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Jede Woche erscheint eine Nummer. Lithographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Vcdürfnisi. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm ter und Zeirungs-Erpedi- zionen Deutschlands und des Auslandes an. — Abonnementspreis im Eisenbahn-Ieitung. Grgan -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang. — Einrnekungsgcbühr für Ankündigungen L Sgr. für den Rau», ciner gespukte- nen Pctitzeile. — Adresse: .,Rcdakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: 3. B. M etzler'schc Buchhand lung in Stuttgart. XV. Jahr. 28. Mai L8L7. Vro. 2L. (Inhalt. Deutsche Eisenbahnen. Mecklenburgische Eisenbahn. — Verein für Eisenbahnkunde in Berlin. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Bayern, Preußen. Ausland. Großbritannien, Egypten. — Personal-Nachrichten. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankün digungen. Deutsche Eisenbahnen. Mecklenburgische Eisenbahn. Dem Jahresbericht der Dirckzion der Mecklenburgischen Eisenbahn-Gesell schaft an die Generalversammlung ter Akzionäre am 23. Mai 1857 sind fol gende Angaben über das Betriebsjahr 1856 entnommen. Die .Betriebs-Rechnung pro 1856 schließt mit einem Bestände ab von 79,325 Thlr., worüber in folgender Weise verfügt wurde: Dividende pro 1856 3 Thlr. pro Akzie, 65,250 Thlr., zum Reservefond 10,875 Thlr., Beisteuer zur Beamten-Pensionskaffe 800 Thlr., zusammen 76,925 Thlr., bleibt Nest L400 Tklr., welcher als Bestand auf die Betriebs-Rechnung pro 1857 übergeht. Der Reservefond hat jetzt die Höhe von 65,250 Thlr. erreicht. Dieser wird demnächst znr Anschaffung neuer Schwellen in Anspruch genommen werden, und zwar wird sich die Ausgabe hiefür in den 3 Jahren 1857—1859 auf zusammen 56,300 Thlr. belaufen. Eine neuerlich vorgenommene Ermittelung hat es herausgestellt, daß der Reservefond in seiner ihm statutenmäßig zugewiesenen Dotirung der Verwaltung nicht die Mittel in völliger Ausreichlichkeit sichern wird, um allen mit der Zeit zn gewärtigenden Anforderungen für außergewöhnliche Ausgaben zu entsprechen. Man hat daher Veranlassung genommen, neben dem Reservefond noch die Er richtung eines Ergänzungs- und Erneuerungsfonds ins Auge zu fassen und die Mittel in Erwägung zu nehmen, deren Beisteuer aus den jährlichen Betriebs- Aufkünsten dem Bedürfnisse eines solchen Fonds entsprechen würde. Die Höhe der für die Bedürfnisse dieses Feuds erforderlichen jährlichen Beisteuer zu er mitteln, muß noch weitern Untersuchungen Vorbehalte» bleiben, doch kann schon jetzt die Vermuthuug ausgesprochen werden, daß die Bedürfnisse des Reserve fonds und des Erncueuerungsfonds zusammen gencmmen jährlich auf mehr als 40,000 Thlr. auzuschlageu seyn werden. Die gesammte Betriebs-Einnahme des Jahres 1856 beträgt 410,652 Thlr. gegen 416,882 Thlr. im Vorjahre. Eine bisher merklich gewesene Stetigkeit in den den Verkehr betreffenden Vcrhältnißzahlen ist auch dem verflossenen Jahre wieder eigen gewesen. — Die Schwankungen in den Ausdrücken für die von den verschiedenen Transportgcgenständcn durchfahrenen Meile» und durchschnitt lichen Erträge, so wie für die Benutzung der verschiedenen Wagenklaffen bei der Personenbeförderung sind ausfallend geringe. —> Die Einnahme, welche pro durchfahrene Meile aus jedem auf die Bahn gebrachten Zentner Gut durch schnittlich resnltirt, ist in den letzten Jahren völlig gleich gewesen, nämlich 0.29 Sgr. Von dem beförderten Normalgnte gehörte ungefähr des Ganzen lind von den Beförderungen zum ermäßigten Tarife ungefähr die Hälfte dem direkten Verkehre mit anderen Bahnen an. Von den überhaupt gefahrenen Personen fiel etwa der dritte Theil in die direkte Abfertigung. Das Ergebniß der ersten 4 Monate von 1857 weist gegenüber der gleichen Periode von 1856 eine Emnahmeerhöhung von 117,383 auf 136,503 Thlr. nach. Die mit der Summe von 225,050 Thlr. abschließenden Betriebskosten des Jahres 1856 begreifen eine Neberschreitung des Voranschlages von 9327 Thlr. Die Bedienung und Beaufsichtigung der Bahn, an Gehalten, Löhnen, Be kleidung ,c. kostete pro Meile 1699 Thlr. 44 Sch. Die Unterhaltungskosten für Planum, Dvssirungen, Brücken und Oberbau betragen pro kosende Meile 1108 Thlr. 5 Sch. oder pro Nntzmeile 19 Sch. 8 pf. Di- Gesamm,kosten der Bahnverwaltunq betragen pro Bahnmeile 3558 Thlr. 9 Sch. Die Bedienung beim Fahrdienst kostete an Gehalten, Löhnen, Bekleidung, Meilengclder, Nachtgclder und für verschiedene Bedürfnisse pro Nntzmeile 9 Sch. 4 pf. Die Heizung ter Lokomotiven im Dienste, der Reservemaschinen, der Vor wärmer w. kostete pro Nntzmeile 30 Seh, 5 pf. An Schmier- und Putzmaterial für die Maschinen wurde verausgabt pro Nutzmeile 3 Sch. 5 Pf. Die Unterhaltungskosten der Maschinen betragen pro Nutzmeile lO Sch. S pf. und pro Lokomotivmeile 9 Sch. 5 Pf. An Schmier- und Putzmaterial für die Personen-, Güter- lind Viehwagen wurde verausgabt pro Nntzmeile 10 pf. Pro 100 Achsmeilen sind verbraucht worden 0.29 Pfd. Schmiermaterial. Die Kosten für Schmiermaterial pro 100 Achsmeilen der bewegten Wagen be rechnen sich auf 2 Sch. 10 pf. und incl. Löhne re. an die Schmierer 6 Sch. 0.2 pf. Die Unterhaltungskosten der Personen-, Güter- und Viehwagen, so wie Gepäck- nnd '/z der kombiuirtc» Post- und Gepäckwagen betragen pro Nutz meile 30 Sch. Die Personen-, Güter- und Viehwagen re. haben auf der eigenen Bahn durchlaufen: 1,397,913.5 Achsmeilen; auf fremden Bahnen 503,250.6 Achs meilen, so daß der Gesammtbetrag der von eigenen Wage» durchlaufenen Achs meile» inel. der kombinirten Post- und Gepäckwagen sich auf 1,901,164.1 her ausstellt. Hieraus ergibt sich, daß die Unterhaltungskosten der Wagen im Durch schnitt pro Achsmeile 9.9 pf. betragen. Die Gesammtkosten für die Transportmittel betragen pro Nntzmeile 32 Sch. 7 Pf. und pro Achsmeile der bewegten Wagen 11.9 Pf. Die Gesammtkosten der Transportverwaltung betragen pro Nutzmeile 2 Thlr. 27 Sch. Die gesammte Betriebs-Ausgabe beläuft sich pro Bahnmeilc auf 11,660 Thlr. 29 Sch. Die während der Kriegszustände der Jahre 1854 und 1855 unterbrochen gewesene Dampfschiffahrt zwischen Rostock und St. Petersburg hat mit dem ab geschlossenen Frieden nicht gleich wieder in Wirksamkeit treten können, weil die beiden Schraubeuschiffe der Direkzion der Rostock-St. Petersburger Dampfschiff fahrt-Gesellschaft inzwischen verkauft worden waren. Die Wiederaufnahme dieser Sceverbindung ist jetzt gesichert, indem die genannte Verwaltung 2 neue grvßere Schraub'iuschiffe bauen läßt, deren Vollendung im Laufe des Sommers zu hoffen steht. Die großherzogliche Dampfschiffahrt-Unternehmung für die Fahrt zwischen Wismar und Kopenhagen ist ununterbrochen in Thätigkeit geblieben. Die Verwaltung der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft hat sich mit der Erweiterung ihrer Bahn nach verschiedene» Richtungen beschäftigt. Während die Bahn von Stettin nach Cöslin und Colberg auf Grund eines Vertrages der K. preußischen Negierung mit der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft zu Stande kommt, hat diese Gesellschaft ferner eine Verbindung von Stettin über Pasewalk nach Auclam und Greifswald und eine Verbindung von Pastow oder Angermünde nach Pasewalk zu verwirklichen gesucht. Diese Bahnanlagen arbeiten ciner Verbindung der Mecklenburgische» Bahn von Güstrow über Pase walk mit Stettin und Berlin in die Hand, indem es nur des Baues einer Bahn von Güstrow über Neubrandenburg nach der preußischen Grenze bedürfen würde, nm die Berlin-Stettiner Gesellschaft zu veranlassen, von Pasewalk ab bis an die preußisch-mecklenburgische Grenze entgegen zu kommen. In aller neuester Zeit haben angesehene Gutsbesitzer und andere einflußreiche Männer aus Mecklenburg-Schwerin und Strelitz sich zu einem Cvmilö znm Behufe der Förderung dieses wichtigen Unternehmens vereinigt und die baldige Inangriff nahme vollständiger Vorarbeiten und eine hierauf beruhende Veranschlagung der Baukosten scheint als die nächste Frucht der Thätigkeit dieses Comitö's bereits gesichert zu seyn. — Wir ergänzen den vorstehenden Auszug aus dem Jahresbericht durch fol gende allgemeine statistische Angaben: Die Mecklenburgische Bahn führt von Hagenow nach Rostock, Güstrow und Wismar und hat eine Länge von 19.3 Meilen. Das Anlagekapital beträgt: in Stammakzien 4,350,000 Thlr., in Prioritäts- Obligazionen 1,948,000 Thlr., im Ganzen 6,298,000 Thlr. Vorhanden waren in 1856: Lokomotiven 21, Tender 21, Personenwagen