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Grossenhainer Nnterhaltungs- »»d Änzeigeblatt. — Mit Hoher Concession gedruckt, verlegt und rediqirt von Herrmann Starke. Sonnabend, den 27. Marz 1847. Dertliches. Damit der finanzielle Zustand des Turn vereins zu allgemeinerer Kennrniß gelange und elwanige nachtheilige Gerüchte hierdurch wider legt werden, folgt in Nachstehendem eine sum marische Uebersicht der bisherigen Einnahme und Ausgabe des Turnvereins. Einnahme. 134 thlr. an Einkaufsgeldern der Mitglieder; 54 thlr. 26 ngr. an monatlichen Beiträgen der selben; 9 thlr. 12 ngr. an Stundengeldern für Kinder der Vereinsmitglicder; 11 thlr. 12 ngr. an Stundengeldern von Turnern, ä 3 ngr.; 4 thlr. 6 ngr. dergl. von Mädchen; 46 thlr. 20 ngr. 8 pf. an besonderer Einnahme bei Ein weihung des Turnplatzes. — Summe derEin - nähme: 260 thlr. 16 ngr. 8 pf. Ausgabe. 93 thlr. 4 ngr. 5 pf. an Baulichkeiten und Herstellung des Turnplatzes; 24 thlr. 5 ngr. 6 pf. für eine Fahne und 2 Flaggen; 10 thlr. 2 ngr. an Seilerarbcit für Taue und Seile um Turnapparat; 6 thlr. 4 ngr. 7 pf. für Druck sachen und Jnsertionsgcbühren; 17 thlr. 21 ngr. Ausgabe bei der Einweihung des Turnplatzes; 90 thlr. an Gehalt für den Turnlehrer vom 1. September 1846 bis 28. Februar 1847; 3 thlr. Besoldung für den Vereinsboten vom October 1846 bis März 1847; 6 thlr. 1 ngr. 5 pf. an kleinern Ausgaben. — Summe der Ausgabe: 250 thlr. 9 ngr. 3 pf. — Zieht man letztere von obiger Einnahme ab, so verbleibt an Cas sen bestand: 10 thlr. 7 ngr. 5 pf. Es bleiben noch: 67 thlr. 3 ngr. 4 pf. an Baukosten für Herstellung des Turnplatzes und der Turngerälhschaften, 6 thlr. halbjähriger Miethzins für den Platz und 15 thlr. für Be leuchtung des Saales während der Winter- Übungen. Zieht man obigen Cassenbestand an 10 thlr. 7 ngr. 5 pf. hiervon ab, so bleiben noch 77 thlr. 25 ngr. 9 pf. zu decken. Diese werden in Verbindung mit den lau fenden. Ausgaben nach den in der letzten Haupt versammlung genehmigten Haushaltplane, wel cher auf die bisherigen Erfahrungen gegründet ist, alfo gedeckt: 298 thlr. 3 ngr. 5 pf. an mo natlichen Beiträgen der Mitglieder, Stunden- und Einkaufgeldern auf ein Jahr, sowie an der außerordentlichen Einnahme vom Turnballe und dem im Laufe dieses Sommers noch abzuhal lenden Schauturnen. Hieraus crgiebt sich, daß eine Erhöhung der bisherigen Beiträge der Mitglieder oder der Unterrichtsgelder nicht nothwendig ist und der Verein durch Einrichtung eines paffenden Turn platzes und eines schönen und zweckmäßigen Turngcräthes in den Stand gesetzt ist, die ihm gestellte Aufgabe nach Kräften immer mehr zu lösen, wenn nur seine Mitglieder ihm in der bisherigen Maaße ihre Theilnahme zuwenden und durch ctwanige nachlheilige oder böswillige Gerüchte sich in ihrem Streben nicht stören lassen. Der arme Ritter. z Schluß.) Herr von Cadouville, durch seinen Erfolg ermuthigt, fuhr fort, bei den Versammlungen zu präsidiren, Anekdoten zu erzählen und fröh liche Lieder zu singen. Man kam eben so sehr um seine Gesellschaft, als um des neuen zur Mode gewordenen Gerichtes zu genießen; und endlich schmolzen beide in den Gedanken der bewundernden Gäste so sehr in einander, daß sie die Begriffe verwechselten, und Herr von Cadouville in ganz Stettin nicht anders, als unter dem Namen (der arme Ritter» bekannt ward. Daran stieß er sich indessen nicht. Seine Lage konnte zwar cigenthümlich, aber nicht demü- thigend erscheinen. Es war eine Art Herrschaft, und der normannische Edelmann dachte wie Cäsar, daß ein erster Platz unter keinen Ver hältnissen zu verachten ist. Herr und Madame Godureau bezeigten ihm alle mögliche Zuvor kommenheit und Ehrerbietung. Seine Garde robe war nie glänzender gewesen, seine Strümpfe nie von feinerer Seide, sein Tabak nie von bes serer Qualität. Der ehemalige Taschenspieler sprach nicht anders mit ihm, als den Hut in der Hand und seinen gewähltesten Ausdrücken, und Suzette, gleichgültig gegen alle ihre Er folge, strebte nur nach seiner Zufriedenheit.