Volltext Seite (XML)
tse, 8k'lN8 st, kfsn. Stok >er. »I l» ' re. rc. deLen, n- ik fkvi«. ^ei !» ne k»rki« », Mk. «el, Coisfar. «ischltesta Ml, en Mangel an jchinenbauer, Trunksucht 105. - »vemder. ;»t. I,ist«rokk) in ^adlllvz. OW. t, 10 »1000, zoLMu^ be bekannte nilpt-vedlt: L 60, I-nbökA. äl Lvgostellt. EWWWWWWMWDWWW 'dm^ b«. Jahr,««, H j Freitag, den 6. November. LNkLH ü Erschemt jedenWocheMugWend» '/,7Ilhr für MA /«HX. st andern Tag. Preis vierieljiiyrllch 2 Mark 2d 1 «e w * sf z»etmonatltch 1 M. SO Pf. und einmonatlich 7ü 7. Jnscracc werde» bi« Bormittag 11 Uhr anaeuom. F»FU^ men und betrat drr^PM» für täe ^spalten« Zeile loOv. mt>eWrM^a-x md Tageblatt. " Amtsblatt für die kömglichen und städtischen Behörden zu Freiberg nnd Braud. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun i> Freiberg. telegianhisch mitzutheilen, daß er sich demnächst mit einem Thril seines Heeres an die serbische Grenze begeben werde. Er könne für etwaige schlimme Vorkommnisse auf der ost- rmelischen Seite des Balkans nicht verantwortlich gemacht Mden und halte es für seine Pflicht, die Vertreter der Großmächte hiervon rechtzeitig zu benachrichtigen. Man als ein anderes Auskunftsmittel, die Kündigung der bet )er Ottomanbank in Depot befindlichen 350000 Pfund, res nach und nach, seit 1879, auf diese Höhe gebrachten Pensionöfonds verbleiben und will es scheinen, als ob mau auch hierzu bereits geschritten sei. Demnach fetzt die Pforte alle Hebel in Bewegung, eine starke Heeresmacht zu organi- siren, von der sie eine bessere Einschüchterung der Präten sionen der Bulgaren und Serben erwartet als durch die unter einander völlig uneinigen Botschafter der europäischen Mächte. Daß sich die Serben und Bulgaren bei Pirot und Trn Ms Schußweite gegenüberstehen, daß ferner bulgarische Frei- Eige diejenigen ostrumelischen Orte brandschatzen, die sich «r Bewegung bisher nicht angeschlossen haben, trägt auch Mht gerade dazu bei, die Gemüther auf der Balkanhalb- M zu beruhigen. In dem ostrumelischen Grenzdistrikte lkirtschali haben solche Freiwillige die Ortskasse an sich ge- Der jetzige Stand der Balkan-Krise. Trotzdem das baldige Zusammentreten der Botschafter- Idnsmnz in Konstantinopel wiederholt in Aussicht gestellt »nde, sind bisher die Vertreter der Großmächte nicht über me Vorbesprechung hinausgekommen, welche bereits am R. Oktober im Hause des italienischen Botschafters, Grafen korti, stattgesundcn hat. Bei dieser Vorbesprechung gaben sch so verschiedenartige Ansichten über die Balkan - Krise kwd, daß ein erfreuliches Ergebniß dieser Botschafter- imsnrnz seitdem sehr fraglich geworden ist Der gerade Mn den jetzigen Verhältnissen sehr bedenkliche Aufschub kr Verathungen wird von unterrichteter Seile besonders Kumt begründet, daß unter den Mächten bisher noch jedes 8»«rsiändniß darüber fehlte, in welcher Weise eigentlich da etwaigen Konferenz-Beschlüssen Geltung zu verschaffen sm würde. Angeblich schlug Rußland vor, eine Exekutiv- Lmnission zu diesem Zwecke bei dem Schlüsse der öaathungen nach Philippopel zu senden. Das wider streitet aber vollständig dem Standpunkte, welchen die eng- lische Politik der Balkan - Frage gegenüber einnimmt. Mlmnd Rußland Alles daran setzt, die Voreiligkeit des Fitsten Alcxander zu bestrafen und eine Vereinigung Ostmmeliens und Bulgariens sich selbst für spätere Zeiten «owtbchalten, dürste sich der leitende englische Staatsmann Salisbury gezwungen sehen, für die sofortige Anerkennung dn in Philippopel geschaffenen Thatsachen einzutreten. So ga«gt Solisburg persönlich ist, das von ihm besonders dochgeschätzle Einvernehmen mit Deutschland durch größere Uchichtnahme auf die Pforte zu erhalten, fühlt er sich boch verpflichtet, den Wünschen seiner Monarchie und der Mehrheit des englischen Volkes Rechnung zu tragen, die jeder üblen Behandlung des Fürsten von Bulgarien ent schieden widerstreben. Die Königin von England soll bereits erklärt haben, daß sie nie und nimmer ihre Einwilligung I zu der von Rußland geforderten Absetzung des hoch in I ihrer Gunst stehenden Bruders ihres jüngsten Schwieger- I Wes, des Prinzen von Battenberg, geben werde. Die I bulgariensteundliche Stimmung in England ist aber nicht I allem auf die Einflüsse des Hofes zurückzusühren; dieselbe I äl schon früher von Gladstone aus Widerwillen gegen die I Türken großgezogen worden. Wollte sich Salisbury der- I Mn entgegenstellen und Rußland nachgeben, so wäre I sein Fall bei den bevorstehenden Parlamentswahlen unvrr- I ländlich. Der englische Vertreter in Konstantinopel, Mr. White, I «schwelte demgemäß jede Vorbereitung zur Botschaster-Kon- I serenz durch die Erllärung, noch keine bündigen Vollmachten I zu haben. Dadurch sah sich aber der Fürst von Bulgarien, I der schon entschlossen schien, dem Druck der Mächte nach- I jugeben, wiederum ermuthigt, nach Philippopel zurückzu- I khren und von dort aus dem Botschafter in Konstantinopel dieser letztere deshalb erfolgt sei, um Rußlands Absicht, w>en Regierungswechsel in Bulgarien herbeizuführen, wirk- M zu durchkreuzen. Es kennzeichnet die Situation, daß m Brüssel erscheinende Organ des russischen Auswär- Wn Amtes, das Journal „Nord", auf die großen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Großmächten hin- veist und von einem etwaigen Scheitern der Konferenz ernste «Wickelungen befürchtet. Balkanstaaten ruht. Ein Zusammenstoß zwischen den beiden einander auf Schußweite gegenüberstehcnden Heeren ist durchaus nicht unmöglich, doch dürfte selbst ein blutiger Kampf noch nicht zum offenen Kriege führen. Wenn Graf Kalnoky für seine in der ungarischen Delegation über die Balkan-Krise abgebenen Erklärungen das höchste Lob des „Journal de St. Petersbourg" erntete, gleichzeitig aber auch dafür eine Danksagung des Königs Milan von Serbien erhielt, mußte dies alle Welt und auch den öster reichisch-ungarischen Staatsmann selbst nicht wenig befremden. Graf Kalnoky hat sich in Bezug auf die Vorgänge in Ost- rumelien für die Wiederherstellung des früheren Zustandes ausgesprochen, was Niemand mehr wünscht als die leitenden Staatsmänner Rußlands. Serbien giebt sich aber den Anschein, als ob seine Rüstungen noch in zwölfter Stunde dazu beigetragen hätten, die Mächte für diesen «tatus czuo ruito auf dem Balkan zu gewinnen und dadurch den euro päischen Frieden zu sichern. Damit kann doch aber in Wirklichkeit Serbien wenig gedient sein, nur die Restitution des Berliner Vertrages zu erlangen. Man hält vielmehr in Belgrad die in Philippopel vollzogene Thatsache für unwiderruflich und macht nur Schwierigkeiten, um dafür eine Entschädigung zu erlangen. Graf Kalnoky war so freundlich, in seiner Delegationsrede nicht nur die Weisheit des Königs Milan und die Fürsorge Oesterreichs für Serbien lebhaft zu betonen, er ließ vielmehr auch dnrchblicken, daß noch Genehmigung der bulgarischen Union allerdings Serbien berechtigt wäre, eine Entschädigung an Land zu fordern. Dafür ist man ihm natürlich in Belgrad dankbar, denn die Servier halten es nun für ausgemacht, daß sie nächstens Altserbien erhalten werden. Mit gleichem Rechte verlangen aber die Griechen einen Theil von EpiruS und die Insel Kreta, die Armenier haben ihre speziellen Wünsche bereits dem französischen Minister Freycinet vortragen lassen und wenn auch die Rumänen und Montenegriner sich vor der selbe als Anlaß zum eigenlhümlicheJllustration zu den fortwährendenBetheurungen Serbiens, an dem BerlinerVertrag festhalten und sich, ehe die Kon ferenz in Konstantinopel gesprochen, aller Feindseligkeiten gegen Bulgarien enthalten zn wollen, daß es ohne unmittelbaren An laß seine Truppen in Bulgarien einrücken läßt. Es ist damit hin länglich erwiesen, daß es Serbien mit diesen Versicherungen nicht ernst ist. Welche Einflüsse sich noch in letzter Stunde geltend und König Milan in seinem Entschlusse wankend gemacht haben, entzieht sich der öffentlichen Kenntniß, doch oewcist der Zwischenfall, auf wie wenig sicherem Boden die Erhaltung des Friedens zwischen diesen stammverwandten Tagesschau. Freiberg, den 5. November. Dem deutschen Bundesrathe gehen in diesen Tagen die Gesetzentwürfe über den Bau des Nord-Ostsee-Kanals und über die Unfallversicherung der im land- und forstwirthschqft- Uchen Betriebe beschäftigten Arbeiter zu. Der ersterwähnte Entwurf besagt, daß zum Baue des Kanals 156 Millionen Mark zu bewilligen seien, zu »velchen Preußen vorweg 50 Millionen Marl beisteuern wolle; die Ausführung deS Baue» wird Preußen übertragen. Die Begründung erörtert die militärischen und wirthschaftlichen Vortheile deS Kanals und bringt eine Ertragsberechnung. Der andere Gesetzentnurrf entspricht im Wesentlichen der bereit» in der vorigen Session dem deutschen Reichstage gemachten Vorlage, jedoch mit Ab änderungen, welche auf den von der Kommission deS Reichs tags geäußerten Wünschen beruhen. — Der Marine-Etat für 1886/87 enthält an dauernden Ausgaben 37 398 928 M., an einmaligen Ausgaben 11073 900 M.: da» sind gegen da» Vorjahr mehr an ersteren 4 318 334 M. und an letzteren 1814 500 M. Das Mehrbedürfniß an fortdauernden Aus gaben umfaßt zunächst eine Reihe von Forderungen, welche in der organischen Fortbildung der deutschen Marine ihren Grund haben; im Weiteren wird dasselbe durch die Anforderungen der überseeischen Politik bedingt. Der Etat über den Reichs invalidenfond für 1886/87 weist eine GesämmlauSgabe von 26961588 M. (763917 M. weniger als >m laufenden Jahre) auf. Von diesen Ausgaben entfallen auf Jnvalidenpmsionea in Folge des Krieges 1870/71 bei der Verwaltung des Reichs- Heeres für Preußen 16 180 000 M., Sachsen 1034 550 M., Württemberg 566 275 M., Baiern 3 918 402 M., bei der Verwaltung der kaiserlichen Marine 18 604 M., zusammen 21717 231 M., auf Jnvalidenpensionen in Folge der Kriege vor 1870 3 713 321 M., die Ehrenzulage an die Inhaber des eisernen Kreuzes von 1870/71 beläuft sich auf 40068 M-, die Pensionen für ehemalige französische Militärpersonen auf 425 000 M.; die Ausgaben für die Jnvalideninstitute im Deutschen Reiche sind auf 530 522 M. veranschlagt. Die Einnahme des Jnvalidenfonds an Zinsen beläuft sich auf 20 894 000 M., so daß sich gegenüber dem Gesammtbedarf ein Kapitalszuschuß von 6 067 588 M. ergiebr. Der Pensionsstand zu Lasten des Reichsinvalidenfonds an Pensionen und Unterstützungen für die Angehörigen der vormaligen scbleswig-holstcinischen Armee belief sich Ende Juni 1885 auf 144l Personen mit einem Jahresbettage von 388 518 M. — Nach den neuesten Veröffentlichungen des Statistischen Amtes über die Kriminal-Statistik des Jahres 1884 sind in diesem Jahre wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichs- gesctze an deutschen Gerichten 345977 Personen verurtheilt worden, wogegen 1883 die Zahl 330128, 1882 — weiter geht diese Statistik noch nicht zurück — 329 968 wär. Während die Zahlen der beiden letztgenannten Jahre also fast gleich waren, trat 1884 eine Vermehrung um 15 849 Ber- urtheilte, d. i. gegen das Vorjahr um 4,8 Prozent, ein. Diefe Vermehrung ist leider stärker als diejenige der Bevölkerung. Wenn die betreffende Meldung der klerikalen „Aachener Volkszeitung" begründet ist, hat der deutsche Kronprinz kürzlich in Berlin die Pattes vom heiligen Geiste, die ihm ein Handschreiben der deutschen Kaiserin überbrachten, huldvoll empfangen und versprochen, für sie zu wirken. — Der deutsche Kronprinz thcilte dem König Humbert von Italien telegraphisch mit, daß dessen Wunsche gemäß der polnische Dichter Kraszewski aus freien Fuß gesetzt worden sei. Der schwer leidende Dichter verläßt heute Magdeburg, woselbst er in der Festung gefangen saß, um sich über den Gotthard nach Italien zu begeben. — Vorgestern hat bei dem japanischen Geschäftsträger in Berlin, Herrn Kamctsubare, die Feier des Geburtstages des Kaisers von Japan stattgcsunden, der auch der kaiserliche Prinz Fushimi beiwohnte. Außer den Herren der Gesandtschaft hatten die in Berlin weilenden japanischen höheren Beamten, Militärs u. s. w., sowie der dortige japanische Konsul Einladungen erhalten. Zwischenfall den Mächten sofort anzeigtc, wäre vollständig bc- mittel sich zu eröffnen gelungen wäre. In solcher Hinsicht rechtigt, für diese doch offenbarst, femdlicher Absicht unternom- hat das ebenfalls bereits perfekt gewordene Abkommen mit mene Gebietsverletzung Genugthuung zu verlangen oder die- der Tabaks-Regie über einen Vorschuß von 750000 Psd. selbe als Anlaß zum Kriege zu oenutzen. Jedenfalls ist eS eine eine Hauptbedeutung. Sodann würde der Türkei noch. haben sich bisher aus entgegengesetzten Gründen bestrebt, das Programm der Konferenz zu erweitern, wodurch sich natürlich der Zusammentritt derselben verzögern mußte. Hielte die Pforte das Friedenswerk der Konferenz für ge sichert, so würde sie nicht durch die rastlose Fortsetzung der Rüstungen die Finanzen der Türkei auf's Aeußerste er schöpfen. Mit Mühe ist es den türkischen Ministern ge lungen, sich der Drittel zur Deckung der bedeutenden dar aus erwachsenden Kosten zu versichern. Die Unterhand lungen mit dem Direktor Mr. Watson der Smyrna-Kaffa- baer Eisenbahn, der zu diesem Zweck sich nach Konstanti nopel begeben hatte, und mit der Ottomanbank haben glück lich zum Ziele geführt. Es handelte sich dabei um ein Anlehen im Belaufe von 800000 türkischen Pfund (L18H« Mark). Aus dem bereits am 29. v. M. veröffentlichten, o—»--,dcn Abschluß sanktionirenden kaiserlichen Jrade erhellt, daß uommen. Die mohammedanische Bevölkerung jener Gegend, besagtes Anlehm in zwei Theile zerfällt, nämlich einen büche schon ursprünglich die Anerkennung der Philippopeler größeren von 550 OM Liren, der dem Gouvernement durch provisorischen Regierung verweigert^, bereitet jetzt den be- Vermittelung der in die Unterhandlungen mit einbezvgcn Meten Widerstand gegen jedes Betreten des Distrikts gewesenen Bank sofort zur Verfügung gestellt werden wird, Mch die Bulgaren vor. Noch schlimmer sieht eS an der und einen anderen, kleineren, den Rest von 250 OM Pfund fischen Grenze^ aus. In der Nacht zum 25. Oktober be- darstellenden, über welchen die türkische Regierung, je nach ihrem Bedarf, später verfügen kann. Da die für die Armee- Hand noch zurückhalten, so werden sie schon mit recht an sehnlichen Forderungen herantteten, wenn die Mächte Serbien und Bulgarien auf Kosten der Pforte vergrößern sollten Man versichert, daß die deutsche Reichsregierung das von dem Grafen Kalnoky für Serbien bethätigte Wohl wollen nicht vollständig theile und fest entschlossen sei, das Programm der Konferenz auf die Regelung der osttumeli- , , , „ „ „ scheu Frage zu beschränken und dadurch allen weiteren For- Mbt nun m Petersburg ganz fest, daß England den derungen die Spitze abzubrechen. England und Frankreich fürsten zu diesem neuen Schritt veranlaßt habe und daß haben sich bisher aus entgegengesetzten Gründen bestrebt, , lch die Buigar... Mschen Grenze aus. In der Nacht zum 25. Oktober be- Wm serbische Truppen einen Theil der dicht an der Grenze, Mich von der Straße Nisch-Sofia gelegener bulgarischen lieferungen benöthigte Summe sich auf 895 OM Psd. bis dahin Uchast Klissura, welche sie allerdings schon nach wenigen bereits beläuft, so würde jenes Anlehen nicht im Entfernte- vtundcn verließen. Die bulgarische Regierung, welche diesen sten ausreichen, wenn nicht der Pforte noch andere Hilfs-