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m, 22« 1838 Mittwoch den 22. September. mer in l nfth- i« Kin- iffe K 'gniffen neun, gesucht efen lNAG. nern n, »irr br, irL zn srn te- zgeben. t-sr-ht aikirch, Amtsblatt -cs König!- Kcchbsgrrichts zu Freiberg, sowie -er König!. Gerichtsämter und -er Sta-träthe zu Freiberg, Sayda und Brand zend. 2 Elm führung jorflatt, »uß. er gute» ter und ildhauer für die l Munde « ehren- !- Theil. )ank. 8. eneu. vre»- '8. Ram chauspiel er Bor- mnora« men Ab- )a mein auer ist, . Besuch, rgie. Togesgeschichte. Leipzig, 20. Sept. (D. A. Z.) Uebcr einen ans der Thüringer Kahn vcrgckommenen Unfall haben wir aus bester Quelle folgende Nachricht erhalten: „Der Unfall ist am 18. Sept, zwischen Frötlstcdc und Eisenach bei dem von hier Morgens um 4H Uhr abgehenden Güterzug passirt; etwa Nachmittags 3 Uhr. Ver anlaßt wurde derselbe durch einen Achsenbruch an einem Güter- Ivagcn der Westphälischen Bahn. ES sind etwa 8—12 Güter- lvagen mehr ober weniger beschädigt und ein Hülföbrcmser so- son gclödtet, ein anderer schwer verwundet worden. Weitere Schäden oder Beschädigungen sind nicht vorgekommen. Die Nah» ist für den Nachts zwischen 12 und 1 Uhr von Eisenach abgehenden Schnellzug bereits wieder fahrbar gewesen." Zwickau, 18. September. Heute Vormittag ist die 2'/z jährige Tochter des Becgarbencrs Muller von hier während der Abwesenheit ihrer Aeltern aus einem Fenster der Dachetage üms HauseS an der Schneeberger Straße, in der Vorstadt, M einer Höhe von ungefähr 18 Ellen hinab in den Garten am Hause gefallen; obwohl sie noch lebie, als sie aufgehoben wurde, ist es doch zweifelhaft, ob sie am Leben bleiben wird. Eger, 15. Sept. Der Bäringer Strafproceß ist zu Ende gediehen und das Urtheil gefällt. Von den 43 Angeklagten wurden 2 frcigesprochen und die übrigen 41 zusammen zu 113 l Jahren und 2 Monaten Kerker, darunter 83 Jahre schweren ' iierkcr, vcrurtheilt. Und zwar die zwei Gravirtesten tdcr „Einödschneider" und der „Pascherseff") zu je 8 Jahren, 6 andere (darunter der „Porzcllaner" und der „Kuh-Adl" zu 7 Jahren, 5 zu 5 Jahren schwerem Kerker, 4 zu 4 Jahren Ker ker, die übrigen 24 zu geringern Kerkerstrafen von 3 Jahren bis zu 2 Wochen herab. Paris, 15. Sept. (D. A. Z.) Man versichert, daß die Regierung aus Konstantinopel einen Bericht erhalten hat, in welchem der Sultan gänzlich umgewandelt dargestelll wird. Abdul-Medschid, soll es in dem Berichte heißen, wird von seiner Umgebung wie von seinen Verwandten und Günstlingen gar nicht wiedererkannt, so verändert haben ihn die letzten Ereig nisse. Aus dem ruhigen, unbekümmerten, indolenten Manne, dir den größten Theil seiner Zeit im Harem mit seinen Weibern zubrachte und die Regierungsgeschäfte gehen ließ, wie sie eben gingen, ist plötzlich ein Fürst, ein Herrscher geworden. Von Allem, was vorgeht, was von den Ministern beraihen und be schlossen wird, verlangt er Kenntniß und Rechenschaft. Es ist keineswegs die Verschwendung der Würdeniräger und die Ver legenheit des Schatzes, sondern eine Art Verschwörung in seiner nächsten Nähe gegen ihn von Leuten, die er groß und reich ge macht, die er mit seiner Gunst und Gnade überschüttet, welche den Großherrn aus seiner Sorglosigkeit, aus seiner Lethargie aufgeschreckt. Nun zittern und wagen die kaum einen Laut von sich zu geben, welche sich schuldig fühlen; sie erwarten furchtbare Strafen, und man fände es ganz natürlich, daß der lammfromme Abdul-Medschid durch den Abfall und Verrath seiner Günstlinge in einen Tiger verwandelt würde; doch zeigt sich der Sultan bisher nicht grausam, sondern blos streng. Riza-Pascha, wel cher den Vorsitz der Commission führt, der die Aufgabe überr tragen ist, die Ausgaben im Palast zu vermindern, hat von bem Troßherrn gemessene Befehle erhalten, um jeden Preis die Ausgaben der Civilliste anzupassen, alle überflüssigen Personen sowohl als überflüssige Sachen, welche Kosten verursachen, scho nungslos zu beseitigen, die Besoldungen der Diener herabzu- sthen. Auch ist die Commission beauftragt, die Rechnungen der Lieferanten für den Palast nachzusehen, und es grenzt aus Fa- ! belhafte, waS für Betrügereien, Uebervortheilungen, UnterschWe ans Tageslicht kommen. Beharrt der Sultan bei dieser persön lichen Einmischung in die Geschäfte, so wird «ine Besserung der Verhältnisse unausbleiblich erfblgen; denn die Unwupdtgkeit und Gewissenlosigkeit der Angestellten ist an all dem Unglück schuld, welches über die Türkei hereingcbrochen ist und daL Reich in seinen Grundfesten erschüttert. Der Bericht soll sich ferner über die Wirkung ergehen, welche die Organisation der Donaufürstcnthümer, wie sie aus der Pariser Conferenz her vorgegangen, aus die Staatsmänner in Konstantinopel hervor- gebracht hat. „Die Convention Betreffs der Donaufürstenthümer", soll eine Stelle in dem Berichte lauten, „wurde von dem Groß. Herrn und seinen Räthen günstiger ausgenommen, als erwartet werden mochte." Die türkischen Politiker haben mit Recht oder ! mit Unrecht eine sehr geringe Meinung von der Bürgertugend I Ler Walachen und Moldauer, besonders von den höhern Klas sen der Bevölkerung, und meinen, daß die indirekten Wahlen, der hohe Census für Wählbare und Wahlberechtigte für die Kandidaten zum Hospodariat der Pforte hinreichende Mittel bieten, in die Verhältnisse der beiden Fürstenthümer einzugreisen, um die bisher auSgeübte Herrschaft unter einer andern Form ferner zu behaupten. — Das Zuchtpolizei-Gericht hatte wieder über einen Fast zu richten, wie sie in jüngster Zeit nur zu häufig vorkommen: Junge Mädchen duelliren sich mit dem Messer in der Hand wegen ihres Geliebten. Dieser ist in der Regel ein TaugenichtS, der das Mädchen verführt hat und sich von ihr unterhalten laßt. London. Auf den Regierungswerften von Chatham wird mit außerordentlicher Thätigkeit an der Vollendung meh rerer großer Kriegsschiffe gearbeitet. Weit vorgeschritten ist der „Atlas", Liniendampfer von 91 Kanonen und 1000 Pferdekraft, und so wie dieser vom Stapel läuft, soll an seinem Platze ohne Verzug ein anderes Linienschiff von gleicher Größe, der „Bul- wark" genannt, in Angriff genommen werden. Der „Hood", Liniendampfer von 90 Geschützen, nähert sich rasch seiner Voll endung. Die „Charybdis", ein Fregatte von 21 Kanonen, ist zum Stapellauf bereit und der Schraubendampfer „Irresistible^ von 80 Kanonen ist zu drei Viertheilen fertig. Man baut außerdem an der Schraubencorvette „Orpheus" von 22 und am „Trafalgar" von 91 Kanonen. Im Ganzen sind in Chatham gegenwärtig KriegSdampfer von 20,000 Tonnen Gehalt in Arbeit. In Zara hat die elektrische Leitung des Telegraphendrahts am 8. Sept, eine sehr tragische Katastrophe herbeigeführt. Der Osservatore Dalmation berichtet darüber: „Während etneS starken, von heftigen Regengüssen begleiteten Gewitters hatte der Sturm zwei Tclegraphenpfähle nächst den Mauern der Ci- tadelle umgeworfen, ohne jedoch den Draht zu zerreißen oder die Jsolirung aufzuheben. Ein Telegraphenwächter und mehrer« Artilleristen schickten sich, als das Gewitter schon fast ganz vor- nbergezogen war, an, die umgestürzten Pfähle wieder aufzu richten; als sie den Draht in den Händen hielten, zuckten Fun ken aus demselben und sie fühlten leichte Stöße, beachteten je doch die ihnen ertheilten Warnungen nicht. Plötzlich stießen zwei von denen, die den Draht hielten, ein durchdringendes Geschrei aus; einer taumelte, stürzte, raffte sich wieder auf und stürzte nochmals nieder, um sich nicht wieder zu erheben; der zweite blieb betäubt und regungslos stehen. Hin dritter, der von dem Gestürzten während seines Falles am Schulterblatt berührt worden war, -schrie ebenfalls laut auf und fiel zu Bo den. An der berührten Stelle war er wie verbrannt; er hatte heilige Schmerzen im Kopfe, Sausen in den Ohren und ein Blenden der Augen verspürt; den beiden, welche den Draht gehalten hatte«, waren die Hände verbrannt; der Ueberlebende erzählte, der ganze Oberkörper und der Schädel seien von un säglichem Schmerz durchzuckt worden; Ohrensausen und Bleu- ---- Freiberger Anzeiger -Lr bu die Nachmittag« und . ssspalteur Zeil« «Hs , phr für die nächst- der« Raup, mit ss ^-inende Nummer berechnet, angenommen. A II