Volltext Seite (XML)
«rschebrt tLzltch frttz 6»,, Uhr. FotzmmlSgass« SZ. Sorrchßua»«, de, Lrd«lttts»: »»runttaq« I»—1, Uhr ßt,ch«iUa-< 4—4 Uhr ««ukh»r her für die nächst» „wende Nummer bestimmte« tzasenttt «» «ocheatageu dt» ü llhr NachmMaas. an Sonn- m» »estt«,»« früh dt»'/.» Uhr. z, »euFMal«, Ott Z>l.Lmvch«e: Vtt» ««m». UntversttLtsstr »>. «r»t» LHfche,»ath«io«aftr1»,». «nr dt» '/^ Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgtschichtt, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 15,8-8. 7U>-ank«r»1§prri§ Viertels. 4V, ML, incl. Bringerlohu L ML. durch die Post bezogen S ML Jede einzelne Nummer SV Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen atme Posibrfvrderung 36 ML «it Posldefbrdrruug 4L ML Inserate laesp Bourgeois-. 20 Pf. Größer« «vchristeu laut uaferem Preisverzerchniß. — Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Rerlawca unlrr dem ttrvacltoaaftrtch di« Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stets an d. -epetttt«, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»e>aam«r»u>1o oder durch Postvorschuß. M 57. Montag dm 26. Februar 1877. 71. IahMNg. Bekanntmachung. 1) Der officielle Anfang der diesjährige« Östernieffe fällt auf den 18. April und eS endigt diefelbe mit dem S. Mat. 2) Während dieser drei Wochen können alle in» und ausländische« Handelsleute, Fabri kanten und Gewerbetreibende ihre Maaren hier öffentlich feil bieten; doch kann der Großhandel in der bisher Üblichen Weise bereits in der zum AuSpacken bestimmten Vorwoche, vom 9. April an, betrieben werden. 3) DaS AuSpacke« der Maaren ist den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern ebenso wie den in Buben und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche gestattet. Zum Einpacken ist daS Offenhalten der Meßlocale in de» Hausern auch in der Woche nach der Zählwoche gestattet. 4) Jede frühere Eröffnung, sowie spatere Schließung eineS solchen VerkausSlocaleS wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geld strafe bis zu 75 Mark geahndet werden. 5) Personen, welche mit dem in tz. 55 der Deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legiti- mationSscheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 150 Mark öder entsprechender Haststrafe den Hausirhandel während der Messe nur nach eingebolter Erlaubniß des PolizeiamteS und auch mit dieser nur in den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. K) Auswärtigen Spediteuren ist von der bäuptzollamtlichen Lösung de- WaarenverschlusseS an biö mit Ende der Woche nach der Zahlwoche bat Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 22. Februar 1577. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der königlichen KreiLhauptmannschaft wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Austrieb von Wiederkäuern aus dem am 27 dieses Monat- stattfindenden Markt in Linbenau bei dem jetzigen Stande der Rinderpest nicht gestattet w?rden kann. Ort-Polizeibehörden und Polizeiorgane sind entsprechend angewiesen bez. anzuweifen und ist der fragliche Auftrieb schlechterdings zu verhindern. Leipzig, den 24. Februar 1877. Königliche AnrtShanptneanaschaft. vr Platzmann. Leipzig, 25. Februar. Die Erfolge der Socialisten bei den letzten deutschen Wahlen sind auch auSwärtS, so nament lich in Frankreich und Italien, mit Auf merksamkeit beobachtet und besprochen worden. Die italienische Presse sprach sich mit einer Art von leiser Genugthuung darüber auS, daß doch nicht blot Italien seine schweren inneren Fragen babe, sondern selbst die gerühmte Politik de» großen Kanzler- in dem geeinigten und gefestigten Deutschland sich vor socialen Gefahren nicht zu schützen vermöge Ein ausgezeichneter scharfsinniger Patriot, Raffaele Mariano, macht jetzt durch einen trefflichen Brief im „Diritto", den wir in der AugSb. „Allg. Ztg" wiedergegeben finden, seine LandSleute darauf aufmerksam, daß die schweren socialen Schäden Italiens durchaus nicht mit den theilweise eingebildeten, theilweise ungefährlichen und selbst eine nützliche Seite be sitzenden socialistischen Drohungen in Deutschland auf gleiche Stufe zu stellen seien. Der Artikel, der in parteiloser scharfsinniger und eindringlicher Weise die Zustände beider Länder vergleicht, verdient ernste Beachtung. Der Autor scheut sich nicht, gleich im Eingang feinet Briefe- die inneren Zustände seine» Lande-, namentlich die öffentliche Unsicherheit und die moralischen Schäden, aus welchen jene beruht, den furchtbar gesunkenen Sinn für Recht und Pflicht, die Verachtung deS Gesetzes, die Gleich gültigkeit gegen die moralischen Forderungen, al- unwürdig einer civilisirten Nation zu bezeichnen. Die schlimmen Borhersagungen, welche viele Italiener wegen der socialistischen Siege für Deutschland ausgesprochen haben, sind, wie er sagt, ungegründet und finden viel mehr Anwen dung auf Italien. Die vermeintlichen Gefahren, welche Deutschland vom SocialiSmuS drohen, sind nach seiner Meinung übertrieben, während Italien von viel schlimmeren Krankheiten nicht bedroht, sondern tief angefreffen ist. Die feste Geschlossenheit der germanischen Gesellschaft, da» angesammelte Capital von Energie und moralischer Lebenskraft geben eine ausreichende Garantie gegen sittliche- Sinken und gesellschaft liche Auflösung, und wenn daS jetzt geltende Wahlrecht der Gesellschaft wirklich Gefahr drohen sollte, so würde die letztere durch Aenderung de» ersteren nicht allzu schwer zu beseitigen sein (?). Die socialistischen Agitationen hält Mariano mit Rücksicht aus die starke moralische und intellektuelle Lebenskraft und die Arbeitsamkeit de» germanischen Stamme- nicht für eine Gefahr, sondern vielmehr für einen Sporn zu fortschreitender und wachsamer Thätigkeit, der, wenn er nicht vorhanden wäre, beinahe Werth wäre, gesucht zu werden. „Wenn aus dem Felde der Iveen moralische Gegensätze und Conflirte erzeugt werden, so dienen die selben zur Verhinderung der Erschlaffung und de» Stillstände»". Gezwungen zur Lösung und Bekämpfung schwieriger Verwickelungen und Gegen, sätze, wird die Nation veranlaßt, jenen Kern von Wahrheit aufzuspüren, der auch im SocialiSmuS enthalten ist, und den gerechten Theil der For derungen bei Zeiten zu erfüllen, wodurch ein Gewinn für die Gegenwart erzielt, eine Gefahr sär die Zukunft beseitigt wird, so daß der Socia- li-muS au- einem Feinde zu einem Unterstützer t«S wahren Fortschritt» gemacht wird. „Gebt Dtir ein Deutschland ohne socialistische Agitationen, jund et ist zu wetten, daß man et trüber oder päter sinken und einschlafen sieht m Unthätigkeit, in EgoiSmuS und in der thatlosen und verhängniß- vollen Zufriedenheit mit sich selbst, mit Dem, wa- eS vollbracht hat und geworden ist". — Dem letzteren Satze muß allerdings entgegen- aehalten werden, daß Deutschland, wie ändere Länder, auch ohne den SocialiSmuS Fortschritte gemacht hat, und daß nicht die Furcht vor Ge fahren, sondern daS bewußte und »»vertilgbare Streben nach immer höheren Gütern der Hebel für den Fortschritt jeder tüchtigen Nation ist. Eine Anerkennung dieser Thatsache scheint auch in dem gleich folgenden Satze zu liegen: „In Deutschland waltet um die sociale Frage und ihre Ursachen die heiße Arbeit und Thätigkeit. Alle denken, und mehr als Alle der Staat." — Ueber die Wirkung des SocialiSmuS auf die religiösen Zustände sagt der Autor: daß, wenn auch in der That die religiösen Gefühle durch jenen zunächst irritirt werden, in einer lebenskräftigen Nation gerade DaS zur Erprobung und zur Erneuerung der wahren Religiosität dienen kann. Sehr mit Recht wird in einer Zeit, in welcher die öffent liche Sicherheit in Italien wieder in höchst be denklichem Zustande ist, darauf hingewiesen, daß in Deutschland, bei aller parlamentarischen und politischen Bedeutung de- SocialiSmuS, die Sicher heit der Personen und deS EigenthumS, wie im Allgemeinen die Achtung vor dem Gesetz unver gleichlich höher steht. Der SocialiSmuS in Italien ermangelt fester Principien, bestimmter Ziele, ge schloffenen Vorgehen», und eS existirt deshalb keine eigentliche sociale Frage. Aber viel schlimmer alt eine solche ist eS, daß die einzelnen socialen Fragen zum Theil gesetzlos und gewaltsam gelöst werden. Daher jene „socialen Erscheinungen von solcher Schimpflichkeit und Absckeulichkeit, daß kein Ver gleich mit einer andern civilisirten Nation möglich ist. Briganten- und Gaunerthum, Camorra und Mafia sind auch nicht im Entferntesten mit den Gefahren de» SocialiSmuS zu vergleichen, gegen welche die noch kräftigen Gesellschaften, die ge wohnt sind, eS ernst zu nehmen und bereit, den Erhaltungstrieb zur Geltung zu bringen, sobald ihre innersten und wesentlichsten Interessen im Spiele sind, zuletzt immer Mittel und Kräfte zum Widerstande gefunden haben " Mariano verlangt deshalb, daß seine LandSleute, statt für Deutschland sociale Verschlimmerungen zu wittern, mit allen Kräften gegen die eigenen Seuchen kämpfen, die längst nicht mehr Gefahren sind, sondern alt tief eingefreffene Gifte wirken, welche die völlige Ver nichtung drohen. Sicher ist, daß in Italien weit mehr al- in Deutschland mit den bisher ange wendeten Linderungsmitteln keine Heilung der socialen Schäden zu erreichen ist. Die ökono mischen Verhältnisse, die materielle Lage, der intellectuelle und moralische Zustand der Be völkerung bedarf der Reformen. Daß Unterricht und Erziehung hierbei in erster Linie stehen müssen, liegt auf der Hand Mit den Kenntnissen wachsen die Mittel de- Erwerbs, mit dem Wohlstände die Nittel zu ehrlicher Existenz. Jetzt find die niederen Elasten zu Vergehen und verbrechen geneigt, weil sie unwissend, abergläubisch, gedrückt, brodloS sind. Hier zu helfen, ist keine leichte Sache. Aber sie ist nicht unmöglich, und sie ist eine gebieterische Pflicht nicht blot der Staats männer, sondern eine- jeden Patrioten, eine- Iedm, der dazu beitragen kann, der Armuth, der Unwissenheit, dem Aberglauben zn steuern. Bekanntmachung. Zum Behuf der Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studirenden, welche Bücher auS derselben entlehnt haben, aufgefordert, tiefe am 1., 3. «»d 8. Marz d. I. t» de« Stunde» von 18 1 Uhr gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzuliefern. Die Ablieferung wird in der Weise zu geschehen haben, daß die Herren, deren Namen mit einem der Buchstaben von —LH ansangen, am 1. März, die, deren Namen mit 1—L beginnen, am 3. März und die übrigen am 5. März zurückgeben. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie verliehenen Bücher am 8, S. oder 10 März zurückzugeben Während der Revision-zeit können Bücher nicht auSgeliehen werden und wird da- Lesezimmer während derselben geschlossen bleiben. Leipzig, den 23 Februar 1877. Dt« Directto« der Universitätsbibliothek. vr. Krehl. Holzauktion. Mittwoch, de« 7. März ». «. sollen von Nachmittag- r/,3 Uhr an im Forstreviere Bargau aus dem Kahlschlage in Abtheilung 3lu im verschlossenen Holze, hinter dem neuen Schützenhause ca. 4S8 Stück Stockholzhaufe« gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge und unter den im Termine angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusanttneukunft: aus dem Kahlschlage hinter dem neuen Schützenbause. Leipzig, am 23. Februar 1877. DeS Rath» Aorsidepntatio». Hun(l6l8lekran8ta1t. Vas neue Seliulzakr beginnt ln der Iiölaero deren »isnv »HI» «loMkrlitz IrvlHvIIIljx«« WUIItolwULonat , am 3. Anmeldungen kür dieselbe erbittet sied der Unterreiebnets in den VkoedentLgvn von 11 dis 12>/, llbr und krospoets sind iw Ledulgodüuds ru erbrüten. Hw. Oalori»»»»«, virsetor Tagesgeschichlliche Ueberjicht. Leidig, 25. Februar. Au- Berlin telegraphirt man der AugSb. „klllg.Ztg.": Die Versicherung der „Nat.-Ztg.", Bayern lege der Frage wegen de- Sitzes de- Reich-gerichtS eine politische Bedeutung nicht bei, Ä-ft.d hier so auSgelegt: daß Bayern im Plenum, dcS BundeSrathS für die Errichtung de» ReickMerichtS in Berlin stimmen werde (?). Wäre diese Auslegung eine tatsächlich begründete, so würde dem Anträge deS JustizauSfchuffeS die Mehrheit gesichert sein. Die Nachrichten auS dem Orient lauten heute sämmtlrch sehr kriegerisch. — Die Eröffnung der russischen Action kündigt sich durch verschiedene Vorzeichen bereit- an. Es scheint, daß der Ein- marsch der russischen Truppen in Rumänien und der Durchmarsch biS an die Donau binnen Kurzem zu erwarten steht. AuS den an der asiatischen Grenze getroffenen russischen Vorkehrungen ist ersichtlich, daß Rußland sich anschickt, die militai- rische Entscheidung, sobald sie einmal angerusen werden muß, nicht ausschließlich auf dem Balkan zu suchen. Rußland wird gleichzeitig in Asien angreisen. Die russische Pruth-Armee zieht ihre Reserven an sich. Die zwei Divisionen von Po- bolien und der Ukraine traten den Marsch an die rumänische Grenze an. Ein Manifest deS Czaren wird für den 27. Februar angekündigt; TagS daraus soll die Kriegserklärung und dann die Ueberschreitung deS Pruth erfolgen. Die türkische Botschaft theilt den Blättern mit, die Nationalversammlung werde am 13. März in Konstantinopel zusammentreten. — Die „Neue Freie Presse" meldet: Fall» die Russen über den Pruth schreiten, werden die Türken Kalafat (Widdin gegenüber, auf rumänischem Gebiet) besetzen; Vorkehrungen seien dazu getroffen Der „Nord" veröffentlicht eine Petersburger Correspondenz, in welcher eS u. A. heißt, Lord Derby werde bei Rußland auf kein Entgegen kommen rechnen können, so lange er nicht für den Fall erneuter Weigerungen der Pforte die zu ergreifenden Zwangsmittel feststellt. Die Haltung Englands würde sogar dazu führen können, daß Rußland feine Entschließung beschleunige, um auS einer Lage herauS- zukommcn, die weder der Frieden noch der Krieg sei, die aber Rußland ohne jede Entschädigung alle Opfer eine» Kriege- auferlege. In der Conferenz, welche die serbischen Delegirten am Sonnabend mit Safvet Pafcba hatten, ist dem vernehmen nach ein vollständige- Einvernehmen zu erwarten. Die serbischen Dele girten wollen die von der Pforte verlangten Garantien annehmen, der die Gleichberechtigung der Juden und die Bestellung eine- türkischen diplomatischen Agenten in Belgrad betreffenden Puncte soll jedoch in der abzuschließenden Con vention keine Erwähnung geschehen. Da- ser bische Gebiet soll 10 Tage nach Ratification de- Vertrag- durch die Skupschtina von den türkischen Truppen geräumt werden. Au» Wien, 24 Februar, wird gemeldet: In der heutigen Versammlung der Verfassung-Partei, in welcher die Frage über die Zusammensetzung de- SeneralratheS derNationalbank berathen wurde, waren 194 Mitglieder anwesend. Der Abgeordnete Herbst brachte den Antrag ein, die Verfassung-Partei solle erklären, daß sie, indem sie sich eine vollständig freie Abstimmung Über die den Ausgleich betreffenden Vorlagen und daS Bankstatut vorbehält und insbesondere die Frage über die Bestellung der Bicegouverneure des Generalrathe- alS eine offene bezeichnet, im Ucbrigen die seiten- der Regierung mitgetheilte Zusammensetzung de- GeneralratheS an und für sich nicht für unannehmbar betrachtet. Der Ab geordnete Schaup stellte folgenden Antrag: Die Verfassung-Partei erklärt unter Berufung auf die Parteiabstimmung vom 3. December v. I. und weil insbesondere die Bank durch die Er nennung der Bicegouverneure von der Regierung abhängig werde, den Vorschlag der Regierung über die Zusammensetzung de- GeneralratheS für unannehmbar. Hierauf wurde die Debatte er öffnet, für welche 2l Redner angemeldet waren. Rach langer, lebhafter DiScussion, in welcher die Abgeordneten Brestel, Klier und Such für den Antrag Herbst, die Abgeordneten HeilSberg, Zschok und Hanifch für den Antrag Schaup unv sodann noch von jeder Partei zwei Generalredner gesprochen hatten, wurde der Antrag Herbst in namentlicher Abstimmung mit 123 gegen 62 Stim men angenommen. DaS dem englischen Parlament vorgelegte Kriegsbudget für da» Finanzjahr 1877/78 schließt mit einer Totalsumme von 14,538,700 Psv. Sterl. ab und weist somit eine Minder- sorderung von 742,800 Pfd. Sterl. gegen da» Vorjahr auf. Die Effektivstärke der englischen Armee beträgt danach 191,981 Mann. —r. Leipzig, 25. Februar. Folgende- Cu- riosum wird «n- au- dem 17. sächsische» Wahlkreise mitgetheilt. Bei Gelegenheit der letzten Wahl fand auch im Dorfe Wern-korf bei Glauchau eine Versammlung statt, in welcher der sehr christlich-konservativ gesinnte OrtSpfarrer mit anwesend war. Dieser gute Seelsorger, dec weder an dem Candidaten der Socialen nocb au demjenigen der liberalen Partei Gefallen fand, fand sich gemüßigt, an der Debatte Antheil zu nehmen und man bekam au- seinem Munde folgende neue Ein- theilung der vorhandenen Parteien zu hören. Er meinte, e- gebe vier Parteien, die conservative Partei, die baue auf den lieben Gott, die nationalliberale, die baue auf den Geldbeutel, die ultramontane, die baue auf den Papst und die socialdemokratische, welche auf den Teufel baue! Natürlich erregte der Herr Pfarrer durch seine Entdeckung stürmische Heiterkeit in der Versammlung. Der Landtag-, abgeordnete Uhle auS Glaucha« hat e- unter nommen, sich mit dem frommen Herrn in sar kastischer Weise auseinander zu setzen. Die Mondfinsterniß «m 27.Febr«rr. DienStag den 27. Februar findet in den ersten Abendstunden eine Mondfinsterniß statt, die 6 Uhr 19 Mm. Abend- mittlere Leipziger Zeit, also 42 Minuten nach dem in Westsüdwest erfolgten Sonnenuntergang und 56 Minuten nach dem in Ost erfolgten Aufgang de- Monde- ihren Anfang nimmt. Schon kurze Zeit vor 8 Uhr 19 Mi» bemerkt man am östlichen (linken) Mondrande eine schwache, sehr unbestimmt begrenzte Trübung de- Mond- lichlS, die nach und nach bestimmter und dunkler austritt, bi- endlich an dieser Stelle 6 Uhr lS Min.