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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050304024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905030402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905030402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-04
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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TiesiS Blatt wird den Leiern von Dresden uuo Unigebung am Tage vorher bereUL alL LerugsgedW: vi« »> Iliiklriick t»r r»> «»t, bei läalbb ttveimaliaer Zutriaun« durch uulerr Volk» i»»e»»« und «,r,kn», an Sonn- und Monlaaen nur einmal) »Ml »OM. durchau»w«riiae«om. »iNIioutire » Ml der » Ml »0 M. Bei einnialiaer Zuiieiiuna durch die PollSMl iob»kBeIieliaeld>. im«uS- land nitl enlivrerbciidem Zuicklaae. Si ackbruU aller ilililcl u. Oriainal- Milieliunae» nur >»» deullIcker Quellenon,abei..Drebb.Nackr.'') «utülsia. Nocklräalicke bonorar- a>« «v rücke bleiden unberiiNlicktlat: unveriailaie Mannlkrivle werden nicht auibeuiabrt. Selearamm Slbrell«: Nachrichten Kreide». ^ zngesteNt. während es die Pvit.Aboi.p.c-nlcrr ^V RTV ^ Vv <un Morgen «u einer Äejauttaurgabc erhallen. Nevlag von Liepsü- L Ueiclinrdt. /Inr;eigcn-(a.!!. klrnadme von e.'nlüu, in :u»cn ln- nnckmilinut u U!>. kenn un» vrieltaas nur Mainnnrnne '-n rrn II ln» '.»rUlir I re r ianliweivemit »elle «ca b Siiüei» rc> Pi» . Ar« ründlaungen aul der Piwaiieiie ieile Lb P«l> l die »waiilcie Zeile au« Terl teile bo Pin. ai« ü naeiaudl /eile bl> Pia. p» Nnmmei» »ach Lo»u- llnd ^eierlaurn r lvninae Grund.,eile so Pia. a»i Pllvlliiclik ao P'a. pivalilne Zeile nni Terllene und al-, Elllueiandl so Pia. Auv-wacllae tt»i- traue nur geae» Va>all«beial«lun,. ivkiealllaucr werocn »lll tü Ma- derecknel. Nernlvrrchanschkuk: An,» 1 Str. ll und Sir. S0»tt. Lur Xllnsii'lMlilili: Xviilii oiiiiitleii-ltiniiL« v»„ »Ik. liiü ilk. 40.-. Ksiililiiisinlen-Piilvlvk von R.Il->mÜIK.20-. Üinnlürliiilie Iliile klinvillleii. lieinrick L;äm 6rü88t68 8l>62iAl1lllU3 küi' Xnllvou-Lö^leiälliix. Nr. «3. Neueste Trahtberichte. König Friedrich August in Cbemnitz. Gerichtsverhandlungen. Lage in Nußlaiid .Drei Jahre". Berliner Leben. inliliilicrld, 4. März iWL. Neueste Trahtmcldnnüen rein 3. März. Zur Lage i« RuMand. Petersburg. Der „Ncgierungsbote" verössentlicht eine Kundgebung des Kaisers, worin aus die schweren Prüfungen hinpewiesen wird, die Rußland heimsuchen. Während der blutige Krieg in Ostvsien um die Ehre Rußlands und die Herrschaft in den Gewässern des Stillen Ozeans von dem rus- sisqicn Volke eine bedeutende Anspannung aller Kräfte verlangt, brachen im Vaterlande selbst Wirren aus. Der Anschlag an» den Großfürsten Sergius beleidigt tief das nationale Gefühl eines jeden, dem der russische Name teuer ist. Mit Gebeten der rechtgläubigen.Kirche, unter dem Banner der kaiserlichen Gewalt überstand Rußland schon häufig große Kriege und Wirren, doch die letzthin im Innern herrschende Unruhe macht cs uns zur Pflicht, die Regierungs-Jnstilutionen und alle Be hörden an ihren Diensteid zu erinnern und sie nnszusordern, zur Aufrechtcrhaltuno der Ordnung ihre Aufmerksamkeit zu ver schärfen. Unausgesetzt auf das Volkswohl bedacht und im festen Vertrauen, daß Gott unseren Waffen den Sieg schenken werde, rufen wir alle gutgesinnten Leute aller Stände ans, in ein- mistiger Mitwirkung sich uns anzuichließcn zu dem heiligen großen Werke der Uebcrwindung des äußeren Heindes und der Aus rottung des Aufruhrs im Lande, da nur bei ruhiger Stimmung es der gesamten Bevölkerung möglich ist. unsere aus Erneuerung des geistigen Lebens des Volkes, der Kräftigung seiner Wohlfahrt und der Vervollkommnung der Staatsordnung gerichteten Ab. sichten zu verwirklichen. Mögen alle russischen Untertanen fest sich um den Dhron scharen, die ehrlich und gcwisscnlzaft mit uns für die Angelegenheiten des Staates Sorge tragen. Petersburg. Ein kaiserlicher Erlaß beliebst, damit es ollen treuen Untertanen möglich werde, vom Kaiser unmittel bar gehört zu werden, daß dem unter dem Vorsitze des Kaisers stehenden Ministerrat auch die Durchsicht und Beratung der von Privatpersonen und Institutionen an die Person des Monarchen gerichteten Meinungsäußerungen und Wünsche hinsichtlich der Vervollkommnung der Staatsord nung und der Fragen, die sich auf die Ausbesserung des Volks wohlstandes beziehen, übertragen werden. Petersburg. In der gestrigen dritten Sitzung der Kom mission unter dem Vorsitz des Geheimrats Kobeko, die sich mit der Frage der Erleichterung der P r e ßv e rh äl t u i ff e be schäftigt, fand der gegenwärtige Modus der Konzcssionierung von Zeitungen und Journalen keine Verteidiger. Bei der Ab stimmung sprachen sich 14 Mitglieder der Kommission dafür aus, daß jeder unbescholtene Staatsbürger im Alter von mindestens 25 Jahren das Recht erhalte, eine Zeitung heranszugcbcn, nach dem er seine Absicht und den Rainen seines Blattes der Be- Hörde mitgeteilt hat. Zu den 14 Mitgliedern gehörten auch Geheimrat Kobeko und der Bischof Evrill von Gdow. Hur eine Verbesserung des jetzigen Konzessionsmodus stimmten acht Mit- glieder. Petersburg. Der Oberbefehlshaber der Flotte des b a l t i s ch e n M e e r e s hat. wi« die „Nowoie Wremja" meldet, bekannt gegeben, daß er den Versuchen Uebelgesinnter, die Matrosen ,n Kronstadt amznregeii. energisch entgcgentretcn werde. Für den Schuh eines jeden, der fernerhin, eine korrekte Haltung beobachten wolle, sei genügend gesorgt. ^Heute und an den folgenden Tagen werde der militärische Schuh verstärkt werden, damit in den Hafcnwerkstäten ruhig gearbeitet werden könnte. Zum russisch-javanischen Krieg Petersburg. Der General Mischtschenko, der bisher die abgeteilte Transbaikalkosakenbriqade kommandierte, ist zum Kommandeur der kombinierten Ural- und Transbaikal kosakendivision ernannt worden. Petersburg. Die „PeterSb. Tclegr.-Agentur" meidet aus Sachclnn: tzartnäckige Kämvse dauerten den ganzen Tag an. Ans dem äußersten linken Flügel griffen die Japaner an zwei Stelle» an und außerdem am Gntnlinpaß, wo eine von unserer Vorbut verlassene Befestigung heute morgen wieder in unsere Hände überging. Die Japaner setzten das Bombar dement aus unsere beiden Flanken und das Zentrum fort. Im Rayon des Pntilowhüeels wurden wir heute mir mindestens 2500 Geschossen ans Bclagerungs- und Feldgeschützen überschüttet. Die Bomben der zwölfzölligen Mörser waren an ihrer enormen Explosivkraft und den massiven Splittern erkennbar. Gegen Abend gingen die Japaner zum Vormarsche gegen den rechten Flügel vor, wo sich ein heftiger Kamps entwickelte, der noch andauert. London. „'Daily Telegraph" meldet aus Simninting von gestern: Vier japanische Offiziere und ein Sergeant, die am 23. Februar versuch» hatten, die Eisenbahn nördlich von Tieling zu zerstören, waren verraten worden und wurden un mittelbar darauf hi n g e r i ch I e t. Mukden ist ganz abge schnitten. Die Besetzung durch die Japaner wird morgen er wartet. — Ans Tokio erfäbrt der „Daily Telegraph" unterm gestrigen Datum: Heute sind Gerüchte im Umlauf, daß Sachalin von den Japanern besetzt sei. Heute vom Schaho eingelaufene Berichte bestätigen, daß auch der linke japanische Flügel vorgerückt sei und die russischen Stellungen eingenommen habe. Der rechte japanische Flügel ist bis zu einem Punkte 22 Meilen südlich von Buiik vorgerückt, wobei dem Feinde ein Verlust von 3000 Mann zugesügt worden sei. Tie japanische Armee ist jetzt mit Tausenden von Handgranaten ausgerüstet. Sachetun. Aut der «echten Flanke iahie» die Ianane, lort, eneighcb vorznrücken. Aus dem linken .Eiinbo stier he stehen die Russen einen hartnäckigen Kampf. Bier japanischc Tivisionen erreichte» beute Savinpu. gegen 18 Kilometer von Mukden. wo russische Trnpven ihren Vormarsch anstiiclten. Ani beiden Jlüaeln die Angliise svitietzend, ginge» d>e Javaner nachts t»m BomiNlsch gegen das Zentrum über Skci'kcs Geschützfeac, dauert an und wi>d voizugsweiie gegen den Pnlilowbüget gerichtet den auch um 9 Uhr früh lapanüchc Jnsanteiic nngrisf. Ihre Ver Inste sind groß. Ans dem linke» Flügel dauert ein hailnäckige, Kampf fort. Die vstiiche Abteilung ichlug eine» äußerst ke'tigen Angriff gegen Kndiwa ab. Ter Vv>mar«ch gegen de» Gntnlinpaß wird auch Herne fortgeietzt. Beiderseits sind die Verluste groß Ein entscheidendes Resultat wurde nicht erzielt. Ans dem rechten Flügel längs des Hiricho »nv des Liav setzten die Japaner de« Bvimaisch fort, wobei sie bei Santaintsi in ein heftiges Gefecht verwickelt wurden. Tokio. Vom Kriegsschauplätze wird gemeldet, daß die Javaner nach Einnahme^Tsinchehenchcns mit Truppen ihres rechten Flügels Yen FeriO nordwärts verfolgten, die Russen aus mehreren Stellungen vertrieben und große Mengen von Proviant erbeuteten. Roßbach. Gestern wart die i r r s fn n i g e I ra u eines Rottenarbeitcrs ihre drei Kinder in die Sieg und tprang dann selbst hinein. Alle vier ertranken. Essen. Auf der Zeche „Friedrich Ernstine" wurde ein Bergmann vom Förderkorb erdrückt: ein Häuer wurde verschüttet und ebenfalls getötet. Konstanz. Die hiesige Strafkammer verurteilte gestern den Bierbrancreibcsitzer Huber wegen W e ch s e l f ä l f ch u n g in 27 Fällen im Gesamtbeträge von 129 100 Mark zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungs haft mit 4 Monaten. Paris Die Deputiertenkammer setzte in ihrer heutigen Vormittagssitzung die Beratung des Kriegsbud- gets fort und nahm trotz des Einspruches des Kriegsministers einen Zusatznntrag an. der befürwortet, daß die Bewilligungen für die Ergänzung des Pserdematcrials erhöht werden, um die Zucht von Armeebserden zu fördern. Toulon. Die Angestellten in den kaufmännischen Geschäften verlangten, daß um 7 Uhr abends die Geschäfte geschlossen werden sollen. Sie hatte», da sie Kundgebungen ver anstalteten, Zusammenstöße mit der Polizei, wobei mehrere Ver letzungen vorkamen. R o m. Jnsl'Ige energischer Maßnahmen ist die Obstruk tion auf dem Bahnbose in Rom tatsächlich beendet. Die Ve>- spätiing der Züge, die von anderen Städten kommen, wird geringer. Neapel. Der Llovddamvser „Prinz Eitel Friedrich" mit dem P r > n z e n F, i e dr i ch Leopold von Preußen an Bora ist vormutcigS hier cingctrosicn. Der Prinz ging an Land und unternahm einen Ansslng nach Pompeji. K o » sl a n t i n o p e l. Trotz der Rütte vorigen Monats cr- st'lgten Einnahme Mcnnthas. des zwischen Hodeida und Sana ae«cgenca Ham'tslützp>»>ktcs,dec Aiillll'indhcheli. ist die Lage im Vstmel Bein eil tliiü.h. Ob mne Bcnili'giing durch die unter wegS befindliche Ezvediiian möglich sein wiid, ist zweisclhast. Tcrlücheö nnd Sächsisches. Dresden. 3 März. —* König Friedrich August in Chemnitz. Ucder die Huldigung der Koni gl. sächsischen Militär- ve reine, die am Donnerstag abend im Kansmänni'chen Vcreinrhaiii'e stniiiand, wird im einzelnen berichtet: Gegen 2500 ehemalige Militärs füllten mil ihren Angehörigen den Scrai. Aus den, Wege vom „Römischen Kaiser" bis zum Bereinshanie bildeten Feuermchrleute mit Fackeln Skalier. Beim Eintritt in dos Hans überreichte Frl. Preis dem König einen B'umenslrcniß: sodann hielt Herr Iosez Feiler, der nm dem Gciamtvorstande des Kammännitcheii Vereins den König erwartete, eine Be arnßnngsansvrache. Der Monarch gab seiner Freude über diese Begrüßung Ansdruck. Im Vestibül stand ein Schützenziig de-: ältesten Evemnitzer Militävvcreins sMiluciroerein Ij mit der Fahne in Parade. Einige Minuten nach 8 Uhr traf der König in Bealeilung der .Herren Kreishauptmann Frciherrn D. Welch Oberbürgermeister Tr. Beck, Stadtverordnetenvorsteher Eulitz. Sr.,Exzellenz Kriegsmii'st'ter General der Infanterie Freiherr» v. Hauten, kommandierenden Generals General der Infanterie Gras Vihlbnm v. Eckstäd! und dem Dienst am Festlokale ein. Trommelwirbel des Schützenzuges im Vestibül kündete der im Saale harrenden Versammlung die Ankunft des Monarchen an, der die Front abschritt und einige Kameraden mil Ansprachen auszeichnete. Hieraus begab sich der König in den Saal. Nach dem der Monarch Platz genommen hatte, sprach Herr Lehrer Mergner einen von Herrn Proscssor Anion Ohorn gedichtete» Prolog, dem sich ein von der Kapelle des 5. Jnfantcrie-Regi- mcntS Nr. 104 -inter Musikdirektor Äsbahrs Leitung gespielter Fcstmarsch anschloß. Hieraus hielt der Vorsteher des Ehcm nitzer Militärvcrcinsbundesbczirles, Herr schwenke, «ine Ansprache, in der cS u. o. hieß: „Wir sind stolz darauf. Ew. Ma jestät unter uns begrüßen zu können, und der heutige Tag wirr für alle Zeiten mit goldenen Lettern in der Geschichte der Chemnitzer Mililärvereinc verzeichnet bleiben! Ew. Mojesiäi haben zu allen Zeiten der Armee die größte Fürsorge gewidmei. nnd dicie Fürsorge auch auf die alten gedienten Soldaten aus gedehnt durch die Annahme des Protektorates Mer den K'önigi. sächsischen Militävvereinsbund. Mit Begeisterung haben wn Eiv. Majestät Erlasse an das Volk und die Armee vernommen, nnd eingedenk unseres Fahneneides geloben wir heute aufs neue: Eiv. Majestät unerichütterlichc Treue zu halten in guten, wie in bösen Taaen. Möge Gottes reichster Segen,über Ew. Ma jestät, Ew. Majestät ganzem hohen Königlichen Hause und über Ew. Majestät Negierung walten, das ist heute unser aller innig ster Herzenswunsch!" — Nachdem die begeisterten Hochruic verklungen und die Kapelle einen Parademarsch gespielt hotte, richtete der König eine A nsprache an die Versammlung, die etwa folgenden Wortlaut hatte: Kameraden! Gerade hier in Chemnitz bin Ich durch den Mir bereiteten Empfang, wie Ich bereits versichert habe, hoch erfreut worden. Die Tage in Chemnitz habe» ans Mich einen unarissvrcchlich tiefen Eindruck gemacht. Ich habe, solange Ich Mich erinnern kann, noch keine solche Liebe und Begeistr- rnng für Meine Person und für daS Königliche Haus ge funden. Mit großer Freude habe Ich aus dem Programm ersehen, daß auch die Kameraden des Milstärvercinsbundes- bezirkS Chemnitz Mir das Vergnügen machen wollten, eil e kurze Zeit in ihrer Mitte verweilen zu könne». Ich habe schon im Jahre 1894, als Ich hier in der Gegend mit Meinem Schützcnregiment im Manöver war, den Vorzug nnd die Freude gehabt, inmitten einer Anzahl von Kameraden des Bezirks Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilung ans dein Bureau der Koni gl. Hos- th enter. Die 6. Aussicht»»« des neuen Schansplels „De, P r i v a t d o; e n t" von Wiitenbnner findet Montag, den 6. Mä«z. statt. 1* Residenztbeatcr. Zum zweiten Male in dieser Woche ent bot die fleißige Resideii;tdeale>b>lhne die Killst nach der Cilcus- sttaße hehiifS Beniicilnng einer Pienilocr: ans die lustige „I»bi- läninSttiiminer" von Römer und Haßkcil solche bereits zwei Tage sväler als nnderweite Novität das virrakiige Wienet Votksschau- lviel „ D r e t I n b > e" von Pont Bnsson. Da daS Stück, das gestern seine iiberbaupt eiste Anssühuing erlebte, wohl schon durch daS einsichisvolie Votum der Tbeaierdliekiion z» der un dankbaren Nolle einer dramatischen Eintngssl ege veiiirieilt wor den ist. genügen wenige Woste über leinen Wert und Unwert An sich nicht übel ersnnc'en ist des Stückes Fabel: E>» alternder Tischlermeister, der es weder verstanden noch der Muhe wert gehalten hat. mit der Zeit forlznschrcllen und sich angelegentlich nm sein Geichäst zu kümmern, hat ein wahres Musterexewplar von Sohn. Fritz, der die Seele des Gelchäfis ist nnd dnich seine künslleriiche Bernnlagnng, seinen seinen Geschmack, leine heivor- ragende Geschicklichkeit und leinen »ncrinüdlichen Fleiß des ValerS Filina zu Einen nnd Ansehen nnd der ganzen Familie zu Wohl stand verholien hat. Ta kommen für den sangen Taniriidkünstle, Fiitz und damit für die ganze Tischlc>-Kami!ie drei schlimme Iahie: Fritz muß zun, Miliiär und zwar m eine feine Garntsonstabt. ko daß er allen Einstich aul das väterliche Geschält verliert Nun geht es ans einmal mit Riesenschrilte» rückwäils. Der Vater üvernimint unter Vtieinbarnng hoher Konveiilionalslraie» Liefe rungen von Klinstmöbel», iür dcien Aiislnhinng jh», ,ctzt. in Abwesenheit des Sohnes nicht welliger als alles lebst. Die gestellten Kautioiic» verfallen d«e hoben Ko»r>eiilionalstk'>seii" müssen bezahlt nnd die sür Hvl,!leie>nnge» sättigen Wechsel können nicht eingelvst werde» Tie Forbetzling versteht sieh von selbst: Wechststlagen. Gen bSttwllzirhrr. Piandlinge». Rückzug der verarmten Familie in eine M>>iis.>rkenwol»iiing n!w. Zn all dteiem geschäftlichen Malheur kommt auch noch ,rnde.es Elend: die Pflegetochter der Tilcölei-Iente. M'lzzi. die der M-isleifoh» Fritz innig ijebl stvauim l.cibih, hle >'t ebenso ichlelerl»rit wie das '«deie. wesbullr da» o iädet diesen kreuzbraven Kerl verschmäht). läßt sich wett, lehr weit mit einem bl»ls»ngen Tischlecgclellen ein. der ihr zivar die Heirat verspricht, aber voriäusig sein Verso«echen nicht hasten kan», weil der Verdienst für zwei hungrige Mäuler, zu denen sich bald ein drittes «kielst, nicht znrcichen w«ll. Schluß : der brave Fritz, der natürlich beim Regiment auch ein cuche.st braver und tüchtiger Loldat geworben ist, komm! nach drei Jab,e» wieder ins EliernbanS zurück, verzeiht großmütig den Fehltritt seiner »ngetirnen Mizzi, etabliert sich nute, generöser Mithilfe 'eines Nstimeisieis i» seiner bisherige» Gariiisonstadt, und alles wiid wieder gut. Noch viel ..harmloser" als diese kurz ikizzicite Handlung ist ihre szenische Durchführung, die ans Schritt und Tritt den nnbcholfenen und bübiienunkiindlgen Anfänger eikeiineir läßt Uebccall lebst cs an grnndltcher Motivierung, an Einheit lichkeit der Charakicrzrichttiing. n» Sorgfalt in der Lialogbedand- lung. io day eö sür die D a rst e I l » n g wabrstch keine leichte Ausgabe mar, de» au tretenden Personen wenigstens einen Scher» von Daieinsnivglichkeil zu veileihen Mit rühmensweriem Ec'olge machten sich in diesem Sinne nm des Stückes immerhin leidliche Wi.kung verdient die Herren Friese >Ti»bIeimeister>. Schröder j lFritz', Werk zTischlergesellei. Aigner «Fritzens Binder Lndwigi, i Eivenack iRitimeister» nnd oie Damen Krontbnl iTtichlerSilan» ^ nnd de Fontrlive «Mlzzii, wählend in episodischen Rollen »och FrlZ Miinchheim n»d Martens, sowie die Herren Bayer, Gäbd und Iaiiba sich ausj»ze>chnen Gelegenheit fanden. Daß fast alle Darsteller ab und zu bedenklich „schwammen", sei ihnen angesichis der sich gegenwärtig hänsende» Neneinilndieniiigen von Rolle»! nnd der geringen Hofs,in.'gen. die man bezüglich der Wieder- hvlttngSiab! dieser Biissonschkn „Drei Ialue" z» Kegen hat. nicht! weiier übel veimcrkt. Herr Dsieltor Wist haue für einen lehr geigstigen »nd ltiiechien szenischen R.innen des Slückes gesorgt.! io daß wohl nnch ans dnoei» Grunde dos beinahe vollbesetzte HauS re chl che und wanne Amsten»»»« zoll!?. Tivtz alledem: wer wird wohl i» drei Iahie» noch etwas von dielen ..Drei Iahie»" wissen? —c!t E'ttlirrer Li'licik. k. Berlin. 1. März. Tst nnersäiüiche L ch a u l n st de r Berliner ist in den letzt«» Wochen wieder einrrxrl überreichlich befriedigt wurden. s nachdem sic allerdings am Geburtstage des Kaisers infolge ! schweren Erkrankung des Prinzcii Eile!-Friedrich erheblich Z der erheblich zu i kurz gekommen war. Der spanische Prinz, der im Austrage ' des Königs Alfons dem Kaiser die neu verliehenen spanischen Uniformen überbrachte, nnd Fürst Ferdinand von Bulgarien, der vorsichtig wegen des von ihm lange ersehnten KönigstilelS sondiert pake» soll sind dann mit einer Verspätung vmr 14 Togen in der deutschen Reichshanptstodt cingelroiscn und verschafften den Lindcnbnmmlcrn das stets willkommene Zchanwie! glänzen der Ausfahrten und den 'Anblick biuttcr, exottscher Uniformen. Noch farbenprächtiger und großartiger waren die Tranerfeier »nd das Begräbnis des kleinen großen Künstlers Adolf Menzel, der wie ein Fürst zur letzten Ruhe geleitet wurde. Zwilchenem gab es dann wieder einmal eine Denkmals-Enthüllung, aus nahmsweise nicht im Tiergarten, sondern unmittelbar vor dem Hohenzollcrnichloß, vor denen östlichem Seitenflügel, fast ver steckt, ein recht winziges nnd selbst pur unsere hcrabgedrücktcn Ansprüche unglaublich inißraicncs Standbild des Glaubens- Helden der französischen Reformation, des Admirals Coligny, des Urgroßvaters der ersten Gemahlin des Großen Kurfürsten, Anssielinng gesunden hat. Ter Verfertiger vieles minderwertigen stnan möchte am liebsten „mindeiiivenigcn" sagen! Kunstwerks, ein Gras Görtz, ist dafür mit dem höchsten preußischen Orden, dem Schwarzen Avlerorden, ausgezeichnet und demnach äußer lich mit Adolf Menzel ans eine stufe gestellt worden, wodurch wieder einmal bewiesen ist. wie dos Schicksal seine Gaben oft wahllos oeilcilr. Den Gipfel der Festlichkeiten und Schaustücke bildete dann die Einweihung des Domes, wobei ein iclbst sür moderne Berliner Verhältnisse unerhörter Glanz ent faltet worden ist. Als wir am Sonnabend, einer Einladung der Künstlichen Tombanberwaltmig folgend, den neuen Dom im Inneren besichtigten, waren wir erstaunt, wie sehr dort die Arbeiten noch ii» Rückstände waren. An allen Ecken und Enden, aber auch noch mitten in der großen Predigtkirche, ja sogar noch in der Köinalichen Loge, wurde hastig darauf losgearbeitet, un: wenigstens noch die wichtigsten Teile notdürftig fertigzu- stellen. Ucberalt wurde gestrichen, poliert, gemeißelt, gehämmert, und man konnic sich gar nicht denken, daß in 48 Stunden das Bild auch nur äußerlich abgeschlossen sein würde. LellireL««
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