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und »t Tageblatt. Amtsblatt - u z Uhr für die nächpe erscheinende Nummer aUgenomuieru Prei«' vierteljährig iS Ngr. Inserate werden K« gespalten« Zeile oder deren Raum mit S Pf. beregnet. Srscheiut jeden Wochentag früh - ««««. ' den bi» Nachmittag» des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und Freiberger Anzeiger der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Montag, den 30. März gebildet, die von kurländischen und livländischen Offizieren geführt werden; Liese verfügen über viel Geld, werben unter den Bauern, Ohne die oberste Gewalt in einer Person zu concentriren, mit deren Fast der ganze Aufstand stürzen könnte, stark durch das Gefühl deS Rechts, werden wir gegen alle Versuchungen von Fraktionen, welche von uns unabhängige Gewalten ins Leben rufen wollten, fest und unerschüttert auftreten. Landsleute! Mit Hoffnung und festem Glauben nehmen wir neuerdings das Ruder des Staats in unsere Hände, und gewöhnt, Gefahren zu beseitigen, sinh wir überzeugt, daß eS uns gelingen wird, auch die durch den Fall des Diktators drohende Gefahr zu beseitigen. Getreu der Sache, bei welcher die durch uns gehaltene Fahne alle Parteiungen verhindert, fordern wir vom gesammten Volke Gehorsam. Greist zu den Waffen, der Feind steht vor uns, unsere Brüder fallen — in dem Heere ist heute der Plaß eine» jeden Polen. Im Auftrag bk» Centralcomitv als provisorische National« Sartori." Wien, 23. März. Man hat Langiewicz gegen Ehrenwort freigelassen und er hat sich mit seinen nächsten Begleitern nach Brünn begeben. Es findet keine Auslieferung übergetretener In surgenten statt. — 26. März. Man schreibt aus Pariö, daß der Herzog von Grammont von seiner Regierung den Auftrag erhalten hat, sich bei Lem österreichischen Cabinet dahin zu verwenden, daß der polnische Exdiktator Langiewicz freigelassen, und ihm erlaubt werde, nach Paris zu reisen. Man sagt sogar, daß Langiewicz den 26. hier eintreffen werde. — 24. März. Wie die „D. Ztg." hört, sind russische Offi ziere beauftragt, Dampfböte für Rechnung der russischen Regierung zu acquiriren, welche für Beförderung der Truppen, Munition rc. auf der Weichsel Verwendung finden sollen. Wegen Ankauf des „Matador" find Unterhandlungen bereits angeknüpft. — Die neuesten Meldungen aus Petersburg sprechen von der Absicht des Kaisers, den Polen nach Bewältigung des Aufstandes eine Constitution und Amnestie gewähren zu wollen. Ueber die Revolution in Polln liegen folgende Nach richten vor: — Dem „Journal des Debats" zufolge haben die Russen nunmehr auch ihre Freischaarcn. Das Blatt schreibt: „Sie haben aus allen Regimentern, die in Polen stehen, Freiwillige unter Angebot doppelter Löhnung genommen und smobile Schaaren daraus _ 72. n. oc. — Die in Posen erscheinende „Ostd. Ztg." läßt sich aus Miloslaw vom 22. März über ein Gefecht bei Peisern schreiben: „Wie ich aus sicherer Quelle vernommen, find die Russen in der Zahl von SVO Mann hinter Peisern von den Aufständischen über fallen und größtentheils niedergemacht worden. Die Depeschen, die am Donnerstag von den Kosacken überbracht worden^ sollten nach Kalisch gehen und den dortigen General Brunner um Verstärkung bitten; so erzählte mir der Postillon, nachdem ich ihn tractirt batte. Der Postillon war kein Russe, sondern ein Pole. , Wie er weiter erzählte, sollen rings um Peisern die Aufständischen stehen, so daß die Puffen ganz eingeschloffen find; deshalb schickten sie die De pesche über MiloSlaw; dieselbe wurde von preußischen Postillonen weiter befördert." Die neueste von dem geheimen Nationalcomite in Warschau erlasstue Proklamation lautete: Landsleute! Die Diktatur, übernommen von einem General, ist am 19. März gestürzt und die höchste Gewalt des Landes geht abermals in die Hände des provisorischen Nationalcomitt in Warschau über, welches nicht aufgehört hat, die Pflichten der Regierung zu üben und welches die einzig rechtlich constituirte/Regier» ngsgewalt des Landes ist. Landsleute! Die Rückkehr der obersten Leitung in die Hände von Männern, welche den Aufstand hervorgerufen und denselben mit Ausdauer geleitet haben, werde euch zur Bürgschaft, vorzugehen. Zwar behauptet die französische Regierung, noch nicht an kriegerisches Auftreten gedacht zu haben, aber in der Politik pflegt man ja ost „anders zu sprechen, als zu denken und anders zu setzen, als zu singen." Es ist von sehr großem Werth, daß England seit längerer Zeit eine selbstständigere Haltung als früher Frankreich gegenüber zeigt: ohne England als Hülfe oder gar gegen Englands und Deutschlands vereinigte Macht kann Napoleon keinen Krieg gegen Preußen anfangen. Bremen. Der für das im Jahre 1864 hier abzuhaltende Deutsche Schützenfest auSersehene Festplatz aus der Bürgerweide soll eine Breite von circa 1060 Fuß und eine Tiefe von ebenfalls 100V Fuß erhalten. An seiner nördlichen Grenze wird die Schieß- Hütte für 150 Scheibenstände in einer ganzen Breite von etwa 1500 Fuß errichtet werden , somit über jede Seite des Platzes um kirca 250 Fuß hinausgeben. Dieser Festplatz wird demnach einen Flächenraum von ungefähr 2!/, Million Quadratfuß enthalten. Anschließend an denselben nach Osten wird ein Nebenplatz für Sehenswürdigkeiten, Verkaufsbuden rc. angelegt, welcher bei einer Tiefe von circa 1000 Fuß eine Breite von etwa 500 Fuß erhalten soll, was für die Festplätze im Ganzen einen Raum von etwa 3 Mill. Quadratfuß ergiebt. Die hinter den Scheiben liegende freie Fläche der Weide ist so groß, daß ihre Grenze von den Kugeln ans den weittragensten Schützenwaffen nicht zu erreichen ist. .. . _ Lübeck, 25. März. Von hier aus wurde dem preußischen baß ter Aufstand aufrecht erhalten und ohne Sieg nicht beendet Abgeordnetcnhause folgendes Telegramm zugcscndel: „Zur fünfzig-, wird. Unermüdet werden wir kämpfen, ohne Furcht vor Unfällen, jährigen Feier der Gründung der hanseatischen Legion versammelten burch etwa sich m den Weg legende Hindernlsse. sich 900 Burger der freien Hansestadl Lübeck und bezeugen dem preußischen Abgeordnetenhause Anerkennung und Uebereinstimmung mit seiner mannhaften Haltung und Wahrung des Rechtes. 1863. A 1111 p npIV! 1 »Vlttp gebildet, die von kurländischen und livländischen Offizieren gefühtt ' werden; Liese verfügen über viel Geld, werben unter den Bauet», '' BcrltN. Wenn der polnische Aufstand und die damit zusammen- zahlen denselben täglich einen Rubel als Führergeld und verfolgen, Hangende rusflsch-preußische Uebereinkunft vor der Hand uns Deutschen von polnischen Bauern geführt, die polnischen Insurgenten. Die . keine ernsteren Händel und Unaclegenheiten bereitet hat, so haben regulären Truppen waren so abgehetzt, daß sie stch weigerten, an wir das hauptsächlich der Haltung Oesterreichs und Englands zu solchen Expeditionen theilzunehmen; sie wollten die Chausseen nicht verdanken. Beide Mächte haben noch vor der Bewältigung des mehr verlassen und namentlich keine Wälder mehr betreten." Aufstandes eS Frankreich unmöglich gemacht, in entscheidender Weise regierung der außerordentliche Commissar Am 21. März 1863.' Stephan Bobrowski." — Die „Königsb. Hart. Ztg." erzählt: „Als da- polnische Städtchen Staszow nach der Einnahme durch dje Russen geplündert wurde, waren diese angewiesen, die Plünderung nur an den christ lichen Einwohnern zu vollziehen, die Juden aber, welche noch heute in einem abgesonderten Stadtviertel wohnen und sich beim Aufstande nicht betheiligten, zu verschonen. Nachdem die Plünderung an der christlichen Bevölkerung befolgt war, kaufte die Judengemeinde den Russen die sämmtliche Beute für 500 Rubel ab und stellte dieselbe, nach dem Abzüge der Russen, ohne irgend welche Bezahlung oder Vergütung, der christlichen Bevölkerung zurück." —> —-—— - ... : Derantwortl. Redaet«r: I. G. Wslf.