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s » P 2. - S> cr: 2- »8 2. » ? 8 LS ? 8 Z » r. s o « Dienstag, den 17. Inti 1S23 Mmmer 84, 75. Jahrgang Amtlicher Teil. Der Rat der Stadt. Pulsnitz, den 17. Juli 1S23. Die Vorschriften über die Gebühren im Schornsteinfeger wesen in dem Bezirk Pulsnitz und Umgegend haben eine weitere Aenderung insoweit erfahren, als die Friedenskehrlöhne oom 1S. Juli 1923 ab aus bas 8 000 fache erhöht worden stad. Inserate für alle Zeitungen vermittelt vollständig kostenlos Verlag des „Pulsnitzer Wochenblattes". Das Wichtigste. Die große Truppenschau bei Longchamps am 14. Juli ist wegen der Hitze abgesagt worden. Die englische Regierungserklärung wird von der Pariser Presse sehr ungünstig besprochen. Die Bukarester Polizei hat ein kommunistisches Komplott gegen die rumänische Konigsfamilie aufgcdeckt. Wegen der Flucht Ehrhardts ist der Gesängnisdirrktor in Leipzig vorläufig von seinem Amte dispensiert worden. Das Reichsjustizministerium hat auf die Ergreifung Ehrhardts eine Belohnung von 25 Millionen Mark ausgesetzt. Die Arbeitgeberverbände haben der Entschließung des Reichswirt- schaftsratcs über die wer beständigen Löhne zugcstiinmt. Der Reichspräsident hat die Raubmörder Scherkenbach, Wirkes und Schäfer, die am 17. Januar d. Js. vom Bonner Schwurge richt wegen Raubmord an dem belgischen Staatsangehörigen Jean Baptiste von Orshevcu zum Tode verurteilt worden waren, zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der Präsident des Deutschen Industrie» und Handcistages hat die Handelskammer dringend aufgefordert, Dollarschatzanweisungen in möglichst großem Umfange gegen Deviseneinzahlungen ab zunehmen. I» vielen Städten des Ruhrgebietes fanden am Sonnabend anläß. lich des französischen Nationalfeiertages französische Paraden statt. Zwischenfälle haben sich, soweit festgestellt werden konnte, nir gends ereignet. Das Goldzollaufgeld beträgt für die Zeit vom 18. bis 24. Juli 3 big SOÜ o. H. (nicht, wie gemeldet, nur 619 900). Das Deutsche Turnfest in München erreichte in einem Festzug am Sonnlag, an dem 250 000 deutsche Turner und Turnerinnen teil nahmen, seinen Höhepunkt. Der tschechische Minister Benesch überreichte Millerand das Groß« kreuz des tschechischen Ordens vom Weißen Löwen. Der Präsident des irischen Freistaates Cosgrave hielt eine Rede, worin er sich über die Lage Irlands sehr optimistisch ausdrückte. Der einzige schwarze Punkt am Horizont seien die ungeheuer lichen Schäden, die die Republikaner in den letzten 18 Monaten angerichtet hätten und die auf SO Millionen Pfund Sterling geschätzt werden könnten. Die englischen Gewerkschaften haben den Beschluß gefaßt, ihre Zu- stimmung zur Regierungserklärung ausznsprcchen. Bei Ausschachtungsarbeiten in Recklinghausen stieß man auf ein Pferdeskelctt, Has aus der Eiszeit stammt und vermutlich 30 000 Jahre alt ist. Sertttche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Vertretung.) Für den di« zum 6 August 1923 bturloubMi Herrn Bürgermeister Kann«, gießer hat die Vertretung der stellvertretende Bürger meister, Herr Stadtrat B'yrr übernommen. — (Sommerhitze) bringt besonders bei Nervösen und Herzleidenden Schlaflosigkeit. Dem kann, wie Universitätsprofessar Dr. Schönenberger, Berlin, empfiehlt, vorgebeugt werden durch fleißiges Luftbad in den kühlen Abendstunden, Schlafen bei offenen Fenstern und durch Gebrauch des kalren Wassers in den verschiedenen Bädern und Güssen. Bei starker Hitze kann man nasse Tücher um das Bett herum aufhängen. Im übrigen alles meiden, was schlafraubend Wirkt, scharke Gewürze, alkoholische Getränke, aufregende Lektüre, Gespräche, Schau Heilungen am Abend, Grübeln über geschäftliche und andere Sorgen. — Wer durch Anstrengung sehr erhitzt ist, sollte keine kalten Getränke hinunterstürzsn, sich nicht hinsetzen, ohne vorher sich etwas abgekühlt zu haben, sonst treten leicht Erkältungen und Nieren entzündungen ein .— (Die Un Haltbarkeit der Sieben schläfer-Wetterregel) Die gegenwärtigen herr lichen Sommertage zeigen wieder einmal die Unhalt darkeit der alten Wetterregel vom Siebenschläfer. Oder doch nicht. Es war am 27 Juni ja auch einmal auf kürzere Zeit ein Stückchen blauer Himmel zu sehen. Das war gewiß das Anzeichen für die fast wolkenlosen Tage jetzt. Hier kann es schließlich auch heißen, der Auslegung sind keine Schranken gesetzt. — (Das Belegen von Sitzplätzen in Eilenbahnzügsn) Die Eisenbahnoerwaltung hat bestimmt, daß in den Zügen ein Platz nur dann als belegt zu gellen hat, wenn der Sitz belegt ist. Das Unterbringen von Gepäckstücken in den Gepäck netzen ist demnach zur Sicherung eines Sitzplatzes nicht genügend, auch ist die Verwendung von Zei- tungen und Zeitschriften für die Belegung von Plätzen nicht ausreichend — Messe ntlicheSitzung desVezirks- ausschusses) findet Sonnabend, den 21. Juli 1923, vormittags 9 Uhr statt. Die Tagesordnung hängt im Dienftgcbäude der Amtehauptmannschaft Kamenz aus. — (Geschäfts st enographen» Prüfungen.) Das Prüfungsamt für Kurzschrift bei der Handels- kammer Zittau teilt uns mit, daß es demnächst bei genügender Beteiligung an mehreren Orten des Bezirks Geschäftestenographenprüfungen adhalten wird. Die Handelckammer empfiehlt ihren bezirkseingesessenen Firmen, dis bei ihnen beschäftigten Stenographen auf diese Prüfung aufmerksam zu machen. Sie rät ihnen ferner an, bei Neneinstellungen in erster Linie auf solche Stenographen zuzukommen, die ihr amtliches Prüfungszeugnis, das eine Gewähr für die Brauch, barkeit der betreffenden Personen bietet, besitzen Anmeldung zu dieser Prüfung sind bis spätestens 1. August 1923 formularmäßig zu bewirken. Das Prüfungsamt versendet an Interessenten auf deren Wunsch solche Vordrucke kostenlos. — (Teuerungszulagen — Zusatzren- tenfürMilttärrentenempfänger.) Mit Eto> sührung der Abänderung des Reichrv«sorgung»g«setzek, Gesetz vom 22. Juni 1923, sind die bisher den bedürft- gen Mtlttärrentenrwpfängern gezahlten Teuerungszu lagen mit Eade Juni weggefallen. Dafür werden ab Juli 1923 Zasatzrenten oom Bezirksamt für Krieger- sürsorge gewährt. Di« näher«» AuSführungSbestim- mungen erwartet das Bezirksamt in den nächsten Tagen. Alle diejenigen Mtlitärrinttnempfänger, welche bereits Teuerungszulagen bezogen haben, oder welch« infolge geringen Einkommens glauben zum Bezug« der neuen Zusatzrenien berechtigt zu sein, werden auf. gefordert, dre Zahlung der Zusatzrente durch Ein- reichung von Elnkommennachweisen für den Monat Juni bei der Gemeindebehörde zu beantragen. Die etngereichten Einkommennachwets« gelten als Antrag, besondere Gesuche erübrigen sich. Die Einkommen- nachweise müssen durch Lohniütrn, Bescheinigung des Arbeitgebers oder der Gemeindebehörde glaubwürdig belegt sein. Ueörr etwa bezogene Pensionen, Erwerbs- losen- und Kurzarbeiterunterstützungsn und den Welt von Naturalbezügen müssen die Einkommermachwris« die erforderlichen Angaben enthalten. Schulpflichtige Rentenempfänger find von der Einreichung von EmkoMMLr.nachwrissR befreit. Die Formulare für dir Ernkommrnnachwetse, aus welchen da« Nähere h«rvvr- geht, find bei den Gemeindebehörden erhältlich. Die Einkommepnachweise müssen bis zum 21. Juli durch die Gemeindebehörde dem Bezirksamt eingrretcht sein. Nach diesem Tige «ingereicht« Einkommsnnachwrtse können aus technische» Gründen nur als Anträge für Monat August behandelt werden. Da der Nachweis der Einkommens Sache deS ZusatzrentenempfängerS ist, muß für jrden weiteren Monat darauf gerechnet werden, daß die Nachweise dem Bezirksamt rechtzeitig eingerricht werden. Die für die Augustzahlung be nötigten Einkommennachweife für Ju-i müssen dem Bezirksamt« bi» zum 10. August 1923 vorliegen. — (Verdoppelung des Güterwagen standgeldes.) Die Güterabfertigung teilt mit: Die ordnungsmäßige Abwickelung des Verkehrs wird feit einiger Zeit infolge mangelhafter Entladung der benitgestellten Wagen gefährdet. Um den Wagen- umlauf tunlichst zu beschleunigen, wird mitGenehmigung der Landesaufsichtsbehörde das tarifmäßige Wagen standgeld ab 14. Juli 1923 verdoppelt. Ls beträgt, nunmehr: Für die ersten 24 Stunden 36 000 M für die zweiten 24 Stunden 54 000 M, für jede weiteren 24 Stunden 72 000 M. Die Gebühr für die Abbestellung der Wagen wird ebenfalls verdoppelt. — (Das amtliche Fer nsprechbuch) für das Bezirks Fernsprechnetz der preußischen und sächsi schen Oberlausitz ist neu erschienen. Das Buch kann gegen Einzahlung des Betrages von z. Zt. 7 500 M (Grundpreis 50 Pfg. x Schlüsselzahl des Buchhandels) auf das Postscheckkonto Dresden Nr. 30200 des Post amtes Bautzen bezogen werden. — (UnveränderterGold- undSilber - ankaufspreis des Reiches.) Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt bis auf weiteres unverändert zum Kurs von 550000 M für ein Zwanzigmarkstück, und 275 000 M für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt ebenfalls unverändert zum 11 OOOfachen Betrage des Nennwertes. — (Die Meisterprüfung) abgelegt und bestanden haben im Monat Juni 1923 im Bezirke der Erwerdekammer Zittau 29 Handwerker, und zwar: Dachdecker: Reinhard Walther, Zittau. Damenschnei- dsrinnen: Hedwig Birnbaum, Obercunnersdorf; Margarethe Engelmann, Obercunnersdorf; Johanna Görlich, Löbau; Emma Grundmann, Kottmarsdorf; Martha Jungmichel, Kottmarsdorf; Hedwig Jutte, Alt Löbau; Frieda Lißke, Obercunnersdorf; Martha Olivo, Löbau; Anna Schmidt, Löbau; Marie Stimpel, Löbau; Sidonie Strubs, Löbau. Elfenbeinbildhauer: Karl Kcchlich, Bautzen; Willy Liebe, Bautzen; Kurt Schneider, Bautzen. Fleischer: Walter Keller, Göda. Schneider: Otto Hoffmann, Demitz Thumitz; Arthur Mitschke, Bautzen; Kurt Möbius, Großröhrsdorf; Georg Röschke, Pulsnitz; Kar! Runge, Großröhrsdorf; Erich Teich, Bautzen; Kurt Wefer, Jenkwitz. Stell macher: Fritz Rosenkranz, Großröhrsdorf. Steindrucker: Paul Reinsch, Löbau; Karl Rösler, Zittau. Tischler: Alfred Gedlich, Niederodsrwttz; Karl Grunewald, Großschönau; Richard Seliger, Hirschfelde. Ohorn. (10 und 11. öffentliche Ge- meinderatSsitzung.) Nachdem durch den ersten Gemtindeältestrn Rammer nochmal« die mannigfachen BsrdirnftL des langjährigen, einer heimtückischen Krank. h«it erlegenen Gememdevorstande- Schäfer heroorge- hobe« worden waren, schritr der GeWrinderat zur Wahl «ine« neuen GemeindroberhaupisS. Nach schon länger« Zeit im Gange befindlichen Wahlhandlungen wurd« Herr Mox Georg Scheffler üur Mittweida, 33 I. ult, z. Zt. Gemeindevorstand inZschöllau b.Oschatz einstimmig gewählt. Herrn Schcffler geht eia guter Ruf voraus, sodaß zu hoffen steht, baß unser Gememdewesen i» di« besten Hände kommt. — Die Gemsindezuschläg« für die WühnungSbauubgaSe werden für den Au»- glrichkstock auch durch die zweite Lesung auf 1500°/« festgesetzt. — Die Schornsteinsegülöhne, ebenso auch Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Gauptblatt und »Nest« Zeitung in den Ortschaften dr« Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstem«, Niederstetna Weißbach, Ober- und Mederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 865. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r i n Pulsnitz. Fernsvrecher 18. Tel.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz. Postscheck Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146. „ «11» »Bank - Konten : Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und — mH Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz. Erscheint! Viextag, Donneretaz «nd Sonnabend. Im Falle HS derer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes de,Z1kmg oder der BeförderungüttuAchtungen hat derBezieber keinen Anspruch-ms otefe mug oder KachUrferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — */,monatlich M 7300.— bei freier Zustellung; bei Abholung '/, nonatlich M 7000.— ; durch die Post monatlich M 12000.— freibleibend. Die sechsmal gespaltene Petirzeile (Mossr's Zeilenmesier 14) M 1200, im Bezirke der Amtshauptmannschaft M 1000. Amtliche Zeile M 3600 u. M 3000. Reklame M 2500. — Zeitraube»-.der und tabellarischer Satz mit 25Äufichlag, Bei späterer Zahlung müssen wir uns Umrechnung in den jeweiligen Tages preis Vorbehalten. — Bit zwangsweiser Einziehung der Anzeigen gebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Jamilien-Anzeigen Ermäßigung.