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Intelligenz- unk) Wochenblatt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend 1854 Mittwochs, den 12, Juli. Bekanntmachung. Vom Gesetz- und Verordnungsblatte dieses Jahres ist erschienen: das 6te Stück, enthaltend: Ao. 42. Decret wegen Verlängerung des Banknotenprivilegiums und wegen Bestätigung eines Nach trags zu den Staturen der landständischen Hypotheken-, auch Leih- und Sparbank für das Königlich Sächsische Markgrafthum Oberlausitz; vom 15. April 1854 Ao. 43. Verordnung, die Verwendung gesundheitsschädlicher Farben zu Kinderspielwaaren betref fend; vom 6. Juni 1854. Ao. 44. Verordnung zu Bekanntmachung der mit der Kurfürstlich Hessischen Regierung getroffe nen Uebereinkunst wegen kostenfreier Erledigung von Requisitionen in Criminal- und Polizei- strassällen; vom 27. Mai 1854. Ao. 45. Verordnung, die Bestellung von Kommissaren zu Leitung der Landtagswahlen betreffend; vom 8. Juni 1854. Ao. 46. Bekanntmachung, den Beitritt deZ Großherzogthums Baden zum Deutsch - Oesterreichi- schcn Telegraphenvereine betreffend; vom 13. Juni 1854. Ao. 47. Verordnung, die Einscharsung des Verbots wegen Einbringung ausländischer Spielkarten betreffend; vom 3. Juni 1854. ' ' Ao. 48. Verordnung, den Wildpretsverkauf betreffend; vom 19. Juni 1854. Ao. 49. Bekanntmachung, die Avvocatenimmatriculationen betreffend; vom 20. Juni 1854, und zu Jedermanns Einsicht sowohl sm Rathhause hier angeschlagen, als auch in der Sohr'schen, Wagnerischen und Weinhold'schen Schankwirthschaft ausgelegt, was hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Frankenberg, den 10. Juli 1854. Der Stadtrat h. Stöckel, Bürgermeister. O e r t l l ch e s. Da gießt unendlicher Regen herab, Von den Bergen stürzen die Quellen, Und die Bäche, die Ströme schwellen. Kein Schiffer lenket die Fähre, Und der wilde Strom wird zum Meere. / '^Frankenberg, 9. Juli. Sowie die fürchter liche Gewittcrnacht vom 28. zum 29. Juni sich unserm Gedächtniß tief eingeprägt hat, so und noch mehr werden wir der vergangenen Nacht ein gedenk bleiben. Die Schleusten des Himmels hat ¬ ten sich geöffnet und entsendeten in gewaltiger Weise ihre Regenfluthen; dabei brauste ein mäch tiger Orkan, die Wassermasse grimmig peitschend, und wohl auch manches verzagte Herz erbeben ma chend. Was wir befürchteten: Ueberschwemmung, ja gewaltige Ueberschwemmung, das bot uns der heutige frühe Morgen. Alle durch die so lange schon anhaltende nasse Witterung volluferig da hinfließenden Bäche sowie unsere Zschopau selbst konnten die zuströmenden Wassermengen nicht mehr fassen, daher dieselben, aus deren Betten brechend, sich verheerend und zerstörend über unsre Niederun gen und Wiesen dahin wälzten. Ja, es war eine Hochfluth und eine Ueberschwemmung, wie solche