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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.08.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050818024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905081802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905081802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-18
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
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Diese» Blatt wird de» Lesern von Dresde» M OM LFD ^ -ugrstellt. während e» die Post-Abonnenten und Umgebung am Lage vorher bereit» al» V^ V v am Morgen m einer Bejamtausgabe erhalten- verugrgedM: «»»»-»'»l»t nialt» u»«t»»n«« Zntraauna durch unk« »och» lod»»»« und »»r»«u« an S««> «ud -Montaoen nur »tnmav »NN. «0W. durch audwärliukNom- »«»«chn » VN lx» » Mt »0 Bei «tumuiioer Autirllun, durch dt, «o»»VN. <»bn,B«sltlla«ld,. »,,«u». laud mü «utivrechendem Sulchla,,. « achdru« aller «rttkel u. Oriatnal- Niitteiluuakn nur mit deutUcher vuelienauaabei.Dredd.Nachr''» «ulliilla- Siachtr»»Nch« Lonorar- auivrllche bleiben underückllchttgt! «««lanat, Manuilrivte werden nicht ausdewabrt. releoramm-Ndreiie: «»« '-Vch t»m »ee«d«» L88G Rorlag von Hiepsctr öd Reichardt. ^ureigen, carif. Nnnnbm« von Snkündi»un,en bit imchmitta,» » Ulir Sonn- und Kn erlass nur Marienlirubr R von N bis '/,> Ubr Die l ivalti,« Grund- «eile ica. « LNben» so Bk,., «n- kündiou»,en auf der Brivatleit« Seile so Pl, : die rlvaltia«Zeile aulLerl teile so Pi,,, al» Einaeiandt keile «o P>, In Nummern noch «onn- und Arier«,,»» , ivalt,,e Grund»eile so Pi,. aui Privaiieile «o Pi, Li»>al«i«e Zeile aui Terlieit« und alt Sl»,eia»dl so Pl,. Auswtirtiae Aui- Illiae nur ,e,en vorauSbejadlun,. Beiesbliitter werden init ro Psz, berechn». ktrnivrcchanublub: Aul« 1 sr». u und Sir 20SNs l8lVvLLbirpkVi*Ä I^11l6mn1Lo1i-8Slks. VoriLtix L 8tüeli 5«) I?kff. I» allon Zpotllellvn, vroMneu nnä Liulüwerien. «r.SS8. Sliml: Neueste Drahtberichte. Hosnachrichtcii. Konninniale Verbrauchsabgaben, Präiniierungssest des Vereins Dresdner I »„«e> L) 1 »» Gastwirte, Saalinhaber. Marokkosragc, Friedensvcrhandlnnge». Nuss. Vokaltäpclle Slaviansky. Berliner Lebe», ! »htkllllis, llo» VIIljlNsT ^e/veD« Neueste Drnhtmeldunqen vom 17. August. Zur Friedenskonferenz. Portsmouth. Die «estrige Nachmittagssitzung der Friedenskonferenz beschäftigte sich zunächst mit der Erörterung über die chinesische Osteffenbah». Nach Beseitigung einiger Mißverständnisse wurde eine Einigung erzielt, wobei jedoch ein Punkt einer spätere» Erwägung oorbebaltcn wurde. Nachdem Artikel 7 erledigt war, ging man zur Berat»»« des Artikels 8 über, der sich mit den übrigen Teilen der mandschuri schen Eisenbahn von der mandschurischen Station bis nach Poqranitschnaia, wo sie die Ussuribahn erreicht, besaht. Artikel 8 wurde nach kurzer Erörterung angenommen. PortSmouth. Die Friedenskonferenz vertagte sich gestern nachmittags 6'/, Uhr. Portsmouth (New-Hampshire). Minister Witte äußerte gestern abend gegenüber Berichterstattern: Ich tue alles, was ich nur kann, zur Erlangung des Friede ns. Bon den acht Artikeln, die bereits erwogen sind, habe ich in bezug auf 7 nachaegeben. Kein anderer russischer Staatsmann würde gewagt haben, auf seine eigene Verantwortung bin so weit zu geben, wie ich es getan habe. Artikel 9. der von der Kriegsentschädigung handelt, soll heute erörtert werden. Man erwartet, daß der Meinungsaustausch über die restierenden Artikel morgen oder Sonnabend beendet sein wird und dag sich dann die Konferenz aus Montag vertagt, damit inzwischen die Delegierten ihre Negierungen befragen können. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. lPriv.-Tel.) Nach hier einaetrosfenen Meldungen ist Admiral Nebogatow, der sich in japa- irischer Gefangenschaft befindet, sehr gefährlich erkrankt. Tokio. (Priv.-Tel.) Ter russische General Lia- punow und fünf Offiziere seines Stabes sind als Gefan gene gestern in Tokio eingetrofsen. Dem General wurde sein Degen gelassen. Einige der Offiziere sind schwer erkrankt. Wilhelmshöhe. Der Kaiser und die Kaiserin machten heute vormittag einen längeren Spaziergang mit Herren des Gefolges. Mittags empfing der Kaiser den Museums- divektor Dr. Böhlau aus Kassel. Hamburg. Mit dem Dampfer „Alexandra Wistitiann* trafen ans Swakopmund teils als entlassen, teils als Rekon valeszenten ein Hanptmann o. Nappard. Hanvtniaim Arnold. Oberleutnant Freiherr o. Grote, Oberleutnant Hildebrandt, Leut nant Freiherr v. Rcibm'tz, Oberveterinär Scholz. Stabsveterinär Eberts, 80 Feldwebel, Unteroffiziere und Gemeine, Köln. (Priv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." bespricht den im Jahre 1907 stattfindcndcn G e s a n g s w c t t st r e i t um den Kaiser-Wanderpreis und erklärt, bisher sei für den deutschen Männeracsang nach künstlerischer Seite nichts erreicht. Wenn etivas vom kommenden Gcsangsweltstrcitc erwartet werde, mühten etwa drcihig von den auf Anregung des Kaisers durch eine besondere Kommission gesammelten Volksliedern am Anmeldungstcrmine den Vereinen eingehändigt werden, wobei diese statt des selbstgewählten Chores zwer Volkslieder aus dieser Sammlung zum Vortrag bringen müßten, die während des Preissingcns durch das Los bestimmt werden. Jeder Verein ist dadurch gezwungen, sämtliche 50 Volks- lieber konkursreis zu studieren und vervflichtct, diese, sowie den 6 Wochen- und den stundenchor zum Vortrag zu bringen. Rathenow. Die 59. Jahresversammlung des Branden burger Hauptvereins der Gustav A d o l s - S t i s t un g sandte an den Kaiser folgendes Hiildjgungstelcgramiii: „An des Kaisers und Königs Majestät, Wilhclmshöhc. Eiv. Majestät, dein erhabe nen Protektor des Gustav Adolf-Vereins, wagt die Jahresver sammlung des brandcnbnrgilchcn HanptocrciiiS, diesmal in der von ruhmreichen Erinnerungc» ans de» Tagen des «rohen Kurfürsten umwobenen Stadt Rathenow tagend, ehrfurchtsvollsten Hnl- digungsgrnß zu Jühen zu legen. Wir tun es mit Glück- und Segenswünschen zu dem für das Königshaus und das Vaterland bedeutsamen Ereignis der Vermählung des hohen kronprinzlichen Paares und geloben unter dem frischen Eindruck der jüngsten von Ew. Majestät in der Provinz Pose» gesprochenen Worte, uns, wie schon bisher, auch fernerhin die Fürsorge für die evangelilchen Glaubensgenossen in den Ostmarkeii besonders angelegen sein zn lassen und damit in diesen auch an unserem Teile denifche vater ländische Gesinnung Pflegen und fördern zn Helsen." Metz. Heute nacht 1 Uhr 42 Min. liefen die beiden Maschinen des Schnellzuges Ostende-Basel mit solcher Schnelligkeit in den hiesigen Bahnhof ein, das; sie alle Hindernisse überrannten und über den Perron gegen den Wartesaal des Bahnhofsgebäudes fuhren. Erst die Mauer des Wartesaals, die einen großen Riß erhielt, konnte die Maschinen zum Stehen bringen, Tie Ursache liegt wahr scheinlich darin, daß die Geschwindigkeit nicht rechtzeitig ver mindert wurde. Die Bremsen waren in Ordnung, Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Ter Materialschaden ist gering. Lübeck. Im heutigen Gesetz- und Verordnungsblatt ver öffentlicht der Senat das neue Wahlgesetz bclr. die Er gänzung der Bürgerschaft, durch welches das Zweiklassenwahl- system mit einer Steilergrenze von 2000 Mk. eingeführt und die Wahlmündiakeit aus das 25. Jahr festgesetzt wird. M ü n che n. A«if dem heutigen Automobilisten- tage wurde bekannt gegeben, daß den S ch n e l l i g k e i t s - preis der Herkomcr-Konkurrenz Pöge-Chemnitz er hielt. Den Schönheitspreis, dessen Noth-Mnnchcn Verlust:« ging, erhielt Wicküller (Metallurgik.) Frankfurt a. M. Der „Franks. Zig." wird ans Tientsin vor« gestern gemeldet: In Tainueiifii (Provinz Schansi) ist ein Aufstand ansgcbrochen. Ein Mandarin wurde getötet. 2000 reguläre Soldaten sind angeblich zu den Aufständischen übcr- gcgaiigen. Bu d a v est. (Priv.-Tel.) Ter Banns von Kroatien hat d e in i s f i o n i e r t, weil er mit den energischen Maßregeln des Kabinetts Fejervary nicht einverstanden ist. — Die Reise Feservarvs nach Jtchl wird in den nächsten Tagen erfolgen. Amsterdam. Einem Telegramm des „Algineen Handelsblad" aus Batavia zufolge haben Atchinescu ein holländisches Biwak bei Ramborg in Atchin angegriffen. Ein Leutnant, ein Sergeant und 22 Soldaten wurden getötet, 6 Soldaten verwundet. Paris. ,,Echo de Poris" meldet ans Tanger: Ter deutsche Geschäftsträger dementiert zunächst die Nachricht, das« die ^Arbeiten, an den Festungen Larache und Saidia vom Sultan von Marokko der deutschen Industrie übergeben worden seien, mit der Bemerkung, daß weder diese noch andere Zugeständnisse aus Anlas; der jüngst voin Sultan abgeschlossenen Anleihe er folgt sind. Der Geichästslräger fügte hinzu, daß die Ver treter Frankreichs und Deutschlands in Fez gegenwärtig in vollster U e b e r e i n st i m in u n g »ul den Vorarbeiten für die Konferenz beschäftigt seien. Madrid. Tie Regierung hat die Behörden der Provinz Andalusien angewiesen, in den von der -Hungersnot am meisten betroffenen Städten und Dörfern Volksküchen cin- zurichtcn. Das Ackerbauministerium hat die Effenbahngcsell- ichastcn ersucht, Streckenarbcsten vornehmen zn lassen, damit möglichst viele Arbeiter Beschäftigung sändcn. C h r i st i a n i a. Die V o I k s a b st i m in u n g in der Unionsangelegenheit hatte folgendes Gesamtergebnis: 168 200 Stimmen lauteten für und !8t gegen die Trennung, Bei der letzten Storthingwahl waren 236 041 Stimmen abgegeben worden. Helsingfors. lPriv.-Tel.) Tic in Wiborg erschei nende Zeitung „Karjala" wurde für den Zeitraum von zehn Monaten verboten. Kanea. Zwischen britischen Truppen und Aufständischen kam es zu einem Zusammenstöße. Ein britischer Soldat wurde leicht verwundet, ei» Aufständischer getötet. Ein ernstes Gefecht ist seit gestern zwischen russischen Truppen und Aufstän dischen im Gange. Einzelheiten fehlen noch. K o n st a n t i n o p e l. In dem gestrigen Gefecht auf Kreta zwischen Truppen und Aufständische», die unter Führung von Manos bis Rhethymnos vorgerückt waren, wurden die Auf ständischen geworfen. Diese verloren 2 Tote, Tie ildnssen batten 4 Verwundete. — Italien bat zum Finanzkoutralleur in Makedonien seinen Generalkonsul in Marseille, Mnissa, Frankreich seinen Generalkonsul in Saloniki, Stug, ernannt. Lcrlliches uns Sächsisches. Dresden, 17 August —* Zur heutigen König!. Mittagstafel sind die Herren Kmiimcrhcrrcn Freiherr von Spärckcu auf Berbisoor« und Oberförster von Minckwitz, sowie Obersorstmeffter Plaut und Forstmeister Schmidt mit Einladungen ausgezeichiicl worden. Nach der Tafel jagte Se. Majestät der König mit den genannten Herren und den Katmlieren vom Dienil au' Bärwalder Revier auf Hirsche. — Die Frau Gräfin zu Münster, die am Dienstag mit dem Königs. Landstallmcistcr Grcffcu zu Münster zur König!, Tafel geladen war, ist nicht dessen Ge- mahlin, sondern seine Mutter. —* lieber den Besuch Sr. Majestät des Königs und der König!. Prinzen in Großenhain am «eitrigen Tage werden nach dem dortigen „Tageblatt" noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der xzönig und die Prinzen wurden vor Mülditz von Herrn Amtshauptmann Tr. Uhlcmann und in Mülbitz von der dortigen Schuljugend und dem Gemeindevorstand, welche Spalier bildeten, begrüßt, >/>8 Uhr nahmen sic mi! Gefolge ein kleines Frühstück iin Hotel de Laxe ein. Gegen 8 Uhr begaben sie sich nach dem großen Exerzierplätze, wo das Hiisaren-Regtinent mir dem Herrn Kommaudcur an der Spitze Paradcouistellung ge nommen halte und Exerzitien vornihrle. In der !0. Siunce erreichten diese ihr Ende und der König begab sich gleich de» Prinzen zu Pferde unter Voranriti des Hnsarcn-Trompeter- korps an der Spitze des Regiments nach dem Soinmerbad des Vereins „Volksbad Carola-Stiftung", wo eine oielhundertköpfige Menge zu jubelndem Empfange bereits harrte. Der Zug des Königs und der Prinzen glich einem Triumphzuge, Rechts und links von ihm marschierten Hunderte, nein Tausende von Großenhainern und Großenhaincrinnen, unter ihnen auch nicht zu wenige Landbewohner, Uebcrall flatterten Fahnen von den Dächern, Lustig klang die Marschmusik der Hnsaren-Trvmpcter und aus allen Fenstern grüßten freudig bewegte Gesichter den Sachsenköiiig und seine Söbne, Der König trug die Uniform des Großenhainer Husaren-Regimcnts, der Kronprinz die eines Leutnants der sächsischen Leib-Grenadiere, Aui Ein gänge des Bades, das seinen vollen Flaggen- und Wimpel- schmuck angelegt IMte, begrüßte Herr Bürgermeister Hotop als erster Borptzender der „Carola-Stiftung" deren erlauchten Pro tektor und die Prinzen gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Fabrikbesitzer Hanneck, Tochter von Ccirola-Stfftiings-Leitnngsinitglicdern überreichten mit poetischen Sprüchen Blumen: Fr!, Johanna Hornig dem König. Mathilde Hanneck dem Kronprinzen, Käthe Voigt dem Prinzen. Christian. Der Monarch und die Prinzen dankten huldvollst. Sie wurden dann norüber a» 6 in hübschen Gruppen stehenden kleinen Schwimmern der Bürgerschule von den beiden Herren Vereins- Vorstehern. denen sich Herr Amtshauptmann Dr. Uhlcmann und die Herren Offiziere des Husaren-Regiments mit dem Herrn Kommcmdenr Oberstleutnant Freiherrm von Lindcman an- schlosscn, an das Schwimmbecken des Bades geleitet. Dort harrte eine viclhnndertköpfige Znschaiicrmcnge gemeinsam, mit der in Parade ausgestellten Großenhainer Schwimmerschast des Ein tritts der hohen Gäste und summte angesichts derselben ans echten, rechten treuen Großenhainer Sachsenherzen heraus die Sachsenhymne begeistert an, Herr Bürgermeister Hotop, dessen Initiative das Großenhainer Königs-Schwiminscst der Carola-Stfflnng zn danken ist, richtete an den Monarchen folgende Ansprache: „Allerdurchlauchtigstcr, Großmächtigster König! Allcrgnndigster Herr und Protektor! Durchlauchtigste s Königliche Hoheiten! Der Verein „Volksbad Carola-Stiftung", der sich der hohen Gunst ersrent, Eure Majestät seinen mächtigen Schutzherrn nennen zn dürfen, legt Eurer Majestät den ehr- snrchtsvollsten Dank zn Füßen für den abermaligen Beweis königlicher Huld nndKnade. den EnrcMajestät durch den heiiliaen Allerhöchsten Besuch dem Vereine wiederum geben! Königliche Majestät! Das Bade- und Schwimmwesen yat in der Stadt Großenhain in den wenigen Jahren des Bestehens unseres Sommerbades einen hochcrfrenlichen Aufschwung Genommen, es umfaßt zur Zeit der Verein „Volksbad Carola-Stiftung" und der ihm aiigegliederlc Schwimmvcrein über 300 Mitglieder auS allen Kreisen und Ständen der Einwobncrschast, Dar Verein hat die hohe Ehre, den Namen Carola-Stiftung führen zu Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- tSeater. Gedruckte Pläne mit der Neuordnung der SitzreihenimSchauspielhause sind von Montag, den 21. August, im Bureau der Königlichen Generaldircktion und von Sonntag, den 27. August, auch an der Kasse des Schau spielhauses z» haben. Die Ausgabe des neuen Abonnements für di« bisherigen Abonnenten des Schauspielhauses er folgt von Sonntag, den 27. August, bis mit Donnerstag, den 31. August, in der Zeit von vormittags 10 llhr bis nachmittags 2 Uhr. Den Inhabern von Abonnementsbilletts des dritten Abonnements der Spielzeit 1904/05 werden Plätze reserviert, die den von ihnen in der vorigen Spielzeit innegehabten in den weiter vorn gelegenen Reihen annähernd entsprechen. Bei der Erneuerung des Abonnements müssen die Billetts des dritte» Abonnements der Spielzeit 1904/05 vorgczcigt werden. Von Freitag, den 1. September, bis mit Sonntag, den 3. September, werden die noch verfügbaren Abonnements - Billetts weiter- vergebe«. f* Die Russische Bokal-Kapclle Slaviansky im Ausstellung^ Vark. Vor etwa vierzehn Jahren machte eine russische Sänger truppe von einige» vierzig Personen /Herren, Dame» und Kinder), die unter Leitung des chcmnligen russischen Kirchcnsänaers Slavi ansky Deutschland bereiste, berechtigtes Aussehen. Die Truppe gab ausschließlich Konzerte in vornehmstem Nahmen (in'Dresden im Mnsenhanse) unter einmütiger Anerkennung der Presse und des Publikums. Ein halbes Dutzend Jahre später erschien die Kapelle wieder, diesmal im Wiener Garten, unter Führung von Frau Nadina Slaviansky, der Tochter des Äegrunders. An Form und Inhalt waren die Konzerte gegen früher total ander- geworden. Sie hatten nicht nur äußerlich mit deni Schritt vom Konzertsaal in de» Restaurationsaarteil verloren, auch die künstle rischen Leistungen waren nicht mehr dieselben. Die Vokal- und Instrumental-Kapelle, die uns gegenwärtig Frau Slaviansky im AuSstellungsparke vorfnhrt, hat, wie man sicher annehmen darf, mit den beide» früher hier gehörten wohl nur noch de» Namen gemein, nichtsdestoweniger ist sie als eigenartig und inter essant zu rühmen und der allgemeinen Anteunahme warm zu empfehlen. Die Kapelle ist, unbeschadet der Metamorphose, all» etwas Apartes zn bezeichnen, das sich in würdevoller Vornehmheit aus das Vorteilhafteste von den landläufigen Wandertruppen unterscheidet. Der Unterschied liegt schon in den Acnßerlichkeitc» des Auftretens. Der Chor, Dame», Herren und Kinder <30 Personen», be gibt sich, glänzend national kostümiert, im feierlichen Zuge auf das Podium und beginnt i» malerischer Aufstellung schlicht und unbefangen seine Vorträge. Was da vor einem steht, ist etwas nicht Alltägliches. Cr zeichnet sich zunächst durch eine trefflich stimmliche Besetzung aus, ganz besonders aber in der Wahl der Gesänge. Ausschließlich slawische Stücke sind cs, die wir hören: altertümlich russische Volkslieder von fesselndem Reize, kroatische und bulgarische Weisen, Chöre aus Opern russischer Komponisten, lieber einem jeden dieser Gesänge, gleichviel ob traurig oder lustig, sentimental oder keck, ruht ei» eigenartiger Reiz, spricht eine ge sunde, kraftvolle Volksseele, der man unwiderstehlich das Ohr leiht, mit der man, mag sic vom schmerz oder von der Freude reden, unmittelbar mitfnhlt und mitgebt. Wahre Perlen lolchcr Volkslieder, an denen Rußland so überaus reich ist, sind die gestern gehörte» »kränisrhen, die Chöre „Der Wolgastrom", SchiffSzieher „El Ucimen", das schon im Repertoir des alten Slaviansky als Prachtstück glänzende Aufnahme fand. Diese und andere gemischte Chöre und Strophenliedrr werden in sorgfältiger AnS/ührung, mit angeborenem mnsikalischc» Sinn und natürlichem rhythmischen Gefühl gesungen, fesselnd im Zauber ihrer Eigenart, ohne Künstelei und Absicht aus bloßen Effekt. Nicht wenig zu den fast ausnahmslos schönen, oft emreiseiidc» Wirkungen trägt das Material der Sänger bei. Die Kiilderstimmen, hohe, Helle Soprane und volltönende Alte. Harmonieren gut zu den Frauen stimmen, zu den Tenören und Bässen und bilden ein Ensemble, das, mag Hier und da ein Naturlaut niehr oder weniger aus fällig sich auch bemerkbar machen, vor strengere» Ansprüchen ehren voll zu bestehe» in der Lage ist. Als ganz vortrefflich zu bezeich nen sind einige Bässe, die mühelos bis znin Cv»tra-0 hinabstcigcn, Spezialitäten der Stimmcnarten, wie sie nur die slawische Nasse, besonders die Russen, aufzuweisen haben. An der Spitze des Ganzen steht Frau Nadina, einst eine ganz hervorragende Biihnen- Koloratursänaeri». als Leiterin und stimmen führende, das Ensemble beherrschende Sopranistin. Es lohnt sich, die Konzerte zu besuchen : sie halten, was der Nns der Slcwinnskys verspricht. Vielen wer den sie ein besonderer Genuß sein in der lebendigen Darbietung des rein Nationalen, das wir außerhalb Rußlands nur selten zu hören Gelegenheit haben. 8. 8t. Berliner Leben. 8. BerIln, 16. August. „Da waren wir ja alle wieder glücklich beisammen!" sagte der Dachdecker, nachdem er vom Dache geiallen war und fest- gestellt halte, d-ah leine Glieder zwar stark ramponiert, aber doch vollzählig vorhanden waren. „Da wären wir ja olle wieder glücklich beisammen!" dürfen auch die Berliner befriedigt tagen, wenn auch manche von ihnen „stark ramvoniert" von der un- umgänglichen Sommer reise zurückgekommen sind. We> diesmal an die Ostsee, nach Thüringen oder in die beliebten Sommcrsrischcn des Harzes gegangen war. hat oft genug ein förmliches Martvrium ourchmachcn muffen. Denn überall herrschte eine noch nie zuvor dagetveiene Ueberfüllung, und die anderen Eingeborenen haben die geduldigen Gäste, die ihnen in die Hände sielen, gründlich bochgrnommen. Man kan» Ge schichten hören, die haarsträubend sind und eS begreiflich machen, daß oft der ketzerische Gedanke erwogen wird, ab eS nicht ver- nünftiger wäre, sich einmal von dem Rcisezwange freizumachc» und, anstatt sich von Sec- und Land-Piraten ausptündern und schikanieren zu lassen, einmal den Sommer über ruhig zn Hause zu bleiben. Freilich, solche verständige Regungen über dauern den Winter nie, und kommt der Frühling wieder ins Land, dann macht sich die moderne Reiselust mit Gewalt geltend und hat bis zum Beginn der großen Schulferien die Oberhand gewonnen. Die wenigen Berliner, die es sich leisten könnten, aber aus irgend einer besonderen Ursache nicht reisen, ver sichern übrigens glaubwürdig, oaß cs sich in Berlin während der allgemeinen Reisezeit nicht nur höchst angenchm leben lasse, sondern daß die Stadt alsdann Reize und Vorzüge besitze, von denen sich die im Juli und halben August stets abwesenden Herrschastc» auS Berlin VV. nichts träumen lassen. Ueberall findet man mühelos einen bequemen Platz, jogar m den Wogen der Straßenbahnen, in den feinsten Restaurants wird mon
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