Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Crscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitete über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste - Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. BÄ Konkurs und Zwangsvergleich erlischt jeder Nachlaß- anhwuch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Beknnnlmachange» der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf«Okrilla und de» Finanzamtes zu Radeberg. tzauptschriftlettung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla —Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich flir Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto : Ottendorf-Okrilla 136. "^.-.-7^ Nummer 147 Fernruf: 231 Freitag, den 13. Dezember 1935 DA.11.38361 34. Jahrgang Heritiches und Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, am >2. Dezember ^zs. Wer braucht etwas. Wen drückt die Not? Mele sind denen das Notwendigste fehlt, sei es wegen der zahlreichen Familie,. deren Ernährung Sorge bereitet, sei es aus körper lichen Gebrechen, das einbringliche Arbeit verhindert — tausend Gründe gibt es, um derentwillen vielmehr Volksgenosten Not leiden, als wir uns denken können. Das Elend verbirgt sich in der Bescheidenheit; wenn man es aber aufspürt, tun sich Abgründe auf und es gibt nicht genug Hände, die helfend zugreifen, wo es am notwendigsten ist. Diesmal wollen wir kein Geld, das am letzten Sonnabend auch in unserem Ort so erfreulich reichlich gesammelt wurde. Diesmal kommen die braunen Männer des Kampfes für das dritte Reich das zu sammeln, was hie und da übrig ist, entbehrt werden kann: Kleidungsstücke, Wäsche, Nahrungsmittel — was Ihr ent- behren könnt, sollt Ihr am Sonntag als Liebesgabe bringen, wenn die SA zu Euch kommt und für die Aermsten unter Euch bittet. Seid bereit, die wohlverpackten Gaben den SA-Männern, die sich an diesem kalten Sonntag freudig in den Dienst der Sache stellen zu übergeben. Jede Kleinig keit bringt Freude! Wer den Heilig Abend im Familien kreise am brennenden Baum das größte Fest der Familie feiern kann, der denke auch daran, daß viele Hunderte ärm lich und so unendlich bescheiden in knapp geheizten Kämmer lein hocken — und in tiefer Dankbarkeit sich herzlich freuen Über noch so kleine Gaben. Seid bereit! Denkt daran: SA sammelt Liebesgaben am Sonntag, 15. Dez. 1935. rt- Koppelung non warenkäufen verboten Don der Preisüberwachungsstelle in Leipzig wird mit- geteilt: Es ist festgestellt worden, daß sich in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften die Unsitte eingebürgert hat, die Abgabe einer bestimmten Art von Lebensmitteln von der Bedingung abhängig zu machen, andere Waren mit abzu nehmen. So wird z. B. bei Abgabe von Butter die Mitnahme von Backwaren, bei Schweinefleisch die Mitnahme von Kalbfleisch usw. gefordert. Die Koppelung von Waren jeder Art im Groß- und Kleinhandel ist verboten. Wer dieser Anordnung zuwiderhandelt, wird gemäß ß 2 der Verordnung vom 8. Dezember 1931 als unzulässig ange sehen: es kann deshalb Lie Schließ ungdesGeschäfts angeordnet werden. Winterlager der HI für die Landjugend Die Hitler-Jugend setzt auch in diesem Winter ihr« Schulungsarbeit fort. Ueberall wird im sächsischen Gebier die Landjugend, die infolge der Ernte an den Sommerlagern der HI nicht teilnehmen konnte, im Januar und Fe bruar in Winterlagern zusammengefaßt. In diesen Lagern soll die Landsugend weltanschaulich und landwirtschaftlich geschult werden. Die Lager werden in den Jugendherbergen des jeweiligen Bannes durchgeführl und dauern sechs Tage. Es soll sich die gesamte bäuer liche Jugend (Iungbauern, Junalandarbeiter, Iunggärtner Mw.) an den Winterlagern beteiligen, auch diejenigen, die noch nicht der HI angehören. Die Bedeutung einer sechstägigen Freizeit in einem Gemeinschaftslager darf nicht unterschätzt werden; denn nicht planloses Erholen sondern zweckvolles Ausnützen des Tages ist das Kennzeichen unserer Lager; aus diesem Ge meinschaftsleben heraus wird die Leistungsfähigkeit der Landjugend gesteigert werden. 20 584 Duden leben in Sachsen Bei der Volkszählung am 16. Juni 1933 wurden in Sachsen 20 584 Juden, die der israelitischen Religionsgemein schaft angehörten, gezählt; von ihnen wohnten 11564 in Leipzig, »397 in Dresden, 2387 in Chemnitz, 519 in Plauen und 1717 verteilten sich auf die übrigen Gemeinden Sach sens. Von diesen Glaubensjuden waren 11 783 in Deutsch land, 816 in den abgetrennten Gebieten, 7785 im Ausland geboren, davon stammten fast drei Viertel, nämlich 5624, aus Polen; den zweitgrößten Anteil stellt Rußland, daraus folgt die, Tschechoslowakei. Rumänien, Oesterreich usw. Von 1()0 Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeits lose) gehörten an 0,3 der Wirtschaftsabteilung Landwirt schaft, 23,6 Industrie und Handwerk, 66,1 Handel und Ver kehr, 10.0 öffentlicher Dienst und häusliche Dienste. Unter 100 Erwerbspersonen befanden sich 46 Selbständige, 6 mit- belfende Familienangehörige, 37 Beamte und Angestellte, , to Arbeiter und 1 Hausangestellte. Von den Juden wurden die nachbezeichneten Berufe bevorzugt: Reisende, Vertreter, Agenten: 1136, Verkäufer: 738, Buchhalter, Korrespondenten, Stenotypisten: 466, son stige kaufmännische und Büroangestellte: 1422, Aerzte: 142, Rechtsanwälte und Notare: 78. Bezieht man die Zahl der jüdischen Rechtsanwälte und Aerzte aus die Gesamtzahl der Angehörigen dieser beiden Berufe, so ergibt sich bei den Rechtsanwälten eine Anteilsziffer von 4,4 v. H. und bei den Aerzien eine solche von 8,6 o. H. rende Kontoristin wur: sen von 100 Hektar auf 2600 Hektar gesteigert werden. WWW Annaberg. Das Reichnährstands-Gebäude, das neue Dienstgebäude der Kreisbauernschaft, wurde in feierlicher Weise seiner Bestimmung übergeben. In diesem Gebäude haben alle in Annaberg befindlichen Dienststellen Les Reichsnährstandes Unterkunft gefunden. Trotz jahreszeitlich bedingter Zugänge an Arbeitslosen ist die Arbeitslage in Sachsen im wesentlichen unverändert geblieben. Am 30. November 1935 betrug die Zahl der Durch Liebesgaben ein Weihnachten der Volksgemeinschaft. Gebt zur Liebesgabensammlung vom 12. bis 16. Dezember! Leipzig. Gefängnis in Aussicht. Eine radfah- .. "_e Kontoristin wurde in der Reitzenhainer Straße von einem überholenden Kraftwagen angefahren und schwer verletzt. Der Kraftwagenführer flüchtete, wurde aber von einem SA-Sturmführer im Kraftwagen verfolgt und ge stellt, so daß die Zuführung zur Polizei erfolgen konnte. Wer ist warenhaussteuerpflichtig? Die Warenhaussteuer dient dazu, der Not des mittel ständischen Einzelhandels abzuhelfen und damit gegen das Vordringen der Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte und dergl. Schutz zu bieten. Der Begriff des Warenhauses kann jedoch, wie das Oberverwaltungsgericht in Dresden jetzt festgestellt hat, nicht nur auf diesen Zweck der Steuer abge stellt werden; auch ist dafür nicht unbedingt maßgebend, ob ein Betrieb zu den Handelsunternehmen gehört, deren wirt schaftliche Bedeutung die Einführung der Steuer veranlaßte; schließlich ist auch nicht ausschlaggebend, ob es sich um ein „Warenhaus" in landläufigem Sinne handelt. Es kommt vielmehr darauf an, ob das Unternehmen im ganzen ein Großbetrieb ist, der den Einzelhandel mit Waren aus mehr als einer der in der sächsischen Gewerbesteuerverordnung 1933 bezeichneten Gruppen betreibt und darin einen Umsatz von mindestens 200 000 gehabt hat. Uebrigens trifft die Warenhaussteuer nur den Einzelhandel; ein Unterneh men, das daneben noch Großhandel betreibt, hat diese Steuer nur für den Einzelhandel zu entrichten. Dresden. Kriegsblinde feiern Weihnacht. Die ostsächsischen Kriegsblinden und ihre Angehörigen so wie die Witwen verstorbener Kriegsblinder feierten gemein sam das Weihnachtsfest. Gebietsinspekteur und Gäuamts- leiter Handge von der NSKOV überbrachte die kamerad schaftlichen Grüße des Reichsstatthalters Mutschmann. Be zirksobmann Herfurth wies darauf hin, daß es für die Kriegsblinden ein besonderes Erleben sei, Weihnachten ge meinsam feiern zu können. Besonderen Beifall löste ein Krippenspie! aus, bei dem zahlreiche Kameradenkinder mit wirkten; es folgten Weihnachtsüberraschungen für die Kinder. Radebeul. Gräberfeld aus der Bronzezeit. In einer Sandgrube stießen Arbeiter aus alte Tongefäße. Eine fachmännische Untersuchung der Fundstelle ergab, daß man auf ein vorgeschichtliches Gräberfeld gestoßen war. Die Funde stammen vermutlich aus der älteren Bronzezeit. In einem Kleinkindergrab fand man außer einem Tongefäh einen Bronzering. Erden und das Baugewerbe einschließlich der Bauhilfsar beiter. Die restlichen Zugänge betreffen im wesentlichen Entlassungen von Arbeitskräften, die aus jahreszeitlichen Gründen bei einigen davon betroffenen Berufsgruppe« erfolgt sind. Einzelne jahreszeitlich abhängige Berufsgruppen boten weiterhin günstige Arbeitseinsatzmoglichkeiten. Ein recht erheblicher Arbeitseinsatz ist in der Berufsgruppe der kauf männischen Angestellten, insbesondere durch die Vermitt lung von Verkaufspersonal für das Weihnachtsgeschäft, ZU verzeichnen, so daß sich die Zahl der Arbeitslosen in diese? Berufsaruvve um rund 120V senkte Bautzen. Beim elften Kind des Einwohners August Göbel übernahm Reichsminister General Göring die Ehrenpatenschaft und übersandte den Eltern ein nam haftes Patengeschenk. Reichspräsident von Hindenburg und der Führer und Reichskanzler haben bereits schon für Kin der Göbels die Ehrenpatenschaft übernommen. Bautzen. Ein Einbrecher wollte Einbrecher suchen. Die Gendarmerie verhaftete in Goda den Einwoh ner Heinz Knöchel und in Kleinförstchett den Einwohner August Mucke, die beide zu zahlreichen Kellereinbrüchen Und sonstigen Diebstählen als Täter ermittelt werden konn- . ten. Im Verlauf der Ermittlungen wurden in Soculahora > der Vater des Knöchel und der Einwohner Kmock verbaktet. MM Junge» und Madel ans Sachsen uehmeu am Reichsberusswettkampf teil Rur noch vier Wochen sind es bis zum Meldeschluß- Termin für den dritten Reichsberufswettkampf der dermchro Jugend! Alle deutschen Jungen, alle deutschen Mädel, die in Fabrik, Büro usw^ihre Pflicht tun, sollen und müsie.i in diesem größten Leistungswettstreit der Wett beweijen, was sie zu leiste« vermögen! Welchen Umfang der Reichsberusswettkampf im nöcy sten Jahr (bekanntlich beginnt er bereits am 3. Februar) gerade in Sachsen annehmen wird, geht« daraus herum, daß das Land Sachsen allein ein Zehntel der Gesamtterl- nehmerzahl von einer Million, also WO 000 Jungen und Mädel aller Berufe, stellen wird. Deshalb: Meldet Euch sobald wie möglich! Die örtlich«« HI-Führer, BDM-Führerinnen und DAF-Waltungen wer den Euch 4ede Wskunjt a.ebM^ - Glauchau. Zur Erzeugungsschlacht sprach vuf dem Kreisbauerntag der Lundesbeauftragte für die Er- Zeugungsschlacht, Landwirtschaftsrat Dr. Clauß. Er kenn zeichnete als Ziel der Erzeugungsschlacht die Schließung der Lücken in der Fett-, Eiweiß- und Fasererzsugung. Die Lö sung des Fettproblems müsse über die Tierzucht'anaeslrebt werden; durch ein Reichstierzuchtgeietz und schärfere Körung verspreche man sich eine Hebung der Tierzuch Durch die Festnahme Lieser Personen konnten zahlreiche Straftaten, vor allem Kellereinbrüche, in Göda, Bautzen, Auritz, Cölln, Pielitz, Mehltheuer, Enaschwitz und Seitschen aufgeklärt werden. Mit welcher Unverfrorenheit die Täter zu Werk gingen, geht daraus hervor, daß sich der junge Knöchel der Polizei angeboten hatte, bei der Ermittlung der Täter zu helfen. Freital. Im Dienst verunglückt. Auf den An- schlußgleisanlaaen der Gußstahlfabrik Döhlen wurde ein dreiundsechzig Jahre alter Arbeiter von einer Rangierloko motive erfaßt und mitgeschleift. Der Verunglückte, der schon dreißig Jahre im Betrieb arbeitete, war sofort tot. Chemnitz. 100 Volkswohnungen werden) gebaut. Im Bezirksausschuß wurde unter anderem be schlossen, in Wittgensdorf auf dem Platz einer ehemaligen Fabrikanlage hundert Volkswohnungen nach einem Plan des Heimatschutzes in Form einer großzügigen Dorfanlage zu errichten; auch in Siegmar-Schönau, Wüstenbrand, Glösa, Neukirchen und Oberfrohna sollen Volkswohnungen errichtet werden, für die Mittel in Höhe von 70 000 zur Ver fügung gestellt werden. Ferner wurde beschlossen, achtzehn notleidende Ortskrankenkassen des Bezirks zu einer Kran kasse zusammenzulegen, die dann etwa 60 000 Mitglieder umfassen würde. Die Zusammenlegung wird erfolgen, so bald die Genehmigung des Oberversicherungsamtes vorliegt. Penig. Durch eigene Schuld verunglückt. An der Staatsstraße Chemnitz—Leipzig war der Parier- fabrikarbeiter Hammer aus Langenleuba-Oberhain auf einer Wiese liegend schwerverletzt aufgefunden worden; er starb im Krankenhaus. Nach den bisherigen Feststellungen hatte sich Hammer mit seinem Fahrrad an einen Lastkraftwagen angehängt und dabei wahrscheinlich einen Straßenbaum ge streift, wodurch er stürzte; Hammer war neunundzwanzig Jahre alt; er hinterläßt Frau und vier Kinder. Blauen. EinHausfürdieHI. Unter Teilnahme von Vertretern der Partei, der städtischen und staatlichen Behörden, der Wehrmacht und der Schulen fand die Weihe eines „Hauses der Hitler-Jugend" statt, das aus eigenen Mitteln und Kräften sämtlicher Gliederungen der HI für ihre Zwecke vorgerichtet wurde. Neben den zahlreichen Schar-Räumen, die durch Sprüche und Wandmalereien ge schmückt sind, fällt der als Ehrenhalle der toten HJ-Kamera- den ausgestaltete Fahnenraum auf. Dreilöplige Familie gasvergistet .... .D'e aus dem Ehemann, der Ehefrau und einem zwölf jährigen Kind bestehende Familie Lindner in Naunhof bei Grimma ist durch Linakmen von Gas freiwillig au» dem Leben geschieden. Die Ehegatten hatten offenbar im gegenseitigen Einverständnis gehandelt. Der Arbeitseinsatz in Sachsen im November im wesentlichen unverändert Meerane. 80jähriger Turnersieger. Die hiesige Turngemeinde verband ihre Weihnachtsfeier mit einem Ehrenavend für verdiente Turner und Turnerinnen. Eine besondere Ehrung wurde dem Aeltesten der Turnge meinde zuteil, Eduard Kreil, der trotz seinem Alter von über achtzig Jahren kürzlich bei einem Wettkampf Sieger wurde. Kreil gehört sechzig Jahre der Deutschen Turner schaft an und besucht regelmäßig die Turnstunden. Nch Avich. MZprWmg mindestens auf 3000 Liter gehoben werden. Hinsichtlich der b-m merdun^ nevetl SnOWlrnchclst, Aunichensruchtoau uiiv ver LüHd* imd die Industrie der Steine nnd ?R^ch?a"bau wtt Erden und das Baugewerbe einschließlich der Bauhilssar-