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Dresdner Nachrichten : 30.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-03
- Tag 1890-03-30
-
Monat
1890-03
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.03.1890
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r. u. «uff. 48,500 Stück. ^ »G V GLKFKU«L*UK ! Dresden, 189V. ?srä. Ssrlaed IsLvdkolssr Voivdauäluusr wir krodtorllludou^ G. L^vrw»pr«vl»»t. >BL. ^mNUlritck« kr«i»Ii»t«n vowond« kr«i. 0«Alllr Ivr roilio katnrvvins. >-i°» s°>>°'-° Larl H««>va»aiu». Ilokliok. LtLdlirt »83». kii88b«ck«iiMtritIi,« VtzvÄsinLni» s Iivri»«tvInüII»vlL 8 «,1t r»rko, ülivr ir-ciit troedvott«, nickt hlsdiitt«. 4Ii«i»dt: 8»el«n»te. Iv, /lmallenste. iS, e«lvlt»ü«l'»ti'.4v. ^ou«t. i ttslni'lotistl'. (kittdtOörlitr), «««««»«< »I W» Mrionstpstsso <M BaWrelscUalsc). EE» »» Vorstimds-Äjtglied dos intvrnationlclvn Dnivorsalläolivorvins. ^ Palme das Zeichen deS Frieden». Hosnachrichten, Sormaiw klorrksia, stllmrlct. «aranllrt «rkt i Viva r ««dvarrv 8trümplk« Z WIä»ststst»»U»1»Et (Patent) Mr Kinder von 30 ! »»«RKII-vL »«« » l'hx. an, tilr Damen 73 DkA- ! Pont setiivarr« kaldsvidono « LZIntt« Idain r-n- ; IZ«in«nIiai»«I«vIniI»«», A «t>'üiui»Iv olmoXatIi55Lksz. ! lllsrlr 1.25, 1.50 und 1.75. A 8aokvorstÄndigo ^nkorti^'nnff nnd grosso» I.a^or aller soliden ^.rten Nrnok-Vandaxe», I.vlI«I»In,Iea, «rttiopLdisotior vorsot«, Derad- Iialtvr, kussmuscliinon, Ictiustl. Mieder, 8n«po»s»rlvn, 8prl1/.vi,, überhaupt Artikel für Oltlrurxlo, Ortboplldl« nnd Lrsnicoapllogo. Bismarckkundgeblliigen, ..Nibelungen" (Hebbel). Palmarum, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. Sonntag, 3V. Mär;. Politische». Palmsonntag 1 Seitdem da» Voll von Jerusalem dem Heilande entgegenzog, ihn zu preisen als den Erwählten de- Herrn, ist der Palmzwcig da» Zeichen des Friedens geworden. Aus den Höhen der heiligen Stadt lag sonniger Glanz, selbst nach Gethsemane drang ein wärmender Strahl, als in den Straßen der «herrlichsten unter den Städten" sich die Menge drängle und brausender Ruf erschallte .Hosiannah dem Sohne Gottes!" Palmenzweige grüß ten den Fürsten deS Friedens. Auf den Tag deS Jubels aber folgte die Woche de» Leiden», ein Zeichen des Wandels von Glück und Ehren. Auch un» ist der Palmzwelg daS Symbol deS heu tigen Tage»; noch herrscht der Friede. Wie lange wird er unter un» weilen? HossnungSfrohe Idealisten gedenken ihn seslzubannen. indem sie Versammlungen berufen, daß man abrüste und den Streit der Nationen gewählten Richtern vertraue. Aber über die Köpfe dieser Freunde de» Frie den» hinweg rüsten die Völker in der dunklen Ahnung, daß noch ein Kamps bevorstehe, der die Entscheidung bringt für die Gestal tung der Zukunft. Neue Waffen, neue Mordgewehre werden erkunden, die Heere verstärkt zu Massen, die noch die einst fabel haft erscheinende Zahl jener Heere übersteigt, mit denen der Perser- könig die hellenische Freiheit bedrohte. Aber e» ist nicht ander» jetzt ol» früher, nur der Maßstab hat sich geändert. Schon vor 400 Jahren hat der größte englische Dichter dem gleichen Gedanken Ausdruck gegeben, der auch unsere Zeit beherrscht: .Gar wohl geziemt die Rüstung gegen Feinde; Denn selbst der Friede dars ein Reich Niemals so schläfrig machen, daß nicht Wehl Und Waffenübung stet» und Musterung Aufrecht erhalten und betrieben würde, AlS ob der Krieg bereit» in Aussicht stünde." Doppelt aber geziemt die Rüstung zu einer Zeit, wo mn .Die Faltrnstirne De» Krieges verkühlt sich hat zum Händedrucke Ter Freundschaft, zum geschminkten Friedenslächeln.' Deshalb dürfen wir nicht erstaunt sein, wenn auch an un» neue HecrcSsorderungen ergehen, damit wir in den Tagen der drohenden Entscheidung gewappnet sind, unser Land und unser Volksthum zu wahren. Schwer genug sind ja die Lasten für den Bürger zu tra gen, aber das Unheil eine» Kriege», in dem wir unterliegen, würde unS tausendmal schwerer bedrücken, und in der Erkenntniß dieser Wahrheit hat da» Volk im Jahre 1887 seine Stimme abgegeben und in der gleichen Erkenntniß wird der alsbald zusammentretcnde Reichstag den neuen Forderungen für da» Heer seine Zustimmung ertheilen. Aengstliche Gemüther wollten in der schweren Krise, welche Deutschland soeben durchgemacht hat, bereits auskeimende Gefahren auch für die Ruhe de» Welttheile» erblicken. Sie haben sich ge täuscht: von allen Setten kamen Kundgebungen des Frieden» und als festester Hort desselben ragt in der Mitte de» WelttheileS der Dreibund, überdauernd da» persönlich, Geschick seiner Schöpfer. Neue feste Grundlagen scheinen die Sicherheit de» Gebäude» noch erhöben zu sollen. Im Sinne de» Frieden» ist der Besuch de» Prinzen von Wale» ein hochbedeutsames Zeichen. Zwar besteht zwischen Eng land und Deutschland kein Bundesvertrag; aber zweifellos fördert da» Jnselrelch die Interessen de» Frieden» und hilft den AuSbruch eines Krieges bis zum letzten Augenblick verschieben, wenn eS mit Deutschland m eine Art von Verbindung tritt, statt mit den Fein den desselben. Die kluge Politik, welche Fürst BiSmarck in Ostafrika verfolgte, hat jedenfalls bessere Früchte in der öffentlichen Meinung England» getragen, al» die Eifersucht und die Häkeleien französi scher Angestellter in Egypten, die vor wenigen Tagen im Unter baust der britische Staatssekretär Mr. Chamberlatn rügte. Vor Allem aber gehört die Berliner Konferenz in den Kreis dicker Be trachtung. denn daS Werk, welche» die Abgesandten fast aller Länder soeben beendeten, war ein bedeutsames Werk friedlichen Ausgleichs. Selbst Rußland weist eS zurück, den FriedenSbrecher zu spielen. ES fühlt sogar da» Bediirfniß den Meldungen über Truppen- zusammenziehungen an der österreichischen und rumänischen Grenze entgegenzutreten. Der Zweifler allerdings wird der Ansicht Raum geben, daß nicht die platonische Liebe zum Frieden hierfür der trei bende Grund ist, sondem die prosaische Fortsetzung der AnlehenS« Conversion, nnd daß trotzdem da» Gespenst deS Kriege» im Hinter gründe laure: aber noch ist die Palme da» Zeichen der Zeit. Nur am Balkan beginnt sich'S zu regen. UnS Deutschen stehen diese Dinge dort ja scheinbar fern. .WaS ist unS Hecuba?' rief einst der große Kanzler, und lange konnte eS für un» nur da» Gefühl der eigenen behaglichen Sicherheit verstärken, wenn unS die Märe kam, daß dort hinten irgendwo im Türkenlande .die Völker aufeinanderschlagen". Jetzt ist e» ander». Zwar ein direkte» Interesse Deutschlands steht dort nicht aus dem Spiel; aber da un- eng verbündete Oesterreich kann leicht in Mitleidenschaft ge zogen werden und aus dem Sturm im Wasserglase sich ein brau sender Orkan entwickeln, der über ganz Europa dahtnfegt. Deshalb bedürfen die Vorgänge dort sorgsamer Beachtung. Schon der Verlauf der sogenannten Panitza-Affaire bewies, daß Rußland nach wie vor bemüht ist, in den jungen Ländern am Balkan Ver wirrung zu stiften, um vielleicht wieder einmal und mit besserem Erfolge die Nolle de» .Retter»' zu spielen. Sicherlich lst auch russischer Einfluß die Ursache, wenn jetzt au» verhältntßmäßig klein- lichen Gründen ein tiefgehender Zwist zwischen Serbien und Bul garien besteht. Der Sturz Milan'» hat Serbien der Machtspbäre Oesterreichs entwgen, der leitende Mann ist dort Pasitsch geworden, der eben erst am Petersburger Hose mit glänzenden Ehren empfan gen wurde und in Gemeinschaft mit dem russischen Agenten HItrowo die Macht des rollenden Rubels erprobt. Der Zwist mit Bulgarien hat selbst zum Abbruch der diplomatischen Be ziehungen geführt: da» neue Kabtnet de» Herrn GmIcS hat sich bereit» an eine fremde Negierung, bezeichnenderweise die französische gewandt, um den Schutz der serbischen Unterthanen in Bulgarien zu übernehmen. Aber noch ist die Palme das Zeichen der Zeit. Im Jnnem Deutschlands treten manche ernste Züge hervor — aber, so Gott will, gelingt eS dem muthigen Vorgehen deS jungen Kaiser», der die Palme deS Frieden» ergriff. Alles zum gedeih lichen AuSgange zu leite». Schwer ist das Werk nnd nicht In wenigen Tagen zu vollenden. Die Entwickelung von Jahrhunderten hat einen Kamps heraufgesührt, der viel zu ernst ist, um schnelle, durchgreifende Erfolge zu zeitigen. ES ist eine Klasse entstanden, die sich in den Gegensatz zu allen anderen Klassen, wie überhaupt zu der bestehenden Gesellschaft gestellt hat. Diesen Widerstreit zu versöhnen, bedarf es beharrlicher Arbeit. Darum ist schon jedes Symptom dafür, daß daS Volk die edlen Absichten der Krone anerkennt, daß e» sich dem politischen und sozialen Radikalismus entgcgenstemmt und einer gesunden Entwickelung seine Mitarbeit leiht, freudig zu begrüßen. Ein solches Vorzeichen liegt zweifellos auch in den» erfreulichen Resultat der Nachwahlen. In ArnSwalde-Fricdeberg und in Hamm-Soest sind die Namen der Freunde einer ruhigen Entwickelung siegreich aus der Urne hervor- gegangen. In Hamm, wo daS Centrum seinen demokratischen Heißsporn Nack» ausgestellt hatte, haben trotz der Mahnung Richter - die Freisinnigen sich zum großen Theil fiir den national liberalen Kandidaten entschieden, und den Wahlkreis ArnSwalde, der vorübergehend dem Freisinn verfallen war. haben die Eon« servativen wieder erobert. In beiden Fällen hat sich gezeigt, daß die bedrohlichen Folgen, welche die Wirksamkeit eines Reichstags, wie der neugewählte, haben kann, den Beginn eines Umschlags in der Stimmung schon herbeigefuhrt haben, bevor dieser Reichstag noch zusainmengetreten. Vielleicht hat hierzu auch die Erkenntniß der Gefahren beigctragen, die in Streikbewegungen, in der Proklama tion des 1. Mai als eines Tages des Triumphes der Sozial demokratie. und in den Köpcnicker Vorgängen sich äußerten. Bedenklich und drohend sind die genannten Erscheinungen für die Ruhe unseres Landes — aber noch ist die Palme daS Zeichen der Zeit! !nat folgendes Entresilet: Aus Anlaß Dienste sind dem Fürsten Bismarck so zuacgangen, daß es ihm Bestie " """ — Die.Norddeutsche" brin§ seines Scheidens aus dem zahlreiche tbeilnclnncnde Kundgebungen , im Drange des Umzugs ohne amtlichen Beistand nicht möglich ist. dieselben einzeln zu bcanlworten. Er bittet daher, seinen Dank für alle ihm zu Theil gewordenen wohlwollenden Telegramme und Zuschriften cnif diesem Wege entgegen zu nehmen. — Tic „Post" eiktärt die Nachricht, daß Fürst Bismarck den Herzogstitel abgclchnt habe, für unrichtig. Weder habe Fürst Bismarck bisher diele Gnade Seiner Majestät abgelehnt, noch liege ein Anzeichen vor. das eine solche Absicht deS Fürsten m nmthmaßen berechtigte. Fürst Bismarck hat sich bei allen hiesigen Königlichen Prinzen verabschiedet. Gestern Nachmittag fuhr er nach Eharlottendurg und begab sich in das Mausoleum, um sich auch bei dem bochscligen Kaffer Wilhelm abzumeldcn. Fürst Bismarck ist fort- geictzt, wo er sich auch immer zeigt, der Gegenstand lebhafter Kundgebimaen der Bevölkerung. — Die erste Mitlbeilnng von seiner Absicht, den General v. Caorivi zum Reichskanzler zu er nenne», hat der Kaiser, der .Post" zufolge, am 18. d. M. zu den im Slcrnciiiaale versammelten kommandtrenden Generalen gemacht. Der Kaiser dielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, die auf die Versammcllen einen riefen Eindruck machte. Berlin. Dem Zweigvercin für Rnbenlndustrie in Halle ist von einer der Regierung nahestehenden Seite mttgecheilt worden, 'ührnng der Consum- ane betreffs Einführung :Nobmaterialiensteuer zugeben werde. ' ' zialdemokra Fernschreid- und Aernsprech-Berichte vom 29. März. Berlin. Die Internationale Arbelterschiltz-Confcrenz hielt heute Nachmittag 2 Uhr ihre Schlußsitzung ab. Nach Verlesung deS SchlnßprotocollS nnd dessen Vollziehung durch die Vertreter der einzelnen an der Consercn; bctheiligten Staaten hielt der Vor sitzende, Minister Freiherr v. Berlepsch, in französischer Sprache eine Ansprache, in welcher er konstatirte, daß eine Grundlage gesunden worden sei, auf welche der Gedanke, den arbeitenden Klassen in den industriellen Staaten Europas einen erhöhten Sch»;',, eine größere Sicherung ihrer materiellen, physischen, moralischen und intel lcktuellen Kräfte zu gewähren, fortlebcn nnd weiter ansgestaltct werden kann. Die gewonnenen Gesichtspunkte laßt Redner dahin zusammen, daß es für Dasjenige, was die Gesetzgebung oder die Sitte eines jeden LanoeS den arbeitenden Klassen gewahren sollen, nur eine Grenze giedt, nämlich die Sicherheit der Existenz und das Gedeihen der Industrie, von der auch das Gedeihen der arbei tenden Klasse abhängig ist. Zum Schluß übernffttclt der Minister den Dclegirten de» wärmsten Dank des Kaisers fiir die sachkundige, eingehende und erfolgreiche Arbeit der Confcrenz. Ter englische Vertreter Sir John Gorst sprach dann iin Name» seiner Kollegen dem Kaiser den Dank dafür aus, daß derselbe die Consercnz in Berlin zusammengerustn bade. Dieselbe werde hoffentlich nicht'die letzte sein und wenn Millionen von Kindern dem Elend entzogen und ebensoviel Frauen dem häuslichen Leben wicdergegcbcn sein würden, dann werde man sich mit Dankbarkeit der Jmtrative Sr. Majestät deS Kaiser» erinnern. Nachdem noch seitens der Dclc- gtrtcn dem Minister v. Berlepsch für die förderliche Leitung der Geschäfte gedankt worden, wurde die Conferenz im Namen des Kaisers geschlossen. — Die Beschlüsse der Conseren, über die Bergwcrks- arbeiten glebt das Tageblatt wie folgt wieder: Kinder unter 14 Jahren, in südlichen Ländern unter 12 Jahren, dürfen tu Berg werken nicht arbeiten. England stimmte dagegen. Frauen dürseu unter Tage überhaupt nicht arbeiten. In gefährlichen Bergwerken ist die Zahl der Arbeitsstunden abzukürzcn und von der Staatsauf sicht sind alle Vorsichtsmaßregeln zu treffen, die zur Sicherung der Arbeiter, sowie zur Sicherung und Ncgulirnng der Kohlcnsörde- rung erforderlich sind. Streiks sind möglichst zu verhindern. Dies ist nur durch gute» Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern möglich, sowie durch Einsetzung von Schiedsge richten. ES muß den Arbeitern Gelegenheit geboten sein, alle Be schwerden unbehindert an kompetenter Stelle Vorbringen zu können, und Staat und Gesellschaft müssen Zusammenwirken, um die Ar beiter gegen die Folgen von Krankheit, Verunglückung und vor zeitiger ÄrbcitSunsähigkelt zu sichern. Die Beschlüsse der Com- Kiirder- und Frauenarbeit gehen dahin: Kinder beiderlei unter 12 Jahren sollen von den Fabrikarbetten auSgc- lässig sein. Kinder unter 14 und Nachtarbeit ausgeschlossen mis Gei schloffen und keine Ausnahme . Jahren sollen von aller Sonntags sein, ebenso von gesundheitsschädlichen oder gefährlichen Arbeiten. Personen bis zu 16 Jahren dürfen an Sonntagen und des Nachts nicht arbeiten und täglich nicht länger als 10 Stunden beschüstigt werden mit einer Ruhepause von mindesten» anderthalb Stunden. WeltereEInschränkungcn können bei besonderen Jndustrieenerzwungen werden. Frauen und Mädchen dürfen an Sonntagen und Nachts nicht und bet Tageslicht höchstens 11 Stunden mit mindestens anderthalb Stunden Ruhepause arbeiten. Keine Frau darf vor Ablauf von 4 Wochen nach ihrer Entbindung die Arbeit aufnehmen. — Eine Anzahl von Dclegirten Deutschlands, Frankreichs. Englands und Belgiens bleiben hier noch zurück, um tn einer Reihe engerer Sitzungen über Punkte zu bcrathen, die Im Conferenzprogramm nicht enthalten waren. Berlin. Fürst BiSmarck ist erst beute Nachmittag gegen 5 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge nach FriedrlchSruh abgereist. daß dein Reichstage cine Vorla stener und der Abschaffung der! , — Liebknecht hat in einem Briese an den sozialdemokratischen Abgeordneten Schippet um sofortige Einsendung eines Entwurfs zu einer Resolution betreffs der Demonstration am I.Mai gebeten. Die Resolution soll so beschaffen sein, daß sie in allen Versamm lungen angenommen werden könne, da es hohe Zeit sei, daß Ein heitlichkeit in die Agitation komme. Weimar Der Landtag ist beute durch den Vertreter der Regierung mit einer Ansprache geschlossen worden, in welcher den Abgeordneten Dank nnd Anerkennung ausgesprochen wird. M nnste r. Ein Theil der hiesigen Kürassiere und Infanterie ist marschbereit. Neue Unruhen im Kohlenrevier werden befürchtet. Schleswig. Unweit Rndgen (Dithmarschen) wurde beim Chmfflcebau ein ausgedehntes Braunkohlenlager entdeckt. Wien. In den Südbahnwerkstätten zu Marburg streiken gestern 1500 Arbeiter. Da auch die Kohlencmfleger sich dem Streike anschlosscn, so konnte der gestrige Kärnthner Postzug nicht recht zeitig adgehen. Paris. Der Arbeiterabgeordnete Ferroul intcrvellirte den Minister Conston», ob die staatlichen Arbeiter die Erlaubniß zur Bcthcilignng an der Kundgebung am 1. Mai erhalten würden. — Der Gerichtshof von Bricy vcrurtheilte den kürzlich in den Ar- dcimcn verhafteten Deutschen Niemcycr wegen Spionage kür die deutsche Regierung zu 3 Jahren Gefängnis; und 1000 Frcs. Geld buße. Das Urthcil behauptet, N. habe im deutschen Aufträge und mit ausführlichen Anweisungen versehen, zweimal die ostfranzö- sischen Befestigungen bereist, um sie auszukundschasten. London. L.er König der Belgier traf gestem in Edinburgh ein, »in die Arbeiten am Förth zu besichtigen. Man will wissen, seine Neffe stehe in Verbindung mit großartigen Hafeneinrichtungen und Wasserwerken, die an der belgischen Küste errichtet werden sollen. New v o r k. Ter Sturm, der am Donnerstag Nachmittag in Kanins. Missouri, Illinois, Indiana nnd dem ganzen Ohiothalc wüthcte, nahm einen verheerenden Verlauf bis zum Golf von Mexiko. Des Windes Schnelligkeit wird aus 50 bis 70 englische Meilen in der Stund» geschätzt. Süds-Illinois. Indiana und Kenincky haben am meisten gelitten. Schnee und Hagel begleiteten den Sturm. Die Berliner Börse verlies infolge der AuSstandSnach- richtcn, ungünstiger amerikanischer Eiienberichte und angeblicher Un sicherheit der politischen Situation in matter Haltung. Banken stark nachgebcnd, Effcubabncn gleichfalls schwächer. In Bergwerken erreichte das Angebot großen Umfang und die Course gingen pro- rentwcisc zurück. Fremde Renten waren fast durchweg schwächer. Deckungen veranlaßtcn später eine vorübergehende kleine Erholung, dann setzten die Eoinse ihre weichende Haltung fort. Im Cassa- verkehr war die Haltung durchweg matt. PrivatdiScont 3'/» Proz. Nachbörse ruhiger. — Wetter: Heiter, sehr warm, früh starker Thau. Süd-Südwcst-Wind. »r« nrs« r» m. lAir,»».» »rrvn r»SH0. ««,«»». lw.vo. »,«». —. »all,irr —. »»>»»trr —. tvrre. U»a. V-l»r. 88.80. »i»ro«o «d.sa. DrrSdu. vk. ibil.N. Saara lSS,U>. «rlsrnNrchn, —. Handel»,. —. Lettische «k. Still. «Ir». <«»«»».» «rrdtt S07.8». «taa»»a»a in»,», «»«dar»«» 1SI.7». kardwesi A0,b». Marl»»»«» K8.725. Un,. Srrdi« RS.bO. >rsefti,t. « a r > «. >Schln».i «ente 88,Ä>. »a,eid« Ataliraer K,«. ««,,». tadn 4KZ.75. »amdaede, L7Ii.ttv. Vriari«»«en —. «»«irr 73.W. »oadtr, 17S.SS. Lttaioatte» bR.iiO. <k»eom»Ie Sil.LS. Ruhig. Var»», vr-haile, iSLlo-.I «ri,ra »er Mir, A I«, «er Mal.«aa,st A.1«. ruhia. Svirita« »er Mir, R.k>«. »rr Sr»»em»rr-rrcr«»er 37,US, still. Rühök »er Mir, 7L,i>0. »rr Sk»lember.Drkc«rrr S7H«. fest. »mftrraam. «radattea «««!»«>. «ei,ea »rr Mir, —»rr Mai 1«S,00. R„,e» »er Miirz »«.»«, »er Mat 138,0«. - Se. Konsul in su vertltcheS und Sächsische». Majestät der König hat dem Kaiserlichen General- Barcelona Lindau und dem Kaiserlichen General- Konsul in Genua Sch ne cgans das Ritterkreuz 1. Klaffe und dem Dragoman bei der Kaiserlichen Minister-Residentur in Tanger (Marokko) M ansur M elhameh das Ritterkreuz 2. Klasse des selben Ordens verliehen. — Nachträglich berichtet man auS Nervi (Ligurien), daß auch der Herzog Thomas von Genua daselbst erschienen war. uni NamcnS deS Königs Humbcrt von Italien das sächsische KönigS- vaar aus italienischem Boden zu begrüßen. Der Herzog Thomas ,st bekanntlich ein Nesse des Königs Albert. — Der vorgestern früh von BreSlan hier eingelroffene und im Victoriahotel abgestlegciie Prinz v. Lobkowltz ist bereits Nachmittags nach seinen Gutem in Böhmen wcitergereist. — Ihre Hoheit die Frau Prinzessin Caroline Mathilde von SchleSwig-Holstein-Sonderbilrn-Augiistenburg. welche sich einige Tage bei ihrer erlauchten Frau Mutter, Ihrer Hoheit der Herzogin Adelheid von Schleswig-Holstein hier ausge- lialten, ist gestem Volinittag über Leipzig nacy dem Schlosse Grün- Holz bei Eckemfördc abgcrcist. Se. Durchlaucht Fürst Hein - r i cb XIV. Reuß j. L- hat sich glcichsalls gestem Vormittag nach Berlin begeben und wird von dort aus nach Gera Weiterreisen. — Der Ltatioiisvorsland 1. Kl. Max von Gablenz in Neichenberg erhielt das Ritterkreuz 2. Kl. vom Albrechtsordcn. —AuS Anlaß des sünstuidsicbrigsren Geburtstages des Fürsten BiSmarck wird der konservative Verein zu Dresden nach einstimmigem Beschluß seines GesammtvorstandcS L rVvMLSH pan 88 «p «V IS-OZ
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