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essr Früher WochM- Md Nachrichtsblatt r^r Gzevlatt E tzrlüns Mit, smS«s. M«s, A.W^ MMri, Miem, KMftl. Mmslif. MsaSIMs, Si.z«^ Si. Ml», Naiakrs, Ä», MAlMa. MMM ot MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht NKd den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste ZettNW Sm MmWOM MMgAMMM - - « *tr. 195 Donnerstag, den 22. August NLLUMW 1W7. »Ille« ü wn «»>»«»! lägtia It-uß« eonri- -.r-d » -r»v«t, >1.1 l U orl dt, Tjp, durch die Pop bezoaen I Mark 78 ViM *>»,«m« Rummerv 1V H fevvioe. — Bepelluvgm rehwer außer d« Ezpeditiov t» Ltchtenpt'n, »iSau«rp,c^e n'7 ov» Moi«»rlich«> PoPoupaUeo, Postboten, sowie die Aulträger mtgea«» W»s««Ue werden di» sön»oespalte»e Srundzeile mtt 10, ivr »»«wärtipe Inserentin mit 18 Pfennigen berechnet. Reklame,eil« gv Pfg. Im amtlichen -o-.»- d-, »wetspaltioe Zeil« SO Pfennig». M». 7. InseratewNnnabm tlylich St« s»tt«G«»« --e»»k«k««« '« »»« *«»««»««»adraffet Lagebl« tt. Stadtsparkaffe Lichteuftei«. Einlegerguthaben 7 400000 Mark, Reservefonds 465000 Mk. Geschäftszeit 8—12 und 2—5 Uhr täglich. Stnlegerzinsfuß AN «I ^DMNN Einlagen in den ersten drei Tagen eines Kalendermonats werden noch für den vollen Monat verzinst. Gewünschte Rückzahlungen er folgen in der Regel ohne Kündigung und ohne Zinsverlust in beliebiger Höhe. Die V-Mbibliothek z« Hohndorf ist täglich während der Expeditionszeit des Gemeindeamtes geöffnet und wird zur fleißigen Benutzung angelegentlichst empfohlen. Bismarck und Gambetta. Zu der vielerörterte« Frage, ob gegen Erde der siebziger Jahre des vorige» Jahrhunderts zwischen dem erste» deutsche» Reichskanzler und seinem großen Gegner von 1870/71 Gambetta persönliche Beziehungen bestanden habe», die sogar vielleicht zu einer Begegnung geführt hätte», wird soeben in London eine neue Version ver öffentlicht, die sich sehr mtereffant liest, wen» auch ihre Echtheit zunächst »och stark bezweifelt werden muß FrarciS Laur, der Verfaffer des jünast in Paris er schienene» Buche- „1.6 eoear äs Oüwbetta", veröffent licht in der Linus eine umfangreiche Abhandlung, worin unter der Ueberschrift „Gambetta und Bis marck" dargestellt wird, wie die 1877 zwischen dem französischen Staatsmann und dem Altreichskanzler angebahnte persönliche Zusammenkunft nicht, wie bisher angenommen wurde, schließlich gischeiteit, sondern im folgenden Jahre tatsächlich zustande ge kommen sei, und zwar in FriedrichSruh. Nach dec von ziemlich unverhohlenem BiSmarckhoß durch- tränkten Schilderung Lams ging die erste Anregung dazu von Gambetta aus und wurde von Bismarck mit interessiertem Staunen ausgenommen. Nachdem Gambetta sich dann durch di« auf BiSmarckS Wui sch erfolgte Abberufung Gontant Birons von dem Ber liner Botschafter posten und seine Ersetzung durch Waddington die Sympathie des Reichskanzlers er- worben hatte, habe am 17 Okt. 1877 der vermittelnde Briefwechsel des Grafen Henckel von Donnersmark zuerst mit dem Grafen Herbert und schließlich mit dem Fürsten Bismarck selbst begonnen. Lam teilt «inen aus Barzin vom 28. Dezember 1877 datierten Bries deS Fürsten an den Grasen Henckel mit, worin es heißt: „Ich würde mich sehr freuen, mit Gambetta in persönliche Verbindung zu treten. Borläufig aber würde ein solches Zusammentreffen den Kaiser zu sehr erschrecken. Gontant und andere Einflüsse haben ihm zu sehr zugefttzt, mit dem Er gebnis, daß er der republikanischen Propaganda mißtraut. Ferner würde Gambetta, glaub« ich, gegen seine eigenen Jntenffrn handeln, wenn er sich übereilt, und planlos mit mir kompromittiert. Mr liegt zu viel daran, sein« Autorität «hatten Das Wichtigste. * Der Kaiser nahm gestern in Mainz die Parade über mehrere Regimenter ab. * Bei den beiden sächsischen ArmerkorpS werden entgegen ein« Berliner Meldung keine bunten Achselklappen eingrführt werden. * Zwischen der deutschen Regttrung und der Kapregterung ist «in Nachrichtenaus tausch über die Bewegungen MorengaS vereinbart worden. * Auf das Lager d«S Generals Drude wurde am Montag ein neuer Angriff von Norden her ausgeführt, aber zurückgeschlagrn. * Muley Hafftd hat sich in Marrakesch zum Sultan ausrufen lasten. Er hat alle Be ziehungen zum Hofe in Fez. der des Verrats be schuldigt wird, abgebrochen. Sein erster Entschluß war, mit 6000 Mann auf Tasablar ca zu marschieren. * Bei einer Explosion von Sprengstoffen in der Fangisegrube der Deutschen Schantung-Berg- bau-Tesellschaft wurden zwri deutfche Borarbeiter und LL« chiuefische Bergleute getötet. I zu sehen, als daß ich irgend etwas tun sollte, was I sie beeinträchtigen könnte." Gambetta, meint Laur, habe diesen ihm vom Grasen Henckelmitgeteilten Brief so verstanden, daß BtSmarck die Zusammenkunft vollständig, auch vor dem Grafen, geheimgehalten wissen wolle. Er brach deshalb die Unterhandlungen mit Henckel unauffällig ab und entschloß sich am 11. Mai 1878 zu einem Bestecher nach Deutschland. Als Begleitung nahm er Madame Leonie Leon seine langjährige vertraute Freundin mit. „Die Begegnung", heißt «S wörtlich weiter, „erfolgte in FriedrichSruh. Bei einem Aus- fluhe besuchten Gambetta und sein« Freundin das Bttmorcksche Schloß nach Art englischer Touristen. Gambetta sandte dem Schl» ßherrn seine Visitenkarte in v richlostenem Kuvert. Madam« Leon begab sich hinunter in den Park, und die Zusammenkunft der beiden Staatsmänner fand ganz unt«r vier Augen statt." Sie dauerte nach den wetteren Mitteilungen des Herrn Fra« c S Laur volle drei Stunden. Sambrtta fing zunächst von Elsaß-Lothringen an; Birma«ck jedoch lehnt« eine E örterung dieser Frage als notzlor ab. Dagegegen erklärte er sich, erzählt laur, glundsötzsich nicht abgeneigt, die Heeres-Etats beider Länder auf ihr« damalige Höhe als Maxi malbeträge mrtragSmäßig festzulegen. Die Marine- EtatS allerdings sollten davon unberührt bleiben Zum Schluß seien Allianzfragen ausführlich erört rt worden, wobei Bismarck eine englische Bundes, gemssnschast sehr wegwerfend beurteilt und ein französisch deMfch-russischeS Bündnis al» höchst er. strrblntweit bezeichmt habe. Daß Über diese merkwürdige Begegnung weder bei Mor tz Busch noch in BiSmarckS „Gedanken und Erinnerungen" ein SUrlenSwort zu finden ist, erhöht nach Ansicht der Times den Wert der Enthüllungen, die jedoch an starker innerer Unwahr, scheinlichkeit leiden. Am iiinuiiml» ZWWnkMtb. Spezialbericht unseres Sch.-Korrespondenten. Stuttgart. IS. August IS07. Nachdruck verboten. Nach den außerordenlltchrn Strapazen, dt« der Eröffnungs tag der Ko ferenz, vorzüglich den Pressevertretern, gebracht hatte, wirkt Ruhe wohltuend. Auf der Tagesordnung stehen heute Angelegenheiten rein geschäftlicher Art, über die nicht viel zu referieren ist. Vormittags SUHr traten die nationalen Sektionen zur Prüfung der Mandate zusammen, um 11 Uhr oersamn elten sich di« nationalen S klionen des Kor-- greffeS, um alle« für die Plenaroerhandlungen oorzubereiten. Den Delegierten wurden dicke künd , deren Studium sie in die zur Dttkussion gestellte Materie «inweihen soll, überreicht. Für einen Tag ein birchen viel Arbeit. Heute abend g Uhr versammeln sich die sozialistischen Journalisten, Redakteure und Verleger, Wie verlaut,t, soll ein internationaler sozialpolitischer Nachrichtendienst g« plant sein. In vorbe eilender Aroeit ist so der morgen tagenden ersten öffentlichen Plenarsitzung der Weg geebnet worden. Da da« internationale Bureau täglich um S Uhr Sitzung ab halten will, finden die Plenarsitzungen von 10-1 Uhr und von 3 6 Uhr statt. Der erste Punkt der Tagesordnung schon wird eine große, jedenfalls auch heftige Debatte Hervorrufen. „Der Militarismus und die internationalen Konflikte" werden Bebel und JauisS wahrscheinlich aneinander gera en lasten. Ein hervorragender Führer versichert« mir, die schwierigst« und wichtigst« Materie ft«cke in dem BerhandlunaSgegenstand: Ein- und Auswanderung der Arbeiter". Morgen abend wird Lily Braun in öffentlicher Versammlung sprechen, MittwoL abend findet «ine proletarische Jugend- Versammlung statt. Der Weitergott ist den Genoffen nach wie vor hold. Die Besitzer der großen öffentlichen Gärten haben „Schwabenglüa l" Bertchtigend sei noch erwähnt, daß der Ehoral zur Gr SffnungSfeier begann: „Eine feste Burg ist unser Bund". Daß die Musik zu dem Liede-inhalt in starkem Kontrast stand, hat mir selbst «in b«kannter so-iaUptscher Revisionist zugegeben. I Brrlin, 20 August 1307. Heut« morgen ist man allgemein der Ansicht, der Kongreß werde vormittag« noch nicht im Plenum tagrn, weil die Militärkommission ihr« Sitzungen noch nicht beendet hat» Gestern sind in dieser Kommission nur drei Redner zu Worte gekommen. Der sonderbare französische reoolutior Sr« Sozialist Heros soll Bebel arg beschimpft, ihn eine» Feigling und Verräter genannt haben und ma» hört, daß e« in der Kommission unter O effentlichkeit»- auSschluß sehr scharf hergegangen sei. — Mit einiger Ver spätung wird jedoch die erste öffentliche Sitzung von Singer eröffnet. Zu einer lebhaften Diskussion kommt e« bei der Abstimmung über ein Amendement der Independent Labour Party England«, da» dahin geht, man wöge auch diejenige» Gewerkschaftsorganisationen, die bona fide nicht auf dem Boden de» Klaflenkampse« stehen, zum Kongreß zulassen. Da» international« Bmeau schlägt Ablehnung vor» M a cdo n ald London, der Leiter brr englischen unabhän gigen Arbeiterpartei, begründete den Antrag. Dir englische Arbeiterpartei wolle ein vollberechtigte» Mitglied der internationalen Sozial-stenpartei sein, E» wird beantragt da» Amenderrent an da» Bureau zurückzuv«weisen. Queich-England, ei» eleganter, temperamentor llcc Redner, erklärt sich nicht gegen den Antrag, betont aber scharf, daß, wer Delegierter für den internatio, ölen Parteitag sei, müsse di« Prinzipien der Internationale wie den Klaffen kampf anerkennen. Zu Hause sage die Labour Party sie sek keine sozialistische Organisation, sondern ohne Programm und Prinzipien. Sie schicke ihre Vertreter also hierher unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. — Irving» England erklär« namen» der sozialdemokratischen Föderation dem Antrag Macdonald gegenüber auch, er habe mch S gegen eine ZurückoeiWeisung in der festen Ansicht daß eine neue Enischeidung nicht herbeigeführt werden würde. Die Labour Party weise jede« Bekenntnis zu den sozialistischen Bruno» sähen zurück. Sie habe sich sogar gegen di» 8stündige Arbeitszeit erklärt (hört! hört! Rufe) und habe vor dcr Berpfaffung de» Unterricht« eine Verbeugung gemacht (Lebhafte Hört-Hört Rufe) nur, um «in paar Parlamentssitze zu gewinnen. Sie sei auch gegen die Einschrän kung der Kindeiarbe t gewesen. Die Tore de« internatio nalen SozialistenkongreffeS seien weit rff n für alle, die sich zum Sozialismus bekennen. (Beifall) Vander» velde -Belgien verteidigt die ablehnende Haliungde« Bureau». Dieses wolle sich »ach Schluß d,S Kongresse« gern noch einmal mit brr Frage beschäftige». Er wäre froh, wen» die Aufnahme akzeptiert würde, denn sie würde bedeuten, daß sich die unab» hängigen englische» Arbeiter zum Sozialismus bekehrt hätte». Holland beannagle Schluß der Debatte Der Antrag auf Rück verweisung wird äugenoiiinien. N acdooa ld-England protestiert gegen Lie Angriffe und Ausfälle und wird auf diese bei anderer Gelegenheit zurückkommeu. Der Vorschlag der italieuische» Sozalisten aus der Lckweiz, eine einheitliche Mitglieds karte für alle sozialistische» Parteien der Welt einzusühren wird vom kurcau cbgelehnt, vom Kongreß an da- Bureau zurück- verwlesen. Der Vorschlag der englischen Sozialdemokraten, die sozialistischen Fraktionen sollen In alle» Parlamente!» gleichzeitig einen Antrag auf Maximalarbeitszeit siclleo, wird sebaltelos genehmigt, der Vorschlag der südwesi- afrikanisr! en Delegationen hinsichtlich der Wahl einer inter nationalen HilfSsp rache wurde von dem Bureau alS verfrüht adgelehnt Der südafrikan sch« Delegierte Lucas- Johannerdurg erreichte aber durch seinen Hinweis daraus, daß in Johannesburg Dänen, Franzosen deshalb dem sozialistische» deutschen Verein nicht beiträten, weil sie Licht deutsch verbänden, Rückverweisung an däs Bureau g egru ' ,2 Uhr wird die Sitzung auf morgen 10 Uhr verlagt. Deutsches Reich. Dresden (Dit Regelung der sächsi schen Beamtengehälter- Die Regelung der Bezüge der sächsischen Staatsbeamten wird in einer besonderen Regterm gsvorlage b stimmt den komme», den Landtag beschäftigen Die Vorlage gliedert sich in drei Teile: 1 sollen -ie etatmäßigen B-ztt e der unteren Beamten eine E.Iözung ersahen, 2 soll al« Akt auSgletchender Gerechtigkeit bet den mitklerrrr B«amt«n daS BufrückungS^ystem günstiger gestaltet: werden, und 3. soll das allen Beamten gewährte WohnungSgeld eine weftniltche Erhöhung erfahren. Einzelheiten der Vorlage sind noch nicht bekannt- Be»tt».(Der Kaiser und die Kaiserin) werden am Sonnabend, 24. d. M, abends 6^ Uhr zur Enthüllung de« Ale xandrttun. Denkmal» In