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Erzgeb Dolkssreund. 4 .>1 LE. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. für die königUmi- Müschm LehSröm bl Mr, Grünhain, Hartenstein, Zohaun- ^>WSvM" georgmstadt, Lößnitz, Uenstädtel, Zchaeederg, Lchwaymber- nnö Wilömfeis d Illig i N tz Söiöiklll. i» die Schneeberg, den 12. September 1898. 2 vr. von Woydt. l. f. M. s. September ). September mit welch« mden, insbe» Schwarzenberg mir hiermit hör. 30 Pfg. gesorgt sei» st ei« lrnrath. ünen Laube" ßnahme, daß völlig fern Sine Filiale FarusPrecher» Schurrt«, Sl« Au« SchWuqmt«, l). U,l«,«a»»-Ad,,ss«, Nolloseeund Schrraadae». — Der Sarg wird heute (Donnerstag) Abends 10 Uhr vom Wiener Weftbahnhofe in feierlichem Zuge nach der Hofburg ge führt und Freitag von 8 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmit tag», sowie Sonnabend von 8 Uhr Vorm, bis 12 Uhr Mittags für da» Publikum ausgestellt sein. Am Sonnabend Nachmittag 4 Uhr erfolgt die feierliche Ueberführang de» Sarge» nach der Kapuzinerkirche, wo in Gegenwart de» Kaiser» Fran, Josef und der fremdländischen Hensch« die Einsegnung der Leiche erfolgt. Dann wird der Sarg in die Ernst hinabgetrageu, wohin du Kaisu folgt. Nach nochmalig« Einsegnung »ud Beendigung der Gebete wird der Sargschlüffel dem Guardian b« Kapuzin« über geben. Da» Testament d« Kaiserin ist Montag aöffuet worden. ES wurde in Ofen im Jahre 1895 zu eiuer Zeit, wo sich die Kaiserin nicht ganz wohl befand, abgefaßt; e» ist ziemlich kur, gehalten und soll von der Kaiserin eigenhändig geschrieben sein. Der Kais« hat Kenntniß von dem Inhalt b« letzte« Verfüg»«, ge« du Monarchin. Nach den Bestimmungen de» Testament» soll da» Schloß in Lainz der LieblingStochter du Kaiserin, Erz- herzoain Marie Valerie, zufallen, während da» Schloß Achilleiou auf Korfu in den Besitz du Erzherzogin Gisela übergehen soll. Du Kais« behält jedoch ans Lebenszeit das Natzuug»r«cht über beide Schlösser. Da» Baarvermögen ist für di« Enkelkind« be. stimmt, von denen Erzherzogin Elisabeth, die Tochter d« Kron- prinzessto-Wtttwe Stefanie einen größten Theil al» die übrigen «halten soll. Da» Testament enthält fern« Lermächtniffe für die Hofdamen und Personen au» der Umgebang d« Kaiserin. Au» München berichtet et« Korrespondent- da ,v. L.A.": D« amordete« Kaiserin Elisabeth wmd« al» 12-jährtge« Mädchen im vogenhaus« Parkanvesen ihr« Eva« von ein« Zigeunerin Nachstehende» an» ihr« Handfläche prophezeit: „Prin> zeßchen, Prinzeßcheu, merk auf, «a» ich Dir sag,: Du wirst in wenigen Jahren eine« mächtigen Thron besteigt»; D« wirst glück- lich sei», geliebt «nd verehrt von Deinem Gatte», vergöttert vo» Deinem Volke lange Jahre htudmch, dann «ade« schwur Schick- fallschlägt üb« Dich kommen, Thro» Md Krone schütze» Lich nicht vor de« vahängniß. L» selbst wirst kri»e» natürlich«, Tod«» sterben." — Dt«se Prophe^ihung Hörl« «in Lakai, d« fi« da, damalig«», vo, «tnigr» Monat«« v«rstorbe«rn vrsitza vo» vah Brunnthal sofort «zählte. Da UatasachanAtrichta li«ß d«» vtrichtastatter d« Neue» Fr. Pr. einem vahör« Lvcchenll beiwohn«, d« ihn wie folgt schtl- d«t: «ne gedrungen«, «itttlpoß« Gestalt, «s eine» dicken 'iis, t« Geometer. jenen in Lößnitz. Die Ueberführung der Leiche der Kaiserin Elisabeth. Der Sarg mit der irdischen Hülle d« Kaiserin Elisabeth ist gestern von Genf abgrholt worden. Ein würdig« Tranerzng, bei dem die tiefe Ergriffenheit der Genf« Bevölkerung noch einmal zum AuSdrvck kam, geleitete den Leichenwagen vom Hotel Beau- rivage zur Bahn. Au» Senf wird hinüber telegraphirt: Um 8 Uhr fuhren d« BundrSrath und d« Genf« StaatSrath vom Lotsl äss Verguss zu« Hotel Beanrivage. Hinter dem Wagen de» StaatSrotheS fuhr Freiherr von Rotenhan, du Gesandte des Deutschen Reiches in Bun. Du bayerische und du spanische Gesandte nahmen ebenfalls au der Uebrrsührnng du Leiche der Kaiserin Theil. Die Rae Montblanc nvd du Quai du Montblanc waren zu beiden Seiten von riesigen Menschenmengen besetzt. Bald nach 8 Uhr begannen die Todtenglocke« zu läuten. All du Zug «schien, entblößte die Menge die HLopler. An d« Spitze marschirte ein Zug Gendar- ««ie, dann kam der vierspännige Leichenwagen mit de« Sarg der ermordeten Sonv«äatn, dahinter folgten zwri Wage« mit den Kranzspende«, dann die Gefolgschaft der Kaiserin, der Bandr«rath, d« Genfer StaaUrath, die Diplomaten «nd die Aerzte, welche die Kaiserin behandelten. Eine Sbtheilnng Gendarmerie schloß de« Tranerzng. Die Glocken läuteten, bi» d« Bahnzug die Kaiserin wegführte. Still zustrente sich da«» die Volksmenge. — Man hatte sich in Genf vielfach darüber aufgehalten, daß die Besitz« de» Hotel» Beanrivage May« und Kanz auf dem Gebäude nicht eine umflorte österreichische Tra««fahue avfhißten. Da Ehrs de» österreichische« Hofmarschallamte» General B«seviczr hatte e» ab« nicht erlaubt. Bei eine« »ochmaligen versuch, ihn zur «ufhiffiw- d« Fahne zu beweg«, antwortete «, «an müsse die Ermordete nicht al» di« Saisuin, sondern al» die Gräfin vo« Hoht««mb», «vt« welchem Nam« fi« i« da Schwei, reist«, be- Vachten. Dmrgemäß find von M« auch keine Würdenträger vo« Hos in Gens eivgetroffe«. Offizitll werden d« Todt« die Ehr« eiua Kaiserin «st z« Theil, sobald da Leichen,«g ans österreichische« Staatsgebiet eivgettoff« ist. Nach de« Wunsche de» Kaisa» Frau, Joses wird Kaiserin Elisabeth an du Sette de» Kronprinz« Rudolf ihre letzte Ruhe stätte find«. Da ab« vorläufig «eb« dem Sarkophage de» Kronprinz jener de» Er,h«Ms Karl Ludvig steht und dies« da-« «st entfernt werd« muß, wird du N. Fr. Pr. «folge die Beisetzung da Kaiserin vorderhand nm provisorisch stattsindm. sime. ». September, »«,. an »oIUfr«mld- «scheint täglich «it Anliuchat« Ler r«D» k denSonn» undSestt-gen. Ilb-nnmuMdistiltichrlich IMarttw i .... . - immntlich«lyeUdi. I Freitag, 1«. September 1898. Gest-LewMOMste ßde. »U -7 i SVyerate werd«pro Sgesdaltrrretzetle «it 10! MUI* 1 2 gespalteneAelle «itSO Wa., Nmam«die S> »Sv. »LV s MM; t°LU?ch«7ä«L,rwAM Halse ei« dick« Kopf. Die Kinnladenknoch« bilden eine Linie «it de« Hal», da» Gesicht ist stark gebrännt und abgeplattet, ein blonder borstig« Schnurrbart deckt die Oberlippe. Er hat glänzende, grüne, tiefliegende Ang«, an» den« lebhafte Blicke schieß«, während-« spricht. Krauses, nicht z» lange» Haar be« deckt dm Kopf, die Arme find lang, « gestikuliert viel, während « spricht, die großen, grob« ArbettShände fahren lebhaft durch die Lust. Luccheni antwortet mit erschreckend« Ruhe auf alle Frag«, die der UntersuchuugSricht« an ihn stellt: „Wo war« Sie am 30. August, al» die skaisain in Tenitet ankam?" Lnc- cheni antwortete: „Mittwoch? Da war ich am Ban de» Post- gebäudeS." Dann fragte der Richt«: „Hab« Sie sich bei dem Verbrechen der linke« Hand bedient?" „Nein," «widerte Luccheni, „ich gebrauche immer nur die rechte Hand, auch diesmal habe ich den Stoß mit d« recht« Hand vollbracht." Dabei grinste da» Scheusal, beugte sich ein wenig nieder und zeigte «it der rechten Hand, wie u de» Stoß geführt hatte. Seine Ange» flammten dabei wild ans, »nd rin schreckliche» Lächeln «schien auf seinem Antlitz. — D« Substitut de» Richt«» setzte darauf da» Gespräch mit dem Mörder sort. Er fragte ihn: „Wenn Sie König Humbert hätten tödtm können, hätte» Sie die» gethan — odu Crispi?" Darauf antwortete Luccheni: „D« König «it Freuden, ab« Crispi nicht, Crllpi ist ein Dieb, er hat 500 000 Lire gestohlen. Ich hätte mt sein« Stelle noch mehr gnaubt. Lor eine« Dieb muß man den Hut ziehen, «in« Diebe morde ich nicht." Dabei lacht« «. Selbst d« Untersuchungsrichter konnte sein Eatsetzm kaum meistern, obwohl,« an diese Sus« drucksweise bereit» gewöhnt ist. Das 8. stiftungsmäßige Hänel-Claich-Kirchen-Coneert findet Sonntag, den 18. September d. I. Nachmittag» i/,4 Uhr du hiesigen Hokpitaikirche statt. Zur Aufführung komm« kleinere Orgel- «nd Sölogefangsnummer«. Al» Eintrittsgeld wird 10 erhob«, wofür d« Text gegeben wird. Vorverkanf hat Buchhandlung von Schwei l, auch am Sonntage stattfindend, übernommen. Eintritt ist nur mit Text als ZahlungSanSweiS dnrch die westliche Hauptthüre der Kirche gestattet. Alle Freunde kirchlich« Musik weiden hierzu eingeladen. Lagesgeschichte. Lentschland. — Wunsch nach eine« neu« Sozialistengesetz. E- An dm Kais« ist au» Düfleldors folgende» Telegramm geskndt Word«: „DK furchtbare Wat, welch« Ihr« Majestät die Kaiserin vo« Oesterreich zum Opfer -esall« ist, ist «i« erschreckend« ne«« Newell sür die Ziele des Anarchismus and d« z« diesem führen den BeskS»«»«. Unter de« «ns«« -«M a«f das Tiefste bewegend« Eindruck vifs« vir uns mit E«r« Majestät einig in dem Gefühle der Pflicht, dm versuche«, ans«« Religio«, ««s«e Liebe zu unsere« «haben« -enschnhmse «nd zum vatu lande ,« vernicht«, mit alle« Mittel« strmgst« Sesetz-ebmg «tgegenzukekn. Mr ««teqeichnetm Lutretttng« deutsche« In- Königlich Sächsische Staatseisenbahnen. Am 1. Oktober d. I. tritt auf den sächsischen StaatSeisenbahn« «nd dm mitverwaltetm sonstigen Eisenbahnen d« Wivterfahrplan in Kraft. Nähere Auskunft eriheilen vom 16. dS. Mts. ab die Stattonm und AuSkuaftSstell«. Bei beiden ist anch du neue Fahrplan za dem Preise vo« 5 Pfg. (Buchform) und von 80 Pfg. (Plakatform) z« «halten. Dresden, am 5. September 1898. Königl. Generaldirektton der Sächs. Staatseisenbahnen. v. d. Planitz. Meldevesen in Grünhain. In letzter Zeit ist viedcrholt wabrznnehmen gewesen, daß WohnnngS- Au> «nd Abmel- d«ng« nicht innerhalb -er vorgeschriebene« Meldefrist von 3 Lage« be wirkt werde«. Pötzsch. stark 4t/,o/<> auS- editiou dieser Aus dem ««errichteten Folium 300 de» beim «ntttzeichnetm Gericht« geführten Handels- regist«» für Nenfiädtel, Aue »nd die Dorfschasten ist hrvte dk in Aue i. E. mt« b« Finna Wechselstube «nd Depositenkasse der Leipziger Bank «richtete Zweigniederlassung der Leipziger Bank in Leipzig eingetragen Word«, laut Statnt» vom 15. Mai 1889 nebst de« dk 88 6, 7, 8, 24 und 60 abärdernd« Beschlüssen der Generalvttsammlung« vo« 4. März 1890, 24. Jnni 1896 «nd 17. Mär, 1898. Jnhab« d« Firma find die Inhaber d« Aktten d« Leipzig« Bank. Da» Srnndkapttal d« Aktionäre beträgt achtundvierzig Millionen Mark «nd ist in 24 000 Stück ans den Jnhab« lantende Aktien üb« je 250 Thal« (750 Mark) «nd in 30 000 Stück ans den Jnhab« lastende AM« üb« je 1000 Mark zulegt. Vertreter du Gesellschaft find duen Direktoren, die Herren Kaufmann August Heinrich Exner »ud R«cht»a«walt vr. jar. Albeit Gentzsch, beide in Leipzig, all Mitglieder de» vor- stände». Schriftstücke, welch« für dk Bank verbkdlich sei» soll«, müssen die Uutuschrist zweier ,m Zeichnung du Firma berechtigt« Personen tragen. Al» Prokuristen sür die in Aue «nt« der Firma Wechselstube «ud Depostteukasse der Leipziger Bank «richtete Zwrignkd«. lassung find die Herr« Paul Schopper, Curt Jaeuisch und Karl Kober, sämmtlich in Chemnitz, eingetragen worden. Jeder von ihnen darf die Firma der Zweigniederlassung in «ne rmr gemeinschaftlich entweder mit einem Mitgliede der Direktion d« Havptbank oder zusammen «it einem anderen Prokuristen dn Wechselstube und Depofitenkaffe d« Leipzig« Bank in Aue zeichnen. Schneeberg, dm 13. September 1898. Das Königliche Amtsgericht. vr. Gilbert. Pflr. Steinanlieferungs-Berdingung Für dm ErhöhnngSba« der ZwickauLößnitzer Straße in Bockwa macht sich die Anlieferung von 15V «rbi». Steinen zu Grobschlag und 23V „ dergl. zn Klarschlag «forderlich. D<ll gesäumt« Material ist bll zum 1L. Oktober diese» Jahres an Ort und Stelle zu liefe«. Alle Übrig« Lieferungsbedingungen find dieselben wie bei d« Steiuanlkferungzur gewöhn» WMiSWbawrpMchMmg. BezÜgltthe Angebote, welche stch ans da- ganz« Quantum od« auch nur auf «tuen Theil desselben »streck« könne», find mt« Angabe de» BrzagSorteS «nd Preises für 1 Kubikmeter sowie «uter Beifügung do« Materialprobe« b » Dienstag, den 2V. vfs. Monats, vormittag tv Uhr portofrei und vcrschloffen, sowie mit d« Aufschrift: „Steinanltefernng. Straße«- ErhöhUNgsbau i« Bockwa betr." verseh«, bei der mit unterzeichnet« Bauverwal- terei, innere Plauenschr Straße Nr. 31, I. Obttgeschoß, Ammer Nr. 5, tinznreichen, woselbst z« d« angegeben« Zeit die E öffanng der Preisangebote in Gegenwart der etwa erschienenen Be werb« «folg« wkd. Die Auswahl unt« den letzteren und die Entschließung üb« die Annahme der Gebo!e bleibt Vorbehalten. Die bis zum 30. laufende« Mo«atS ««beantwortet gebliebenen Angebote find als abgelehnt z» betracht«. Zwickau, am 12. September 1898. MWe Lüchi- ml Wn-SMektim. WM SmemMrei. Tübnert. Thi«. ! Vmiii mä IImZ. rsangvaetneu stattete «iS» -findet nicht thSkell«saale, stein statt. orstand. idSiL. 8 Vzd Mir -ssorämwg: äio zstsigs rrg ib.L.vvns.) in. z« hab« bei Werner. N Die genaue Befolgung dieser Vorschrift wird in Znknnft erwartet, andernfalls wird mit vestrafnng vorgegange«. Srünhain, am 14. September 1898. Der Bürgermeister. Kling«. wnrden 1« Mark. Der rechtmäßig« Balnstträg« Wolk fich Raschau, dru 14. Sept. 1898. Dittmar, G«.-Vstd.