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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 169? Dienstag den 18. Juni. 1861. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Cininrpfung der Schubpocken für Kinder unbemittelter Aeltern, so wie überhaupt für unbemittelte Personen jeden Alters, welche Ln hiesiger Stadt wohnen, soll von und mit dem SV. Mai an bi- zum LS Juli ». v. allwöchentlich Mittwoch Nachmittags von S Nhr an im Loeale deS ärztlichen Vereines, Nitterstrasie Nr. 4S, eine Treppe hoch (bei Herrn Schatz), stattfinden. Leipzig, den 25. Mai 1861. . Der Nath der Stadt Leipzig. Berger. Schmidt. Bekanntmachung. Zur Herstellung der neuen Schleußenanlage in der Zeitzer Straße werden circa 6VV Scheffel Altenburger Graukalk und circa 12VV Kubik-Ellen reiner, scharfer Ziegelmauersand gebraucht. Wir fordern Diejenigen, welche diese Lieferung zu übernehmen gesonnen sind, hierdurch auf, die Bedingungen auf dem RathSbauamte einzusehen und ihre Offerten bis zum SO. Juni ». v. daselbst versiegelt abzugeben. Leipzig den 13. Juni 1861. . DeS NathS Bauoeputation. Bekanntmachung. Die bei dem Schleußenbaue der Zeitzer Straße vorkommenden Maurer- und Steinmetz-Arbeiten sollen aus dem Wege der Submission vergeben werden. Die betreffenden Herren Maurer- und Steinmetzmeister wollen die Zeichnungen und Anschläge auf dem RathS-Bauamte einsehen und ihre Forderungen bis zum SO. Juni ». S. daselbst versiegelt abgeben. Leipzig, den 13. Juni 1861. DeS NathS Baudeputation. ^ ^ Bekanntmachung In dem der hiesigen Stadtgemeinde gehörigen Gebäude Reichsstraße Nr. 52, den ehemaligen Fleischbänken, soll der große, zur Zeit noch leer stehende Raum zu einem Restaurationslocale eingerichtet und, unter Hinzunahme einiger Räume deS dermaligen Burgkellers, ingleichen mit der im zweiten Stock deS genannten Hauses befindlichen Familienwohnung vom 15. September dieses Jahres ab auf sechs Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. ES ist hierzu der SS. Juni dieses JahreS anberaumt worden und wir fordern Miethlustige auf, an diesem Tage Vormittags LL Uhr in der Rathsstube zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Die Miethbedingungen liegen vom 18. dieses Monats auf dem Bauamte zur Kenntnißnahme aus, ebenso der Plan, rückfichtlich dessen noch bemerkt wird, daß etwaige besondere Wünsche deS AbmietherS für die innere Einrichtung deS Haupt- localS jede thunliche Berücksichtigung finden werden. Leipzig den 15. Juni 1861. DeS NathS Finanzdeputation. -II lll Ein Wunsch, die Thüringer Eff«iah» hetrrffrnd. DI« r«eim-2,hab« kr Th«rI»M mLWm «knh sehr, al- dle an der Thüringer Eisenbahn gelegene« zahlreichen Städte und Onschäften wünsche«, daß diese Eisenbahn von mög lichst viel Personen recht oft benutzt werde. Denn nur dadurch erwächst thetl- für die Aktien - Inhaber eine erhöhte Rente oder Verzinsung oder Dividende, theils wird den Städten und Ortm an der Thüringer Eisenbahn eine reichlich fließende Quelle des Verdienstes-der Nahrung und sogar des künftigen WohlstandeS eröffnet. Was ist aLer zu thun, um einen massenhaften Personen-Derkehr auf der Thüringer Eisenbahn herbeizu- führen? Antwort: eS ist daß Beispiel anderer gut verwalteter Eisenbahnen — die sich einer solchen massenhaften Personen- Frequenz erfreuen — nachzuahmen. AlS eine derartige gut ver waltete Eismbahn ist z. B. unstreitig die Leipzig-Dresdner Eisen bahn zu bezeichnen; denn sie hat bisher nicht nur allen an eine gute Verwaltung gemachten gerechten Ansprüchen genügt, sondern auch ihren Actionairen seit Jahren eine namhafte Dividende, so wie außerdem 4«/« Zinsen jährlich gewährt; zugleich aber sind durch dm massenhaften Perfonen-Berkehr auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn di« verschiedenartigsten und vortdeilhafteste« Beziehungen zwischen den Bevölkerungen der an der Leipzig, Dresdner Eisen bahn und in deren Nähe gelegene« Ortschaften eingetreten, die Stadtbewohner haben auf dem Lande sich angekauft oder haben in heißenden Hegenden sich Landsitze erbaut, eS sind Fabriken und gewerbliche Unternehmungen und dergl. in der Nähe der Eisen- »ahp an verschiedenen Ortm entstanden, Grund und Boden ist i« Presse gestiegen, viele Leute haben lohnenden Verdienst und Broderrverb gefunden. Alle- die- hat man namentlich einem massenhaften Perfonen-Berkehr auf der Leipzig-Dresdner Eisen bahn zu verdanken; denn eS ist vielen Personen ganz desondrS Gelegenheit geboten worden, sich mit den einschlagenden Verhält nissen durch persönlichen und häufigen Besuch der Ortschaften be kannt zu machen. Könnte die- alle- nicht auch vie Thüringer Bahn bieten oder wenigsten- vermitteln? ES giedt im gesegneten Land« Thüringen so viele alt berühmte, schöne, herrliche Puncte, Berge, Wälder, Schlösser, Ruinen, Residenzen, Städte und Ort» schäften, daß die Sehnsucht und der Drang darnach, die- alles persönlich kennen zu lernen, zu schauen und recht oft zu besuchen, unwillkürlich und leicht erklärlich ist. Beim Schauen und Besuchen bleibt'- aber dann nicht; eS liegt in der Regsamkeit und Betrieb» samkeit der Deutschen, an solche- Schauen und Besuchen weitere Folgen zu knüpfen, Uebersiedelungen, häusliche Niederlassungen, Berheirathungen, Ansässigmachungen, Ankauf von Grund und Boden rc. finden dann unausbleiblich statt, wie die- feit einigen Jahren z. B. im schönen Elbthale zu Dresden und dessen Umgebun gen der Fall ist. Warum aber soll Thüringen dieser günstigen Erfolge seiner Eismbahn, namentlich auch einer gehörigen B,rwmhung von