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Vesper in -er Ssphienliirche. Dresden, Sonnabend, den 10. Juni 1899, nachm. 2 Uhr. 1 Grgelvorspiel. 2. Motette von Armin Früh. Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rath der Frommen und in der Gemeine. Groß sind die Werke des Herrn, wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran. Was er ordnet, das ist löblich und herrlich, und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. 3. Geistliches Lied (op. 1l7, Nr. 3) von Oskar Wermann, - gesungen von Fräulein Helene Kuntze. Und ob ich geh' im Thal der Schrecken, ein Wand'rer, ohne Pfad und Licht — doch trösten mich dein Stab und Stecken, du bist bei mir, ich zitt're nicht. Wenn ich verlaufen und verirrt, du führest mich zurecht, mein Hirt! Du weidest mich, Hirt der Gemeinde, auf grüner Au', an Wassern frisch, und vor dem Angesicht der Feinde bereitest du mir einen Tisch. Der ärmste Gast! Der reichste Wirth! Mir mangelt nichts! Gott ist mein Hirt! (Rudolf Kögel.) 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 307, 5. Gott, der du reich bist an Erbarmen, nimm dein Erbarmen nicht von mir und führe einst im Tod mich Armen durch meines Heilands Tod zu dir; da bin ich ewig hocherfreut und rühme die Barmherzigkeit. Vorlesung. 5. Dem Unendlichen. Geistliches Lied von Franz Schubert gesungen von Fräulein Helene Kuntze. Wie erhebt sich das Herz, wenn es an dich, Unendlicher, denkt! Wie sinkt es, wenn es auf sich herunterschaut! — Elend schaut's wehklagend, dann Nacht und Tod! Allein, Du rufst mich aus meiner Nacht, der im Elend, der im Tode hilft! Dann dank' ich es ganz, daß du ewig mich schufst, Herrlicher, den kein Preis unten am Grab, oben am Thron, Herr Gott, den dankend entflammt, kein Jubel genug besingt! Weh't, Bäume des Lebens, in's Hcirfengctön! Rausche mit ihnen in's Harfengetön, krystall'ner Strom! Ihr lispelt und rauscht, und Harfen, ihr tönt nie es ganz! Gott ist es, den ihr preist! Welten, donnert im feierlichen Gang, in der Posaune Chor! Tönt all', ihr Wonnen, auf der Straße voll Glanz! Ihr Welten, ihr donnert, du, der Posaune Chor, hallest nie es ganz! Gott ist es, den ihr preist. Mopstock.) 6. Motette für Doppelchor und Solostimmen von I. S. Bach. . a) Chor. Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. b) Fuge. Dank sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. o) Arie mit Choral. Ich will den Herrn loben alle zeit, fein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Choral. Gott, Vater, dir sei Preis hier und im Himmel oben. O Jesu, Gottes Sohn, dich will ich allzeit loben. O heil'ger Geist, dein Ruhm erschall' je mehr und mehr. Dreiein'ger Herr und Gott, dir sei Lob, Preis und Ehr'! ck) Chor. Jauchzet Gott, alle Lande, lobsinget zu Ehren seinem Namen. s) Fuge. Rühmet ihn herrlich. f) Choral. Wer faßt, wie groß du, Schöpfer, bist? Du, aller Gott, dein Tempel ist das ganze Weltgebäude! Lob schallet durch das Heiligthum, ohn' Unterlaß erschallt dein Ruhm. Verkünden dich bringt Freude. Droben loben singen heilig, heilig, heilig dir zur Ehre deiner Engel hohe Chöre' Druck vo» Lievich >L Reichardt in Dresden.