Landes^ er mit schwerem Sack heim und erkennt zu spät, ^efugniiie des bisherigen Landeskrrchen-Ausschusies .wahrzunehmen, . „.. . . Von Josefa Elstner-Oertel Wenn jetzt die Ernte von den Feldern hereingeholt ^>rd, übt man noch allenthalben dabei die alten, über- -mnmenen Sitten der Väter. Der erste Schwaden wird an einem Sonnabendabend gemäht. Man meint, das für die ganze Ernte Glück, oder denkt auch, es ^bciic sich am Montag besser, wenn schon angefangen pichen ist. Die Elstraer aber sagen, dann komme« die Mäuse nicht ins Korn. Fängt man draußen auf dem Feld mit der Arbeit an, "mH cs sich der Bauer gefallen lassen, mit Bändern oder 2liickcn gebunden zu werden. Der Vers: „Ich binde dich mit Nehren, wr O. Du wirst mir's nicht verwehren, ' Ich bind' dich an mit Lieb und Treu, Dein Trinkgeld unsre Freude sei!", sW ihm, daß er sich mit einigen Geldstücken, manchmal »Iich mit Bier, loskaufen muß. In der Dresdener legend werden auch Fremde angebunden, wenn sie ">ü das Feld kommen, auch in den Lößnitzer Weinbergen wird der Fremde mit einer Weintraube am linken Ober arm gefesselt. Um Elstra trägt jeder Mäher den ganzen Tag, an dem er den ersten Sensenschlag tat, sein Mahder- ^äußchen aus Feldblumen, das ihm seine Abrafferin dem Feld ansteckte. Auch im Kreis Rochlitz steckt / die Nasferin ihrem Hauer ein Sträußchen an, allerdings °°r dem Gang auf das Feld. Die Arbeit draußen wird Wit einem „Walt'S Gott!" angefangen. Zuletzt müssen sw paar Nehren aus dem Feld als Kornscheune stehen- ^iben: sie werden oben mit einigen Blumen zusammen- ^lnmden und mitunter werden ein paar Körner hinein- Mreut Man weiß nichts mehr über den Sinn dieses Hauches der möglicherweise auf eine germanische Kulthandlung zurückgeht. ' Wenn der Erzgebirgler die erste Fuhre her- ^Ubringt, macht er einen Kranz an der Scheune fest, der Rusitz er legt drei Nehren in das Gesangbuch "der stM sie auch hinter den Spiegel. Oft sagt man beim Einfahren des ersten Wagens: « „Für uns das täglich Brot, Für Maus und Ungeziefer den Tod. Das walte Gott!" Bringt der Adorfer Bauer das letzte Fuder kin, hält er unterwegs stille — er nennt das „die Flur Kallen" — und dankt mit kurzem Gebet. Die letzte Fuhre nöali oft feierlichen Schmuck und daheim lockt zum gu- w» Schluß ein gemeinsames Essen. Fn Bautzen steht die letzte Garbe blumengeschmückt vor. dem Haus, während man oben im Erzgebirge ^i» Geldstück in sie bindet, das der Drescher, der es findet, haften darf. Um Mügeln besitzt die letzte Gläde, ^' .jemand liegen ließ, besondere Bedeutung: sie kündigt Betreffenden ein Kind an. denn es ist Bäuenstroh, !"'d.Bäue bedeutet Wiege. Wer beim Abladen aus Ver ben feige Gabel hinaufreicht, mutz zum Erntefest eine Allste Bier stiften. Erntekränze werden überall gebunden und Entte- 'Mige feiern die Feldarbeit: nun kommt die Zeit zu ^lt. Tanz und . Schmauserei. Das Erntefestspiel in den vier Gemeinden Böhle, Batzlitz, Jessen und Ockrilla, fischen Großenhain und Meißen, entwik- sich seit vierzig Jahren zu einem einzigartigen Müssest. Das Meißener Land besitzt hier im ^»lkmacher Lästig einen zweiten Hans Sachs, der als Achter!'Regisseur und Hauptdarsteller bei den jährlich Msindenden Spielen mitwirkt. Die ganze Bewohner- vom Bürgermeister bis zum jüngsten Barschen, be- ^ügt sich, Ta lebt Hermann der Cherusker, Andreas ^'ker und ein andetmal Friedrich der Große auf. Die, bildet die ganze abgeerntA Feldes machen, ein Männchen aus Stroh, und es zu , n die natürlichen Büsche und Wiesengründe, ^mmer Pauer tragen, der mit dem Dreschen nicht sertigge- D^umu das Spiel mit dem Kampf um die, vom letzte« : war: wer zuletzt die Betze behält gilt als der ^'Uhenkünia gezüchtete Sau und immer gewinnt sie der . «anasamste - Zum Beschluß der Arbeit aber kennt man ^eger Spiel ^„all in Sachsen die Ausdreschplinsen, die die stA das Tier, das am -spieß gebra- . ^in Kaffee bäckt. Freilich, die munden nach j'n wird, in Wellfleisch verwandelte; echte Volksschau- Downer Arbeit! stiele, die sich hier abwickeln, begeistert von alt und jung ?.Mestpmmen Aus, ihrer Mitte hervorgegangen sagen M SMerziige zum BMebktz Vorbesprechungen zur Durchführung des Ernted^-ckfefieD Am Mittwochvormittag trat im Landratsautt i« Hameln die Organisation des Erntedanktages zu ihrer ersten Arbeitstagung unter Vorsitz von Ministerialrat Gutterer zusammen. Ministerialrat Gutterer erklärte in großen Zügen den geplanten Ablauf der Veranstaltungen. Im Mittel punkt steht, wie in früheren Jahren, die große Rede des Führers, und ebenso wird die Wehrmacht sich in größtem Stil unter Einsatz aller Teile des Heeres sowie der Luftwaffe und der Marine an der Großkundgebung beteiligen. Abends wird der Führer die Bauer- und Landarbei terabordnungen in der Kaiserpfalz bei Goslar empfan gen, während am Vortag Reichspropagandaminister Dr. Goebbels die Bauern und Landarbeiter in Hannover be grüßt. Anschließend an die Tagung im Landratsamt bega ben sich die Tagungsteilnehmer zum Bückeberg, wo sie sich von der tiefgreifenden Umgestaltung des Aufmarsch geländes überzeugen konnten. Die Tagung wurde in Hannover fortgesetzt; besonders eingehend wurde mit den zuständigen Stellen der Reichsbahn die Frage der Son derzüge besprochen. Man rechnet schon heute ungefähr mit 200 Sonderzügen der Partei, des Reichsnährstandes und der NSG. „Kraft durch Freude". Nalurkatastrophe im Hardanger Nord Eine ähnliche Naturkatastrophe, wie sie sich im Sep tember 1936 am Nordfjord ereignete, brach am Dienstag über Simodalen, ein kleines tiefes Tal am Hardanger Jökul in der Nähe des Eidfjordes im west lichen Norwegen, herein. Von einem mächtigen Glet scher lösten sich Eis- und Gesteinsmas« fen von ungefähr einer Million Tonnen und stürzten in einen schmalen Bergsee. Durch die dadurch verursachte Flutwelle wurden zwanzig Häuser siner klei nen Ortschaft fortgeschwemmt. Die Bewohner des Tales waren durch das don nerartige Getöse in den Bergen glücklicherweise ge warnt worden und konnten sich auf höherliegende Plätze in Sicherheit bringen, von denen aus sie Zeugen wurden, Wie die gewaltigen Fluten ihr blühendes Tal in eine Wildnis verwandelten. Menschenleben sind durch das Unglück nicht zu beklagen; aber die ungefähr 130 Köpfe zählende Bevölkerung des Tales wird wahrschein lich ihren Wohnort verlassen und sich an einenl anderen Ort neue Heimstätten gründen müssen. Versteigerungen ernahrungsmirWaMer Beiriede verboten Auf Grund einer Ermächtigung des Reichskommis- ssrs für die Preisbildung hat der Reichsstatthaltcr in Sachsen als Preisbildungsstellenleiter die öffentliche meistbietende Verpachtung landwirtschaftlich, gärtnerisch, fischereinürtschaftlich oder weiubaulich benutzter Grund- Nücke untersagt. — Landwirtichaitiiche Arbeitskräfte iv da Wehrmacht Arbcitsdienstpflicht im Winter > Der Vierjahresplan macht es erforderlich, daß die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte (Bauern und Land wirte sowie deren Angehörige — soweit sie in der Land wirtschaft tätig sind — Inspektoren, Verwalter, Knechte, landwirtschaftliche Arbeiter und Tagelöhner. Deputanten, landwirtschaftliche Wander- (Saison-) arbeiter, Melker) ihrer Arbeitsdienstpflicht in den Winterhalbjahren ge nügen. Aus diesem Grund müssen landwirtschaftliche Arbeits kräfte. die im Herbst 1938 freiwillig in die Wehr macht eintretcn wollen, und ihrer Arbeitsdienstpflicht noch nicht genügt haben, sich bereits in der Zeit vom 1. August bis 15. September 1937 bei einem Truppenteil des Hee res, einem Marineteil oder einem Truppenteil der Luft- wasfe, bei dem sie eintreten möchten, melden, so daß ihre Einberufung zum 1. November 1937 zur Ableistung deS Arbeitsdienstes im Winterhalbjahr 1937/38 erfolgen kann. Nach dem 15. September bei den Truppen- (Maiine-) teilen eingehende Gesuche können nicht berücksichtigt wei hen. Es wird dringend empsohlen, die Einstellungsge suche so'frühzeitig wie möglich einutrMen.' Das. für den dauernden Aufenthaltsort Bewerbers zuständige Wehrdezirkskommallda öder Wehrmeldeamt erteilt auf Anfrage nähe" Auskunft.