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s, »PhaS, <rt zu (razen, ke», üsekeu str.1. Brot. »eM«- lichter, >aus 12. ze 18. Stärken, en kaust rma. schlagen- D. O. ee, !Mpfiehlt markt. butter, t«r, «de. »t, ehle in Zeinen/ feinfein, ^mehl, lt billigst öm, Nr. 7. v. O. llllt Inen zum ergasie. I1lt, »UN. Kugel- einrich- d Neuf- lmützer terkäse, uelkäft- feinste Lchlack- ust. ge und I»«. ivb, empfiehlt )big^6> L 13 Äk, lichter. id Sonn' 30, t>0, 38. Jahr-«-. reikWrM^^ und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen md städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. Bermttwortlicher Redaltem: Julia« Brann in Freiberg. ! Erscheint jeden Wochentag Abend* ",7 Uhr für deu ! _ . ' . i Inserate io«deu ot» Pornmtag tt Uhr angenom- fj a FHUH M andern Tag. Preis vierteljährlich d Mark 2b M., > « men und beträgt der Preis sür di« gespalten« Zeil« I FHFHLtz * UveimonaÄch 1 M. bO Pf. und cinmvuaUich VbHf. ' oder deren Raum 1b K.g LVW« Deutsche in Brasilien Wenn vor Kurzem an dieser Stelle der Bedeutung des deutschen Elementes in Brasilien gedacht wurde, so ist in dm letzten Tagen dadurch die Aufmerksamkeit wieder auf Tüdbrasilien gerichtet worden, daß der „Deutsche Kolonial- Verein" ebenso wie früher der „Zentralverein für Handels- geogrophic" in Berlin mit der Ansicht hervorgetreten ist, jme Landstriche seien für eine deutsche Ackerbau-Ko- Ionisation die allergünstigsten. Die in Südbrasilien be- Wnden deutschen Kolonien haben bereits werthvolle Resultate geliefert, sie bedürfen aber zu ihrem ferneren Gedeihen des irischen Zuwachses von Kräften aus Deutschland. Die italienische Einwanderung ist in Nio Grande do Sul neuer dings eine so zahlreiche, daß die Gefahr einer Zurückdrängung des deutschen Elementes nahe genug liegt. Auf Veranlassung Les „Deutschen Kolomal-Vereins" hat sich nun eine Gesell schaft gebildet, welche dies verhindern und in jener Provinz eine deutsche Ackerbau-Kolonie anlcgen will, die wiederum nur den Ausgangspunkt von Unternehmungen bilden wird, welche sich nicht nur auf jene Provinz, sondern auch auf Tanta Katharina rc. ausdehnen werden. Ueber die Einzel heiten des Unternehmens ist bisher nur mitgetheilt worden, daß der Plan zu demselben von dem in Rio Grande do Sul wohnenden deutschen Zoologen I)r. v. Jhering, dem Sohne des berühmten Göttinger Rechtsgclehrten, herrüht. Im Verein mit Baron von Kahlden, dem langjährigen Direktor der Kolonie St. Angelo in Rio Grande do Sul, wird Ur. v. Jhering die nöthigcn Vorarbeiten machen. Aus die Autorität des „Kolomaloereins" hin dürften sich bald viele Enropamüde mit dem Gedanken tragen, nach Süd- brasilien auszuwandern, weshalb es Erwähnung verdient, daß einzelne Kenner des Landes doch Zweifel hegen, ob dasselbe im Stande fei, große Massen von Einwanderern auszunchmen. I)r. Breitenbach sagt in seiner Schrift: „Die Provinz Rio Grande do Sul": „Wenn ich alle Verhält- I nisse in Betracht ziehe, in die ich einen Einblick genommen I bade, so möchte ich sagen, daß jedenfalls — mit einiger I Aussicht auf Erfolg — nicht mehr als 5— 6000 Personen I jährlich unterzubringen sind. Rechne ich nun, daß die I italienische Einwanderung noch im Gange ist, und aller I Wahrscheinlichkeit nach auch so bald nicht aufhören wird, I so kommt mir selbst diese Zahl für unsere deutschen Kolonisten I zu groß vor, und es wäre wohl möglich, daß tausend oder I noch mehr davon abgezogen werden müßten. Wie viele I unserer Landsleute jährlich als Kolonisten in den beiden I anderen süd-brasilianischen Provinzen, in Santa Katharina und I Parana, eventuell untergebracht werden könnten, entzieht I sich meiner genauen Kenntniß; indessen glaube ich doch, daß I wan 3-4000 annehmen kann, so daß die Gesammtzahl der I Deutschen, die jährlich als Kolonisten nach Südbrasilien I auswandern dürfen, etwa 8000 beträgt. In demselben I Sinne äußert sich auch die in Porto Alegre erscheinende I Jeseritz' Deutsche Zeitung". Als hauptsächlichster Grund I sür die Bedenklichkeit einer Masseneinwanderung wird mehr- I seitig der schlechte Zustand der Barre von Rio Grande, das I heißt des Ausflusses des Stroms in den Atlantischen Ozean, I angegeben. Große Schiffe können dadurch nie bis nach der I Provinzialhauptstadt Porto Alegre kommen und diese durch I eine direkte Dampfschifffahrt mit Deutschland verbinden. I Dieser Umstand bewirkt aber auch, daß die Frachten nach I und von Rio Grande do Sul unverhältnißmähig hoch sind I und daß in Folge dessen diese Provinz mit Äckerbaupro- I bullen nur sehr schwer auf europäischen Märkten mit anderen I Ländern konkurriren kann. Ferner liegt der Zustand der I Wege in der Provinz noch sehr im Argen und erschwert I daher den Kolonisten den Absatz ihrer Produkte im Jnlande. I lis darf daher keine Ueberproduktion stattfinden, welche die I Preise der Bodenerzeugnisse noch mehr drücken müßte. Das I würde aber der Fall sein, wenn große Massen von Kolo- I wsten mit einem Male sich in der Provinz niederlasscn I wölben. Endlich ist nur für eine beschränkte Anzahl von I Kolonisten Land in genügender Menge vermessen. Es muß I "der, um allen späteren Streitigkeiten und Unannehmlich- I "kn vorzubeugen, die erste Regel sein, die Leute nur auf I Wem Lande anzusiedcln, welches korrekt vermessen ist. I Endlich sind die Einrichtungen zum Empfang, zur Bcsör- I klung und zur ersten Unterbringung der Neuankommenden I .. Grande do Sul noch recht mangelhaft und bedürfen I ki gründlichsten Reorganisation. I Diese Bedenken sprechen zwar gegen den Plan run r I Msftnemwanderung deutscher Ackerbauer, aber nicht gegen I Projekt des Kolonialvcrei' S, das ja auch gar R V darauf berechnet ist, ein Koll niaffiebcr zu erzeugen. Nachdem die brasilianischen Kammern durch Zollerhöhungen eine reichere Dotirung des Sklaven-EmanzipationS-ForwS ermöglichten und den Termin der vollständigen Aushebung der Sklaverei in Brasilien beschleunigen halft», läßt sich ein großartiger Aufschwung dieses von der Natur reich be günstigten Landes erwarten, das jedenfalls ein vortheil- hafteres Ziel sür die deutsche Auswanderung bietet, als dir kaum mehr aufnahmefähigen Vereinigten Staaten von Nord amerika. Es läßt sich außerdem hoffen, daß von der brasilianischen Regierung ernste Schritte geschehen, um die Barre von Rio Grande und die Wege im Innern Süd brasiliens zu verbessern. Unter dieser Voraussetzung erscheint die neueste Kund gebung des Komitce's für die Bildung einer „Kolonial-Ge- sellschaft sür Südamerika" vollständig berechtigt, in der es heißt: „Es erscheint geboten, die nach Lage der Verhältnisse unvermeidliche deutsche Auswanderung in Länder zu lenken, welche günstige Bedingungen und Aussichten für landwirth- schastliches Gedeihen, gleichzeitig aber auch fürdie Erhaltung des Deutschthums darbietcn, wie wohl diese Lander der Souveränetät des Deutschen Reiches nicht unterworfen sind. In Berücksichtigung dieser Er Wägungen kann als Ziel für die deutsche Auswanderung neben den La-Plata-Staaten zur Zeit nur der subtropische Theil von Brasilien ins Auge gefaßt werden. NamenÜich Südbrasilien ermöglicht und sicherste Erhaltung deutschem Sprache, Sitte und Kultur, weil seine Bevölkerung zu wem; zahlreich und kulturkräftig ist, um die deutschen Einwanderer ihrem Volksthum zu entfremden, zumal das deutsche Element daselbst bereits eine starke Stellung errungen hat; haben doch die 200000 Deutschen, die zur Zeit in den süd brasilianischen Provinzen wohnen, sich bis heute deutsch er halten in erfreulichem Gegensatz zu unseren Landsleuten in Nordamerika, die schnell dem Angelsachsenthum unterliegen." Das Gedeihen der Ansiedler in Südbrasilien wird da durch verbürgt, daß das Klima mild und gesund und der Boden fruchtbar ist und feindliche Eingeborene nicht mehr zu bekämpfen sind. Volk und Regierung Brasiliens be günstigen die deutsche Einwanderung, da unsere Landsleute treffliche Ansiedler, gesetzestreu und friedliebend sind und durch ihren Ackerbau außerordentlich zur Hebung des Wohlstandes ihrer neuen Heimath beigetragen haben. Das nationale Interesse des deutschen Volkes erfordert es dringend, daß der breite Strom der deutschen Auswande rung von Nordamerika nach Südamerika abgelenkt wird. Dort entfremdet er dem Deutschthum gewaltige Massen und kräftigt ein anderes Volksthuw, hier gewinnt er der deutschen Art neuen Boden und stellt dem Mutterlandc in Zukunft großen Nutzen in Aussicht. Der deutschen Land- wirthschaft erwächst von dorther keine Konkurrenz, weil ein großer Theil der deutschen Auswanderer in Südbrasilien Produkte baut, die man rn Deutschland braucht, aber nicht selbst erzeugen kann: Reis, Kaffee, Tabak Baumwolle u. s. w. Vor Allem wird freilich die „Kolonial-Gesellschast für Südamerika" dafür Sorge zu tragen haben, daß die Zahl der deutschen Einwanderer ein gewisses Maß all jährlich nicht übersteigt und daß den ictzteren in den be zeichneten Gebieten die gleiche Gunst der Bedingungen ge boten wird, wie in Nordamerika. Tagesschau. Freiberg, den 2. November. Bei den Wahlmänner-Wahlen zum preußischen Abgeordneten hause haben in der deutschen Reichshauptstadt die Deutsch- Freisinnigen in sämmtlichen vier Wahlkreisen abermals gesiegt. Im Ganzen wurden sür die Freisinnigen in Berlin 2827 (gegen 3125 im Jahre 1882) Wahlmttnner gewählt, sür die Konservativen 982 (gegen 883), für die Nationalliberalen, die 1882 nicht gesondert vorgingen, 173. Der Versuch des nationalliberalcn Vereins — der keineswegs identisch mit den Berliner Nationalliberalcn ist — selbständig vorzugehen, muß als völlig gescheitert betrachtet werden. In den Provinzen scheinen aber die Nationalliberalen bessere Geschäfte gemacht zu haben, da sie dort fünf Mandate den Freisinnigen abnahmen. Da die Wähler des platten Landes den Konservativen treu geblieben, dürften dieselben eher etwas zugcnommen als ver loren haben. Die Frcikonservativen gewannn. A. Elberfeld. Das Zentrum wird, wie man schon gewöhnt ist, in der alten Stärk, v'.r auf dem Platze erscheinen. Aus den polaisch- n. >u<we> Wa hlkreisen liegen noch keine genauen Meldungen i vr, en von der Stadt Pv'cn, wo die Fortschrittspartei I mit Hilfe der Polen siegte. La ec für unsere Leser schwerlich sein Jnterelle hätte, die vereinzelt e..:trnpud'» Meldungen aus >en verschiedenen preußischen Wahlkreisen bunt durch einander aufgesührt zu sehen, verzichten wir auf Wiedergabe dieser massenhaften telegraphischen Notizen und werden erst dos Wahl ergebniß als Ganzes mittheilen. Dem deutschen Reichstag werden im Anfang der Session nur der Etat und die bisher unerledigt gebliebenen Entwürfe über die Unfallversicherung für landwirthschaftliche und Forstbetrieb rc. vorgclegt werden Geplant ist ferner die Einbringung der Militärprnsionsgcsetze, Reform der Rübenzucker leuer u. dergl. m., doch ist in dieser Beziehung augenblicklich noch Alles erst in der Vorbereitung begriffen. Die Behaup tungen über namhafte Mehrforderungen im Militär- und Marine-Etat begegnen lebhaftem Widerspruch. Keinenfalls wird in dem nächstjährigen Etat eine Mehrforderung für irgend welche militärische Neuorganisation erhoben werden. Einzelne Mehrforderungen im Marine-Etat dürsten mit den mannig fachen neuen Einrichtungen und Anordnungen zusammenhängen, welche der jetzige Chef der Admiralität gemacht hat. Hierzu gehört u. A die zahlreichere Stationirung größerer Kriegsschiffe an den afrikanischen Küsten, im Stillen Ozean und in den chinesischen Gewässern. — Das deutsche Schul-Geschwader, bestehend aus den Schiffen „Stein", „Moltke", „Sophie" und „Ariadne", Geschwaderchef Kommodore Stenzel, traf am 29. Oktober in Madeira ein und beabsichtigte am 4. November die Reise sortzusetzen. — Der Etat dB Reichsamtes deS Innern weist eine Einnahme von 1587 805M aus, di« in der Hauptsache aus dem PaZntaml stauünt. Di« fortdauernden Ausgaben beziffern sich auf 7753025 M, also um 4582004 M. mehr, wovon 4 400 000 M. zur Einrichtung und Unterstützung regelmäßiger deutscher Postdampferverbindungeu mit Ostafieu . und Australien zu rechnen sind. Die einmaligen Ausgaben betragen 2 590010 M., um 904 410 M. mehr als im laufenden Etat. Für die Errichtung des Reichstagsgebäudes sind 2 000 000 M, gegen 1 000000 M. im laufenden Jahre, für die Herstellung einer Statistik der öffentlichen Armenpflege 3930 M. neu ausgeworfen. Für die Förderung der Hochsee fischerei sind in fortdauernden Ausgaben 100000 M., für die Unterstützung der Betheiligung deutscher Kunst an internatio nalen Ausstellungen des Auslandes 20 000 M. bestimmt worden. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." offiziös erklärt, ist die Be hauptung, daß die deutsche Reichsregierung einen Vertrag put einer protestantischen Missionsgesellschaft abgeschloffen habe, nach welchem katholischen Missionären der Aufenthalt und die Wirksamkeit in Angra Pequcna untersagt wäre, eine Erfindung der „Germania". Was das Gesuch der OonArögatioL cku Laint Lsprit in Paris angeht, ein Missionshaus in Deutsch land zu errichten, so war nach dem Reichsgesetz vom 4. Juli 1872 die Nothwendigkeit eines abschlägigen Bescheides un zweifelhaft, da diese Kongregation als im Sinne des gedachten Neichsgesetzes mit dem Orden der Gesellschaft Jesu verwandt anzusehen und demzufolge ihre Niederlassungen in Deutschland — in Marienthal, Regierungsbezirk Koblenz und in Marien stadt, Regierungsbezirk Wiesbaden — aufzulösen sind. Ebenso ist die Behauptung der „Germania" aus der Luft gegriffen, wonach den Mitgliedern jener Kongregation auf dem aus wärtigen Amte gesagt worden sei, „daß Niederlassungen katholischer Missionäre in Kamerun nicht gestattet werden könnten, weil seitens der Reichsregierung mit der protestanti schen Baseler Missionsgesellschaft ein Vertrag abgeschlossen wurde, nach welchem sich das Reich verpflichte, katholischen Missionären keinerlei Niederlassungen in Kamerun zu gestatten". AmSonnabendbeantwortctederösterrcichisch-UNgarische Minister des Auswärtigen, Graf Kalnoky, im Ausschüsse der ungarischen Delegation mehrere Anfragen mit der Erklärung, daß die Beziehungen der Gesammtmonarchie zu Deutschland und Rußland völlig dieselben geblieben seien wie im Vorjahre. Der Minister versicherte, daß zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland außer den allgemeinen internationalen Verträgen keine besonderen existiren; die bestehenden guten Beziehungen seien dieselben, welche er im vorigen Jahre ausführlich charakterisirt habe. In Betreff des Orients erklärte der Minister, von einer faktisch vollzogenen Vereinigung Ostrumeliens mit Bul garien könne man nicht sprechen. Bulgarische Truppen weilen zwar in Ostrumelien, eine Anzahl Freiwilliger sei hingezogen, zu einer energischen Zusammengliederung sei cs jedoch nicht gekommen. Eine Anerkennung des tait uvaompli sei von keiner Seite in's Auge gefaßt. Die Beantwortung der Frage über die Konferenzvorschläge und die Stellung der Mächte lehnte der Minister im Interesse des Staats ab. In dem Zirkulare der Pforte, in welchem die Konferenz beantragt worden, sei allerdings die Beschränkung der Arbeiten der Konferenz auf die ostrumelische Frage enthalten. Oesterreich- Ungarn und die anderen Mächte hätten die Einladung in diesem Sinne angenommen. Graf Kalnoky erklärte weiter: