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MHeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Nr. 10. DK .Mttheritz.Zeikmg' rrscheim wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen. SenMenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. Z5 Pfg., zweimonatlich Inserate werden mit H Psg., solche au, unsere! Ämtshauptnn»,i!!schast mit 12 Psg. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 85 bez. 30 Psg. Tabellarisch« iÄLSLÄL Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. "SS LV Amtsblatt für die Kömgüche -UmtshauptmaMtch-fi. das Königliche Amtsgericht md den Stadtrat zu Aippoklsmilde. MU achq-M,em MU I°nS. und hm.wl-qch-stllch« gar dl« Ausnahme eines Inserat« 'M »-stimmter Stelle und an »esllmniten ragen wird keine aran e » V-rm!m°rUich-r »d-wuii Paul I-linr. - Vrmd und Verlag »°n Carl Irl,»r m Dippoldiswalde. Dienstag, den 26. Januar 1909. 75. Jahrgang. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Kistenfabrikbesitzerin Auguste Emilie verehel. Krumpolt geb. Zeibig in Kipsdorf—Pöbeltal wird infolge eines von der Gemeinschuldnerin gemachten Vorschlages zu einem Zwangsvergieiche Vergleichs- termin auf den 8. Februar 1909, vormittags '/411 Ahr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt. Der Vergleichsvorschlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind auf der Gerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. Dippoldiswalde, den 22. Januar 1909. Das Königliche Amtsgericht. ^Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Carl Jehne. Bekanntmachung. Solzlese-Zettel zur Berechtigung des Solzlesens in städtischer Waldung im Jahre 1909 können bei Unterzeichnetem oder bei Herrn Waldwarter Schieritz in Empfang genommen werden. „ Dippoldiswalde, Januar 1909. vpn koi-»«- unck riun-Ku.»«».»». Bernhard Gietzolt, Vors. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Die Zinsen für das 2. Halbjahr 1908 sind bei Vermeidung der Verzugszinsen nunmehr sofort anher abzuführen. Dippoldiswalde, am 25. Januar 1909.Die Sparkasfenverwaltung. Hoch -er Kaiser! Nur noch die älteren Heschlechter kennen sie, die kaiser lose Zeit, in welcher wir ein deutsches Vaterland eigent lich nur in den Liedern der Dichter, in den Erinnerungen einer ruhmreichen Vergangenheit, in den Zukunftsbildern der Hoffnung fanden. Der das schreibt, gehört zu diesen Alten, und sein Herz hat oft rascher geklopft, wenn er als Knabe das Lied vom „alten Barbarossa, dem Kaiser Friederich" sang, und die Ahnung einer kommenden großen Zeit durch seine Seele zog. Die Zeit ist nun schon lange erfüllt und wer sein Vaterland lieb hat, der freut sich auch seines Kaisers, der am 27. Januar im 21. Jahr seiner Regierung das 50. Lebensjahr vollendet. Nicht olles, was Kaiser Wilhelm ll. getan und geredet, mag uns gefallen, und doch ist cs kein unwahrer Schein, kein knechtischer Sinn, wenn wir ihn an seinem Geburtstag jubelnd umgeben. Es gelüitet uns nicht nach den Er fahrungen der sogenannten Freistaaten, wir find königs- und kaisertreu, weil die Geschichte uns lehrt, daß Freiheit und Wohlfahrt des deutschen Volkes unter der weisen Re gierung wohlmeinender Fürsten am sichersten blühen. Wir sind dem Kaiser zugetan, in herzlicher Dankbar keit, weil wir in ihm einen Schirmherrn des Reichs er- kennen, der rückhaltlos die Krast eines ganzen Mannes in den Dienst seines hohen Berufs stellt und uns an das Wort erinnert: „W'e ein groß Ding ist es um einen treuen Haushalter!" Was heuchlerisch ein Franzosenkaiser der Welt einst verkündigte, in deutschem Mund ist es zur Wahrheit geworden: „Das Kaiserreich ist der Friede." Endlich halten wir den deutschen Stammesfürsten und vor allem unserem Kaiser die Treue um des Gewissens willen, weil uns geboten ist: „Fürchtet Gott, ehret den König!" Ein Geist der Auflehnung gegen menschliche und göttliche Ordnung rüttelt an allen Gewalten; in solcher Zeit ist es deutsche Mannes- und Christenpflicht, die Fahne nicht zu verlassen. Gott schenke dem Kaiser langes Leben und fürstliche Gedanken! Nicht den Menschen zu Gefallen, sondern von Herzen rufen wir: Hoch der Kaiser! Zum Geburtstage unseres Kaisers. Heil, Kaiser Wilhelm, Dir Zum frohen Fest! Dir gratulieren wir Aufs allerbest'. Gott schirme Dich vor Leid Im neuen Jahr; Er reich' zu aller Zeit Dir Bestes dar! Heil, teurer Herrscher, Dir! Cott sei Dein Rat; Er leit' Dich sür und für Auf rechtem Pfad! Die Schar der Uebel flieh' Vor Deinem Blick, Und rings im Reich erblüh' Ein reines Glück! Des Volkes Dank nimm heut' Für Deine Treu; Begeistert schwört's den Eid Der Treu' aufs neu. „Du lieber Herrgott, walt'! ' Ruft Schar um Schar; „Den Kaiser, Herr, erhalt' Noch viele Jahr!" — Heil, Kaiser Wilhelm, Dir Zum frohen Fest! Dir gratulieren wir Aufs allerbest'. Ihr Fahnen, rauscht! O hall, Du Liederheer! Es brause Jubelschall Vom Fels zum Meer! Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die diesjährige Geslügelausstetlung erfreute sich wiederum zahlreichen Besuches aus Inter essentenkreisen und zeigte gegen die Vorjahre wiederum einen Fortschritt, sodaß die Bemühungen des veranstalten den Vereins immer mehr zur Geltung gelangen. — Der am Freitag mittag hier in den Geschäfts räumen von Frl. Petzolt am Kirchplatz entstandene Brand scheint auf Entzündung von Celluloid, das in der Nähe eines eisernen Ofens gelagert war, zurückzuführen zu sein. Der Schaden an Waren ist ein recht nennenswerter. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den ^m) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 2. Dekade, Jan. 1909; Vereinigte Weißeritz: beob. 21, norm. 9, Abwchg. j 12; wilde Weißeritz: beob. 24, norm. 14, Abwchg. -j-10- rote Weißeritz: beob. 27, norm. 13, Abwchg. >14; Müglitz: beob. 23, norm. 13, Abwchg. j-IO. Seifersdorf. Dem Kirchenvorsteher Gemeindeoorstand Hamann-Seifen ist seiten der Kircheninspektion Dippoldis- walde aus Anlaß seiner 25jährigen Wirksamkeit im Kirchen vorstande zu Seifersdorf eine Anerkennungsurkunde ver liehen worden. Dresden. Der Landtag wird am morgenden Diens tag durch König Friedrich August geschlossen werden. — Die Beratung des Gesetzentwurfs betreffend die Erhöhung der Pensionen für die Beamten der Universität Leipzig in der Ersten Ständekammer hat dem Finanz. Minister vr. Rüger am Freitag Veranlassung gegeben, sich zur Reichsfinanzreform auszusprechen. Wir müßten sparen, namentlich jetzt, wo wir unter dem Drucke der Finanz- reform ständen. So, wie es jetzt im Reiche gehe, könne es nicht weiter gehen. Schon jetzt zeige es sich, wie weit wir gekommen sind. Württemberg müsse seine direkten Steuern um 12 Prozent, Bayern um 20 Prozent und Heßen um 25 Prozent erhöhen Das könne Sachsen nicht vertragen, dessen Gemeinden nicht glänzend dastünden. Die Beamten müßten sich abgewöhnen, immer höhere Ansprüche an den Staat zu stellen. — Die „Leipz. N. N." schreiben: Wie wir vernehmen, ist als Nachfolger des Grafen Hohenthal, der im Laufe des Jahres aus seinem Amte zu scheiden beabsichtigt, der jetzige sächsische Gesandte in Berlin, Gras Christof Vitzthum o. Eckstädt, für den Posten eines sächsischen Ministers des Innern und der Auswärtigen Angelegenheiten in Aussicht genommen. (Dresdner, augenscheinlich amtliche Nach richten, erklären die Meldung sür durchaus unbegründet.) — In Dresden verstarb am Sonnabend im Alter von 97 Jahren der königl. bayerische Generalkonsul a. D. Gottwald Ludwig Hesse, der erst vor wenigen Tagen sein 70jähriges Bürgerjubiläum gefeiert hatte. — Um die durch den Abgang des Lehrers Gärtner von der Einfachen Volksschule in Pirna freigewordene Lehrerstelle haben sich 101 Bewerber gefunden. — Die Glauchauer Realschule begeht im Laufe dieses I Jahres ihr 50jähriges Bestehen. Großenhain. Das „Tgbt." schreibt: Den Großenhainer Bahnhofs. Um- bez. Neubau dürste, nach einer uns von berufener Seite gewordenen Information, eine der ersten Vorlagen des nächsten Landtages betreffen. Es ist in Aussicht genommen, an der Stelle des jetzigen Berlin- Dresdner Bahnhofes einen sür alle durch Großenhain führenden Linien gemeinsamen Bahnhof zu errichten und nach dessen Fertigstellung den jetzigen Kottbuser Bahnhof elnzuziehen. Da bei dieser Bahnhofszusammenlegung auch der Anschluß der preußischen Linie Großenhain-Kotlbus verändert werden muß, sind mit der Königl. Preußischen SMatseisenbahnverwaltung bereits Verhandlungen hierüber eingeleitet worden. Es macht sich hierbei auch, um den reichsgesetzlichen Vorschriften zu genügen, die Beseitigung der Niveau-Uebergänge und Herstellung verschiedener Unter führungen erforderlich. Nach den generellen Vorarbeiten für die so dringend erforderliche Umgestaltung der hiesigen Verkehrsverhältnisse durch Zusammenlegung der beiden Bahnhöfe würden sich die Gesamtkosten dieses Um- bez. Neubaues auf rund drei und eine halbe Million belaufen. Nach Erbauung eines Zentralbahnhofes hierselbst erhält Großenhain den sogenannten Vorortsverkehr mit Dresden; es würden also eine große Anzahl Lokalzüge den Verkehr zwischen Großenhain und Dresden vermitteln. Es liegt zwar bis zur Verwirklichung dieses Projektes noch eine Spanne Zeit dazwischen, aber schon die Meldung von dem Zukunftsprojelt dürste freudig ausgenommen werden Döbeln. Seines Amtes als Trichinen schau er ent hoben wurde der Böttcher und Hausbesitzer Däbritz in Kiebitz. Dieser war es, dem das Vorhandensein von Trichinen in einem vom Gutsbesitzer Hennig in Lützschera geschlachteten Schwein entgangen war. Bei der Nachunter suchung des Fleisches im hiesigen Schlachthof sind erst Im 13. Präparat Trichinen gefunden worden. Die Zahl der an Trichinose erkrankten Personen beträgt sieben. Alle Erkrankten befinden sich aber auf dem Wege der Besserung. Plauen i. V , 23. Januar. Der in Untersachsenberg aufgestellte Erbebenmesser verzeichnete heute früh 3 Uhr 43 Minuten ein großes etwa 20 Minuten andauerndes wellenförmiges Erdbeben, da« nach flüchtiger Auszählung noch innerhalb der Grenzen Europas erfolgt sein muß. Die Ausschläge sind größer als bei dem Erdbeben von Messina. Allersdorf. Schwere Schicksalsschläge haben die Familie des hier wohnenden Gutsbesitzers Nake betroffen Die Mutter Nakes war verstorben, und um den für die Leiche nötigen Sarg abzuholen, fuhr Nake am Freitag nachmittag 5 Uhr mit seiner Schwester im Wagen zu seinem Schwager nach Cunnersdorf bei Schönfeld. Auf