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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050416028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-16
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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An künd>»un,eic aui der Prwaiicile Zeile 2b Ps» c die irivaUloe Zeile aui Terl leite so Ll».. »ic, Cinaelandt Zeile b0 Ps» In Nummern nach Soun- mid Krieutagc» , ivalligc Gmndreilc so Pi» , aui Privalieite «0 Pi» Slvalli»« Zeile aui Terllcite und ul« Em,elandlöo Pl». Auswaruge Aul. trage nur »egen Vorausbetadlung. Belegblaner werden >mt w Pf», berechnet. Vernlvrechanlchlud: Amt t Nr. U und Nr. AtStzr kbotosraplilsods Lppgrat« s»SÄSL MI Miisrde AM.. lL r». thZ» A sdäL Neueste Drahtbcrichte. Hofnachrichten, Ailsbcwahrnng von (tzepäckitiicken, Gerichtsvcrhaiidlimgc'n. Nuss. jap. Krieg, i Lrttttttr»., » »r bttI WAPch L W. TVlkukl. Re.se des Kaiierpaarcs. Konzert des Julius Otto-Bnndcs. (Lin Berkel,rssubiläum. ! EvNNINil» »ld. VlPl ll IrNkH Neueste Drahtmeldnnucn vom 15. April. Russisch-javanischer Krieg. London. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio: Alle Gouverneure längs der Südknste von China haben aus Peking Anweisung erhallen, für den Fall, das, die Russen beabsichtigen sollten, sich dort eine Basis für ihre F l o t t e n o p e rcr t i o n e n zu schassen, eine ablehnende Haltung zu beobachten. Man ver tritt hier die Ansicht, das, gegenwärtig für eine Seeschlacht die geeignetste Jahreszeit sei. Das Auftreten der Taisnnsliirme ist für den Anfang kommenden Monats zu erwarten. Der Kreuzer „Warjak", der von den Russen am 8. Februar v. I. freiwillig versenkt wurde, wird wahrscheinlich bis zum 19. April rn Tschemulpbo wieder flott werde». Die Fortsei.,nng der Fahrt deS Baltischen Geschwaders wird in Japan mii gras,ein Interesse verfolgt. Die japanische Regierung ist entschlossen, darauf zu bestehen, daß die Mächte die Haltung unbedingtester Neutralität bewahren. Für den Fall, das; diele Reniraliläi ernstlich verletzt oder dah den Vorstellungen Japans nicht Rechnung getragen werden sollte, wird Japan besondere Maß regeln ergreifen. London. Reuter meldet aus Siugapore: 5 russische Kriegsschiffe wurden am 14. April nach der Sundaslraßc steuernd gesehen. In Hongkong geht das Gerücht, das; ein Teil des russischen Geschwaders sich bei den Anamba-Jnscln. der andere bei Java befinde. Der Dampfer „Poona" wurde von den Japanern untersucht und ihm dann die Weiterfahrt ge stattet. London. Wie der Korrespondent des „Reuterlchcn Bureaus" bei der Armee Lkns mellet, verläßt P rinz Anto n von Hohenzollern Sonntaa die Armee, um nach Tcutsch- land zurückzukehrcn. General Oku gab heute abend zu Cbrcn des Prinzen ein Diner. Zur Lage in Rnstland. Petersburg Die „Petcrsb. Tclegr.-Agenmr" berich tigt ihre gestrige Meldung betreffend den Ausstand der Hafenarbeiter dahin, daß cs sich nicht um die Hafen arbeiter von Petersburg, sondern um die von Li bau handelt Hel sing sors. Heule hat ans dem Lcnatsvlatze eine Kundgebung des Arbeiterverbandes und der Mäßigkeits-Vereine zu gunsten des allgemeinen Stimmrechts slatlge- fundsir Tiflis. In Jclissawetpol haben Unruhen statt- gesunden. Tie Meine drobte, sic werde statt der Steine bald Bomben werden und die Telegraphen zerstören. Ans dem Bahn hose sind 1000 Angestellte und Arbeiter ausständig. Hamburg. Prinz Heinrich van Preußen begab sich heute trüh im Automobil nach dem Luraper Ererzlcr platze, wo dos gestern von Berlin cingenofsenc Autoinobilkvrps in zwei Gliedern Ausstellung genommen halte. Prinz Heinrich schritt die Front ab, woraus ein ererziermäßiges Fahren, des Automobilkorvü stattiaud. Gegen lOsh Uhr ersolgie die "Absahr. des Korps nach Kiel. Hamburg. An dem Tiner desFrciwilli g c n A n 1 o- mobilkorps, das gestern abend im .„Hamburger Hof" sintt- sand, brachte Prinz Heinrich ein dreifaches Hurra ans den Kaiser aus, worauf die Kapelle „Heil Dir im Siegerkranz!" intonierte. Folgendes Telegramm wurde an den Kaiser ge sandt: „Das Freiwillige Automobilkorps briimi Ew. Majestät leine ehrfurchtsvollen Huldigungen dar. .Heinrich." Breme n. Die Meldung, daß sich der Norddeutsche Lloyd mit der Firma Thomas Cock and Son und dem Reisebnrean „Kurier" zur Gründnna eines neuen Bureaus verbunden habe, das den Namen „Weltkurier" fuhren werde, und daß Direktor Wiltschek vom Norddeutschen Lloyd das Unternehmen leiten werde, cntipricht, wie der „Weicr-Ztg." vom Norddeutschen Lloyd mitgeteilt wird, nicht den Tatsachen. Einen Direktor Wiltschek gebe es beim Norddeutschen Lloyd nicht. Köln. Die „Köln. Bolks-Ztg." meldet: Der Reichstags- abgeordncte Friedrich Faller lnat.-lib.s ist heute in Bonndors lBadens am Herzlrampf gestorben. K ö l n. Wie die „Köln, Ztg." aus Ncwhork von gestern meldet, hat Roosevclt eine völkerrechtliche Neuerung da- durch geschaffen, daß er eine Kommission ernannte, die die Rechte von Anwohnern internationaler Flußläusc gegenüber Mcrcko und Kanada regeln soll. G e n u a. Wie endgültig festgestellt ist, sind bei dem E i s e n b a h n - U n s n l l im Ronoo-Tunnel vier Personen ge tötet, vier schwer und mehrere weniger schwer verletzt worden. Baltimore. Professor Friedrich Kcntgen in Jena ist eine Professur für Geschichte an der hiesigen John Hopkins- Universität angeboten worden. Im März wurden hier 2 9 7 B ü r g e r verpflichte LcrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 15 April. —* Se. Majestät der König wohnte heute vormittag den Kvmvagnicbesichtiguiigen des 8. Bataillons des Schützcu-Regi- lueurs aus dem Alauiiplatze bei. Gegen Mittag begab sich der Monarch mit seinen beiden ältesten Prinzcniöhncn und begleitet vom Mililärgoiweriieur der letzteren zu Pleide nach Moritzdurg. nahm dasclbft im Adamichen Gasthofe das Mittagcfsen ein und besichtigte in den Nachinittagsstnudeu das Schloß. Prinz Ernst und die klciucn Piilizessiniic» trafen zu Wagen nachmittags eben falls in Moritzdurg ein. Gegen Abend wird der König mit seinen Kindern hierher zurncklehrc». —* König Friedrich Augn st empfing eine Deputa tion der sächiischen 2 e r p e n t i n - I n d u st r i e. bestehend aus den Herren Bürgermeister Heinrich, Pfarrer Munde und Direktor Dr. Foehr aus Zö blitz, welche ihm eine künstlerisch cmsgcsührte Blumenschale aus Serpentin überreichte. Ter Ent wurf stammt von einem sächsischen Landesfreunde, dem bekann ten Magdeburger Künstler "Albrn Müller. Der König versicherte die Deputation seines ganz besonderen Interesses an dem uralten vaterländischen Schmucksleine und stellte seinen Besuch für die Stadt und ihr eigenartiges Knnstacwerbe in Aussicht. Viel leicht ist dieser Besuch sogar zur Heit der Gcwerbeaussteflunq, welche Ende Juli dieses Jahres in Zöbsitz stattfinden wird, möglich. ^ —* Die Rückkehr des Prinzen Johann Georg von der Orientreise wird Mitte Mai erfolgen. Das neue Heim des Prinzen auf der Hinzcudorfstraße, das vollständig umgebaut wurde, ist terngaestellt und soll alsbald bezogen werden. Gestern siaitcte Prinz Johann Georg in Konsianttnopel dem Sultan seinen Besuch .ab, wozu er mit dem Kaiserlichen Botschafter j Freiherr» Mcirschall v. Bieberstein in längerer Audienz emp- j sangen wurde. Unmittelbar darauf erwiderte der Sultan den ! Besuch im Merassim und verlieh dem Prinzen den Jstichar- ! Orden mit Brillanten. Für die vom Prinzen geplanten Aus flüge nach Brussa und Mhos hat der Sultan eine Kaiserliche Jacht zur Verfügung gestellt. —* Ter Grotz Herzog von Oldenburg, welcher längere Zeit hier zur Kur weilte und im „Europäifchen Hof" abgesnecien war, hat Dresden gestern wieder verlassen. Ans dem 4 3. I ä n d l i ch e n W a h l k r e i s sAuerbach. Faikensteius wird geschrieben: Nachdem von nationalliberaler ereile dem bisherigen Abgeordneten des 22. städtischen Wahl kreises ein Gegenkandidat gegenüber gestellt worden, wird nun mehr von seilen der konservativen Partei dein der zeitige». seinerzeit mit Hilfe der Konservativen gewählten, der iicitionallibercilen Partei angehörigen Abgeordneten im 43. länd lichen Wahlkreis iRadewisch. Aiierbackst. Herrn Fabrikbesitzer Wolfs in Rodewiich, ebenfalls ein Kandidat gegenübergcstellt werden. Tic konservative Partei hat zur Aufstellung eines Kandidaten nn !3. ländlichen Wahlkreise um so mehr Recht und Veranlassung, als vieler Wahlkreis, der vor Herrn Wolfs durch den Herrn AmlShanvtilianii v. Potenz vertreten worden, z»in konservativen Bentzsland gehört und eine Untersuchung der Wahl des Herr» Wolfs seinerzeit von konservativer Leite nur unter dieser Voraussetzung gewährt worden ist. 58 Gewerbsgehilscii. 8 "Arbeiter, 11 Handeltreibende, 61 Staats beamte, 17 Geineindebeamte, 2 Geistliche, 7 Lehrer, 1 Rechle anwc.lt, 1 Arzt, 51 Privatbeamte und 10 Privatleute. Außer dem wurden 4 Bürgerinnen verpflichtet. —* Im K'önigl. Lehrerseminar zu Dresden Fricdrichsladt fand gestern vormittag die feierliche Verabschied.um. von drei Oberlehrern statt, und zwar des Herrn Oberlehrer- Ludwig, der seit Osler» 1878 am Seminar gewirkt hat und nun in den Ruhestand tritt, «des Herrn Oberlehrers Frovberg, der vom König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts zum Direktor der Königl. Turnlehrerbildungsanüali er nannt worden ist, und des.Herrn Oberlehrers Tr/phil. Ncbc>, der an das hiesige Kgl. Lehrcrinncnseminar berufen worden ist. Gleichzeitig legte der bisher mit der Vertretung des Herrn Oberlehrers Ludwig betraut gewesene Herr Musiklehrer Bach sein Amt nieder. Herr Seminardirektor Schulrcn Dr. Müller gab namens des Lehrerkollegiums uird der Anstalt den Gefühlen des Dankes gegenüber den scheidenden Lehrern, insbesondere gegenüber dem seit 31 Jahren am Seminar verdienstvoll wirken den Herrn Oberlehrer Frohbcrg, unter herzlichen Segens- Wünschen "Ausdruck. Ein gleiches tat für die Lchülerschast der Primus Bilz. Namens der Abgehcnden dankte Herr Oberlehrer Frohberg in bewegten Worten. — In die freiwerdenden Lehrer stellen sind vom 1. Mai ab berufen worden: Herr Seminar- lehrer Paul Schirmer in Frankenberg, Herr Dr. pW. Georg Dressier und Herr Dr. phil. Cand. theol. Johannes Schäfer in Dresden. —Die Oster-P r üfu n gsa nsführu na der Char ge s a n g s k l a s s e der 39. Bezirksschule in Dresden -Plauen weicht ^on denen anderer Schulen insofern ab. als sie nach einer keit mehrerer Gönner ermöglicht, die sämtliche nicht nnbeträchtttchc Kosten tragen und auch so manches Kind, dem es am weihen Kleidchen oder den nötigen Schuhen mangelt, damit bedenken Kurzum, dieser Tag ist für die Bezirksschüler in Vorstadt Plauen ein Festtag. Und das Gepräge eines solchen wies er auch gestern sFreitagj abend wieder auf. Der geräumige Saal war über voll. die Stimmung der festlich gekleideten Kinderschar die glück lichste. Konnten sic doch ihren Eltern und Angehörigen zeigen, was sie durch treuer Lehrer Arbeit im verflossenen Schuljahre für ihr schöngeistiges Leben gewonnen haben. Da hörte man reizende Chöre und Sologesänge mit »nd ohne Klavierbegleitung. Deklamationen. Klavier- und Violinvorträge, die nttht nur von guter musikalischer Begabung der Schüler und Schülerinnen, sondern auch von tüchtiger, fleißiger Arbeit der Lehrer, insonder heit des tüchtigen Chorleiters, Herrn Lehrers Curt Böhme, beredtes Zeugnis ablegten. Herr Schuldirektor Ewald Schmidt, der sich in liebenswürdiger und opferbereite! Weise stets das größte Verdienst um die schöne Veranstaltung erwirbt, hielt nach beendeten Vorträgen eine kurze Anjprache, in der er die Ehrengäste, u. a. die Herren Stadtschulrat Pros. Dr. Lyon, Vertreter des Stadtvcrordncten-Äollegiums, der Geist lichkeit und Lehrerschaft begrüßte, den Eltern für das der Schule bewiesene rege Interesse dankte und die er mit einem be geistert ansgcliommcncn Hoch auf den König und das Königliche Haus schloß. — Haftet die Eisenbahn für einen Gepäck träger? Täglich übergeben Reisende aus der Eisenbahn einem Gepäckträger Koffer und foiisliac Stücke ihres Reisegepäcks und sind der Meinung, daß sic vor allem Verluste geschützt seien. Eine Entscheidung des Oberlandcsgcrichts in Kiel vom 7. Mai 1903 wird sie eines andere» belehren. Dieses Gericht hat nämlich, so schreihen Berliner Blätter, einen Entschädigungsansprilch -fegen die Eisenbahnverwaltnng al'geivicsc», nird zwar lag die Lache folgendermaßen: Ein Reisender mußte auf einer Station Kunst und Wissenschaft. 's* Osn Oskarhamn lSchwedens ist an den Folgen eines Schlagansalls der frühere sächsische Hofschauspielcr Emil Paul von der Ostcn verstorben. ck* Der Julius Otto-Bund versammelte gestern im städti schen A u s st c l l u ng s-P a l a st e etwa 500 seiner Sänger zu einem großen Konzert. Das Programm leitete SchnberiS ^Allmacht", in der Liszlschen Bearbeitung für Männerchor, nd Orchester, ein. Die Sopran-lTenor-jSolo und Orchester, ein. Massenwirkimg Schwierigkeiten lobenswert überwunden. Nur in einem ver sagte das von Herrn Professor Jüngst in der Leitung sou verän beherrschte Werk än einigen seiner hervoryaccndiien Momente, in dem von Fräulein "Apis gesungenen Lvoran- solo. Denn !o befriedigend Fräulein lllpitz den nicht leichten Anforderungen durch künstlerische» Portrag und eine, o> em Saales und der Cbormosse nicht genügenden Mittel doch öfter- vergeblich. um die Führung über das Ganze zu gewinnen. Auch da» zweite Chorwerk des Programinch der n eapcckla - Chor „Sei still" von F. M. Böhme, von Herrn Kantor Borr- mann geleitet, verlief infolge einer nicht zu überhörenden Differenz der zweiten Tenors mit den übrigen Stimmen nicht ganz tadellos. Außer diesen und anderen kleinen nebensächlichen Mängeln, die bei den massenhaften Hindernissen einer solchen, nur -u oft auf die mehr oder weniger glücklichen Zufällig, kosten angewiesenen Aufführung nicht zu vermeiden sind, blieb an den chorischen Darbietungen kaum eine Aussetzung zu machen übrig. Kicaft- und machtvoll wurden unter Borrmann drei ^istnche Stücke „Sanctus — Osianna — Bcnedictus" smit » eapella-Volkslieder „Bunte Blumen", „Jäeers ^Tlde von Jüngst bearbeitet!, sowie das "" Borrma orgenbesuch ied" (von Borrmann dirigiert) den allgemeinsten Beifall he» i vor. Ten Abschluß des Konzertes bildete ei» effektvoller Chor lmit Orchester). „Hymne" von I. V. v. Wäß. "Als Solostücke sang Fräulein Apitz die Szene und Arie der Regia: „Ozean. Du Ungeheuer", mtt der sie sich eine über ihre künstlerischen und physischen Kräfte gehende Ausgabe gestellt hatte, und. von Professor Jüngst um Klavier begleitet, drei Lieder: „Auf dem Meere" iFranzf. Zigcnncrlicd ans Rnbinsieins „Kinder der Heide" und „Fröhliches Wandern" jJüngst). die. ihren Mitteln mehr entsprechend, weitaus besser gelangen. "Außer der Be gleitung zu den genannten Chorwerken spielte das Gewerbe hau s ° O r ch e st e r unter Leitung seines Chefs, Herrn Kapell meister Olsen, die „Meistcrsingcr"-Oiivertürc und den Hul- dignngsmarsch aus der Suite „Sigurd Jorsalsa" von Gricg. Leider war die mangelhaste Akustik des großen Saales den Instrumental-Vorträgen nicht sonderlich günstig. Tie sielen in der Stimmführung meist verschwommen, in den Krattslcllen lärmend und physiognomielos aus. Das Wenigste, was bei solchen großen "Ausführungen zur Ausbesserung der Akustik ge tan werden kann, die Ausspannung des großen Velarinms in der Kuppel des Saales, sollte man billigerweise nicht unter lassen. 8. 8t. Auch ein Perkchrsjltlliliiilm. (Zum 200iährigen Jubelfest der Dresdner Ratsportechaisenträger.) Die wackere Genossenschaft der Dresdner Ratsportcchaiscn- träger vermag in diesem Jahre ans ein AMihriges Bestehen riirückTublicke». Wer die stämmigen, blauhcmütztcn Gestalten aus dem Ltraßenblldc unserer Stadt kennt, dem wird cs nicht un interessant sein, mit »ns einen kurzen Ucberblick über die 200 Jahre zu tun. während deren die Ratsvvrtechaisciiträgcr uiicriiiüdlich ihrem Berufe, die Müden zu tragen, nachgegangen sind. Es ist ein Stück Dresdner Kulturgeschichte, das sich da vor unseren Ailgen aiifroltt. dem freilich eine weitere als lokale Bedeutung abgcht. Tie vom Morgenlands hcrübergckonimeiie Sitte. Leute ließen. Allgemeiner begann die Sitte erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu werden. Nachdem 1703 ein „Hochweiser Rat der Stadt Leipzig, denen Einwohnern und Fremden, bevorab des Winters oder bey iiuireuiidlichcm Wetter und anderen bedürftigen Fällen ttim Nutz und Beguemlichkeit" eine Säustenttägec Gcnvfscnlchait tönzessioiuert hatte, die viel in Ansvruch genommen wurde »nd sich bald einen weitreichenden guten Ruf erwarb, führte der Dresdner Ralsverwandte Johann Friedrich Landsberger ans eigene Kosten solche Sänfte» auch in Dresden ein. Er richtete "Anfang deS Jahres 1705 ein Gesuch an den Stadtrat zu Dresden, ihm zu gestatten, iolche Sänften zur Bequemlichkeit des Publi kniiis aus eigene Kosten zu Hallen, und dieses Gesuch wurde, nach den, die landesherrliche „Confirmationc" unterm 15. Juni erteilt war. unter gleichzeitigem Erlaß einer „Sänfften-Ordnung' genehmigt. Das Geinch Landsbergers fand die allgemeine Zustimmung nmw eber, als das Sänftenträger-Institut „zu Belms des gemeine» Armnths" ins Leben treten sollte, d. h. eine bestimmte Summe war alliährlich aus den Einnahmen in die städtische Armenkasse abziisnhre». Die vom Rat gegebene und vom Kurfürsten bestätigte Sänsslcn-Otdiittng" weist sehr vernünftige Bestimmungen aus. bestimmt u. a. die Preise, um eine llchervortcilimg des Publi kums zu vermeiden, gibt Berkclirsvorschrjftcn mit Bezug ans die Wagen, schützt die Träger vor Konkurrenz, warnt sie vor Trunk sucht. ermahnt sie zu freundlichem, zuvorkommendem Verhalten gegen das Publikum und schreibt vor. daß die Leute der Reihe nach z» arbeiten haben. Ursprünglich waren 29 Träger mit 10 Portechasien genehmigt, doch diese Zahl bat im Laufe der Zeit gcichmankl. Das „Logiament" der Dräger befand sich zuerst in ge ... und Schuhe rechneten, die Sänften in gutem baulichen Zustande zu erhalten »nd jährlich ;n»i Ersatz 3 bis 4 neue anzufchaffrn. Er schloß mit dein Rate einen schriftlichen Kontrakt, m dem er sich zur Einhaltung all' Vieler Bedingungen verpflichtete. Der hiernach und nach Entlohnung der Träger übrig bleibende Nutzen floß in Landsbergcrs Tasche, und dieses Geschäft muß, da Vas Sänftentragen alsbald sehr in Aufnahme kani, nicht so schlecht gewesen sein, denn die Witwe LandsbergerS ließ sich nach sein«
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