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«nd Tageblatt Tageblatt Amtsblatt für die Uaiglichen md Müschen Behörde» zu Freiberg »nd Brand. , Z Erscheint jeden Wochentag Abend- '/,7 Uhr sür den anderen Tag. Preis vierteljährlich 2 Mk. 2b Psg. tViVT»:» zweimonatlich 1 Ml. 50 Pfg. u. einmonatlich7bPsg. KotH ruft' MN. Politische Umschau Vormittag U Uhr e Spaltzrile 13 Pfg. wir u bieten. ne ändert un. ;pt. I8N. ikr»» nRchm- xrde»«. beud der- Budgetrechts der Abgeordneten als eine unabweisliche Nothwendig' leit; keine Kunst der Welt wird je einen f tter su»mw nana. tembtt: M. af fi«ret statt «ad iO—1 Uhr ntagen von Für die verlaus ain .1-1 Uhr Braml«i ranttvorÜM AeoiaBurb Jnsttota» sreiberg. - mdBnl-gp überg. die MH päiesten« u pediti-- iel°ngw iruck Ein! d-r«nj-W r lann niÄ Bestellungen auf unsere täglich erscheinende Zeitung Merger An?eigcr md Tageblatt auf das 4. Vierteljahr werden zum Preise von 2 Mark 25 Pfg. von allen kaiserlichen Postanstalten, sowie von den bekannten Attsgabestellen und der unter zeichneten Expedition angenommen. Die Er-Mm -es „Freiberger Anzeiger «ad Tageblatt". Bekanntmachung. Montag und Dienstag, den 5. und 6. Oktober dieses Jahre- sollen sämmtliche Kanzleien und KassenrLume des Rath- und Stadthauses gereinigt werden, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß au diesen beiden Tagen «Ur unaufschiebbare Geschäfte erledigt werden können. Freiberg, am 19. September 1896. Der «tadtrath. LSssIvm. Wgr. Auf Folium 6 dcS Genossenschaftsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts, betreffend die Einkaufsgesellschast für Erbisdorf und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, ist am heutigen Tage verlautbart worden, daß Friedrich Theodor Scheunert in Erbisdorf als Mitglied des Vorstandes ausgeschieden ist, und daß Oswald E«il Liebscher daselbst Mitglied des Vorstandes ist. Brand, am 23. September 1896. Königliche- Amtsgericht. vr R zu Stande bringen, der aus dieses Recht verzichtet. Gestatten wir Em. Exzellenz die Bemerkung, daß diese Rechts- und Frei heitsfrage sehr leicht zu einer Machtfrage für Preußen werden kann. Ucber die nichtswürdigen Gesinnungen mehrerer süddeut- >eisliche Nothwendig- dem Beginn der kriegerischen Aktion zusammenfallen wird, brab- preußischen Landtag sichtigt Se. Maj. der König ein Manifest an die deutsche Nmw» zu erlassen, um sich über die Natur dieses Kampfes und über die Ziele Seiner eigenen nationalen Politik auszusprechen. Möchten Sie, geehrter Herr Professor, einen Entwurf zu einem solchen Manifest ausarbeiten und mir, freilich in lvenigen Tagen, zusenden ? Sie kennen und fühlen selbst die tieferen Strömungen St-Hokz-Acheigerung auf Marbacher Staatsforstreviev Im Gasthaufe zur Post in Rosten sollen Freitag, den 2. Oktober 1»»«, von vormittags r/,1« Uhr an - LAOS MNvlLS in Abtheilung »1 _ , „ gegen sofortige Bezahlung und unter den geordneten Bedingungen versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltung Marbach und König!. Forstrentamt Tharandt, am 22. September 1896. M. Da in diesem Herbste das jetzt sehr gesuchte Brennholz in größeren Masten Nicht weiter zur Versteigerung gelangt, dürfte es sich empfehlen, den Holzbedarf durch Stvckyolz zu decken. Freiberg, den 24. September. Der deutsche Kaiser hat aus seinem Dispositionsfonds sm den medergebrannten Ort Brotterode 60000 Mk. bewilligt Bundesrath ist für Anfang Oktober einberusen worden. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Handwerker- n Novelle zum Arbeiterversicherungsgesetz, sowie einige kleinere Vorlagen. außer dem Kolonial-Etat auch Abschnsiung der Haussklaverei in denSchutz- ö»r Regelung der Strafrechtspflege dvrtselbst und zur Vorbildung der Kolomalbeamten zu berathen haben. „R- A. Z." publizirt folgende Richtigstellung: Die „Boss. Ztg. hat kürzlich ausgerechnet, daß in Preußen 757 pen- sionirte Generale vorhanden wären, und dieses Blatt so- L, . - Zrer politischen Stellung ent- Kismarck und Treitschke. In dem Oktober-Heft der „Deutschen Rundschau" veröffentlicht Paul Bailleu den ersten bis 1866 reichenden Theil einer biogra phischen Studie über Heinrich von Treitschke mit einem Anhang von Briefen des Verewigten, die ihm von den Hinterbliebenen und von anderer Seite zur Verfügung gestellt sind. Neben sehr charakteristischen Briefen von G. Freytag, R. Haym und Anderen, die nur auszugsweise mitgetheilt werden, verdient besonderes In teresse ein bisher unbekannter, von Bailleu vollständig veröffent lichter Briefwechsel zwischen Bismarck und Treitschke, unmittelbar vor Ausbruch des Krieges von 1866, über welchen Berliner Blätter nach den Überlastenen Aushängebogen einige Mitthei- lungen machen können. Bereits im Jahre 1865 hatte Treitschke sich an Bismarck ge wandt wegen Benutzung des preußischen Staatsarchivs, zu der chn Bismarck am 15. Dezember 1865 in einem eigenhändigen Schreiben ermächtigt. Als dann der Krieg mit Oesterreich aus zubrechen drohte, richtete Bismarck zu Anfang Juni 1866 durch den preußischen Vertreter in Karlsruhe an v. Treitschke, damals bekanntlich Professor in Freiburg im Breisgau, die Aufforderung, nach Berlin zu kommen. Treitschke erwiderte (Schreiben vom 4. Juni) mit der Bitte um nähere Angabe darüber, zu welchem Zwecke er nach Berlin kommen solle. Er verwies auf seine Stellung als badischer Staatsdiener, fügte aber die Versicherung hinzu, daß er sich verpflichtet halte, „seine beste Kraft dem In teresse des preußischen Staates zu widmen." „Ich halte, so schrieb er an Flemming, -den Krieg, der uns bevorsteht, für gerecht und nothwendig, aber für das Gelingen der Bundesreformpläne scheinen mir einige Konzessionen an die Opposition, namentlich die Herstellung des Budgetrechtes der Abgeordneten, unumgänglich. Die große Mehrzahl der Deutschen ist in erster Linie liberal und nur nebenbei national gesinnt. Darum werden ohne ein verän dertes System im Innern die tüchtigsten Bundesreformpläne der Königlichen Regierung in der Nation jene thätige Unterstützung nicht finden, deren sie doch bedürfen Kommt es zu einem Kriege, zu einer deutschen Politik im großen Stile, so treten diese Bedenken natürlich in den Hintergrund; in erster Reihe steht dann die Pflicht, Preußens gerechte Sache mit dem Schwerte und mit der Feder gegen Oesterreich und die kleinen Neider zu verfechten. Ich würde mich glücklich schätzen, an dieser Arbeit einen beschei denen Arttheil zu nehmen; nur bitte ich, nicht zu vergessen, daß meine Unabhängigkeit mein bestes Gut ist, und ich nicht daran denken darf, sie aufzugeben." Wenige Tage später, am 7. Juni, schrieb Treitschke aus Frei burg direkt an Bismarck: . . . Die formellen Bedenken, welche meiner Reise nach Berlin im Wege steheu, sind nicht unüber windlich. Gewänne ich wirklich die Ueberzeugung, daß meine Anwesenheit in Berlin nicht ganz unnütz sei, so würde ich mich verpflichtet halten, meine Professur, selbst auf etwas tumultuarische Weise, mederznlegen. Anders steht cs mit einem grundsätzlichen Bedenken. Ich habe aus dem Gange, den die Königliche Regie rung bisher genommen hat, nicht die Hoffnung schöpfen können, daß cch rhr meine Dienste widmen dürfe, und ich kann bis jetzt nicht die feste Zuversicht auf das Gelingen der deutschen Bundesreform gewinnen. . . . Mir erscheint die unbedingte Anerkennung des Auktion. DienStag, den 29. Sept. 1896 RachmittagS 3 Uhr werden im Hofranme bez. Luctionslocale des König!. Amtsgerichts 1 Landauer, 1 CoupS, 1 Jagdwagen, 1 Spazierschlitten, 1 Gewehrschrank mit 6 Gewehren, 1 Pianino, 1 Bücherschrank, 1 Sopha, 1 Sophatisch, 4Rohr- lthnstühle, 1 Ruhestuhl, 2 Pfeilerspiegel mit Consol, 1 Vertikow und 20 Bde. Meyers Conv.- auch diesen Ruf Bismarcks ab, in Bedenken wegen der Lösung des inneren Konfliktes in Preußen, in Sorge um sein kostbarst^ Gut, den Ruf seiner Unabhängigkeit. Er erwiderte Bismarck (14. Juni), der Bundesreformplan erscheine ihm als ein Meiste^ werk, und nach zwei gewonnenen Schlachten würden wohl auch die deutschen Höfe dafür zu stimmen sein; aber ein befürwortende- Manifest zu schreiben, verweigerte er, wie er bemerkte, „mit tiefem Schmerze." „Es ist", so schreibt er an Bismarck, sehr wünschens- werth, daß das Manifest warm und eindringlich geschrieben sei; ungleich wichtiger bleibt doch, was darin gesagt wird. Und fragten mich Ew. Exzellenz, was gesagt werden müsse, so kann ch immer nur antworten: das Mißtrauen der Nation gegen die König!. Regierung ist leider grenzenlos; nm es zu mildern, giobt es schlechterdings nur ein Mittel — die Herstellung der ver fassungsmäßigen Rechte des Landtages. Ist dies Mittel unan wendbar (und ich weiß nur zu wohl, daß die Verblendung der Fortschrittspartei eine Versöhnung unendlich erschwert), so wird auch ein schön und groß geschriebenes Manifest in der Maste der Nation keinen Widerhall finden. Die Zahl der wirklich politischen Männer, welche sich über den Parteistandpunkt zu er heben vermögen, ist in Deutschland verschwindend gering. Worte sind dann machtlos; nur von siegreichen Schlachten können wir dann noch eine Umstimmung der Nation erwarten . . . ." Man sieht, welche Bedeutung auch ein Mann wie Treitschke dem inneren Konflikt m jenem Augenblicke beimaß; und in der That bedurfte es erst „siegreicher Schlachten", um eine „Um- stimmung" der Nation herbeizuführen. Interessant aber wäre es festzustellen, ob der ernste und drängende Rath Treitschkes, den Verfassungsstreit in Preußen beizulegen, auf Bismarck irgend eine Wirkung gehabt hat. Bailleu hält es wenigstens für nicht unwahrscheinlich. Er erinnert daran, daß nur wenige Tage nach Empfang des letzten Schreibens von Treitschke Bismarck selbst den damaligen Vice-Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Herrn v. Unruh, zu sich beschieden und in einer langen Unterredung, über die Unruh selbst in seinen Denkwürdigkeiten ausführlich und glaubhaft berichtet, die Möglichkeit einer Ausgleichung des inneren Haders erörtert hat. scheu Höse wird das Berliner Kabinett im Klaren sein. Was zusenden? Sie kennen und fühlen selbst die tieferen Strömungen diese Höfe abhält, mit fliegenden Fahnen in das K. K. Lager des deutschen Geistes, an welche man sich in so ernsten Luger»- überzugehen, ist nur die dem Kleinstaate angeborene Thatenscheu blicken wenden muß, um den rechten Anklang zu finden, und und die Ungewißheit über die Stimmung des eigenen Volkes, das werden die rvarme Sprache reden, die dieser Anklang hervor- Lexikon versteigert. Diese Gegenstände können bereits am Versteigerungstage 10—12 Uhr besichtigt werden. G -D. Freiberg, den 24. September 1896. Sekr, Mz über früh r Stellung dBaM en cstand. >n »erantworttiche LeUuugr Georg Burkhardt. -i 49. Jahrgang. I Freitag, den 25. September. heute noch schwankt zwischen seinem Preußenhaste und seiner nebel est-- nicht glaube, aber auch nicht für unmöglich halte — die er>w Schlacht ungünstig für uns aus, und ist dann der Konflikt in Preußen noch nicht beigelegt, so wird die Bosheit der kleinen Höfe, des rothen Radikalismus und der starken östcreichischen Partei im Süden voraussichlich mächtiger sein als alle Gcgen- bestrebungen wohlmeinender Patrioten und der Süden sich an Oesterreich anschließen. Ich finde es entsetzlich, daß der bedeu tendste Minister des Auswärtigen, den Preußen seit Jahrzehnten besaß, zugleich der bestgehaßte Mann in Deutschland ist. Ich finde es noch trauriger, daß die tüchtigsten Bundesreformgedanken ' welche je eine preußische Regierung vorgelegt hat, in der Nation mit so schmachvoller Kälte ausgenommen werden. Aber dieser Fanatismus der liberalen Parteigesinnung besteht, er ist eine Macht, mit der man rechnen muß. Die Her- ! stellung des Budgetrechts und die fortreißende Kraft des Krieges — das sind nach meinem Ermessen die einzigen Mittel, die verirrte öffentliche Meinung wieder zur Besinnung zu bringen. Selbst nach einein Siege unserer Waffen wird, wenn ' der Konflikt im Innern nicht beigelegt ist, das unüberwindliche ' Mißtrauen der Liberalen den Bundesreformplänen die größten Schwierigkeiten bereiten. Ew. Exzellenz sind unserem Lande durch die Gnade des Himmels fast wunderbar erhalten worden. Möchte es Ihnen auch gelingen, den Frieden im Innern herzustellen, der für das Gelingen Ihrer groß gedachten nationalen Pläne nothwendig ist. So lange ich außerhalb Preußens lebe, ist meine publizistische Aufgabe leicht. Sobald ich mit der Königl. Regier ung in irgend eine Beziehung trete, müßte ich auch an meinem Theile die Verantwortung für ihre innere Politik übernehmen; und dies ist mir unmöglich, so lange der Rechtsboden der Ver fassung nicht hergestellt ist. Empfangen Ew. Exzellenz meine herzlichsten Wünsche zu dem Beginn des großen Kampfes, der jetzt wohl endlich ausbrechen wird." Graf Bismarck selbst erwiderte hierauf mit folgendem Briefe (11. Juni): „Ew. Hochwohlgeboren sage ich meinen verbindlichsten Dank für Ihr gefälliges Schreiben vom 7. d. M. und die Offen heit, mit welcher Sie meiner Aufforderung entgegnet haben. Ich will dieselbe mit gleicher Offenheit erwidern. Die formellen und äußeren Bedenken halte ich mit Ihnen nur für Nebensache. Wenn Ihre Stellung in Baden durch Ihre Thätigkeit für Preußens deutsche Interessen unmöglich oder gefährdet würde, so würden ° ""Zen, Ihnen in Preußen einen Ersatz zu , we Ihr grundsätzliches Bedenken; und ich fühle vollkommen, wie es Ihnen, wenn Sie in Preußen in be stimmter Beziehung zur Regierung wären, schwerer als im Aus lände sein würde, die innere und äußere Politik zu trennen und alle Ihre Thätigkeit für die letztere mit dem Gegensatz gegen die erstere zu Vereinen. Ich sehe zwar auch diesen Gegensatz nicht als unversöhnlich an; ich weiß aber noch nicht, wip weit es meinen ernsten Bemühungen gelingen wird, eine Versöhnung herbeizuführen. Möglich, daß ich auch dafür einmal auf Ihre versöhnende und ausgleichende Mitwirkung hoffen kann! Bis dahin lassen Sie uns zusammen wirken auf dem Felde, auf dem wir es mit gutem Gewissen können: der deutschen Politik Preußens. bin bereit, Sie auch nach Heidelberg hin (sie!) in möglichster Bollständlgkelt mit allem dazu erforderlichen Material zu versehen. "wit, indem ich Ihnen anliegend die Grundzüge wohl als auch andere haben ihrer politischen Stellung ent- "OUEsreform übersende, wie ich sie allerdings immer nur sprechende Raisonnements an diese ihrerseits als richtig ange- acs einfaches Skelett, zur Grundlage unserer Berathungen mit nommene Zählung geknüpft. Die von der „Boss. Ztg." ange- oem Parlament habe ausarbciten und gestern den deutschen Re- gebene Zahl ist jedoch unrichtig. Ueber die Anzahl der pensionirten gierungen mittheilen lassen. Wir denken dieselben auch nächstenslÖfsiziere geben die Anlagen des Reichshaushaltsetats zum Pensions- m die Oeffentlichkeit zu bringen; und, da dies voraussichtlich mit>etat bezw. Jnvalidenfonds bestimmte Auskunft, soweit Preußen