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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050316019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905031601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905031601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-16
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.03.1905
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Sn- «indigunaen auf der Vrioatteit« Seile » Via « die LivaltiaeÜ-ileauiDrrt. leite so Vl,. alt Stn,«landt Seile «o Via In N»»«er» »ach Gona. und Aeiertaaen , Ivaltiae «rnnd^ll, so Bio. aus BrwaSeite « Dia rlvaliiae Leite aul Lertieit« und alt Ltnaeiandt so Bio Auswärttae Sui. tränk nur oeoen Vorautdezadluno. Beleadltltler werden mit io Bl,, berechnet. klernlvrechanlchlub: «ml I «r. U und Nr. 200«. Kl'li.veNlIILllll vpUsol, - m«en»o. Io,Mut «r,teo Uooxss. IdvLler- m»a LvlseMer. tt»p«n»rur«n von »vüvrirfs am „oldnn rnrüetc. Kldlntl'xxiuUL u. trinkt). ^uuvvülll io kli^I. I1«ek«t8 8. MMktveli L I'» r .'1. LrouLvuekler kür 6ss, pv<rol««tin nnc! llvrrsn. <>. ürvvrmtivi', iltrOdQiiel),!« 4u^«aI,I In k8dlMll8- UNl! l.UXU8-l.8ll8!'«ül'8N. UM" ke»le»«- b, llltel. fAbfill fein8i' l.eilel'Ml'en. Mb» Llti»»«l - Bauernimiiibe» I» Rttßlaud. Ukbelieeische AuSivaudening. Mietbewohucr gegen Hansbcsitzer. Muttiiaßliche Wttlciling: s «^11» »v» Vzmüll. Retchscib-chattSstruei, Kaiser u. Studeiiteiychaft. Staall Wvyiluugsfiirsorae. Eduard Strauß. Lvarm, veränderlich.! ^ 1 1. unel vai n« l.8Ü8!'W3!'8N-8p6^2!-688etlSft 20 I'ir»w»!i 8t,«88S 20. Die Banermmrnhcn in Rußland. Daß in Rußland die revolutionäre Bewegung neuerdings in der Bauernschaft immer bedrohlicher um sich greift, ist als das weitaus bedenklichste Symptom der innerpolitischen Lage im Zarenreich« zu bewerten. Mehr noch als anderwärts galt seit her in Rußland die bäuerliche Bevölkerung als das starke staats erhaltende Element, zumal dort die Landwirtschast die weitaus überwiegende Mehrzahl der Bewohner umfaßt. Der Koloß des russischen Reiches, von dem so oft gesprochen wird, hat zur breiten Grundlage das Bauerntum. Wird diese Grundlage erschüttert, so muß der ganze Koloß ins Wanken geraten. Besteht wirk- lich bereits heute die Gefahr, daß der Bauernstand der Haupt saktor der antikonservativen Strömungen wird, so ist die Kata strophe im Innern unabwendbar. Der Krieg mit Japan beein trächtigt das weltpolitische Prestige Rußlands zweifellos ans das allerschwerste, das Zarenreich selbst kann er indes nimmermehr zu Falle bringen. Ein Bauernkrieg jedoch könnte für das Zaren tum weit schlimmere Folgen zeitigen, als der oslasiatischc Krieg mit allen seinen Mißerfolgen und Niederlagen. Man darf sich nicht wundern, daß die Gärung auf die Land bevölkerung übergreift. Ohne ticsgehende Gründe hätte man die schwer beweglichen, trägen Massen des russischen Bauerntums nicht in umstürzlerische Bewegung bringen können. Solche Gründe bestehen und wirken seit Jahrzehnten. Der agrarisch« Notstand ist nirgends größer als in Rußland. Die seit Jahren fast epidemischen Hungerrevolten der Bauern bezeugen dies. Ge wiß mag eine von außen in die Bauernschaft hincingetragcne revolutionäre Propaganda zur Unzufriedenheit der landwirtschaft lichen Bevölkcrungsmassen Mitwirken; aber znm größte» Teil erklärt sich diese aus tatsächlichen wirtschaftlichen Mißständeu der ärgsten Art. An sich war es ein hochherziger Akt Kaiser Mcxanders II., daß er die Leibeigenschaft der Bauern aufhob; Segen hat indes diese Besreiungslat den Veircilen nicht gebracht. Der Vormundschaft seines bisherigen Herrn ledig, erwicS sich der Bauer infolge seiner angestammten Trägheit, seines ticf- gewnrzelten Stumpfsinnes, seiner schwer zu beseitigenden Sorg losigkeit und Unwissenheit außer stände, sein eigener Herr und Helfer zu sein und sich emporznorbcite». Er blieb ein Sklave trotz der Freiheit, die ihm geschenkt worden war, mit der er jedoch nichts anzufangen wußte. Der Bauernstand sank infolge der sich stets wiederholenden und von Jahr zu Jahr schwieriger werdenden wirtschaftlichen Kalamitäten immer tiefer ins Elend herab. Vergeblich mühte er sich, den gänzlich erschöpften Boden zu beben; das Korn zur Aussaat fehlte, und schließlich brachten die mit oft grausamster Härte bcigctricbcnen, vielfach unerschwing lichen Steuern die armen hungernden Bauern zur Verzweiflung oder zur völligen Apathie. Sie glaubten, daß sie umsonst gegen eine höhere Macht cmkänrpftcn und erwarteten taten- und teilncchmloz alle Hilfe von oben her, von der Krone, vom Kaiser. Aber der Zar ist weit, sagt ein russisches Sprichwort, »nd der Zar blieb weit. Seit einem Meuschenalter hat sich in der be- jammernSwürdigen Lage des russischen Bauernstandes keine Besse rung vollzogen: Hunger und Not ohne Ende lockern und zerstören auch dm festesten Kern dynastischer und sittlicher Anhänglichkeit. Eine der Ursachen, daß sich der russische Bauer nicht aus eigenen Kräften zu einem einigermaßen menschenwürdigen Dasein emporhelfen kann, liegt in der Beibehaltung des Mir, d. h. des Gemeindebesitzes. Trotz aller gewichtigsten Bedenken, die von sachverständiger Seite gegen diese Institution vorgebracht worden sind, trotz der unaufhörlichen massenhaften Bitten aus deren Ab schaffung, ist seither von den maßgebenden Stellen daran wie an einem urrussischen Heiligtum festgehalten worden. Bei der Auf hebung der Leibeigenschaft vor vierzig Jahren wurde das Prinzip deS Mir, des Gemeindebesitzes, cingeführt, weil man hiermit die soziale Frage lösen und insbesondere das Aufkommen eines Proletariats hintanzuhalten hoffte. Das zu einem Dorfe gehörige Land ist damach nicht Privateigentum der einzelnen Bauern, sondern gehört der Gemeinde. Von dieser wird es in Zwischen räumen von drei, fünf oder auch zehn Jahren unter die Bauern verteilt, und zwar so, daß eine Familie so viele Anteile erhält, als männliche Seelen in ihr vorhanden sind. Für die Steuer zahlung deS Einzelnen haftet auch die Gemeinde. Besteht nun eine Gemeinde etwa aus fünf fleißigen und fünf faulen Bauern, so müssen die fünf arbeitsamen die rückständigen Stenern der faulen mitbezahlen. Auf diese Weise verlieren auch die guten, strebsamen Gemente die Lust an der Arbeit. Aber selbst kein fleißiger Bauer hält sich für verpflichtet, Mühe und Arbeit aus die Verbesserung des ihm angewiesenen Ackers zu verwenden, da ihm dieser bei der nächsten Teilung entzogen wird. Dirrch den ständigen Zuwachs der Bevölkerung sind außerdem die Parzellen Landes vielfach so klein geworden, daß sic eine Familie nicht mehr erncchren können. An agrarischen Nesormversuchen hat man es zwar nicht fehlen lassen, aber sie sind fast durchweg auf dem Papiere stehen geblieben. Eine gründliche Besserung ist nicht zu erwarten, so lange nicht der Gemeindebesitz vollständig aufgehoben, die auf dem Grund mrd Boden lastenden Steuer» wesentlich ermäßigt und die Bauern durch Verallgemeinerung und Vervollkommnung des Unterrichts zu einer halbwegs ratio nellen Bewirtschastuno des Ackers erzogen werden können. Wirtschaftliche Ursachen sind es also, die zur ländlichen Ver armung führen und die Empfänglichkeit der von .Haus aus treu monarchisch gesinnten Bauern für die Lehren des revolutionären Sozialismus erhöhen. Begreiflich ist es unter solchen Umstünden, daß von Jahr zu Jahr Gerüchte von Landvcrtcilung oder Aus teilung des Gemeindebesitzes immer wieder auftauchen und ge glaubt werden. Sozialistische Agitatoren bedienen sich zur Ver breitung solcher Gerüchte des Mittels, zu behaupten, daß der Zar selber die Landvcrtcilung wünsche, daß aber seine Vertreter seine Befehle mißachten. Wenn sich dann die Wahrheit herausstellt, ist der Echlußessckt die Vergrößerung der Unzufriedenheit und der Neigungen zur Auflehnung und Empörung. Hierzu kommt, daß der Mir die Bauern in die städtischen Industriezentren treibt und so den oft erörterten Uebclstcmd des „vagiercndcn Rußland" hat entstehen lassen. Darunter begreift man jenes fluktuierende Heer von Millionen Bauern, die aus Mangel au Land und vom Hunger getrieben dorthin wandern, wo immer eine arbeitende Hand gesucht wird und die sich die Wcgekost bis zum Ziel durch Betteln, Stehlen, gelegentlich auch durch Rauben und Plündern zu beschaffen trachten. Daß dieses vagic- rende Rußland gegenwärtig an den revolutionären Vorgängen in den Städten wie aus dem Lande lebhaft beteiligt ist, erscheint naturgemäß. Ebenso versteht es sich ganz von selbst, daß die revolutionären Bazillen allerwärts verschleppt werden, wenn sehr viele Leute im Winter in städtischen Fabriken arbeiten, um im Sommer wieder zu den Feldarbeiten aus das Land zu gehen; und daß dort Nährboden genug für solche Bazillen vorhanden sein muß, ist ja bereits dargelegt worden. Tic naive Geistes- und Gemülsbeschaffenheit der bäuerlichen Massen mögen ursprüng lich noch so groß sein und die Passivität und Tanktrnghcit mögen diese noch so schwer zugänglich für eine fanatische Bearbei- tiiug durch die umstürzlerische Propaganda machen, die neuesten Meldungen über die Ransrnnnruhen in Rußland beweisen, daß die Nnislnrzgedanken auch in der Bauernschaft mehr und mehr Kräfte gewinnen. Nicht zuletzt darf dabei das Eine nicht über sehen werden: das russische Heer rekrutiert sich in der Hauptsache ans dem Bauernstände und darauf beruhte wohl im wesentlichen feine bisherige Verläßlichkeit. Aber auch diese wird ernstlich in Frage gestellt, wenn die dynastische Treue der Bauern zu ver sage» droht und in die Brüche geht. In der inncrrussischen Be- wegung dieser Tage bedeuten die Banernunruhen unstreitig die größte Gefahr, die doppelt schwer in die Wagschale der kri tischen Entscheidungen fallen muß, vor die sich jetzt der Zar und seine Ratgeber infolge der Katastrophe gestellt sehen, die über das mandschurische Heer heremgobrochcn ist. Neueste Drahtmelduugen vom 15. März. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.) In der fortgesetzten Beratung des Etats des Reichskanzlers lAnfang j. Abendblatts fragt Abg. M ü l l c r-Meiningen an, ob, wie im deutsch-rus sische» Vertrage, auch mil den Bereinigten Staaten eine Litcrar- konvention abgesetilossen werden solle, und führ« Wetter Beschwerde über Fälle, in denen sogar deutsche Untertanen über die russische Grenze geschoben und daun nach der Mandschurei befördert worden seien. Daß in dem Kriege Deutschland völlig loyale Neu tralität bewahrt habe, erkenne er und seine Freunde an, aber auch i» bezug auf die inneren Verhältnisse Rußlands müßten wir Neutralität wahren. Auf jeden Fall müßten die Auslieserniigs- verträge mit Rußland gekündigt werden. - Staats'ckretär Gras Posadowsky: Bei den Verhandlungen mit de» Ver einigten Staaten werden wir bestrebt sein, eine Litcrarkouvcu- tion, wie Vorredner sie wünscht, zu staude zu bringen. — Tirck- für uns gereifte Frucht. Leider sei die Ermordung eines Korre spondenten der „Kölnischen Zeitung" in Marokko, des Herrn Geuthe, »»gesühnt geblieben. Weiter beschwert sich Redner über Unfreundlichkeit Englands in Südwestasrika, »nd berührt dann das studentische Telegramm nach Innsbruck. Er bedauert, das; die Betreffenden nach Berlin zitiert worden seien, um ihnen nationales Philistertum beizubringen. In den Kolonien müsse eine schwarz-weiße Mischlingßrasse im Entstehen unterdrück'! werden niit Feuer und Schwert. sLacken links.s Redner tadelt das Sporttreiben in der Kieler Woche, wobei es sich nicht mehr um gesunden Sport, sondern darum handele, wer das meiste Geld für Jachten und Kapitäne aufwenden könne. Dazu die dekorative vinzuziehnng von Kriegsschiffen und sämtlicher Staatsministcr. sHeiterkeit.) Freudig könne man der Regie- rung nur folgen, wenn sie wirklich große Weltpolitik treibe. Damit wäre auch der Boden gegeben für die Reorganisation einer großen nationalen Partei. Zum Schlüsse beklagt sich Redner, daß der Reichskanzler stets «ns die Kritik der Sozial- demakraten antworte. Das sei unpraktisch, weil dadurch das an sich schon sehr stark entwickelte Selbstgefühl, das den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspreche, noch gesteigert werde. In einem sozialdemokratischen Blatte habe gestanden: „Wenn unser August Bebel spricht, dann zittern die Minister." sHeiterkeit, die sich »och steigert, als sich der Reichskanzler sofort darauf zum Wort meldet.s — Reichskanzler Graf Biilow : Dem Herrn Vorredner zu beweisen, daß ich nicht bloß aus die Rede der Herren von der äußersten Linken antworte sHeiterkeit), will ich sofort auf eine seiner Ausführungen erwidern, ans eine seiner Ausfüh. rungen, denn er wird nicht erwarten, daß ich aus dem Stegreii auf die Reorganisation des Parteilebens cinaehe: aber das will ich sagen: die Mahnung, sich nicht in die Verhältnisse andere! Länder cinzumischeii, gilt nicht nur für die Sozialdemokraten, sondern auch für den Grafen Reventlow, und sie gilt auch für unsere ^tur-icienven. Hcoer i^taat will, evenio au selbst Herr in seinem Haufe sein. sKorfaniy ruft: Rheinbaben' Wir würden es uns crnstuch verbitten, wenn ausländisch:,Stu dierende über innere Fragen Deutkchlands Resolutionen fassen würden. Ter Graf v. Reventlow habe die Frage berührt, ob und wie neue Vereinbarungen dritter Staaten unser Verhält nis zu Marokko beeinflußt haben! Er scheine zu glauben, daß wir »ns in dicstr Richtung haben Versäumnisse zu schulden kommen lasse». Ich verstehe die Aufmerksamkeit, die man den Verhältnissen Marokkos gegenüber beweist. Ich betrachte cs als Pflicht, dafür zu sorgen, daß unsere Interessen in Marokko nicht geschädigt werden. Der gegenwärtige Augenblick ist aber für Erklärungen in dieser Beziehung nicht geeignet. Jcb behatie mir das für später vor. -- Aba. Gras Mielczynski sPotcl bettiiwortct eine sich mit der sozialdemokratischen deckenden Re solution berressend Regelung des Auscittbaltsrechts von Auslän dern im Dcnticbcn Reiche, und behandelt die Auswcistiugsfrage in demselben Sinne wie Vollmar. -- Abg. Jeisen sDäncj be schwert sich über Handhabung des Vercinsreckits in Schleswig- Holstein und über Ausweisung von Optanten, die nicht dauernd ihren Anscnthait in Schleswig genommen haben. Vor drei Jahren, als man dänische 'Wähler ios werden wollte, habe man mit dieser Ovtanteiwlockcrci von neuem ongesangen. — Mg. Spahn sZcntr.) bittet, trotz der Erklärung des Reichskanzlers, um Annahme der Resolution betreffend Elsaß - Lothringen. Mit Rußland dürsten wir nur solche MLliefcrungs-Vcrträge haben, wie mit den anderen Staaten. Daß wir uns in Marokko nicht bineinmischtcn. sei nur zu billigen. — 2lbg. Chrzanowski sPoic) verbreitet sich ebenfalls Aber die Ausweisungen. — Siaatchekretär Graf Pojadowsky erwidert dem Abgeordneten Jessen: Wer für ein fremdes Land optiert habe, bei uns wohnen bleibe und dann gegen uns agitiere, müsse es sich gefallen lassen, ausgcwiesen zu werden. Sowohl gegenüber den dänistvev. wie den polnischen Beschwerden müsse er'darauf Hinweisen, Laß es ein Reims-Ausweisnrrgsgesetz nicht gebe, es gebe nur Landes-AnsweisungSgesetze. die der Kritik des hohen Hauses nicht unterlägen. — 'Aba. Gröber sZentr.j kann sich von den Resolutionen betreffend Erlaß eines Fremden- gcsctzes keinen Eriolg versprechen, aber das Mcmchcnrccht er fordere. daß man ui diesem Sinne vorgebe. Weiter emp fiehlt Redner eine von ihm beantragte Resolution stressend beschleunigte Bekanntgabe der bnndcoräilichen Enticbließmr- acn über"Rcichstogsbeschl>isse der jedesmaligen letztvcrstossenen Session. — Schluß der Sitzung ö-K Uhr. — Wciterberatung morgen. Zur Lage in Ruftlaud. Petersburg. sPrio.-Tel.s Tie Streikbewegung ist hier m rapider Abnahme begriffen. Sämtliche große Fabriken arbeiten wieder normal, nur der partielle S.tzerstreik dauert noch an. Petersburg. Das M i n i st erk o mi t c e hat aus Vor schlag des Großfürsten zionstantin beschlossen, die einschränken den Bestimmungen, welche bezüglich der Veröffentlichung 'des Neuen Testaments in klcinrnssffcher Sprache bestehen, auszichcben: gleichzeitig wurde einer Erklärung deS,Metropoliten zugestimmt, daß jedesmal, wenn eine solche Veröffentlichung erfolgen sollte, die Zustimmung deS Heiligen Synods cinzuholcn m. Dieser Beschluß ist vom Kaiser bestätigt worden. Bat um. Das Post- und Telcgrapbciiamt zu Samtredi ist von Plünderern angegriffen worden, die 2000 Rubel raubten. Nowgorod-Sjcwersk. Im westlichen Teile deS hiesigen Bezirks sollen Unruhen ausgebrochen sein. In meb- rercn Dörfern sprechen die Bauern ganz offen von der Aus teilung des Grundbesitzes: auch fällen sie in den Waldungen eigenmächtig.Holz. Nach den betreffenden Dörfern wurden Kosaken abäesaudr. Reval. Abgiffandte der Arbeiter versicherten dein Pv- lizcichci, daß die Ruhe in der Stadt aufrecht erhalten bleiben werde. Den bisherigen Gouverneur Bcllegardc be gleiteten bei seiner Abreise an 20 000 Personen mit Fahnen und Laternen und unter Hurrarufen. Auf dem Bahnhöfe be glückwünschten Vertreter der Stadtverwaltung und Abgesandte der Arbeiter Bellcgarde, dem es gelungen sei, die Arbeiter der verschiedenen Nationalitäten mit einander zu versöhnen. Die Arbeiter dankten ihm für seine Vermittlung im Ausstande. Paris. (Priv.-Tei.) Wie „Jntranstgeant" meldet, soll der Priester Gapon nach dem Petersburger Blutbadc von der Polizei gehängt worden sein. 'Die Berichte von seiner Flucht und Fahrt durch Europa seien Legenden. Nussiskli-javanischer Krieg. Petersburg. General Kuropatkin.meldet unterm gestrigen Datum, daß er einen gewaltigen Angriff der Japaner gegen das Zentrum der russischen Stellungen am Hmcho ab geschlagen hätte. Mehr als 1000 Leichen lägen vor den russischen Stellungen. Petersburg. sPriv.-Tel.) Die Vorwürfe gegen Kiirovatkin mehren sich. Sofort nach der Kapitulation von Port Arthur, so meint man, mußte er aktiv Vorgehen, und durste nicht erst obwartcn, bis Nogi mit schweren Belagerungsgeschützen von dort der japanischen tzanptarmec Verstärkungen brachte. Wahrscheinlich glaubte aber Kurvpatliu, Nogi werde zunächst seine Tätigkeit gegen Wladiwostok richten. Militärische Kreise entschuldigen seine große Niederlage dadurch, daß das enac Ovcrationsgclände ihn an der Verwirklichung zciner Pläne binderte. Sie glauben, daß cS Kuropatkin gelingen werde, die Armee zu sammeln und nach einiger Erholung noch günstige Resultate zu erzielen. . Petersburg. sPriv.-Tel.) Die Mowoje Wremja" schätzt die riissffchen Verluste auf 130- bis 150000 Mann: „Rußkosc Slowo" veranschlagt die Verluste auf beiden Seiten aus 2M 000 Mann. Petersburg. sPriv.-T.cl.) 40000 Japaner mit Artillerie sollen, wie geri'chtweffc verlautet, bei Wladiwostok gelandet sein. tudicienden. zcder Staat will, ebenso gut wie wir, 'I8/6«L '^8 'PUllU '^qsg isiSMK isupLSiss
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