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Drahtanschrift: Volkssreund Auesachsen. SeschSstssteNenr Lößnitz (Amt Aue) 2840. Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. «»»»«««»-»»»«tz»« iük dn -»Aach-W^ «rickaima»« Aummn di, »armMag, »Uhr I» d«a »«schllWMl«,. v«r Prii» sür di« 22 mm dreU» Milli»,lerziil« ist 4 tür din 90 mmbrkii'NT,ki-Millim«I«,r0 amiltch ir^.Allg«m«in,2,dtngungm lauiPniilift« i lllachladstaftil L B«I Dntügung von hob« Kand b«in< Kaftung au, louftndin Birtrügin, b,i Uni«rbr«bungm »«, ck«. Ichüftsdrlkird» d,ln, Ansgrüch«. P»st1ch«ck>-Äoalo: L«st>zig Nr. 1222«. ««adlbauk-Koni,: Au, i. Sa. Nr. 120. Dienstag, den 24. Mai 1938. Iahrg. 91. Erklärungen Chamberlains zur tschechische« Frage. And England? Die Sudetendeutschen haben sich in den Gemeinden, in denen am Sonntag gewählt wurde, zu 90 v. H. zur Sudetendeutschen Partei Konrad Henlein» bekannt. Diese» Ergebnis ist eine er neute Absage an den aufgezwungenen Friedensvertrag von St. Germain. Es ist ferner ein Bekenntnis zum Gesamtdeutschtum. Aus diesen Tatsachen ergeben sich Folgerungen, denen man auch in Paris und London Rechnung tragen sollte, wenn man dort noch Wert auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker legt und die Zeichen geschichtlichen Geschehens versteht. Leider scheinen maßgebende politische Kreise der „westlichen Demokratien" noch recht weit entfernt davon zu sein, den Tatsachen Rechnung zu tragen. Die Pariser Regierungsmänner verhalten sich von vorn herein ablehnend gegen alles, was auf eine Sammlung deutschen Volkstum» hinauslaufen könnte, selbst auf die Gefahr hin, daß es zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen kommen sollte. Sie stützen sich dabei auf London. Dort hat man wohl in den letzten kritischen Tagen Verschiedenes unternommen, um die Konflikts möglichkeiten einzudämmen. Aber wir Deutschen haben nicht das Gefühl, daß dabei mit restloser Unparteilichkeit vorgegangen wor den ist. Vielmehr stehen in diesem Augenblick die ungeheuren Luftrüstungen Englands vor unseren Augen und stellen wir die Frage: Wozu dies alles? Die Antwort liegt auf der Hand. Da zu kommen die Nachrichten aus der „westlichsten Demokratie". In den Vereinigten Staaten sind gerade in diesen Tagen deutsch feindliche Aeußerungen in parlamentarischen Kreisen gefallen, aus denen zu entnehmen ist, wie geringe Fortschritte seit Wilsons Tagen die politische Vernunft dort gemacht hat. Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, daß den Tschechen der Kamm schwillt. Es wird wohl nicht der Kern der Dinge getroffen, wenn die sich häufenden Herausforderungen des tschechoslowakischen Militärs an den Grenzen, gleichsam entschul- bigend, mit „Aufgeregtheit" und „Verantwortungslosigkeit" ab getan werden. Vermutlich würde die in Prag sitzende franzö sische Militärmission hier eine andere Bezeichnung zur Hand haben. In diesem Zusammenhangs muß auch auf die engen Bin dungen der Tschechen mit Moskau hingewiesen werben. Dort pflegt man sa bekanntlich Methoden, wie sie an der Thayabrücke und an anderen Brücken vorgekommen sind, man denke an die zahlreichen Zwischenfälle am Amur im Fernen Osten, oder wie sie sich gestern bei Weipert-Bärenstein ereigneten, man erinnere sich an das fortgesetzte Ueberfliegen der finnischen Grenze von Petersburg und dem Gebiet der Murmanbahn aus. Hofft man vielleicht in Prag und anderswo, daß die Gewehre los gehen? Di« Ruhe und Kraft der Reichsregierung und die Disziplin Ler Subetendeutschen haben bisher Schlimmes verhindert. Es wär« vielleicht von Vorteil für die Welt, wenn Herr Chamberlain diese Tatsache tn seinen Reden unterstriche und wenn er darüber hinaus seine Freunde jenseits der deutschen Grenzen unzweideutig zur Ordnung rufen würde. Denn darüber darf man sich klar sein, daß bei ihnen sofort Ruhe eintreten würde, wenn man keinen Zweifel darüber ließe, daß Weltfrieüenshrecher in London keine Unterstützung finden. Dr. O. O O O Nicht Fisch, nicht Fleisch . . . London, 23. Mai. Auf eine Anfrage über die Tschecho- slowakei erklärte Chamberlain im Unterhaus: Ich will zunächst eine kurze Uebersicht über die Ereignisse der letzten Tage geben, die so aussahen, als ob die Lage hinsichtlich der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei vielleicht in eine gefährliche Entwicklung eintreten würde, und will hierauf die Schritte schildern, die die britische Regierung unternommen hat. Am 19. Mai begannen sich Gerüchte über deutsche Trup penbewegungen in Richtung auf die tschechoslowakische Grenze zu verbreiten. Die deutsche Regierung unterrichtete den britischen Botschafter am folgenden Tage davon, daß diese Gerüchte in keiner Weise begründet waren, und sie gab der tschechoslowakischen Negierung eine gleiche Versicherung. Am 20. Mai kam es zu einer Anzahl schwerer Zwischenfälle in der Tschechoslowakei. Am Morgen des 21. Mai gab die tschecho slowakische Negierung zu verstehen, daß sie einen Jahrgang aufrufe, um ihn auszubilden und um die Ordnung in den Grenzgebieten aufrecht zu erhalten. Am gleichen Tage ereignete sich «in bedauerlich« Zwischen fall, bei dem zwei Sudetendeutsche ihr Leden in der Rühe d« Grenze verloren. Der volle Tatbestand dieses Zwischenfalles ist noch nicht völlig klar. Der tschechoslowakische Außenminister hat die deutsche Regierung über diesen Zwischenfall unterrichtet und ihr mitgeteilt, daß disziplinarische Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergriffen würden. Am gleichen Tage, dem 21. Mai, erhielt der britische Botschafter in Berlin eine weitere Zusicherung der deutschen Regierung, wonach die Geschichten über deutsche Truppenbewegungen gänzlich unbegründet seien. Der tschechoslowakische Außenminister teilte dem britischen Gesandten in Prag mit, daß Henlein eine Einladung übersandt worden sei, über das Nationalitätenstatut zu verhandeln, das am 19. Mai von der tschechoslowakischen Regierung gebilligt worden war. Aber am gleichen Tage wurde in der sudeten deutschen Presse angekündigt, das Politische Komitee der Sudetendeutschen Partei habe beschlossen, den tschechoslowaki schen Ministerpräsidenten davon zu unterrichten, daß die Partei nicht in der Lage sei, das Nationalitätenstatut zu erörtern, solange nicht Frieden und Ordnung in den sudeten deutschen Gebieten und vor allem die gesetzlichen Rechte der Freiheit der Meinung, der Presse und der Versammlung verbürgt seien. Ich erfahre nunmehr jedoch, es sei abgemacht worden, Laß Hr. Henlein den tschechoslowakischen Minister präsidenten entweder heute nacht oder morgen vormittag sehen wird (was inzwischen ja bereits geschehen ist. E. V.). Angesichts dieser Lage hat die Hauptsorge der britischen Regierung darin bestanden, ihren ganzen Einfluß, wo auch immer er wirksam war, sür eine Mäßigung in Wort und Tat einzusetzen, während sie zugleich den Weg für eine friedliche Aushandelung einer befriedigenden Regelung offen hielt. Zu diesem Zweck hat sie bei der tschechoslowakischen Regierung Vorstellungen erhoben, wonach es notwendig sei, jede Vorsichts maßnahme zu ergreifen, damit Zwischenfälle vermieden würden, und wonach jede mögliche Anstrengung gemacht werden müsse, um eine vollständige und dauernde Regelung durch Verhand lungen mit den Vertretern der Sudetendeutsche» Partei zu erreichen. Hierbei hat sich die britische Regierung der vollen Unterstützung der französischen Regierung erfreut. Die tschechoslowakische Regierung hat auf diese Vorstellungen mit einer Zusicherung geantwortet, sie wisse die Anteilnahme zu schätzen, die die britische Negierung bei dieser Frage bewiesen habe, und sie sei fest entschlossen, eine baldige und vollständige Lösung zu suchen. Die britische Regierung hat bei der deutschen Negierung Vorstellungen erhoben, in denen sie auf Lie dringende Wichtig- keit hingewiesen hat, daß eine Regelung erreicht wird, wie der europäische Friede erhalten werden soll, und sie hat ihrem ernsten Wunsch Ausdruck gegeben, daß die deutsche Regierung mit ihr zur Erleichterung eines Abkommens zusammenarbeiten möge. Die britische Negierung hat zur gleichen Zeit die deutsche Regierung von dem Natschlag unterrichtet, den sie in Prag gegeben hat und von den Zusicherungen, die sie von der tschechoslowakischen Regierung erhalten hat. Der deutsche Außenminister erklärte, daß er die Anstren gungen willkommen heiße, die von der britischen Regierung gemacht würden, und daß die deutsche Regierung voll ihren Wunsch teile, daß die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen möchten. Im Augenblick scheint es, daß die Lage etwas ent spannt ist, und wie ich höre, sind die gestrigen Wahlen ohne jeden unvorhergesehenen Zwischenfall abgelaufen. Paris: „Die Lage «och immer heikel." Paris, 24. Mai. Die heutige Morgenpresse übergeht, obwohl sie die Entwicklung in der Tschechoslowakei weiterhin ausführlich behandelt, die von den Tschechen verübten Grenz- Verletzungen' mit Stillschweigen, oder spricht dort, wo kurz darauf hingewiesen wird, von „Uebertreibungen". Man ist weit davon entfernt, einen übertriebenen Optimismus an den Tag zu legen und erklärt, daß, da die Wahlperiode noch nicht vorüber sei, sich auch immer noch Zwischenfälle ereignen könnten. Auch hegt man gewisse Befürchtungen im Zusammen- Hang mit der heute stattfindenden Äeisetzung der beiden Opfer von Eger. Der offiziöse „Petit Parisien" spricht davon, daß man nunmehr in eine „Periode des Ausgleichs" trete. Die Wahlen hätten gezeigt, daß die Sudetendeutschen über eine sehr starke Mehrheit verfügen. Für Prag sei dies ein deutlicher Finger zeig. — Der rechtsstehende „Jour" vertritt die Ansicht, der Himmel über der Tschechoslowakei habe sich plötzlich aufgeklärt. Henlein habe mit Hodza Fühlung genommen. Die Lage bleibe aber noch immer heikel. — Der „Temps" warnt vor der Auf fassung, daß man nunmehr von einem Extrem in das andere, von schwärzestem Pessimismus zum leichtsertigsten Optimismus übergehe. Die grundlegenden Schwierigkeiten bestünden weiterhin. Noch fei keine endgültige Lösung in Sicht. Die gemeinsame Arbeit der englischen und französischen Regierung bestehe jetzt darin, ein geeigneteres Klima für eine Lösung Ler Fragen zu schaffen. Hitler habe wiederholt seinen Friedens willen betont, und nichts gestatte, Zweifel in seine Aufrichtig keit zu setzen. — Die „Liberty" bedauert, daß Benesch und Hodza schwer« Fehler gegangen hätten, -. B. die Zusammen ziehung von Truppen an der polnischen Grenz». Unterredung Henleins mit Hodza. Prag, 24. Mai. K o « r a d H e «l e i« kam gestern in Asch an und fuhr sofort nach Prag weiter, wo er um 18 Uhr eintraf. Um 18 Uhr suchte er den Ministerpräsidenten D r. Hodza auf dessen Einladung auf. Wie die Pressestelle der Sudetendeutschen Partei mitteilt, haben damit unterrichtende Besprechungen begonnen, die zunächst der Klärung und Be ruhigung der politischen Lage dienen sollen. Die Aussprache Hodza mit Henlein, der auch der Abg. Frank beiwohnte, findet in der tschechischen Oefsentlichkeit große Beachtung. Die tschechischen Blätter beschränken sich jedoch auf die Wiedergabe der Tatsachenmeldung ohne eigene Stellung nahme. Die Aussprache wird von tschechischer Seite als Auf takt zur Eröffnung der eigentlichen Verhandlungen angesehen. Eine Feststellung. Prag, 24. Mai. Die Sudetendeutsche „Zeit" veröffent licht folgende Mitteilung: Zu der Stelle in der Rede Chamber lains, daß Konrad Henlein zu Verhandlungen über das Ratio- nalitätenstatut eingeladen wurde, das am 19. Mai von der tschechoslowakischen Regierung sertiggestellt worden sei, erfahren wir: Die Regierung hat das Nationalitätenstatut, von dem seit Wochen im In- und Auslande berichtet wurde, nicht sertigge- stellt. Es wurde auch Konrad Henlein in der gestrige« Aus- sprach« von Dr. Hodza weder mitgeteilt, noch vorgelegt." O « O Wieder Greuzverletzuuge«. Liuz, 24. Mai. An der deutsch-tschechischen Grenze wur de« gestern nördlich von Linz in Ulbrichsberg und Hohenfurth die Grenzbrücken, die zur Halste dem Reich gehören, »o« tschechischen Soldaten, die dabei auch den deutschen Teil der Brücke und damit deutsches Gebiet betraten, mit Stroh um wickelt und mit Benzin übergossen. Beim Herannahen beut- scher Grenzorgane zogen sich die Soldaten wieder auf tschechi- sches Gebiet zurück. Neuer Zwischenfall. Sudetendeutscher Abgeordneter in Brüx überfallen. Prag, 4. Mai. Gestern mittag wurde in Brüx vor dem Stadtamt der Abgeordnete Ludwig Eichholz der Sudetenbeutschen Partei angefallen, als er einen Bekannten besucht hatte. Diese Tat ries einen Menschenauflauf hervor. Die Polizei nahm zwei Personen fest. — Zu diesem Vorfall schreibt die „Zeit", daß er sich zu einer Zeit abspielte, als Landespräsident Dr. Sobotka in Brüx weilte und bei der Bezirksbehörde in Anwesenheit des Be zirkshauptmannes und des Polizeirektors eine Unterredung mit dem Lanbesausschußbeisitzenden SdP. Dr. Fühl hatte und von diesem über die letzten Zwischenfälle in Brüx und Umgebung un terrichtet wurde. * * * Falschmeldung -es „Evening Standard" Warschau, 24. Mai. Die polnische Presse veröffentlicht eine amtliche Erklärung zu Falschmeldungen des „Evening Standard" über eine angebliche Mitteilung des polnischen Außenministers an den Warschauer deutschen Botschafter, daß Polen militärisch aus Seiten Prags (!) stehe. Der regierungsfreundliche „Expreß Poranny" schreibt zu dieser Falschmeldung, es handele sich hierbei um ei« erndutes Unterfangen, Polen in den Konflikt hineinzuziehen. Diese Versuche seien zur Erfolglosigkeit verurteilt. Die früher ver- breitete« Meldungen und die aufsehenerregende Meldung des „Evening Standard" entsprachen nicht der Wahrheit. Loudon: Warnung vor leichtfertigem Optimismus. London, 24. Mai. Auch für die Morgenpreffe von heute bildet die Entwicklung der Tschechoslowakei das Haupt- thema. Die Besprechung zwischen Henlein und Hodza wird mit vernehmlichem Aufatmen begrüßt. Selbstverständlich wird auch die diplomatische Tätigkeit der englischen Regierung eingehend besprochen. Eine gewisse Selbstgefälligkeit, die hier und da zum Ausdruck kommt, reimt sich aber schlecht zu der Feststellung, daß das Feuer im Augenblick bekämpft sei, aber immer noch unter der Oberfläche schwele. „Times" bezeichnen Lio Lage als „viel besser", warnen aber vor leichtfertigem Optimismus. Die Lage bleibe sehr ,-delikat". Drei gefährliche Wochen müßten noch überstanden werben. In Deutschland nähme man Lie tschechischen Grenz verletzungen sehr ernst. — „Daily Telegraph" sagt, Lie Haupt- Ursachen der Gefahren blieben bestehen. Ls seien keine An zeichen einer versöhnlicheren Stimmung vorhanden. Nach dem Wahlergebnis erwarteten die Deutschen, daß Prag unverzüglich an di« Erfüllung ihrer Forderungen herangehe. Man erkläre, daß jeder Versuch auszuweichen nur eine gefährliche Verzöge rung schaffen würde. Durch GrenzzwischenfäÜe könne Li» Ruh, jed«z»tt gestört werben. .