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dorfer Grenzbote Ns- Kekwmsn di« GsrnjMschLx Nr 14 DsxantwMkMche»' Hchristlelter. Drucker and Verleger. Dtto Mev«» r MSoef ^ü» s Dm G rm^boi« «ichamt kLglch mik M«,. t I cMhme d« den Sonn- undFeiortagen folgende« t . D«g«r »nd lostet vierteljährlich, vocav-dezohl- j f I»M Psg. Destellungen werden In t ? L«r Gejchäftsstelle, von den Austrägern de« ^Martes, sowie von ollen Kaiserlichen 1)oft- onftalten und Postboten angenommen D^r SrEzdots) ßr Tageblatt für Aldorf und das obere Vogtland j sitzen von hier und au« dm»Amt»-erlcht»- s Ddor) werden mit Psg.,von auvwärt» 5 ; P,g Hie 5mol gespaltene Grundzeit« c - sd«r deren Äaam b««chn«t und bi» Mittag» - : ' 'äd» tür deo nächsifolgend«» Tae «rbews , Amtsblatt für den Gtadtrat zu L- 29 srmklirü-^k».Konio 118 Donnerstag. den 5. Febrnar ^920 Postscheck-Konto Leipzig 37369 Jatzxg. 85. 10 MI. ViW. nngeftik dasieftc 5 50 4.28 3.66 die G r'uudnng der Vcrhält- Poliftsä'cu Tbcorctikcr Heu!« babrn nwd daruus beßehsn, Sofern den Schlachtjlellen frisches Fleisch zur Verfügung steht, wird solches bis zu* Höchstmenge von 75 Gramm an die Verbraucher gegen Reich-fleischmarks verabfolgt. Oelsnitz i. V., 3. Februar 1920 Der kon nftrlsäwstücb-n PraNi sc! wie mir der soziaiistischeu Theorie gegenüber der prakti schen Notwendigkeit in Teutschland. Ohne eine Aende- rung gewisser Bestimmungen des Versailler Vertrages wird die europäische Finanzkrisis nicht beseitigt, und ohne Ausschaltung der uferlosen sozialistischen Pläne kommen wir in Deutschland auf keinen grünen Zweig. Es werden Milliarden ausgegeben, und dabei bleibt doch alles wie es war. Ter Völkerbund war als Allheilmittel für die ganze Welt gedacht, und er ist doch nichts als eine Atrapbe, die keinen Inhalt hat. So lange keine Aus sicht ist, wirklich reell Geld zu verdienen und es damit zur Ehre seines vollen Wertes zu bringen, bleibt das Papiergeld nur von geringem Achtungsstand. Tie Schwierigkeit für Nisse liegt darin, daß die das Heft, in den TWnden Ähren Willen gegenüber Sern dvnchsusetzen. SW ist Mer-md und FmanKW. Wenn die Theorie vom Völkerbund Recht hätte, wiL sie am letzten Freitag in Paris und in Twn französischen Schulen feierlich verkündet worden ist, dann müßte in Europa, wenigstens iw den Staaten der Entente, alles ganz vortrefflich stehen. Tenn es Hk gesagt worden, der Völkerbund werbe Frieden und Gerechtigkeit schützen, so daß alle Volker wieder frei für die Zukunft aufatmen könnten. So ist, es iw der Pariser Sorbonne gesprochen worben. ALe» zur glei chen Zeit haben die Hausfrauen der Seinestadt ge» schotten, daß die Lebensmittelprcise die freilich imuwr noch erheblich niedriger als in Deutschland sind, fort während steigen, und auch Handel und Industrie haben von unerfreulichen Verhältnissen gesprochen. Eine sehr unliebsame Tatsache ist das Sinken der französischen Valuta, die wachsende Finanzklemme Englands und anderer Staaten, kurzum die Erscheinung einer all gemeinen europäischen Finanzkrisis, die auch die Lieger die wirtschaftlichen Folgen des Weltkrieges spüren läßt, unter denen das Deutsche Reich so bitter seufzt. Und . das alles trotz des Völkerbundes, der den Frieden und die Gerechtigkeit sichern soll, aber nicht einmal imstande W, ein solches Maß von Vertrauen zu erwecken, daß Geldverhältnisse und Lebensmittelpreise sich wieder nor- rnalen Zuständen znwcndcn. Tas sind die Tatsachen, die allen Staatsmännern Lvd Politikern in den wesicurvpinschcu Stacuew viel mehr zu denken geben, als sic für gut halten, ihren Völkern mitzuteilen. Tas ganze Problem erscheint für die Sieger, die doch über Europa nach ihrem Willen schalten iind walten können, so ungeheuer einfach, aber LS ist nicht zn lösen. Das schwere Geschütz von Koufe- renzbcschlülwn, zu deren Ausarbeitung auch Deutsch land hinzugezwgcn werden soll, wird scholl aufgesahreu, aber welche ^eae in Vorschlag gebracht werden sollen, die europäische Geibkrisis fortzubringeu, ist noch nicht einwandfrei st: geveUt. EZ jst «iso erst recht fraglich, ob das Vollenden sobald dem Beginnen folgen' wird. And dabei ist die ganze Valntafrage doch im letzten Grunde nur eine Sache des Vertrauens auf die "Er haltung des Fne-wNs und die Produktion von Werten, die greifbaren Gewmu gestatten. Vom Frieden wird, wie e:uganm- betont ist. mu dein Brnstklauge der Ueber- Legung gesprochen, ms? ie.eufalls ist Deutschland wicht tmMnde und nicht Wl-len», ,hu zu stören'. Also ist Wohl ein Mißtrauen gegen andere Stellen vorhanden, rm welchen Lunte und Pulvestag nicht west voneinander entfernt sind. Zum Glück giot e, ciu großes Kriegs- Hindernis für die meisten unruhigen Gemüter, m« das ist Mangel an Kredit. Dieser Mangel au Kredit, der den, Mißtrauen Wr ein wirklich lohnendes isttcrualima.es Wirtschafts- 'leben entspricht, ist auch der Hauptgrund für die Valuta- ^nkung. Tas große internationale Kapital in- London, Maris, Newyork hört längst die großen Worte, schaut -ober keine entsprechenden Tatsachen, sondern nur po litische Nörgeleien und Schikanen, die zunächst auf Deutschland gemünzt sind, aber in Wahrheit d>c ganze Welt und den Weltmarkt belästigen. Tas große Mil- MÄrdeukavital, das nicht durch staatliche Grenzen ge- Mieden ist, sondern enge Fühlung zueinander behält, Hat sich einmal schwer geirrt. Es hat nie und nimmer geglaubt, daß der Weltkrieg fünf Fahre dauern würde, '«irr Ere-gzi-, das seine Geschäftskreise gewaltig zerstört Asst. Zum zweiten Male will cs nicht in einen solche» Arrtustl verfallen und bleibt daher der Talen gewärtig, Pie freie Bahn für den Welthandel bedeuten sollen. MWWk M L» zum Selbstroder» erfolgt Donnerstag, den 5. dss. Mts., nachmittags 1 Uhr vom Schützenhaus aus, wenn bis dahin kein neuer Schneefall cintritt. Adorf, den 4. Februar 1920. . Der Stadtrat ¬ es möglich isst wird die Abstimmung zu Gunsten L« Tauen beeinflußt, Deutsche werden schikaniert, deutsch» Werbearbeit unterbunden, ivähreud die Täuew alles ruu dürfen. Zeder dänisch gesinnte trügt ein dänische« Abzeichen, wehe aber oem, der sich erlaubte, schwarz-» weiß-rote oder andere deutsche oder schleswig-holsteinisch« Abzeichen zn trogen. Toch gerade das harte Auftreten der Ententesöldlinge kettet die Teutschen immer irreyv zusammen' und vergrößert ihre Reihen von Tag z» Tag, sodaß wir Teutschen einer objektiv und gerecht geleiteten Abstimmung ruhig entgegenseheu könne^ Große Empörung erregte es in ganz Flensburg, d«H am Moutag ein frartzösischer Offizier das hötzeri« GalliouSbild Blüchers, das in deu Anlagen der Fährv- richschule in Mürwick, der gegenwärtigen Ka'erne den französischen Truppen, ausgestellt ist, zerstören liest» Wie berichtet wird, haben die Mannschaften zuerst nicht« davon wissen wollen, weil sie sich sagten, daß der Krieg doch vorbei sei: dann aber haben sie doch den Befehl der Offiziere ausgeführt. Aruh-sonst ist die Haltung der VesatzungStruppen nichts weniger reim einwandfrei. Allabendlich hört man das Johlen der betrunkenen Mannschaften in den Straßen. Schlägereien zwischen Franzosen und Engländern sind au Ler Tagesordnung!. In Hadersleben benehmen sich die fremden Truppen ähnlich. Tort ist sogar das Singen deutsch-patriotisch««, Lieder verboten worden. Tie Besetzung Obersch-Kstens ist jetzt auch bald vollständig durchgesührt. Tie am Sonnabend und Sonntag in die Kreise Pleß und Katts- Witz eingerückten Entenielruppen sind im allgemeines mit würdiger Zurückhaltung ausgenommen worden. Nu« in einigen Orten hatten die Großpolen- Empfangsfeier lichkeiten'durchgesetzt, so in Myslowitz und Bogutschütz. Tie gleichzeitige Rückkehr der Kriegsgefangenen au4 Frankreich trägt nicht gerade zur Verbreitung fran» zo senfreu üblicher Stimmung bei. Tie Zurückgekehrcen versichern überdies, daß im allgemeinen nicht beab sichtigt, sei, die abstimmungsberechtigten Kriegsgefan genen zuerst zu entlassen, da man eingeseheu heb«, daß die überwältigende Mehrheit in ihrem deutsch* nationalen Gefühl bestärkt sei. Beucheuer Kriegs^«- fangene erklären, sie seien nur so zeitig abtranspvrnecH worden, weil sie sich für Posener Polen ausqrMe« hätten. Auch aus Eureu-Ntakmedq, dem dritten Abstimmungsgebiet, wird vou einer Ueber« schreituug der Befugnisse durch die BesetzungSmach» berichtet. Ten Lehrer» uns Lehrerinnen der Kreis« Eupen und Malmedy ist vor einigen Tagen von de» Leiter des belgischen Schulwesens, Tr. Mallinger, fol gende Erklärung abverlangt worden:* „Ich verpflichte mich, auf Ehre und Gewissen auch künftig meinen Dienstverpflichtuugen treu und ehrlich inU» zukommeu, mich jeder Handlung, jeder Propaganda, jed« direkten und indirekten Beteiligung an Maßnahineü z« enthalten, die geeignet fein könnten, der vom köui^ Uchen Komnnssar geführten PoritikTntgegenzuwirken, nichrt zu unternehmen und alle- zu unterlassen, was den bel^ ichen Interessen oder Ler guten Dienftführung uachwiM fein könnte." Es ist dem Lehrevtage bei Vorlage dieser Erklärung gesagt worden, daß ihre Unterzeichnung gleichbedeuceu« ist mit einer UebertrittSerklärung und daß dieieniryoi» welche die Erklärung nicht unterzeichnen, sofort an» dem Dienst entlassen werden. Sie Mehrzahl der Lehr««» schäft hat sich unter diesen Umständen getvergerc, E Erklärung zu unterzeichnen, und ist daher sofort ixe» Amtes entsetzt worden. Tie Dienstwohnungen' müsf« in 14 Tagen geräumt Werder». Ter preußische Ministerpräsident Hirsch hat rü« Abordnung der hiervon betroffenen Lehrerschaft Vet seiner Anwesenheit in Köln versichert, das; Lie Negieru/M Die Streikbewegungen. Ruhe im Ruhrgebiet. Tei» Montag hatte man im rheinisch-westfälischen Industriegebiet init lebhafter Spannung eutgegeugese- hen. Montag mutzte die Entscheidung falle», ob die Ruhrbergleute, Le i Beschlüssen ihrer Organisation fol gend, auf die Einsühruug der SechSstunvemchicht ver nichten würden. Soweit bis Dienstag Nachrichten von den einzelnen Zeche» ei »gelaufen sind, Haben die Berg leute im ganzen Ruhrkohlengebiet die sie-enstündige Schicht verfahren, sogar inr Oberhausener und Hambor- ner Revier, wo sich die Hochburgen der Spurmkisten be finden. Auch die befürchteten Putsche, durch die die radikale Minderheit die Ausfahrt nach der sechsten Stunde zu erzwingen drohte, sind im allgemeinen, aus- geblieben. Ueberall ist, soweit zur Stunde bekannt ge worden ist, die Ausfahrt nach der siebenten Stunde ohne ernste Zwischenfälle von statten gegangen. Aus vereinzelte» Zechen wurden die Bergleute durch Plakate aufgefordert, uach der sechsten Stunde auszufahreu. Tie Plakate wurden von der Polizei, die für etwaige Zwi schenfälle überall in Bereitschaft war, entfernt. Un geachtet des Versammlungsverbots des kommandieren den Generals und des Reichskommissars Severing wur den an einzelnen Orten, geheime Versammlungen der Bergleute abgehalteu, die zum Teil von der Sicherheits wehr aufgehoben wurden. Aiuh im sächsische» Koihlengebirt Pauu man den Ausstand jetzt als fast beendet bezeichnen. 'In Lugau sind die Belegschaften voll eingefahrew uni »n Oelsnitz über die Halste. Ein weircres Abflauen des Streiks steht in Aussicht. Fabriksiillegungen infolge Kohlen mau gc,s. Tie Danziger Schichauwerst ist Montag geschlossen worden. I» den letzten Tagen sind wieder folgende Stillegungen von Werken, die für den Zechenbedarf ar beiten, gemeldet worden: Adolf v. Traute, Gutzstahl- uud Stahldrahtsabrik (für Förderseile) bei Westig in Westfalen, stillgclegt seit 24. Januar; Schott u. Co., Jena, Hartglasfabrik (für Wetterlampengläser), seit dem 2l>. Januar sitilgelcgt; Glashütte von Utermaun u. Co., Annen, Märkische Glashütte (Fensterglas) uns Kaiser ». Eo., elektrotechnische Fabrik in Schalksmühle i. W. (Jsolierrvhre), seit einen; Monat. Mit seser wei ereu Betriebseiustellung derartiger Werke vergrößert sich die Gefahr der Stillegung von Bergwerke», infolgedessen die Gefahr einer Vergrößerung des Kohlemnam x',s. Ein fürchterlicher Kreislauf! Aus den besetzten Ländern. Täurscher Chauvinismus srauzäjisckie „Kultur" in Schleswig. Tas schlcswigschc Abstimmungsgebiet beginnt cS fitzt zu spüren, was es heißt, den Feind jm Londe zu habe». Tic Däne» wie die Franzosen wetteifer»', die Gefühle der Teutschen mir Füßen zn treten. Wo MMUW !«! MWMWk SklM l. 8. In der Woche vom 1. bis 7. Februar 1920 werden aus den Kops der versorgungsberechtigten Bevölkerung etwa 85 G.amm Rindfieiichkonserven und Leberwmstlonserven, soDie „ „ ViutwuZtkonjerve» gegen Reichsfleischmarke aurgeacbrn. Der Preis beträgt für ein Pfand Nmdsleischkcmserven „ „ „ Leberwu-stkonserven Biutwulstkonstrvm