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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188401135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840113
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-13
-
Monat
1884-01
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1884
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I»ott» «.». a. .144« iSLIO IbU— 14»« 0«uk»cb «i« IL4.I0 14L— l«7b UU«> Su«0 «ci« SM« is.-L Li«,-!, . v!I7« E. u«»» 1« di, SS ^l. ^»nuur z.s» >L0 uni-ckull >äl loco l Lkw- -<— ^l, tnmr«. >1. b?,.,. äckcU. 6. 8av»o« Ur S>/.. ooä Suir k-»ir 7. —, cko. ixxl stcir 4't» äo. stir 3»/.. VVootaro (Arik«» vollen. 5,000 S. I 12.000 wrlcautt. Haie >t>amerff. !» Lioer- ». (8-t.) Anchor. Skytuia' tbampser l./l) der Dninpirr :ry", all« da" »v» rational' w «strr- Erscheint tätlich früh 6'/, Uhr. U«S«ti«n «ni Lrorditi» Iohanaetgasse.13. Lprrchffnllden der Uk-arlio«: vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. i« w, oa»»»« «u>,ttandt«r M«»IcnM, «ach» sich »u A«»«cr>«» »>ch« ««rdiMtich, «»«ah», »« f», hte ,ächfts«l,r»tz« «u»mer »esttmmie« Inserate an S«che«ta,e» bl« 3 Uhr Nach«itt«g», »Sonn-un» Festtagen früh bi« V.S Uhr. 3« den FUiülrn für 2ns..Ann«h«L Ott« Rlem», Untversttätsstrab« 21, L,»i« Lisch», Katharineustraß« IS,». «ur bi» '/.L Uhr MÜM.TllgMatt Auzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ^-13. Sovrrtag dm 13. Iamrar 1884. Auflage IV,LO«. LdSnanAnilovrei» menelj. 4'/, mcl. Briagerlotm 5 Mk„ bnrch di« Pos« bezogen 6 Nk. Jede -inzetne Nummer SO Ps. Belegexemplar IO Pf. GrbLbren tür Extrabeilaae» Ohne Poftdeiörverung 30 Mk. «U Posidesörderung 48 Mi. Inserate Sgrlpaltme Petitzeile »0 Pf. Or«ßere Schrillen laut naierrm Prtt«- verzeichniß. Tabellattscher «.Zifferaia» nach hoher« Tarif. KrrlalNkli unter de« Ledartionastrich dir Svaltzeile 50 Ps. gnierat» sind siel« an die Kxpedttt«« ,u senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoouwertuxlo »der durch Poft- uachnamne. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. «e-eMche SIsimg drr Slidleererdiirleii «m 1«. J«»««r I«»». «bensts « . Uhr, t« Gawle der I. Bürgert«h»le. Tagesordnung: l. Dahl von Mitgliedern au« dem Eolleglmn tez der Büraerschast zu dem städtischen Eteuerausschuß. dem aemlschten Va»au«schuß, dem gemischten Schulau-schuß, dem Annendirectorium und dem gemischte« Ausschüsse für öffentliche Gesundheitspflege. ll. Bericht de« verfaffung«au«schüffes über Eingehung de« Proeesse« der Wittwe Lehmann und Ge«, gegen die Stadtgemeinde und Ge«.- Hl. Bericht de» Oeconmuieau-schuffe- über die Eingabe der Herren Gerding »nd Birnbaum, betr da« Project einer Dampfstraßenbahn für Güter» und Personenverkehr in Leipzig und Umgegend, welche Herr Stadtverordneter Herrmann zu der seinigen gemacht hat. IV. Bericht de- Bauausfchusse« Uber: Conto 10 .Wohl- sahrtspolizei" Pos. 50. 51 und 54 der Ausgaben, Conto l l .Feuerlöschwesen" Pos. 53 der Ausgaben, Conto l5 „Brunnenwesen", Conto 25 „Mühlen und Wehre" Einnahmen I und Ausgaben I Pos. 1—4, Conto 30 „FleischHallen", Conto 3l „Gebäude in der Stadt", Conto 82 „Schauspielhäuser" Pos. S und 24 der Ausgaben, Conto »5 „Buden", Conto „Wasser leitung" bez. Conto SS ausschließlich: Wasserleitung Pot. l7 der Ausgaben, sowie Specialbudget: „Städtische Bolktschulen" Pos. ll der Ausgaben „Fortbildung», schule silr Mädchen" und Pos. 14S—lSL der Au-gaben »Volksschulen" de« Hau«haltplane« pro l884. V. Bericht de« Schulausschuss»« über die Specialbudget«: ThomaSschule mit Ausnahme der Pos. 84, 85 und »3 der Ausgaben, und Nicolaifchule, ausschließlich der Pos. 2 und 58 der Au-gaben, de« Haushaltplane» auf da« Jahr 1884. rekimlmchliiig. Auf mffer» I. Sa «anstatt (B1üch«rstr»ße) lagern zum freihändigen verkauf: 14 Stück gußeiserne Gasometer-Fklhr»nß«sänlen «it Grundplatten, Arckitraven-Aussätze. Böcke «it Leitrollen, schmiedeeiserne Archilraven und Lausschienen, im Ganzen 32,880 Kilo Gußeisen und 14.000 Kilo Schmiedeeisen, welche durch Umbau eine- Gasometers überflüssig geworden sind. Diese Tbcile können zu jeder Zeit auf dem Hose unserer Gasanstalt I besichtigt werden und sind etwaige Kaufofferten versiegelt und mit der Aufschrift .Gasometer-Führung-säulen" versehen bi» zum 15. Februar er. bei unserer Nuntiatur einzureichen. Leipzig, den 10. Januar 1884. Der Nath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Cichoriu«. Vckannlingchlmg. Wir machen hierdurch öffentlich bekannt: 1) Daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welch« Ostern 1882 und Ostern 1883 aus einer der hiesigen Volksschule» entlassen worden oder von einer höheren Schule abgegangen sind, obne im letzteren Falle da» 15. Lebensjahr vollendet und die Elaste erreicht zu Haben, welche diesem Alter nach de». Plane der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fort« dildung-schule für Knabe« verpflichtet sind; 2) daß die Annnlvung derselben, wenn sie im Bezirk der I. Fortbildungsschule wohnhaft sind, bei Herrn Direktor PUschmann, dafern sic sich aber im Bezirk der H. Fort bildungsschule aushaltcu, bei Herrn Direktor vr. Stierl zu erfolgen hat; 3) daß auch diefentgea Kuade« aa;u«ekdea ssud, welche aus irgend einem Grnade von dem Besuche der städtische« Aortbtlduug-schnle ent. Kunden zu sein glauben; 4) daß hier eiuziehende Knaben, welche Ostern 1881, 1882 und >883 au- einer auswärtigen Volksschule entlasten worden sind, ebenfalls zum Besuche der Fortbildungsschule verpflichtet und sofort, spätesten- aber binnen drei Lagen nach dem Einzüge bei dem Direktor der Fort» bilduugSschnle ihres Bezirk« anrumelden sind: 5) daß Eltern. Lehrherren, Dienstherrschaften und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu »0 die im Falle der Nichterlegung in Hast umzuwandeln ist. die schul- pflichtigen Knaben zu dieser Anmeldung anzn- halten oder letztere selbst vorzunehme» haben. Leipzig, am 7. Januar 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. 1>r. Tröndlin. Lehnert. Pckalllltmachmig. Wegen Verlegung der Eipcditiouen der Stadt-Steuer« Einnahme und drr Vollstreckung--Abthetiung au» dem Grunbsiücke Brüht Nr. 5l nach dem Stadthaafe, Obstmarkt Nr. 3. muß der Verkehr mit dem Publikum d«i drn genannten GeschäsiSstellen am 14., IS. und 1v. diese- M»nat- uaterbleiben. Leipzig, am 8. Januar >884. Der Rath der Stadt Leipzig. Vc. Tröndlim Frenzel. Drennholrauction. Montag, den 14. Januar 1884, sollen von Dormittag» v Uhr a» im Forsirev'ere Connewitz ans dem Gehau in Abth. 27o (im Gautzscher Pfarrholze) ra. 85 Faulbauiii-Neisstaiigeu, « 141 Hausen Schlagrei-tg (meisten» starke Erle» langhanfe») und 85 Buav Dorne« gegen sofortige Baarzablung nach dem Zuschlag« und unter dcn im Termine ötjcnllich auSbängrnden Bedingungen an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Schlage an der weißeu Brücke auf der Connewihcr Linie. Leipzig, am 2. Januar 1884 De- Rath- Aorst-Depntatto». NWohauctiou. Rn-klötz«, Donnerstag, de« 17. Januar er., sollen von vormittag« S Uhr an im Forstreviere Burgau auf dem Mittelwald schlage in Abth. 11, 12 und lS, m der Nähe de« Forsthause« an der sogenannten Ehrenbrrger Linie und der Leutzsch. Wahrener Brücke 88 Eichen« 84 Luchen« 62 Nüstern« 28 Linden- 20 Aborn- 18 Eschen. 8 Ma«hvlder- 78 Ellern- 41 Stück SchtrrdSlzer und ea. IVO - Eichen-Hrdebäume unter den öffentlich anShängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung nach dem Meistgebote »erkauft werde». Hnsammrnknaft: auf dem Schlage in Abth. 18 au der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 7. Januar 1884. De» Rath» Forst-Deputation. Auctton. von dem Unterzeichneten Armenamt« sollen im Stadt haus« allbier (Eingang Mühlgaffe Nr. 7) Donnerstag, de» 17. Lanna» ». «. Bormittog von S Uhr an «ine Partie getragene Kleidungsstücke, einige Möbel. Hau«, und Küchengerälhe, Laschenuhreu, Betten rr., sowie eine Doppelsteppstich-Rähmaschtn« (System Grover ch Baker 19) meistbietend versteigert werden. Leipzig, de« 11. Januar 1884. Da» Armenamt. Ludwig.Wolf. Jungtzähnü. Vkd»>l»>«i»s Ae hte Hemwa V<n>ü»»e» »te L« de« »»terzeichvete» Amtsgericht« in WM stehende Herren Vormünder werden hiermit »eranleßt, di« wye» ihrer Pflegebefohlenen z« erstattenden Erziehungl Vericht» längsten« bi« «»« tl. Aannar 1884 anher einzureichen. Formulare zu diesen Berichten find t» dem AmtsgerichtHgebäude Zimmer Nr. 79, 85. 94 «nd 107 zu erhalten. Bei der Aussüllnng der gedachten Erziehungs-Bericht« ist aber neben vollständiger Beantwortung drr vorgedruckte» Fragen noch weiter, und zwar a. bei ehelich Geborenen drr volle Name, Stand, letzte Sohn- vrt und das Todesjahr de« verstorbenen Vater» anzugeben, d. bei unehelich Geborenen sind die Worte beizusügen: „un ehelich geboren". Auch wollen die Herren Vormünder etwa eintretende WohuungS- Veränderungen hier zur Anzeige bringen. Leipzig, den 24. December 1883. K-utgliche- Amtsgericht, Abttzettuug V. Mannsseld. Da« dem unmündigen Han« Paul Wilhelm vtrnb««« gehörige, zu Plngwttz an drr Canalstraße unter Nummer 5 gelegene und aus Folium 254 dcS Grund- und Hypothekenbuch» für Plagwitz eingetragene Hans« und Gartengrundstück soll am SV Zannar 1884 lvarmittag« 11 Uhr in dem bezeichnet«» Grundstücke selbst freiwilliger Wels« öffentlich versteigert werden. Da» Grundstück enthält 13S0>43 Quadratmeter Fläch« mlt 450.48 Ltrucrrinheiteu »nd Ist am 29. December 1883 ans 88,400 >4 gewürdert Warden. Die Lubhastatlonsbidiugnnge» kommen an der nntrrzeichnetr» AmUstelle und im Gemeindebnreau in Plagwitz zum Jedem zu- gängüchcn Anshongr. Kauflustig« »erden geladen, t» dem an beraumten Termin, am bezeichnete« Orte sich rlnznslnde» »nd ihre Gebote »bzngtbea. Leipzig, am 4. Januar 1884. Übnigltche« Amk«gertcht Ahth. V, Geck. 1. Mann-feld. Dlenrtag. «en 18. htetts «anat», »«, IVLhr vor mittag an. Versteigerung von Restanratton-ntenstlie«, Küchrn- geräthschasieu, Liemens'schrn Gaslampen, Ll-schränke«. 430 Flaschen Wein »c., Schaufenster- und Ladeneinrichlange». Modeln, Spiegeln, Zlnkbadewanuen, kuvserurn Wärmflaschen, einer Steindruckvreffe, einem Planino, Damenhüten, Pcrlenbesätzen, Slranßeniedern. Sammet, seidenen Spitzen und Bändern «. s. w. tm Suctionslocale des hiesigen Amtsgerichts. Leipzig, den 11. Januar 1884. vielst, Gerichtsvollzieher. Die vraantften- «ntz Eantar-Etele an der anter «nserm Patronat« stehenden St. Martini-Kirche Hierselbst Ist mit einem Ein kommen von jährlich 1224 ^l zum 1. April Pf«. I«. »» besetzen. Quallstclrte Bewerber wollen sich unter Brisügnna ihrer Zeug, niste und eine« Leben-laust» bi« zum 1. Aestrnar pss.I«. schrists ' bet >o« melden. Halberstadt, den 10. Januar 1884. (L 8.) Ler Maglstrgt. Arnold. ltch Bei brr ,m 1v. -annar blesr« Jahre« notortell erfolgten «lerzehnte» Ausloosung der planmäßig zur Rückzahlung bestimmten Obligationen unserer Anleihe vom Jahre 1870 sind 1) Von d«> «prorentlgen Obligationen dt« Rummernt 1» 44 »r. fl) von den «'/»prorentlgen Obligationen di» Rummernt ,18 ,81 »7? »78 gezogen worden. Diese Obligationen sind PPM 1. Jnli » Ost an der Cast« des Herrn Aletz. werthnuer. Markt 18. Stieglitzen» Hos. Tripp« 6. I., zahlbar, a« welche« Tage Pere« Verzinsung auldört. Die in früheren Ausloosung«» gezogenen Obligationen sind bis ans di« Nummer lk4ck «tngelSst worden. Leipzig, am ll. Januar l884. Der varftan» »rr J»r,elit«schen Meli,ton«,rmrinbe »u Leipzig Nichtamtlicher Thetl. Nt öffenUiche SIchcrhk». In derschiedenen Ländern Europa« ist die erfreuliche Thai- sache durch statistische Aufzeichnungen erwiesen worden, daß eine merkliche Abnahme der zur öffentlichen Kennlmß ae« langten Verbrechen siattgrfunden bat; anvererseltS hat sich jedoch in neuester Zeit eine Art von vrrbrrchen ln «rschreckndrr Weise vermehrt, welche durch die Verwegenheit und Rasfinirt- heit derAussührung sich zu einer allgemeinenGesahr für vlevssent- liche Sicherheit gestaltet. Fälle der Art waren drr Dickhon lck>e in Berlin, die Ermordung dc-Apctheker- in Slraßburg, der Fall Hciibronncr inSlnltgart und da- neueste gleichartige Verbrechen i» der Raubmord in Wien im Geschästslocalc deS Banqmer Eifert. Alle diese Verbrechen haben taS Gemeinsame, daß sich mehrere Personen zur Ausführung vorher wohl überlegter Schanv- kbaten vereinigten und sich gegenseitig unterstützten, um der Wachsamkeit der Polczeiorgane zu entrinnen. Ttckhoff wußte sich i» da- Vertrauen alleinstehender Frauen zu schleichen, welche rr zu gelegener Zeit ermordete oder von seine» HelfcrSdelsern ermorden !ieß und beraubte» in den drei andern Fällen in Ltraß- burg, Stuttgart und Wien wurde da- Vertrauen, aus welchem der öffentliche Verkehr beruht, mißbraucht, um Raub und Mord autzuuihren. Der Apotheker, welcher seine Nachtruhe unter brach, in der Meinung einem Kranken Hilfe zu klingen, der Vanquier, welcher sich in seinem Gelchäft-loccll aushält, mn sich für seine Kundschaft zur Verfügung zu halten, sie können beite ihre Berusrthätigkect nur unter geordneten staatlichen und socialen Zuständen außüsten; lausen sie Gefahr, Mördern in die Hände zu fallen, dann hört jeder Verkehr aus, Hantel und Wandel stocken und jeder zieht sich scheu in die schützenden Räume seine« Hause« zurück, um wrnigsten« sein Leben nicht fortdauernder Gefahr auSzufctzen. Nicht jeder Kaufmann und Tewerbtreibende ist in der Lage, ein große- Geschäft-personal zu beschäftigen, eine bedeutende Anzahl Ladengeschäfte, wahrscheinlich die überwiegend« Hälfte, wird von ihrem Inhaber allein besorgt und auch mancher, der sich Leute halten könnte, thut e« nicht, entweder au« Spar samkeit, oder weil rr Gehilfen, wie er sie wünscht» nicht findet. Alle diese Einzelgeschäst«inhader sin» AaarisfSodjecte für Räuber und Mörder von der Sorte, wie sie « Straßdurg, Stuttgart und Die» in nenestrr Zeit handelnd ausgetreten sin». Auch die Räuber, welch« in da< Geschäitsloral de« Banauier» Eisert rinbronaen, haben unter dem Schutz drr Dunkelheit ihr verbrecherische« Handwerk betrieben. Nach 5 Uhr ist in jetziger Jahrc-zeit die Sonne bereit« untrrgeaangen und da« herrschende Dunkel ist für die Ausführung derartiger Ver brechen insofern günstig, al< «in The» der Straßenlaternen noch nicht «»gezündet ist und auch mancher weniger beschäf tigte Kaufmann und Grwerbtreibrnde da- GaS in seinem G schäslslocale noch nicht angesteckt hat. Gerade diese Dämmerung-Periode scheinen die Wiener Mörder benutzt zu haben, um ikren Plan au«zusührrn. Drei Personen waren an dem Verbrechen brtheiligt, zwei überfielen den ahnungs losen Kaufmann, streuten ihm Sand in dir Augen, mißhanbrlien und beraubten ihn und al« aus seinen Hilferuf die Gouver nante mit den Kindern hrrbeieilte, bereiteten sie diesen da» gleiche Schicksal, ohne daß die auf der Straße wogende Menge etwa« von dem Drama ahnte, welche« sich da in nächurr Nähe abspieite. Inzwischen hielt «in dritter Genosse vor dem Laben Wacht, um seine Spicßgcsellen bei Annäherung einer Gefahr zu warnen. Nach vollbrachter Unthat sind die Mörder entkommen und ai« sie bereit« in Sicherheit waren, ist dir Kunde von dem Geschehenen erst nach außen gedrungen. Den Fernstehenden ist e« fast unbegreiflich, daß sich da« Ereigniß in der aclchehenen Weise abspielen konnte, aber die Räumlichkeit de- Eisrrt'schen Geschäfl-locale- wird vrrmuthlich so beschaffen sein, daß selbst starke« Geräusch im Innern draußen schwer gehört wird, zumal bei so lebhaftem Wagen verkehr, wie er in drr Mariahilfer Hauptstraße sto.tlfindet. Di« drei Genoffen haben sich selbstverständlich vorher genau über di, örtlichen Verhältnisse unterrichtet und ihre Maß regel« s» getroffen, daß nur ein nicht in Rechnung gezogener Zufall zur Entdeckung führen konnte, z. B. drr unerwartele Ein« tritt mehrerer Personen in da« Geschätt-local. Da« Schlimmste an drr Sache ist. daß der Raub gelungen ist, ohne daß di« un mittelbare Entdeckung drr Thäter daraus folgte, denn dadurch wird ia einer großen Anzahl gleichartiger Individuen die Lust erweckt, da« Vorbild nachzuahmcn und der Ebbe in der Taff« in ähnlicher Weise abzuhelsen. ,,Wa« den Dreien mög lich war, müssen wir auch fertig bringen" — so werden v»e Gesinnungsgenossen der Wiener Verbrecher denken, und dem Gedanken wird hier und da dir That folgen. (Siehe dcn be sonderen Artikel. D. Ned.) Die Polizei verfügt nicht über rin fo große» Beamten- personal, daß sie jedem rinrelnen Kausniann und Geiverd- treibendrn, drr ein offene« Geschäft hat, Schuh gegen Räuber und Mörder g-währen kann, die GeschäslSinhavcr sind solche» Elementen gegenüber aus Selbsthilfe angcivuse». Aber wie soll dir Abwehr beschaffe» sein? Soll jeder Ladeniababrr beim Eintritt eine« ihm unbekannten Kunden zu dem bereit gehaltenen Revolver greisen und ihn daturch von jeder ge schäftlichen Annäherung zurückschrrcken? Da» geht einfach nicht; der arichäftlicb« Verkehr verträgt derartige Beschränkungen und Hindernisir nicht. Ist das Vertrauen nicht vorhanden, daß dir in da» GeschäftSloral rintretrnde Person in ehrlicher Absicht kommt» dann hört überhaupt jede GeschästSthätiokeit aus. Die Frage, wie dieser Calamität abzuhelsen ist» läßt sich nicht kurz und plötzlich erledigen, dazu sind Brrathnngrn der Betheiligten nvthig. Aber geschehe, muß etwa«, um di« Sicherheit de« öffentlichen Geschäftsverkehr« zu gewährleisten, in welcher weise, da« ist vorläufig ein« offen« Frag» * Leipzig, 13. Januar 1884. * Die erste diesjährige Plenarsitzung de« vundel- rath« wurde unter dem Vorsitz« de« Staat-minister» von Boetticher am 10. Januar abgehalten. Dir Vorlage, betreffend di« Arnderung der Bestimmungen de« Eisenbabn- vetriebSreglement« in Bezug aus den Transport von Holz- briquelte» :c. und GaSreinigungSmaffe. wurde den zuständigen Ausschüssen zur Vorberalbung überwiesen. Drr Vorsitzende machte der Veriammtung Mittheilung über die Geschäfte de» Bundesamt« für da« HeimatbSwesen im Jahre 1882/83; da» zum 3l. März d. I. bcvorstebenke Ausscheiden eine» Mit- gliede» drr Verwaltung de» Reich» - Jnvalidrnssnd«; rin- aegangene, auf Grund früherer Beschlüsse den zuständigen AuSschUffen zuqetheille Eingaben. Schließlich faßte die Ver sammlung Beschluß Uber die geschäftliche Behandlung zahl- reicher Eingaben von Privaten. * Die Nachricht, daß der preußische BolkSwirth- schastSrath in kürrester Zeit wieder in praktische Wlrsamkcit treten soll, hat gewiß allgemein überrascht. Nachdem rr dem Reichskanzler den unerwarteten Streich gelvielt, da« Tabak monopol abzulehnen, hatte man seine Rolle wobl allgemein für beendigt gehalten. Nun soll rr woedrr einberufcn werben, um über die Grundzüge zur Unfallversicherung sein Gutachten abzugeben. Ter Vorgang ist wieder einmal ein Beweis von der Zäbigkeit, mit welcher der Reichskanzlrr an gewissen Ideen feilbält, und der Untzeugsamkeit, mit der er »e allem Widerstand zui» Trotz durch,usübren bestrebt ist. Seit durch königliche Verordnung vcin 17. November l850 der BolkSwirthschastSrath al< preußische Institution in» Loben gerufen worden, beschäftigt er nun schon in- vierte Jabr die öffentliche Meinung und die parlamentarischen Körperschaften. Der Reichstag hat bereit» zweimal, im Frühjahr und im December 1881 die Errichtung eine» deutschen BolkSwirth- schasl-ratb», bezw. die für Diäten und Reisekosten erforder lichen Geldmittel, mit aroßer Mehrheit abgelehnt. Die Regierung süblte sich aber dadurch nicht veranlaßt, aus die Heranziehung de» preußischen VolkSivirtbschastSrathS für die Fragen der ReickSgesetzgebung zu verzichten. Auf die Session vom Frühjahr >882, in welcher die Ablehnung de« Tabakmonopol« erfolgte, soll jetzt nach längerer Unterbrechung eine neu« Tagung folgen. Gespannt darf man sein, wie diesmal die Kostensrag« geregelt werden soll. Ja der ersten Session de« preußischen volkSwirthschaftSrathe« waren den jenigen Mitgliedern, welche vom König au» dem Arbeiter und Handwerkerstand ernannt worden. Diäten und Reisekosten au« dem Di-posilionSsoad» d^ Handelsministerium» bewilligt worden: alsdann wurden für diesen Zweck lS.OOO^lk in den Etat l883/84 eingestellt. Diese Etal-pofltion hat da- Ab geordnetenhaus gestrichen und e« folgte dann die berühmte Ankündigung in der »Nordd. Allgem. Zta ", die erforder lichen Mittel sollt« nunmehr durch öffentlich« Sammlmiaen aufgebracht »erden. Da dieser Vorschlag doch schweruch ernst gemeint war, so darf man gespannt sein, auf welchmn Wege jetzt die Kosten gedeckt werden sollen, da wenigst«,« tür di« Handwerker »ud Arbeiter, welch« dem volkSpotrth- schaftSrath« «ugehöre«. die Bewilligung von Diäte« nicht zu umgehen sei» wird. M» »eiae«. »er Werth, den da« -nt- neutrn versuche» der Körperschaft Lebe« «lnzufUlße«, heAsor» rufen. * Der sächsische Gesandte von Nostih - Dallwitz, Mitglied de« BundeSrath«. hat au» Gesundheitsrücksichten dcn Wunsch zu erkennen gegeben, au» der Verwaltung de« Reich« - Jnvalidenfond«, welche ziemlich grobe Anforderungen an die Zeit der betreffenden Mitglieder stellt. au«zuscheid«n. Nach der bisherigen Praxi«, wonach die Vertreter der Bundes staaten nach der Reih« diese» Amt Übernahmen und die Bevollmächtigte« Vavern« und Württemberg« schon dawit betraut waren, dürfte nunmehr, wie die „N. Pr. Zta." bemerkt, der bessifche Gesandte Vr. Neivhardt in dis Ver waltung de» Jnvalidenfond» berusen werden. * Den falschen Deutungen über den Rücktritt de« Herrn von Gustedt gegenüber ist zu bemerken, daß e« nach feinem Schreiben vom 7. d. M. an den Vorstanv der national liberalen Partei lediglich dringende Privatverhältuisse sind, welch« ihn zur Nicderlegung de» Mandat» bestimmten. Der Schluß seine« Schreiben» lautet: „Ich werde drr Zeit, wo ich den Vorzug hatte, Ihrem Verbände anzugebvren, eine dankbare Erinnerung bewahren, und hoffe, daß die Zeit nicht fern ist, wo e« mir wieder vergönnt sein wird, ü» Ihrem Interesse wirksam zu sein". * Uebrr einen Angriff ans die akademisch, Lehr freiheit schreibt man der .Nationalzeitung": Am Lutbersefle hatte der Dekan der theolögi'chen Facultät in Von», Professor Bender, Professor der iyftcmaliichen Theologie, rin« auch in drr Presse besprochene Rede über die Reform«»»» und das Kirchenlkmm gehalten, welche in maßvoller, aber ent« schieden«! Weise gegen drn engherzigen Pietismus der Gegenwart auslrat nnd gegenüber der dogmatischen UebrrlcbStzung der rrfor- maiorischen Grundlehrrn den sittlichen Gchalt de« protestantischen Christenthums als den Kern diese- Glaubens hinstellte. Der Pietismus der Rheinland« fühlte sich durch dies« Rede getroffen. Die Vertreter desselben ta der theologischen Facultät, di« Profefforen Christlich und Krafft, erlichen eine öffentliche Erklärung und gründeten einen theologischen Verein, um dem sreimüthigen Bekenner der modernen Theologie die Wirk samkeit aus den« Katheder zu beschränken. Da indessen der Schutz der akadrmischen Lehrfreiheit dem Angegriffenen z» Gebote stand, so sucht« die orthodoxe Partei, an ihrer kv'tze der Plärrer Koch in Langenberg («in Schwager Stöcker'-), die Frage aus da« kirckttn« politische Gebiet hinüberzuip'elen, und in einer geharnischten Pasto ralen Streitschrift sorderkc der Verfasser den Prof. Bender auf. srine Ansichten über die kirchliche Reform der Theologie zu formu- liren und die geordneten Wege (der Synoden) z» betreten, um sein« Anschauungen zur Geltung zu bringen. — Zugleich ergriff, wie wir bören, der streitbare Pastor praktische Maßregeln, um den Kampf gegen dir modern» Theologie mit aller S»»r,sie z» betreiben, uno fordert ln einem Rundschreiben die Maderamin» (Vorstände) der krei-synodk» in Nbriniand »nd Westfalen zu einer Erklärung gegen Proseffor Veader auf. und zwar sollten sie proiestirrn «egen eia» Tbeolagi», welche das apostoliiche Viauoensbekeuntnih feiner Glaudwürdigkeit und seine« Wrrihe« entkleidet, gegen die hämischen (k) Angriffe, welche diese Theologie gegen die Praxi- de« christlichen Leben« ln Kreisen aufrichtiger, dem Worte Gotte- ergebener «van- attischer «lauben-genoffen rtrbt-t, gegcn eine Theologie welch« die Vekenntnihschttsten »ls apokryphilche E'zenguiff« theologischer Sophist» »nd juristischer SiialsÜnghrtt der theologischen Jugend drnunctrt, endlich gegen ein« Lehrmethode, welch« unaufhaltsam »u Zweideutigkeiten führen muß. — Dabei «iebt sich Herr Pastor Koch, „nd da« erscheint «ls die Hauptsoch-, der Hoffnung hin, daß die theologische Facultät zu Bonn der rheiuisch-weflsälischen Geistlichkeit die cvenugthuung gehen werde, jede Billigung drr Veader'schen Rede »ffentlich den sich ab,»wessen. Ferner soll da« Präsidium de» rhet- »itcheu Provtnziallynod« beim rvaugttischen Kirchenrath dagegen , protestirr, und ans Grnnd von ß. 3 der Statut», der evangelisch, theologische, Faenliä» zu Bonn darauf an trage», gettgnrt« Schritt« zu tbun, damit dem Herrn Proseffor Angriffe aus da« Bekenntntß der Kirche untersagt werden, »nd. sobald ein« Prosesiur für die systematischen Fächer a» drr Universität erledigt wir», rin aus de« Bekrnntniß der Schritt »ns der Kirche stehender Dorent berusen «erd«. — E« wird jetzt aff», nach dies«. Mit- tdeilungen zu urthttlen, ein systematischer Angriff der rbeialindische» Kirche gegen die akademische LrhrsrttbeU organistrt, »nd da dt»
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