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veritPgebllhr: ^ t »««»endet «Lall» «»etmati,«k W»«uns durch uuieri Voten und »»»»»,«, an Loun- und Mmlaaen nur einmal» »Mt »0>l 7»urch au»w»rti,e»om< mtigonür« »Pkt de» » Ml so Bl. Bei k,nmaU««r 3utiellun, durch dt» Volt »Ml ,a»u«e»>eüo-ld,. >m«u». land mit en^lorechenden, Zutchlaae. Slachdrult aLer Artikel u. Onainal- Mittetliinaeu nur mit deutlicher QueNenan-abe c.Dittd. Vachr.") inMta Nachttaattche Sonorar- au'vrüche kleide» unberiüktickval: uuverlanate Mamiilrivte werde» nicht ouidewadrt, r«l»aramm.Adrell«: Nachricht«« Lre»de«. Segrüidtk 1856. >vom 1. Oklodsr 8ov8irs88v 9. 18«vSdrtv rrbrlitoas- m»S kariüts M»r«n jvävr Lrt. l»S«r ksinsdsr VNnIes'^sn vnch R1»8«. -W> Lauvtgelchüftdstrlle: «arieiistr. »8/4«. /snresgen-cE »nuabme van Ankündiaunaen bis >,achmitta«rs Ubr, Sonn- und Seieria,« nur Maricnltrabe « von U di« >/»l Ukr Die I tvaltio» Vrund «eile <ca. « Lilden» so Vla. An- kundiaunaen aut der Prwatieiie Zeile L Vla : die sivaitige Zeile auk Der> leite bo Pla . als kinaelandt Zeile ao Pia In Vummcni n»ch S»»»- und ffelertagen i ivaliiae Brundteilc so Via . aul Vrivatieite «o Pi, . sivaitiae Zeile aut Terüeite und all Cingeiandt so Pi„. Auswärtiae Lnl- kL,e nur gegen Porau«be,ali!un». veiegblalier werden mit io Pf, berechnet. Kernlvrechanschlub: Amt I Nr. U und Nr. LVS« OrükStvS VorrOrlickvre yu-dlitiiten ru k»brilcpreii«n I a. SS kl ^ io »ckw»rr oäer rotk Qummt, o »uck in ttons unrl ^ummirt. E Svklsuoks kreinkor6t I^eupolt, Orescien - ?r., I E ixurvttv 1 I I vslro. - »««»It» IV. S4. - kenntcklwt ». H. 1 V Inbador Xttnik'Iit.1» l>i«i>8t.i8ulwn KtKLtkt-öls'llknIlo in 8ilbor, » I>»i» >Vi;Ituu«stDtt»tti8 8t. 1901. o ^rv,'/rr m - §//e m// ckoue/ack !WD—— Iioabloinsr clentscstor und enstlisokor Fti'/uxt-, Ho«c>n-, Uulatot- u»si in iUIaii mockorneii M Istlilw» unck I'rimL-Hu.'ilitiUen ru Isillijkston Uieisov. VsrlcirukiitaU«- ,I«r vom Xßl. k'iuun/.ittjniuleriuin I VI »oußvzvükltsll vor8ohrjst8i»ü88isr6ll lluisorm8tofss tstr liünigl Lilaim. 8lsut.3-1>'c>,8t,h6Lmi:o. 8kÜ6ÜL!Lll'ki888 19 Rr. 232. »clNBgpI' Der Anfang vom neuen Rußland. Hosiiachnchtcii. Kominerzieiilat Otto Rüger ck, Wirtichastl. Lage ini Handwerk u. Gewerbe 1901. Kolonialpolitik, Katholikentag, Engl. Flvttenbesuch. Ticiistag, 22. August IVOS. Der Anfang vom neuen Nutzland. Nikolai II., der an sich ganz gewiß nicht hochsliegenden per sönlichen Ehrgeiz besitzt, ist durch den Strom der Ereignisse zu Entschlüssen gedrängt worden, die seinem Namen für immer in der Geschichte Rußlands einen hochbcdeutsanien Platz sichern Am denkwürdigen 19. August, dem Tage, an welchem sein leib licher Thronerbe die heilige Tause erhielt, hob Zar Nikolaus II. auch die russische Verfassung aus der Tauie. Damit ist die Bresche in die Mauern gelegt, in denen bisher das russische Volk — zwischen Zarismus. Beamteiiwillkür und starrem, ortho doxem Kirchentum eingepfercht — schmachtete: bald dumpf und apathisch hiubrütend. ba>d in säher Auflehnung gegen feine Knechtung wild aufbegchrend. Russland ist jetzt nach seiner Art in die Reihe der verfassungsmäßig regierten Staaten eingetreten: der 19. August 19r6 hat damit die Bedeutung eines weltgeschicht lichen Datums gewonnen, ist ei» historischer Tag erster Ord nung geworden und eröffnet Perspektiven von ungeheurer Trag weite, die sich im ersten Augenblick kaum richtig übersehen und beurteilen lassen. Ein epochaler Wendevunki für Rußland ist da, wichtiger als die Emanzipation der Bauern vom 3. März 1861 und ebenso tief eingreifend in die innerpolitische Ent wicklung des ehemaligen Zarenreiches, wie in dessen Beziehungen zum Auslande. Die Verkündigung des Zaren-Manisestes, das Rußland zum Verfassungsslaate macht, ist deshalb auch unter äußeren Formen erfolgt, die der Bedeutung des denkwürdigen Aktes gebührend Rechnung tragen: in beiden Hauptstädten des Landes — St. Petersburg und Moskau — wurde die neue Verfassungsurkunde gleichzeitig veröffentlicht und an sämtlichen Kirchen feierlich angeschlagen; ebenso wurden sämtliche diplo matischen Vertreter Rußlands im Auslände in Kenntnis gesetzt, um die Tatsache den Höfen, an denen sie beglaubigt sind, be kannt zu geben. Der Tradition gemäß wurde am Sonntag das Manifest in allen Kirchen verlesen und so auch zur Kennt nis der großen Masse des Volkes gebracht. Zwecks möglichster Verbreitung des erlassenen Gesetzes ist weiter der Druck und die Verteilung desselben in 50 Millionen Exemplaren verfügt wor den; auch ist den Administrativbehörden des ganzen Reiches anbefohlen worden, alles zu tun, um im Volke, das ja bekannt lich nicht allzu „schristgelchrt" ist, die genaue Kenntnis des In halts desselben zu fördern. Ob die vom Zaren fünfmal ver sprochene, aber immer wieder vertagte und darum um so heißer er- föhnte Botschaft jetzt sänstigend aus die hochgehenden Wogen der Volkserregung wirken und dem an Anarchie grenzenden Irr- und Wirrsal im politischen Leben ein Ende setzen wird, kann natür lich nur die Zukunft lehren. Tie niederen Volksklassen sind im allgemeinen politisch sehr indolent, wenigstens vorläufig — und der gärenden Intelligenz und Mittelschicht der russischen Bevölkerung wird angesichts der neuen Verfassung, und mag sie in ihren Angen noch so viele Schattenseiten auiweisen, doch wohl mit der Hoffnung auf ihre vom Zaren selbst in Aussicht genommene Fortentwicklung die Ruhe und Besonnen heit wiederkommen. Daß der Zar mit seinem Entschluß, dem Volke eine Vertretung zu geben, mi tiefsten Kern das Richtige getroffen hat. Migt die Wut der verrotteten Beamtenschaft, in deren Kreisen die neuen Zu geständnisse au das Volk als „verhängnisvoll und viel zu weit gehend" kritisiert werden. Versteht sich, daß diesen Ehren männern jedes Recht des Volkes, ihnen auf die nicht immer ganz reinlichen Finger zu sehen, im höchsten Grade peinlich und verhaßt sein muß! Es wäre gar nicht so wunderbar, wenn der neue Zarenerlaß die Nebenwirkung zeitigte, daß der Tschin sdas Beamtentum! noch mehr an Kredit verliert, indem beim Volke die Empfindung verstärkt wird, daß ihm das Heil nur vom Zaren kommen könne und daß dieser im Gegensatz zu seinen Beamten stehe. Bisher hat der Tschin sich trennend zwischen Zar und Volk geschoben, von jetzt ab ist wenigstens die Möglichkeit gegeben, daß Rußland das Ohr des Zaren sich ver schaffen kann und der Zar sich das Ohr und Herz seines Volkes! Wenn cs noch Vernunft in der russischen Gesellschaft gibt, so kann sie mit den in der Neichsduma ihr gewährten Befug nissen für den Anfang wohl zufrieden fein, um so mehr, als — wie immer wieder betont werden muß — dieAusge- staltungder kon st itution eilen Einrichtungen in dem kaiserlichen Manifest ausdrücklich in Aussicht genommen ist. Unumschränkte Mcinungs- und Rede- freiheit, Diäten von 20 Mark täglich, außer der Reiseentschädigung, Gesetzes- und Budgct-Recht, Zulassung der Presse. Jntcrpellationsrccht und andere Befugnisse mehr geben der Vertretung des russischen Volkes, besonders im Vergleich mit dem bisherigen Maulkorbsystem, genügenden Spielraum. Selbstverständlich fehlen auch hier den Rosen die Dornen nicht: schon das Wort „Gossudarslwennaja Duma" — was wörtlich übersetzt: „Rat des Kaisertums" bedeutet — zeigt klar, daß Kaiser sGossudarj und Reich sGossudarstwo) im Grunde ge nommen nach wie vor identische Begriffe sind, fortan jedoch noch einen Rat zur Seite haben werden, der nach der Erläuterung des Manifestes aus den „getreuen Söhnen des Vaterlandes" gewählt werden soll, aber mehr, um ,F>ie unerschütterliche Soli darität zwischen Kaiser und Volk" darzutun, als um die zarische Allmacht einzw'chränkcn. Tatsächlich wird, auch wenn es iin Kaisererlab nicht ausdrücklich hervorgehoben wäre, die Vertretung des russischen Volkes, die im Januar 1906 zusammen- treten soll, neben dem eigentlichen Reichs- oder besser gejagt Kronrat lGossudarstwennySsowjetj nur beratende Stimme haben und somit vorderhand keinen entscheidenden Einfluß aus die Geschicke des russischen Staates ausiibcn können. Unter den Beschränkungen im einzelnen seien folgende hervorgehoben: Verantwortlichkeit für Vergehen, die in Ausübung des Mandats begangen werden, ist unter Umständen ein schweres Hindernis gegen allzu offenherzige Aeußernngcn; schützt dic'e Bestimmung auch beispielsweise vor skandalösen Majestäts-Beleidigungen, vor gemeinen Angriffen auf die Ehre von Mitgliedern oder Nichtmitgliedcrn, so kann sie andererseits von gewissenlosen Richtern ausgedehnt werden auf Kritik an den Handlungen von Beamten usiv. Auch die Bestimmung, daß durch die An träge die „Staats-Grundgeietze" nicht verletzt werden dürien, beschränkt den Wirkungskreis der Volksvertreter bedeutend. In die Kategorie der erheblichen Beschränkungen muß man ferner zählen: die nicht praktiiche und wohl kaum l-altbare Zulassung nur eines Vertreters für je ein Blatt zur Berichterstattung über die Sitzungen; das Recht des Präsidenten, die Sitzung für nicht öffentlich zu erklären, zumal wenn ein Minister Verletzung von Staatsgeheimnissen fürchtet. Aber trotz allem: das russische Volk hat jetzt zum ersten Mole in seinem nationalen Leben eine Stimme bekommen, die, wenn auch noch so vorsichtig gedämpft, dennoch an das Ohr des obersten Herrn, Gesetzgebers und Richters dringen muß. Die weitreichende Kontrolle und Aufsicht, die der Volksvertretung über die ganze Gebarung der Staatsverwaltung in allen ihren Zweigen eingeräumt worden ist, bürgt jedenfalls dafür, daß die Auswüchse der russischen Bureaukratie sich doch nicht mehr so ungehindert werden tumineln können wie bisher, und daß der Macht des korrumpierten Beamtenheeres jetzt bald eine andere Macht gcgcnübcrstehen wird, die seinem schänd lichen Treiben ein kräftiges Paroli zu bieten hoffent lich jederzeit im stände sein wird. Das wird nun zwar heftige Kämpfe setzen, aber um der Zukunft Rußlands willen müssen sie siegreich ausgcfochten werden, denn jede wahre Reform des Zarenreiches steht und fällt mit einer gründlichen Reform der Beamtenschaft an Haupt und Gliedern. Diese Reform zu bewerkstelligen war und ist der Zarismus der Natur der Verhältnisse nach niebt in der Lage: war doch bis jetzt die Beamtenschaft seine stärkitc Stütze. Die neue Volksvertretung aber muß und wird dies Riesenwerk bewerkstelligen und in lang- sanier und schwerer Arbeit diesen Augiasstall gehörig reinigen. Will man dein Zarenerlaß gerecht werden, so darf man ihn nicht mit wcsteuropäiichem Maßstabe messen, das wäre politisch töricht und ungerecht. Eins schickt sich nicht für alle, und für eine moderne Verfassung in unserem Sinne ist das heutige Rußland ganz entschieden noch nicht reit. Die Vorbedingungen zu ernster varlamcntarischer Arbeit sind im russisch-slawischen Volkscharakter mit seinem loiosar »Nor nicht allzu kräftig und reichlich vorhanden. Außerdem fehlt bisher jede Erziehung der großen Masse zu ernstem und nüchternem politischen Denken, das doch auch mit die Vorbedingung eines weitergehenden Konstitutionalismus ist. Berücksichtigt man weiter auch die besonders schwierigen Zeit- und Pcrsoncnverhältnissc, unter denen der Zar seinen Willen verwirklichen mußte, so ist un bedingt anzuerkennen, daß die unleugbaren Mängel der neuen Verfassung keineswegs so groß sind, als daß sie nicht aus dem natürlichen Wege einer gesunden und organischen Entwicklung des Bersassungslebens in aller Ruhe beseitigt werden könnten. Möge das russische Volk sich in dieser Uebergangszeit bewähren! Wir wünschen ihm dazu, daß es bis zum Januar des nächsten Jahres, der die erste Tagung der russischen Volksvertreter be ginnen läßt, bewahrt bleibe vor neuen furchtbaren Erschütte rungen, denn zur Herbeiführung eines gedeihlichen Zustandes bedarf es vor allem des äußeren Friedens. Zum Glück haben die Verhandlungen von Portsmouth die Aussicht darauf er öffnet, daß er in nicht allzu ferner Zeit dem schwer Heimgesuch, ten Reiche zuteil werden wird. Mag sich denn erfülle», was hoffnungsfroh und doch kritisch der Petersburger „Ruß" schreibt: Der Rubikon ist überschritten, am 19. August 1905 hat alle Äewalt und Unvcrantwortlichkeit im Baue des russischen Staatslebcns aufgchört. Von ungeheurer Wichtigkeit ist die politische Umänderung vom 19. August — «in Blinder vermag es zu sehen! Doch diejenigen, welchen das Wohl des Valer- landes am Herzen liegt, haben nicht das Recht, zu leugnen, daß zwar der Rubikon überschritten ist, doch ein schweres Stück Arbeit noch bevorstcht. Die Volksvertretung bringt allen Klassen des russischen Volkes den Frieden. Wir brauchen nicht auf die unausbleiblichen Resultate hinzuweisen, die in der Reform enthalten sind. Aber Preß- und Versammlungsfreiheit, Sicherheit der Persönlichkeit und weiteres mehr müssen und werden binnen einem halben Jahre kommen, und dann wollen wir mit einem Munde ausrusen: Das neue Rußland hat begonnen und befestigt sich! Neueste TrahtinelSnttsten vom 21. August. Aus unseren afrikanischen Kolonien. Berlin. lPriv.-Tel.! Zu der in verschiedenen Blättern' neuerdings ausbetauchtcn Frage, einen baldigen Zusammen tritt des Reichstags betreffend, bemerkt die „Deutsche Tageöztg": Ein bestimmter Termin für die Wiedercinberusung des Reichstags ist zur Zeit weder ins Auge geiaßt noch er wogen, noch vorläufig sestgcstellt worden. Nur soviel kann als sicher gelten, daß der Reichstag in den nächste» Wvchcn nicht zujamuientrelen wird. Dazu liegt keine unmittelbare und tat- sächliche Veranlassung vor. Tic Negierung ist der Meinung, daß. was Südwesiasrika anlangt, eine Ucberichreiluiig der Elai- ansätzc nicht erfolgt ist. und auch voraussichtlich in nächster Zeit nicht crsolgen wird. Was aber Teutsch-Ostafrila anlangt, jo braucht seinetwegen der Reichstag vorläufig nicht einbcrusen z» werden, weil die Gewährung der vom Gouverneur crbclciien Verstärkung durchaus innerhalb der Befugnisse der Regierung bezüglich der Armeekommandos liegt. Berlin. lPriv.-Tel.j Zum G o u v c r n e u r w e ch s e I ! in Deutich-Südweitasrika bemerkt die „Pust": Tiefe amtliche Nachricht wird bei allen Koloniaffreundcil, nicht zum wenigste» aber uu Schutzgebiete selbst, mit Freude au'Miommcn. denn für Herrn v. Trvlha ist die Zeit, die er sich selbst zur Durch- ! sühruug seiner Pazisizicrungsaufgabe gesteckt hatte, avgclausen. , Er darf der Anerkennung seiner militärischen Leistungen sicher j sein und wird selbst die Ansicht hegen, daß im Herbst der Zctt- vunkt für die Wiedereinführung der Ziviivcrwaliung gekommen > sein dürste. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. lPriv.-Tcl.j Nach Nieldungen aus der Mandschurei hat General Lincwitjch seine Verteidigungsarbeiten beendet. I Die Russen kundschaften die Gegend genau aus. General Line- j witsch befürchtet anscheinend, daß die Japaner seine Flanke um gehen. Die erste und zweite ruisiichc Armee befindet sich in der Front, während die dritte als Reserve dient. 40 000 Mann Kavallerie stehen längs der Eisenbahn. Die japanische Armee hat in der letzten Zeit große Verstärkungen erhalten. Zu den Ariedensverliandlungen. Portsmouth. lPriv.-Tel.! Die russische Mission er-! hielt Telegramme von den im Felde stehenden Generälen, worin sie bitten, keinen u n v o r t c i l h a f t e n F r i e V e n zu schließen, da die Armee des Sieges sicher sei. Portsmouth. sPrio.-Tcl.! Präsident N o o s e v c l t > teilte dem Baron Rosen mit, seine eventuelle Vermittlung^ trage keinen offiziellen, nicht einmal einen diplomatischen j Charakter, sondern sei rein persönlicher Natur. Portsmouth. lPriv.-Tel.s Wie verlautet, hat der l japanische Finanzagent Kancko in einer Unterredung dem Prä sidenten Roosevett gegenüber erklärt, daß die Japaner geneigt wären, auch in der Frage der in neutralen Häfen internierten russischen Kriegsschiffe nachzugeben. Newport. lPriv.-Tel.! In diplomatischen Kreisen ver sichert man. daß sich Nooscvclt nicht durch diplomatischen Forme»- kram abhaltcn lassen wird, alles ailfzubietcii, um sein Ziel zu er reiche». Mau setzt hier große Hvsiinmgc» i» seine» guten Willen, seine Energie und seinen Einfluß in Petersburg und Tokio. Wie verlautet, hat er seinen Schiedsspruch de» Delegierte» wohl nicht anacbotc», den» ein solcher wäre augenblicklich »»annehmbar, aber doch seine Dienste als ehrlicher Makler. Ferner heißt cs. daß die englische und sranzösische Diplomatie alle Anstrengungen macht, um einen Abbruch der Konferenz zu vereiteln. Alan sagt jedoch, die Haltung der russischen Negierung sei seit zwei Tagen derart, daß alle Interventionen scheitern müßten. London. lPriv.-Tel.s Tie „Times" erhielten eine Draht- meldnna aus Portsmouth, die besagt, der Zar habe einen Kran rat cinbernsen, der alle der Friedenskonferenz vorgelcgcucn Fragen einer Beratung unterzog und zu der Entlchließunq kam, das; keine weiteren Konzessionen seitens Rußlands gemacht werden können. London. lPriv.-Tel.s Ter Portsmvuihcr Korrespondent der „Times" erklärt, daß die Delegierten alles getan hätte», was in ihrer Macht stand; ihre Vollmachten seren erschöpft, und wenn ein Friedensschluß noch zu stände komme, so müsse das von Petersburg oder Tokio aus geschehen. London. lPriv.-Tel ! Es erscheint zweifellos, daß die Intervention Rocsievelts einen Bruch verhindert und den Erfolg gehabt hat, Zeit zu gewinnen. Hier erklärt man, Ruß land werde Lachalin aotretcn und Entschädigung zahlen müssen, doch soll Roosevelt vorgcschlagen haben, neide Fragen inff- einander zu verbinden, derart, daß Japan an Rußland Sachalin verkauft. Die Japaner sollen diesem Vorschläge geneigt sein Petersburg. tPriv.-Tel ! Im Auswärtigen Amte er- klärt inan, daß ein offizieller Bericht über die Ver handlungen von Portsmouth seinerzeit veröffentlicht werden soll. Der Bericht wird die Telegramme enthalte», die zwischen der Regierung und den Friedcnsdelegiertcn gewechselt worden sind. Der Bericht werde zeigen, daß Rußland einen ehrenvollen Frieden gewünscht habe. Man glaubt, daß die Unterredung zwischen Roaseoeit und Rosen nicht verhindern kann, daß die Dienstag-Sitzung die letzte der Friedenskonierenz ist Tic Russe» hätte» ihr letztes Wort in bezug auf Kriegsentschädigung und Gebietsabtretung gesprochen. Zur Lage in Rnstland. Petersburg. sPriv.-Tel.s Der Minister des Innern Bulng in hat für einen Monat Urlaub genommen. — Das Gerücht von dem Rücktritt des Geiieralgouvcrncurs von Finn land. Fürsten O bole ns kv, wird dementiert. — Es bestätigt sich, daß für Odessa wie auch für die ballsschen Provinzen Gouveriiciirposlen geschaffen werden. — Bei den kürzlich stall gehabten antisemitischen Unruhen in Kertjch wurden 30 Juden getötet. W arscha u lPriv.-Tel.! Hier bat dc>S Manifest des Zaren bittere Enltäu'chimg bervoraeruseu. insbesondere der Passus, wonach in Pole» die Wahlen nach einem besonderen Modus vor sich geben sollen. DSV p. gmgan« La-poa! * kadritc Lsä-dsil i./