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und Tageblatt Amtsilatt für die kSniglichm md städtische« Behörde» zu Freiberg mid Braud. Verantwortliche Leitung: Georg Bnrtbardt. Erscheint jeden Wochentag Abend» '/,7 Uhr für den anderen Lag. Preis vierteljährlich 8 Mk. 85 Pfg. zweimonatlich 1 Mk. SO Pfg. n. rinmonatlich7LPfg. Sonntag, den 12. Juli. Inserate werden bi» Bormittag 11 Uhr angenommen. Preis für dir Spaltzetle 13 Pfg. Außerhalb de» LandgerichtSbeztrk» 15 Pfg. 18S6. Wcgesperrung. Wegen Dersteinung der Fahrbahn wird der CommunicationSweg von Reichenbach nach Großschirma vom 15. bis 21. Juli für den Fährverkehr gesperrt. Der letztere wird über SeiferSdorf sowie Großvoigtsberg verwiesen. Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, am 10. Juli 18SS. Königliche Amirhauptmannschaft. »r 8t«lnert. Auf Folium 585 des Handelsregisters für die Stadt Freiberg, die Firma A in Freiberg betreffend, wurde heute verlautbart, daß der bisherige Mitinhaber, der Kaufmann Herr »««L stLrstLscL in Freiberg auSgeschieden, der Kaufmann Herr Hiirst H»1nrl<>1» in Freiberg dagegen jetzt Mitinhaber tx" Firma ist und daß die Firma 81v^«rt und 8«U8i»I»«rv in Freiberg künfkig L in Freiberg firmirt. Freiberg, am 11. Jul: 1896. Königliches Amtsgericht. OeatvIL. Schmidt. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Bürgermeister ist auf die Zeit vom 17. dieses Monats bis 15. August beurlaubt. Während dieser Zeit werden die DirektorialoekchLfte beim Rathe von Herrn Stadtrath Rößler geleitet werden. Freiberg, am 11. Juli 1896. Der Stadtrath. »r »»vir. Wgr. Bekaimtmachimg. Dir Kohlenlies erung für die städtischer» Gebäude in der Heizperiode 1896/97 soll vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen hierfür sind im Geschäftszimmer deS StadtbauamteS zu ent nehmen und mit den au-gefüllten Preisangeboten, namenSunterschriftlich vollzogen und verschlossen mit der Aufschrift ^Kohlenlieserung für die städtischen Gebäude" versehen, bis längstens Sonnabend, den 18. diese- Monat- 8 Uyr Nachmittag- an die Empfangsstelle zurückzugeben. Fretbera, den 11. Juli 1896. Der Stadtrath. »r »««IL. Bürgermeister. Lt. Nutz- und Brcnnholzvcrsteigerung in. Hospitalwalde. In der Restauration Fernestechen sollen Montag, den 13. Juli a. e. von 518 Stück meist fichtene Stämme v. 11/34 om Mittenst. 2625 „ „ Schleifklötzer» 8/15 „ Oberst. 142 „ Klötzer » 16/33 „ „ 2 „ birkene „ „ 20.23 87 rm fichtene Schleiftollen 177*/, rm meist fichtene Brennrollen und Zacken 8 „ „ Stöcke 11,20 Wellenhunderte „ Reisig unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Freiberg, den 2. Juli 1896. Der Stadtrath. Abtheilung für Forst fachen. Bckauntmachuug, Weaesperrung betr. ' Wegen vorzunehmender Mastenschüttung wird die Krankenhausstraße vom 10. bis 15. dieses Monats für den Fahr-Verkehr gesperrt und letzterer für diese Zeit auf die Straße am Donatsring (Klostergarten—Bartholomälstist) verwiesen. Freiberg, den 7. Juli 1896. Die StadtpolizeibehSrde. . »S«8l«r. Lt. Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche auf den Namen Heinrich Hermann Donat eingetragene Haus- Grundstück Nr. 1086 des Brandkatasters und Folium 306 des Grundbuchs für Berthelsdorf, MH » Uhr an Durchfstgs.- u. Bruchhölzer im Freibergerschen- und Hospitalwalde. Bruch- u. dürre Hölzer im Hospltalwalde Abthlg. 1/18. — du. 6,9 u groß, mit 12,23 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1911 Mk. — Pfg-, soll im hiesige» Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 11. August 1898, vormittag- 10 Uhr als Anmeldetermin, ferner der 28. August 18SS, vormittag- 10 Uhr, als Berstetgerung-termin, sowie der 9. September 1898, vormittag- 10 Uhr als Dermin zur Berküudung de- Bertheilung-Plan- anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhSltnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts einge sehen werden. Braud, am 9. Juli 1896. Königliche- Amtsgericht. »i7. Olnua». Sch — Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des MaterialwaarenhändlerS Ernst Lo»i- Herman« Helbig in Kleinhartmannsdorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung d«S Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berückfichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht Verwerth- oaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf de« 8. Angust 1896, vormittag- 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst bestimmt. Brand, den 10. Juli 1896. Aktuar ' Gerichtsfchreiber des Königlichen Amtsgericht- GruuSstücksversteiaeruug. ErbtheilungShalber sollen von dem unterzeichneten Amtsgerichte Sonnabend, de« 18. Juli 1898 vormtttag- 11 Uh* , die zum Nachlasse des Gutsbesitzers Earl Altgutt Walther in Kleinbobritzsch gehörige» Grundstücke als: 1 ., das Dreiviertelhufengut Folium 1 des Grundbuchs, Nr. 1 deS BrandkatasterS, Nr. 124, 125», 125d, 125o, 143, 356, 357, 358, 359, 360, 361, 362, 863 de» Flurbuchs für Kleinbobritzsch, nach legerem 19 du 13 a groß, mit 410,84 Steuer einheiten belegt, mit 13890 Mk. zur Brandkaffe eingeschätzt, 2 ., das Feldgrundstück Folium 45 des Grundbuchs, Nr. 127o und 128 des Flurbuchs für Kleinbobritzsch, nach letzterem 2 da 87,6 s. groß mit 72,65 Steuereinheiten belegt, 3., die Feldgrundstücke Folium 213, 479 und 480 des Grundbuchs, Nr. 260, 191», 248 und 249 des Flurbuchs für Frauenstein, nach letzterem zusammen 2 d» 26 » groß und mit 49,26 Steuereinheiten belegt, zu 1 und 2 unter Berücksichtigung einer auf den Grundstücken lastenden Leibrente nebst Auszug auf zusammen 26100 Mk. ortsgerichtlich geschätzt, mit der anstehenden Ernte im Gasthofe zu Kleinbobritzsch öffentlich versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den Anschlägen am Gerichtsbrete, im genannten Gasthofe, sowie im Nachlaßgrundstücke zu ersehen. Frauenstein, am 6. Juli 1896. Königliches Amtsgericht. Asltaost«. Koh-Aersteigerung a«f dem Nassauer Staatsforstreviere. Im Gasthofe zu Bienenmühle sollen am 20. und 21. Juli ds. IS. jeden Tag von Bor,nittags r/zIO Uhr an, folgende im Nassauer Forstreviere auf den Holzschlägen der Abth. 17, 20, 86, 47, 61, 64, 92, sowie im Einzelnen der Abth. 21, 22, 23, 24, 30, 31, 65, 70, 71, 75 und in der Durch forstung in Abth. 94 aufbereitete Nutz- und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und zwar: Montag, den 20. Jnli: 2665 w. Stämme, 15 076 w. Klötzer, 3078 w. gek. Derbstangen und 17,5 Hdrt. w. ReiSstangen; Dienstag, den 21. Juli: 28 rm w. ungesp. Nutzscheite, 222^ rm w. Brennscheite, 290^ rm w. Brennknüppel, 4*/, rm h. u. 114 rm w. Zacken, rm h. u. 71 rm w. Rcisigknüppel. Näheres ist aus den bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Ortschaften aushängenden Placaten zu ersehen. König!. Forstrentamt Frauenstein und Königl. Forstrevierverwaltung Nassau zu Bienenmühle, am 9. Juli 1896. ItzvIiALrlK »riilim. Ais Körgertiche Gesetzbuch str das deutsche Keich. Nachdruck verboten. I. MS der norddeutsche Bund und später das deutsche Reich ge gründet wurde, war naturgemäß das nächste Ziel der nach sehn süchtigem Harren endlich geeinten Stämme, den neuen Bund so zu gestalten, daß er besonders nach außen hin voll Kraft dastehe und verhindere, daß, wie bisher, fremde Nationen über Deutsch lands eigenste Interessen ein maßgebendes Wort mitzureden hätten. War dies Ziel durch Uebertragung der Militärmacht auf den deutschen Kaiser als Bundesfeldherrn erreicht, so galt es, die deutschen Stämme, die nach siegreicher Beendigung des großen Krieges gegen den feindlichen Nachbar sich froh aufjauchzend brüderlich die Hände reichten, auch innerlich näher zu führen durch Beseitigung der Schranken, die die einzelnen Gaue des deutschen Vaterlandes von einander trennten, gleich als wären es fremde Böller. Die Zollgrenzen der einzelnen deutschen Länder sind gefallen, nur ein Geld, ein Gewicht und ein Maß gilt im Reiche. Ueber einstimmend sind die Grundsätze für den Eisenbahn- und Post verkehr und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuchen unter Menschen und Vieh. Die Rücksicht auf die Sicherheit des Reiches einerseits und auf das Verkehrsbedürfnis; anderseits war maß gebend für Bezeichnung derjenigen Materien, welche von Reichs wegen zu ordnen seien. Die einheitliche Regelung des Rechts war in Folge dessen zu Anfang nur in spärlichem Maße in .Aussicht genommen, es war nur das Recht der Schuldverhältniffe, das Straf-, Handels- und Wechselrecht, sowie das gerichtliche Verfahren dem norddeutschen Bund und somit anfangs dem deutschen Reich zugewiesen, vom bürgerlichen Recht somit nur das sogenannte Obligationenrecht, das ja allerdings für den Verkehr der Bewohner des einen Bundesstaats mit denjenigen andrer Bundes staaten mehr in Betracht kommt als das Sachen-, Familien- und Erb recht. Am 20. Dezember 1873 ist jedoch die gemeinsame Gesetzgebung über daS gesammte bürgerliche Recht dem Reiche übextragen worden. Schon im folgenden Jahre berief der Bundesrath eine Kom mission von elf Rechtsgelehrten, mit dem damaligen Präsidenten des Reichs-Oberhandelsgerichts vr. Pape an der Spitze, um ein Bürgerliches Gesetzbuch für das deutsche Reich auszuarbeiten. Der Kommission gehörten außer dem Vorsitzenden zwei preußische, zwei bayerische, zwei sächsische und je ein württembergischer, badischer und elsaß-lothringischer Jurist an. Im Jahre 1887 konnte die Kommission, die von mehreren Mitarbeitern zum Theil aus andern Staaten unterstützt war, den Entwurf eines Bürger lichen Gesetzbuchs vorlegen, der alsbald der öffentlichen Kritik unterbreitet wurde. Sehr ergiebig und vielseitig ist diese ans gefallen, und es wurde dann eine zweite Kommission mit der Prüfung der vorgetragenen Wünsche und Bedenken brausNagh, die das Resultat in dem Entwurf zweiter Lesung 18S4 veröffent lichte. Am Gründungstage des deutschen Reichs, bem 18. Januar 1896 wurde dieser zweite Entwurf mit einigen vom BundeSrath vorgenommenen Aenderungen im Reichstag eingebracht und ist hier, nachdem ihn eine Kommission in 53 Sitzungen durchberathe»