Volltext Seite (XML)
WißM-EllWer WM Anrtsblait für Nchl. Auit?gcrilht mi> St» vilihirei z» hchBein-kriiWal. Anzeiger für Hoheustein-Ernstthal, Oberlungwitz, GerSdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Mein^. orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach. Tirsch- heim, ö..chschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Nußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jede» Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteliahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. U. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen Nr. M «efchitfwft»»« U». »L. Sonntag, den 2S. )uni ,908. 58. Zahrg. Tagesordnung Der Stadtrat des von Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Zöphel vor- ZwangSanstedclung verurteilt. Dreizehn Angeklagte den am den Rede LeS Kaisers über die ReichSftnanz. Heinrich von Preußen einen Besuch an Bord der Linienschiffes „Deutschland" ab und besuchte die im Schlöffe und in der Prinzenvilla weilenden Fürstlichkeiten. Hierauf machte der König mit seiner Begleitung einen Spaziergang durch Düsternbrook bis Bellevue, bestieg dort die blaue Pinasse der „Hohenzollern" und unternahm eine Fahrt in den Kaiser Wilhelm-Kanal hinein bis zur LevenSauer Hochbrücke. Auf der Rückfahrt stieg der König in Holtenau auS und besichtigte das Kaiser Wilhelm- Denkmal. Abends 8 Uhr fand beim Kaiser an Bord der „Hohenzollern" Tafel statt. Auf Befehl des Kaiser» wurde von abends 10 Uhr ab anläßlich der An wesenheit deS Königs von Sachsen die gesamte Flotte illuminiert. Große Menschenmaffen genoffen vom nahen Ufer, sowie von Dampfern au» das schöne Schauspiel. auf 15 getragenen Vorschläge zur Abänderung der Satzungen auS Anlaß der Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Gesellschaft wurden einstimmig zum Beschluß erhoben. Die JahreSrechnung wurde genehmigt und in amtlicher Eigenschaft, sondern al« Freund Verstorbenen. Im franzüsischenSenat siegte Clemen- ceau, obgleich er die Vertrauensfrage stellte, bet der Abstimmung über die Verstaatlichung der Westbahn nur mit einer Mehrheit von 3 Stimmen. Staatssekretär Dernburg ist am Freitag von Pretoria in Kimberley angekommen und wird bis zu seiner für Montag festgesetzten Weiterfahrt nach den Viktoriafällen als Gast der de BeerS-Com» pany dort bleiben. Die französische Regierung wird nach Paris eine JnternationaleKonferenz zusammen berufen, um den Automobilverkehr zu erleichtern. DaS Automobil des Gouverneurs Staates Newyork, Hughes, wurde vom Blitz troffen und vollständig zerstört. Der Gouvev neur, der sich im Automobil befand, entging wun derbarerweise dem Tode. des ge- 1. Kenntnisnahmen. 2. Vertretung des Herrn Bürgermeisters während der Zeit seines diesjährigen Urlaubs. 3. Aufbesserung der Bean.-ngehälter. 4. Eine Wegstreitsache. 5. Bauvorschriften zum Bebauungsplan König Albertstraße und Umgebung. Regulierung der Chemnitzerstraße. Regulativ für die Benutzung der städtischen Wasserleitung. ArealauStausch in der Logenstraße. Auslosung son Stadtschuldscheinen. Richtigsprechung einer Rechnung. Verband sächsischer Industrieller. Am Donnerstag fand in Dresden die dies jährige Generalversammlung der Gesellschaft des Ver- bandes Sächsischer Industrieller zur Entschädi gung bei Arbeitsein st ellungen statt. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß die Ge sellschaft auch im vergangenen Jahre wiederum ihrer Aufgabe, ohne Nachschub erheben zu müssen, nach- kommen und für die vorgekommenen 58 Streiks die satzungSgemäße Entschädigung zahlen konnte. Der M i 1 g l i e d e r st a n d hat sich im vorigen Jahre von 667 auf 1109 industrielle Betriebe gehoben. 18 Streiks konnten im Vorjahre in den Betrieben der Mitglieder verhütet werden. Direktor Grützner- Deuben trug alsdann aus seiner Erfahrung eine Anzahl Verhaltungsmaßregeln vor, um deren Ein haltung er die Mitglieder für den Fall drohender Arbeiterbewegungen bat. Die Streikverhütung bezeichnete er als die vornehmste Aufgabe der Gesell schaft. Er empfahl die Unterstützung der natio nalen Arbeiterbewegung, bezeichnete eS aber als dringend erforderlich, daß die auf diesem Boden gegründeten Arbeitervereine den Arbeitern nicht blos eine ideelle Befriedigung, son- dern vor Allem auch materielle Unterstützungen ähnlich wie die Gewerkschaften bieten müßten. Reichs- tagSabgeordneter Dr. Stresemann führte für den Erfolg und die Ausbreitung der nationalen Ar beiterbewegung anschauliche Beispiele aus seiner Praxis vor und legte den Industriellen die Unter- tützung dieser Bewegung dringend ans Herz. Die In Teheran haben der englische Geschäfts träger, der russische und der deutsche Gesandte dem Schah nahegelegt, daß durch die Unruhen Habe und Eigentum der Fremden gefährdet seien und der Handel gestört werde. Der Schah gab in vollem Umfange die gewünschten Versicherungen. Am Freitag wurde die Ruhe nicht gestört. ist die Ruhe nicht gestört worden. Freitag abend ist auS dem Hause deS Gouverneurs von Rescht auf vorüberziehende Truppen geschossen worden. DaS Haus wurde sofort zerstört. Patrouillen einer per sischen Kosakenbrigade hielten die Ordnung aufrecht. Die Bevölkerung wird entwaffnet. Prinz Meid Es Dauley wurde zum Generalgouverneur von Teheran ernannt. Alle Anzeichen deuten auf einen ernsten Umschwung in der öffentlichen Meinung zu gunsten deS Schahs hin. Nach einer Meldung der „Daily Mail" empfing der Schah am Donnerstag eine Abordnung, be stehend aus einigen Notabeln der Stadt und mehreren Mitgliedern des Parlaments. Er sagte der Abord nung zu, daß er allen Schuldigen, sogar den Mitgliedern der politischen Klubs, Verzeihung gewähren wolle. Die Verantwortung für das Blut vergießen schiebt der Schah den Bombenwerfern zu, die die Kosaken angegriffen haben. Die Provinz ist ruhig. Der Sieg des Schahs ist ein vollständiger. Die beiderseitigen Verluste betragen etwa 200 Mann, Zu de« Unruhe« i« Niederl»«dtsch-A«-ie« wird amtlich gemeldet: Eine Kavallerieabteilung ist als Patrouille an die Westküste von Sumatra kommandiert worden. Alle Regierungsbezirke in Padang sind unter militärischen Schutz gestellt. In Boewa ist das HauS des Steuerbeamten in Brand gesetzt worden, die Kasse wurde geplündert. Ein aufPatenbajang gerichteter Angriff wurde abgeschlagen. Die Angreifer hatten 57 Tote. In Princetown fand am Freitag die Bei- setzung deS ehemaligen Präsidenten Cleveland ohne alles Gepränge statt. Unter anderem wohnte Präsident Roosevelt der Feier bei, jedoch nicht GesellschaftSorganen Entlastung erteilt. Et« schöner Tra«m. Eine Persönlichkeit, die in Brunsbüttelkoog zu Gästen der „Ozeana" zählte und sowohl die - und die englische Regierung haben in aufmerksamer ! Verfolgung de» Ganger der Dinge in Teheran und > von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, die Be- i ruhigung deS Landes zu fördern, sich jeder Ein- : Mischung in die inneren Angelegenheiten deS Landes ! enthalten und sich darauf beschränkt, eine durch den : Notfall erforderliche mäßigende Einwirkung auSzu- : üben. Daher übermittelte auf Bitten der gemäßig- : ten Elemente deS MedschliS der russische Gesandte nach Rücksprache mit dept englischen Gesandten d?m Schah dkll Wunsch der geniupigten Parteien nach Beilegung deS Konflikts. Der Schah verlangte kin^, Garantie für die Integrität seiner Person und der Dynastie sowie Zügelung der EndschumanS, die Trennung der legislativen und exekutiven Gewalt,' den Oberbefehl über die Armee sowie die Aus lieferung von fünf Führern der Revolution. Die Verhandlungen scheiterten an dem letzten Punkte, worauf die beka.inten blutigen Ereignisse eintraten. Daraufhin wiesen der englische und der russische Ge sandte den Schah auf die Notwendigkeit hin, Maß regeln zum Schutze der Europäer zu treffe», .und erteilten ihm auch im Namen der Mächte den freundschaftlichen Rat, die Konstitution nicht aufzu heben. Der Schah versprach auch, da- MedschliS zu erhalten, und sicherte den Schutz der Fremden zu. Die letzten Nachrichten", so schließt das CommuniquL, „lassen eine Festigung der Stellung de« Schahs er kennen." Auch der deutsche Gesandte Graf Rex machte nach dem Vorgänge seiner englischen und seines russischen Kollegen den Schah daraufaufmerksam, daß bei Fortdauer der Unruhen das Leben und das Eigentum der Fremden gefährdet würde, so daß der Handel schweren Schaden erlitte. Es verlautet, daß auch die Gesandten der anderen Staaren sich diesem Schritte anschließen werden. Die englische Gesandt schaft behielt von 30 Flüchtlingen, die sich in ihren Schutz begeben hatten, nur acht. In der Nacht zum Sonnabend und tagsüber wurden freigesprochen. Die Zuftä«de i« Perfie«. Die Petersburger Tclegraphenagentur veröffent licht eine ausführliche Darstellung der persischen Vorgänge. Sie schreibt die Hauptschuld an der Revolution dem Prinzen Zill eS Sultan zu, der sich de« Throne« bemächtigen wolle. In bezug auf die Haltung der russischen und der e n g l i s ch e n Regierung heißt e«: „Die russische Versteinerung. u m. m Hotze««e»«-Er«st»tzo» 1 Kastenwagen, 1 Schleifwageu, 1 Kutschwagen und 1 Rennschlitten meistbietend versteigert werden.' Sammelort der Bieter Schütze«ha«s Altstadt in Hohe«ftet«-Er«stthal. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. A öffentliche Stadtverordnete«-Sitzung Dienstag, den 30. Juni 1908, abends 8 Uhr Hm Sitzungssaals des Rathauses. Hohe«stei«-Er«st1hal, am 27. Juni 1908. E. Redslob, Stadtoerordneten-Vorsteher. «Äus dem Drr König do« Sachse« i« Kiel. König Friedrich August nahm Freitag mit seinen beiden ältesten Söhnen an Bord der kaiserlichen Segelyacht „Meteor" an der Regatta auf der Kieler Föhrde teil. Nachmittags stattetet der König mit seinen beiden Söhnen dem Prinzen! Das Wichtigste. In preußischen Abgeordnetenkreisen ver- lautet, Fürst Bülow wolle dem Landtage im Früh- fahr einen Wahlges etzreform-Entwur unterbreiten. 3». Juni 1908 an die Stadtste«er-tn«ahme zu bezahlen. Hohe«stei«'Er«stthal, am 19. Juni 1908. 6. 7. 8. 9. 10. «Au» dem Auskaude. Stürmische Auftritte im österreichische« Parlament. DaS österreichische Abgeordneten- Haus, das schon so manchen Sturm in seinen Mauern erlebt hat, war am Freitag wieder einmal der Schauplatz eines heftigen Tumultes. Gra Adalbert Sternberg berichtigte die vor einer Woche vom Abg. DaSzynSki aufgestellte Behauptung, ein Priester habe in Galizien bei der letzten Oelung eine Frauensperson in unsittlicher Weise gemißbraucht. Redner schloß mit den Worten: „Eine solche Be hauptung kann nur ein ehrloser Feigling auf stellen." Es folgte ein furchtbarer Sturm bei den Sozialdemokraten, von denen sich viele auf den Grafen Sternberg stürzen wollten. Dieser ergriff ein Wasserglas und erhob seinen Arm, um es gegen die Sozialdemokraten zu schleudern. Sein Hintermann entriß ihm daS GlaS. Zwei Abgeordnete stürzten sich jetzt auf de« Grafen. Während die Sozialdemokraten mit den Tschechen rangen, die sie zurückdrängten, stand Sternberg mit verschränkten Armen da und schaute lächelnd in das Gewühl. Der Präsident unterbrach die Sitzung und verließ den Saal. Der Abgeordnete Schuhmeier ergriff eine Anzahl Protokolle und warf damit nach Sternberg, der weiter lächelte. Als der Präsident die Sitzung wieder eröffnete, bat er daS HauS, nicht Selbsthilfe zu üben und entzog dem Grafen Stern berg unter dem Beifall der Sozialdemokraten das Wort. Auswüchse -es Wiener T1«de«te«stretks. Gin Mitglied der Burschenschaft Bruno-Sudetiain Wien, der Techniker Schmiederer, wurde nachts M ;er Ringstraße von drei klerikalen Stuben- Die Gemeinde-Einkommensteuer für den n Termin, das Schulgeld für das l. Halb- Aahr 1SV8, sowie dar Fach» und Fortbildungsschulgeld für dar S. Vierteljahr 1SV8 sind zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung spätestens bis zum Bei dem Eisenbahnzusammenstoß der Bahnlinie Bombay-Baroda wurden Personen getötet nnd 270 verletzt. *) RilhenS av andrrei Stelle. Mächpsche». Hohenstein-Ernstthal, 27. Juni 1908. Wettervoraussage der König!. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Kür Sonntag: Nordwestwind, wolkig, kühl, regnerisch. 28. Junit TageSmittel -s-15,9°, Maximum -s-19,9", Minimum -j-11,1". — ES sei hierdurch nochmals an den morgen, Sonntag, abends 8 Uhr im Hotel Drei Schwanen stattfindenden Aamtlienabend des Jungfraue«- veretnS der S1. Chrtstophort Gemeinde er- innert, der durch den Vortrag des Vereinsgeistlichen für innere Mission Herrn Pastor von der Trenck aus Dresden über das Thema: „Einsamkeit und Gemeinschaft in ihrer Bedeutung für unser innere» Leben" besondere- Interesse gewinnt. Freunde «nd Gönner des Vereins sind willkommen. —i Die Feier seines 50jährigen Bestehen« wird der Neustädter Gewerbeveret« in diesem Jahre begehen. Aus diesem Anlaß findet Sonntag, den 30. August im Neustädter Schützenhause eine Fest- ten, die Farben trugen, überfallen und derart mißhandelt, daß er bewußtlos liegen blieb und in« Krankenhaus gebracht werden mußte. In der deutschnationalen Studentenschaft herrscht wegen dieses Vorfalles große Erregung. Lettische Sozialisten vor Gericht. DaS Militärgericht in Riga fällte gestern das Urteil in dem Prozeß gegen den let» tischensozialdemokratischenVerband, der fast in allen Städten der lettischen Landteile Filialen hatte und dem eine Reihe von Morden nd R a u b a n f ä l l e n zur Last gelegt war. Iwei von den Angeklagten wurden zu 10 Jahren, wei zu 4 Jahren Zwangsarbeit und fünf zur reform wie auch spätere Aeußerungen deS Mo- narchen mit anhörte, erklärt dem „B. T.", daß die „Bemerkung deS Kaiser- über die Junggesellen- steuer, die auch gleich von der Versammlung mit großer Heiterkeit ausgenommen wurde, nichts weiter war und sein sollte als ein Wi tz". Daß diese Auffassung zutrifft, habe sich noch besonders aus einem Nachtischgespräch ergeben, in dem der Kaiser auf seine Bemerkung zurückkam und keinen Zweifel daran ließ, baß e» sich um einen Scherz gehandelt habe. Las Ma«dal 8i-bk«echtS. Nach dem „Vorwärts" hat der preußische Land tagsabgeordnete Liebknecht auf die Ablehnung des OberretchSanwaltS, ihn zu der LandtagStagung zu beurlauben, eine telegraphische Beschwerde an den Reichskanzler gerichtet. Er erhielt am Donnerstag nachmittag folgenden telegraphischen Bescheid: „Zur Aenderung der vom OberreichS- anwalt erteilten Bescheides hat der Ministerpräsident keinen Anlaß. Der Antrag, behufs Teilnahme an den LandtagSoerhandlungen eine Unterbrechung der Strafhaft gewährt zu erhalten, ist durch gesetz liche Vorschriften nicht zu begründen. AuS Billig keitsrücksichten wird grundsätzlich Urlaub nur be- willigt, wenn durch die Fortsetzung der Hast dem Verurteilten oder seiner Familie ein erheblicher, außerhalb des Strafzweckes liegender Nachteil er wachsen würde. Ihrem Wunsche bedauere ich des- i halb nicht entsprechen zu können, gez. Der Reichs- kanzler, in Vertretung Nieberding."