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Dresdner Nachrichten : 14.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189504148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-04
- Tag 1895-04-14
-
Monat
1895-04
-
Jahr
1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.04.1895
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f»r c vintetiLdrliibVt s so. M»«e v«, »otuitiau^ l» Lorm ^»UinH «ürm ll-lUbrÄil >r. zttxlma b » >« » Udr Äackm,! »>,t »n,nSrn!< id«»Lt oiiiae l L. lia«»s »ur au ütaa». «"Ml. . ^ . «l» . iiii Ma,. >,^»«7N«< »u«»r«,« ,ur «,en qmubafir Wen»Itt»Iim^k»lln, an. F»rnir»r««t,N»U, H»r. j I. 40. Jahrgang. ^«»»tll, IIlI^tlOLlL«. X«»eAt« k>iU»I»Ur« SvI»I«1r«vIt - r ^auvnsl L88v S. Dresden, 1895. vlLSVLLrSll Il»H ? ^rt »U8 «ieu kvckoutanckstoo Obmkatftni äs« In- uock s ^rn-Iicncic-d. empfokleu io reiekkaltiL'sr L»SM»kl § 1VIII». IUNI « 8<>lin. Xxl. ttot'Iivt'onmksn, ^ ii. r>^„«i»^«»ii»i«ii« um. »» Itre^ck«"». dioz-'tn»^«' <», I. »>5U»pi^« k»»t« 11^ II >7. I tiir ullu /^ikun^on. II. ttttiet-Vo»ti»»uf tirr »I o l)i> l„«»7 1'üo»lor. Illl. I onlr«l«» unwr «io, unia. IV. i ttlU iilau «I« r Kilekr,. I »u4, „lutterle. K Preislisten uo6 ar K frsoeo. A 6Lr1 klau!. Vrvscken. VsIIitrr«» Rb. '. ^ ^'«rnspr ^i>»r I. Xo. 167. A ^ V. k. 8«exvi', vreM n-X. Z L tzusc-raeo^trassv 31. k>r»r-i>re,k-Ami ll. Xr. 215:!. I A ik u».i >V, inUttiuNun^ ^ O « i»It köiii^I. «ii«I>^. ti»^. <8«»II«It l ItS-»I»I« «iL IIlM^IlI «NKliVLl»«^ I^IK ll HH»»NI II vtiipffvlilt, iu k,'ro88arti^8t«r ^ns^rltil dillixst 41. IR. 20 Illui U"l»8litt88v 20, Ii>ti6 ^lurllJ»rotUlf»8ti»88v (3 jinl,ü„). Nr. 104. KvitsitlsOst-m-dankenT- v st e r «e d a n k e n. Vorüber ist die Zeit der Trauer uud des Todes und das heilige Jauchzen der Osterbotschaft tönt durch die Weit. Christus, der Herr hat die Schranken des Grabes durchbrochen und daö Lebe» triumphirt über de» Staub der Vergänglichkeit. Christus ist auseistande» von de» Todten! Wie gewaltig ist dieses Wort: wie erschüttert es Her; und Niere» und reiht die höhende Seele auS dem niederen Alltagstreiben empor zu den Höhen des Lichtes und der Verheißung! Ter eherne Mund der Kirchenglocken dröhnt es hinaus von Ort zu Ort. der Frühlingswind nimmt es aus seine reichen Schwingen, die Strahlen der Sonne schreiben cS mit goldener Schritt in die Natur, die darob selbst zu neuem Leben erwacht und auch ihre Auferstehung feiert aus des Winters eisesstrenger Nacht. So jubelt Alles der Auserstehungsdotichast entgegen. Alles? Wessen sind dcnn?dort und dort die verstockten Herzen, die finsteren Mienen, die sestgeballten Fäuste? Wer sind die witzelnden Epikuräcr, die vergrämten Denker, die zu EiS erstarrte» Schatzgräber des Mammons, die alle sich entweder um die Ostcr- botschatt gar nicht kümmern, weil sic keine „Zeit" dazu haben, oder die witzelnd, hassend oder verstandescrbaben der an ihe.Herz pochen den göttlichen Kunde sich verichlieken: „Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube". Das sind alles Menschen, uutcr dem fluche der Erbsünde empfangen und der Erlösung durch das Kreuzesopier bedürftig. Sie „glauben" aber, das; es ein längst überwundener Standpunkt sei. der a»f eine geoifenbartc Religion fühl und in ihr die Quelle aller wahren Sittlichkeit erblickt, Z» dcm Eine» gehört ein „Glaube" gerade so gut wie ;n dem Anderen. Wer aber sag! denn nun eigentlich den Feinden Christi, bah ihr „Glaube" nicht gerade das sei. was sic dem Christnsglanben vor werfen, nämlich „Aberglaube" ? Die Gegner des ChristcnthnmS scheiden sich in zwei große Heerlager. Auf der eine» Leite stehen die brutalen Materialisten, die herrschen und genießen wollen um jeden Preis. Die Griechen batten ihren Hades, die Römer ihren Orkus, die Germanen ihr Niflheim und Walhalla, Mohammedaner und Braniahnc» glauben an einen Gott, die Indianer selbst haben die ewige» Jagdgrnnde ihres Manitou. ihres »rohen Geistes — nur die unter dcm Zeichen des Kreuzes geborenen .Herren Atheisten sind mit dem Fortlebe» der Seele nach dem Tode ein für alle Mal fertig. Für sie ist der Mensch nichts weiter als eine Mischung chemischer Substanzen und das Zukunstsideal dieser „Weltanschauung" bildet der in der Retorte iabricirte Honiunkulus. Tic letzten Konseguenzen des reinen und unverfälschten Materialismus hat der in Irrsinn verfallene „Philosoph" Nietzsche gezogen. Die Quintessenz seiner „Lehre" ist: „Man muh den Mulls seiner Begierden haben und rücksichtslos Alles nnler die Fiche treten, was einem bei der Befriedigung seiner Begierden im Wege ist." Nietzsche erklärt es als znm Wesen einer Kultur gehörig, das: die ungeheure Maiorität der Menschheit in geistiger und wirthschaltlichcr Sklaverei erhalten werde, »in einer kleinen bevorzugten Minderheit das vollendete „Jch-Mcnschen thum" zu ermöglichen. Nur bei diesen bevorzugten Wenige» könne inan von einer „menschlichen Würde" sprechen. Im klebrigen aber sei die „Würde des Menschen" nichts weiter als eine lächerliche Redensart. Und dieser Mann ist nicht etwa von der Wissenschaft lichcn Welt einfach bei Seite gesetzt worden, nein, er hat „Schiüe" gemacht und feine gütige Lehre pflanzt sich in zahlreichen Köpfen fort. Wer will cs denn nun eigentlich den „revolutionären" Materialisten - kann man überhaupt auf wirthschastlichcm und politischem Gebiete in schlimmerem Sinne revolurivnär sein, alt es ein Nietzsche aus sittlichem Gebiete ist? — verdenken, wenn sie den Spies; umkchrc» und sich aus dem „wissenschaftlichen" Atheis mus der Besitzenden den proletarischen BcrS machen: „Den .Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen" ? Im zweiten Lager der Feinde des Christenthnms weht die buntfarbige Fahne der Philosophie. Von dcm leichtfertigen Epikuräer, der zufrieden ist. wenn man auf seinen Grabstein die Worte setzt: „Er ivar ein guter Zechbruder, spielte, trank und liebte die Weiber", über den Fanatiker des kategorischen Imperativs, der einer moralische» Handlung schon dann de» sittlichen Werth ob spricht, wenn man nur das geringste eigene Vergnügen über das Bewußtsein. eine gute That zu vollbringen, dabei empfindet, bis zu dem Jndifsrrentislen, der gelassen erklärt: „Ob dn. ein Sokrates, den Schierlingsbecher — Ans S Wohl des Vaterlandes lächelnd trinkst; — Ob du. ein schnöder teuflischer Verbrecher. — Vom Henkerbeil getrosten, fluchend sinkst: — Ist just so wichtig als: ob nur im Kreise — Einförmig stets das Aufguhthierchen schwimmt, — ob cs vielleicht nach rechts die große Reise, — Vielleicht nach links im Tropfen unternimmt": überall findet sich die gleiche Abneigung, den eigenen Verstand unter irgend etwas Anderes zu beugen als unter die eigene beschränkte Erkenntnis; Im klebrigen aber gilt von den „Shstcmen" der Herren der Satz: „So viel Köpfe, so viel Sinne" und icdcr mnthct der gesammtcn übrigen Menschheit zu, das; sie gerade sein „System" als den Schlüssel aller metaphysischen oder auch nicht metaphysischen Weis heit betrachten solle. Je mehr man sich in das Studium der philosophischen Systeme versenkt, desto nwhr konimt man. voraus gesetzt. daß man nicht selbst systemsüchtig ist. zu der lkcbcrzcuguug, daß die Philosophie außerhalb des Christenthnms immer weiter vom rechten Wege abirrt. Nur das Christenthum leuchtet als ewig gleiche, Wärme und Leb« spendende Sonne am Himmel der Menschheit. Ter Kern Hotnachrichten. Geh Rath von Erlegern e. Städt. Elektrizitätswerk. Dresdner Rennen, j Kinderhort, Kaninchcnausstellung. Bach s kl-mall-Messe. „Christus" des Christenthnms i'l die Liebe, die reine iclbstlosc Liebe Gottes zu allen Menschen ohne Ausnahme, eine Liebe, die selbst den Tod nicht scheute, um die geliebten Wesen zu rette». „Was Ihr dem Geringste» unter meinen Brüdern gcthan habt das habt Ihr mir gethan", sagt unser Heiland. Das ist eine wahrhaft göttliche Lehre die da Predigt, duß man seinen Nächsten lieben toll, wie sich selbst. Wenn weiter nichts von de» Worten, die ans des Heilands Munde ginge», uns ansbrwuhrt worden wäre, dieses eine würde genügen, um allen Christen eine zuverlässige Richtschnur für ihr Handel» im Sinne ihres göttliche» Meisters zu geben. Wenn die herrschenden Klassen unserer Gesellschnst jederzeit ernstlich bestrebt gewesen wären, die ihnen obliegenden Pflichten der christlichen Nächsten liebe ausgiebig zu erfülle», dann wäre sicherlich die heutige Ziü spitzung der Klassengegensätze nicht cingetrcten. Taß cs anders gekommen ist, daran fit mit Nichten die christliche Lehre schuld. Tie Schuld tragen allein die Menschen, die ihren Egoismus schrankenlos walten ließen und die heiligen Lehren des Ehrislenthums als ihnen unbcguemc Fesseln mißachteten. Diese Feinde des Christenthnms aus Eigennutz suchen ihr Gewissen dadurch zu be schwichtigen. daß sie behaupten, die Grundsätze der christlichen Nächstenliebe seien in der Pcaris nicht durchführbar. Das ist eine Entstellung der Wahrheit. Gewiß läßt sich nicht alle Noth aus der Welt schassen. Armuth wird cs wohl immer geben. Es ist aber ein Unterschied zwiichen allgemeiner und vercinzcltcrArinnth und zwischen Armuth und Eiend. Das Elend sängt da an. wo die Armuth den sittlichen Charakter des Menschen mit Nothwendigleil zerstört. Die ses Elend darf in einer christlichen Gesellschaft, die ihre Pflichten erfüllt, überhaupt nicht rz.isliren, ebenso auch nicht die allgemeine Armuth als Folge einer unchrisllichen Wirlhschaslspolitit. Man führe also den christlichen Geist wieder ein in das öffentliche Leben, dann wird es auch allmählich besser werden aus dem Ge biete der sozialen Gegensätze. „Ans der Enweckung des ll>. Jahr hunderts". hat in diesen Tagen der geschätzte Rechtslehrer — also kein Theologe - Professor Sohin gesagt, „daß die Materie Gott ist, ist eine snrchtbare Moral hervorgegangcn: der Kamps um's Dasein fft das Wcltgeictz und zugleich das Entwickelungsgcsctz. Wer übrig bleibt im Kampfe nm's Dasein, der hat Recht gehabt. Macht ist Recht. Giebt cs keinen Gott und keinen Geist und kein ewiges Leben, so giebt cs auch keine Religion und keine Sittlichkeit und kein Recht". Das Christenthnm allein vermag den Kampf nm'S Dasein iu den richtigen Schranken zu Hallen. Je eher die Regierungen zu einer wahrhaft christlichen Politik zurück- kchrcn. desto sicherer werden sic sich der sozialen Revolution zu er wehre» vermögen. Inzwischen aber werden die Diener Christi in der Gesellschaft unbeirrt sorlfahreii, das Banner der christlichen Nächstenliebe voranzutragen. Sie wissen ja. daß sie unter dem Zeichen des Kreuzes siegen müssen. So lange ein Kranker aus dem Siechbettc nach einer Samariterhand verlangt, so lauge noch ein Nackter zu kleiden, ein Hungriger zu speisen, ein Durstiger zu laben ist, so lange inenschltchc Herzen in gläubige!» Vertrauen ihre Seufzer und Gebete zu den Sternen emporsibicken, io lange wird auch die Lehre dessen, der geragt bat: „Kommet her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid", die Welt regieren und wird die Offerbotschast zugleich den Triumph des Glaubens über de» Unglauben, der Liebe über den Haß, der Selbstlosigkeit über den Egoismus verkünden. Llmntag, 14. April. Kernschreib- und Kernsprech-Berichtc von, 13. Avril. Berlin. Die Königin von Sachsen trinl morgen Nachmittag 6 Uhr 37 Min. hier ein rirrd kehrt am Dienstag Nachmittag nach Dresden zurück. — Am IN Avril wird der Karrer zur Anerhahn- sagd auf der Wartburg erwartet. Am 22. ds. begicbt sich der Kaiser von da nach Schlitz und hieraus nach Tarnrsiadt. Herzog Albrecht von Mecklenburg Schwerin ist mil seiner Gemahlin »r Bagamoncr cingetroffeu, woselbst er acht Tage zu verweilen gedcntk — Zwischen dem Cereiiivnieiimcisler v. Kotze und dein Freiherr» v. Reischach fand heute ein Pistolendnell statt, bei welchem Herr v. Kotze eine» Schuß durch den Oberschenkel erlnclt. — Im Union Klub fand am Donnerstag Abend eine Sitzung unter Vorsitz des Vierpräsidcnte» Fürst v Fnrstenberg bei verschlossenen ^ huren statt, a» welcher u A. Prinz Heinrich XIX. von Reich und Hofmarschall Frhr. v. Reischach theiinahmcn. Daraus, daß zu der Konferenz auch der Rittmeister Herr v. Kotze geladen war, der im Dczcinber das Duell mit dem Baron v. Schräder hatte, wird ge folgert, daß in derselbe» der Fall Kotze erörtert worden ist. — Rechtsanwalt Dr. Klosiirg in Detmold veröffentlicht in der Kreuzztg." eine Zuschrift zum Lippc'i'che» Throirsireitc. Es wird darin ausgcsührt, daß die rivilrcchtiiche Entscheidung der staats rechtlichen voransgrhen müsse, wenn hierdurch die letztere nicht vräjudizirt und damit die Erledigung überhaupt pereileit werden solle. Zu wurzeln scheine der Streit überhaupt mehr im Familien- rechl als >m Staatsrecht, deshalb werde zweckmäßig und natur gemäß die staatsrechtliche Entscheidung auf Grund der gerichtlichen erfolgen müssen, nicht aber ibr vvrgrcifen dürfen. Zuständig zur Entscheidung über die Fcslstellungskiagc sei in erster Instanz das Landgericht Detmold. — Maior v. Wißmcmn ist beule von hier nach Lantcrbcrg im Harz znrnckgekchrt. Er machte sofort nach seiner Ankrnrs» in Berlin dem Reichskanzler wie dcm Direktor der Koloiiialabtbcilniig seine» Besuch. Wenn andasEintreffen desReichs kommrffarö sofort in den Blättern über den Wiedereintritt desselben in den oslasriianischen Dienst »»d über den Ablauf des einjährigen Urlaubs des Majors v. Wißrnan» Folgerungen geknüpft werden, so ist das mindestens verfrüht. M't diesen Dinge» da! man sich dem Vernehmen »ach noch nicht beschäftigt, es wird bis z» ihrer Erledigung wohl noch einige Zeit vergehen. — Die Verwaltung der Saalebahn empfiehlt de» Aktionären die Annahme der preu ßischen VersiaailichungSoffcrlc. die angebotene Abfindung crlchcinc durchaus angemessen. - Ter frühere deutsche Gesandte in Ehina, v Brandt, wird zur Bcgittachtung der bei der Regelung der ost- asigtischen Frage in Betracht kommenden handclspolithchen Ber- Vcrnnikbliche Witterung: Kühl, halbtrocke». hältniffe hcrcmgezvge». — Dem „Perl. 7gbl." wird ans Madagas kar telcgraphirt: Die sranzösisibe» Kolonialtriippen haben Sie An' ständischen in Maevarano § Westküste Madagaskars, zwischen dem l!. und 15. Grad südl. Breite geschlagen. Die Franzosen setze» ibre» Borniarich in das Innere stetig fort. — Hier beging ein !>2icihriger Schnhinachermcister infolge Tiiserenzen mit seiner Frau eineil Lelbsttnordversinb. indem er sich zwei breite Schnitte am Halle bcibrachtc: die Verletzungen sind indes; nicht lebensgefährlich. Berlin. Ter Zustand des Herrn von Kotze ist nicht besorg nißerrcgend, erfordert aber die größte Schonung. Her» von Kotze wurde sviort in die Königl. Klinit gebrach». Die Bedingung des Duells lautete: Kngelwechiel bis z»rKa»w'l»nähigkei!. — Großes Aulsebe» erregt i» der hirngen Geschastswell das plötzliche Ver schwinde» eines uingen Industriellen, des Fabrikanten Tobias, der als sehr reicher Mann gall, aber in iiiinnziellc Schwierigkeiten gekommen war. ferner die Flnchi der Inhaberin der Firma Ge schwister Frischeisen Unter den Lindei!, des bedeutendsten Schnei derinnciiateliers, welches banptsächlich sirr den Hof arbeitete. Berlin. In der internationalen Flottenrevuc am 20. Juni gelcgcmlich der Feierlichkeiten zur Eröffnung des Nordostseekanals werden sich 28 Schiffe der deutschen Marine mit 36l Offizieren und 9407 Mann bctbciligen. Außerdemlwerden 13 andere seefahrende Nationen mit niige'älir 50 Kriegsschiffen mit 12 'Admiralen, 750 Offizieren und l0,00>> Mann Besatzung ihre Flagge aus der Kieler Förde cnisallen. Ein Programm für die Eröffnung des Nordost- seekanals ist der „Post" zufolge noch nickst sestgestcllt. Es findet heute Nachmittag 3 Uhr im Hosinarschallaml im Schlosse eine Besprechung darüber statt, zu der der Reichskanzler, die »ämnstlichcn Staatssekretäre der Rrichsäniter. die preninicheii Minister und als Vertreter der Kaöerl. Kanalbaukommiisio» der Geh. Regicrungsrath Mövc und der Geb. Baurath Fälscher aus Kiel Einladungen er halten haben. Erst in dieser witziing wird ein detaillirtes Pro-. gramm porgclcgt werden, wofür die Vorarbeiten im Lause des lientigen Vormittags abgeschlossen sind, nachdem noch am Donners : tag die damit beauftragten Herren an Ort und Stelle Erhebungen gemacht haben. Soweit inan sich bisher über die Einzelbcitcn des Programms geeinigt hat, werde» der Kaffer und die geladenen Gäste am Avend des 20. Juni, nachdem in Hamburg das große Festessen slattgcsundcn hat, an Bord der veffclstedencn Dampfer, die an der Durchfahrt durch de» Kanal thcilnehmen sollen, nach Brnnshauptcn fahren, das 27 Seemeilen elbaufwärts von der Kanalmüiidiing liegt. Bon hier ans erfolgt die Abfahrt am 21. J»»> Morgens um 3 kllir. An der Fahrt nehmen, soweit bis her bekannt ist. etwa 25 Schiffe Tbeil. Ten Festzng eröffnen wird die „Grille". ES folgen dann die laffcrlichc Nacht ...Hobcnzollern" mit dem Kaiser an Bord, der „Kaiseradler" mit den dciitschen Königen und den GrosRerzogen und der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Willielm kl." mit den übrige» deutschen Fürsten. Tara»»' kommen die fremde» Molsten lind Avisos mit de» Admi ralen fremder Mackste, denen schließen sich noch -! Dampfer des Norddeutschen Llond nnd der Hanibnrg Amerikastffchen Dampf schisssahrt geiellichaft mit den Mitgliedern des Reichstages und des preußischen Abgeordnetenhauses an. Tic zu diesem Zwecke von der letzteren Gesellschaft angemeldeten Schiffe „Fürst Bismarck' ! und .Normannia" sind ziirückgewiesen worden, weil sie länger als 150 Meier sind, mithin nicht im Kanal gcschleuszt werde» können. Ob Sr Mas. Panzerschiff „Wörth", Kommandant Prinz Heinrich von Preußen, sich an der Durchfahrt betheiligcn wird, in welchem Falle cs ledcnsallS den Schluß bilden dürfte, ist noch zweifelhaft. Tie Schiffe werden in Abständen von etwa 10—15 Minuten die Schleußt zu Brunsbüttel passiren. wo voraussichtlich die „Hohen zollcrn" um 4 llbr Morgens eintrifft während dac-Lletzte Schiff erst um 8 Uhr Vormittags anlomnn. Voraussichtlich fährt die „Hohenzollcrn" um lO Uhr VormiitagS bei Rendsburg vorbei, dort ivll dann die ans 2 Bataillonen des Infanterie Regiments Nr. 85, einer Abtbeilnng des Holsteinischen Feldartillcrie-Reginients 'Nr. 2>. und dem Schleswig .Hoisteinffchc» Jäger Bataillon Nr. 9 bestehende Garnison am Kanalisier in Paradelinic stehen, um den Kaiicr unter den Klängen des Präseiitirinarsches mit lautem Hnnah zu begrüßen. Die „Hobenzollern" soll um l Uhr in Holtenau eintrcssen. wo mn 2 Ul» die Feier der Schllißstciistegung beginnen wird. Das letzte Schiff dürste kaum vor 0 Uhr "Abends die Schlcußc von Holtenau passiren. Berlin. Der Denkmalsonds, den dev Deutsche Patrioic»- Bnnd zur Errichtung eines Völkerschlacht Tenkmals bei Leipzig geiaiinnelt hat, ist bis setzt ans l-l.'iM M. angewackiicn. Kiel. DaS ans dem ostasiatischen Kriegsschauplätze stcstionirtc Kniivncnbool „Wosi" hat Ordre erballen. Ende April von Hong kong heimzukehren. Kiel. Durch Umfallen einer Slalttaleruc wurde in der Iieic tige» Nacht das Gut des Grüngrit bei Gravenstciii eingeäscheit. Zwei MeiOchen und tz'm Stück Viel! verbrannten. Hanibnrg. Ans bestmilerriclstete» authentischen politischen Kresse» Berlins erklärt der „Hamb. Korresp.", indem er die innere Lage mid eine Gegenleistung an das Centn»» bespricht, daß die Un vereinbarkeit der Tendenzen des Jesuitenordens mit der deutschen Politik des Kaiserhauses nach wie vor als Anom gelte. Es lei mit einem Entgegenkommen gegen die sozialpolitischen Wünsche deS Centrmns zu rechnen. Gießen. Im hiesige» Uiitcr'iichmigsgcsängiiif; erhängte sich der Viehhändler David Sommer, der sich weaen Bcwncbermm eines bekannten verscbnidcten Fürsten in Hast befand. Fm "Wechsel, in Höbe von 18,«)00 M. verlangte er für Prolongation nnd Zinsen 15.000 M. crtra. Sein Rechtsanwalt legte nach Bekanntgabe dieses Umstandes sein Mandat als Verthcidiger nieder, worauf Sommer den Selbstmord volttührtc. Eifc » a ch. Eine nationalliberale Verkrancnsmännerversamm- lung beschloß, für die Stichwal,l Siinnneiithaltmig zu cnwselsten Wien. Tie steirische Bismarck Dcvittatio» passirtc heute Eger: sie trifft heule Nachmittag in Leipzig ein, wo ein großer Empiang für dieselbe vorbereitet nnd wo die Deputation über nachten wird. Paris. Die anständigen Blätter sind entrüstet über dir Berspotiung des sbarfreitags, die gestern "Abend von mehreren sozialrcvolnkionäre» Freidenkervereinen begangen winde Es wur den Maskenbälle abgchalten mit Auszügen, in denen die Grableg ung Christi mit allerhand zotenhaften Ecremonien dargestcllt und Särge unter Borantiagiing des Kreuzes, sowie Abffngung zoten hafter Lieder durch den Saal getragen wurde». Paris. Das Pariser Preßsnndiiai. welches sich niit der An gelegenheit des „Times " Korrespondenten Blowitz. der in den „Times" die französische Presse angegriffen hat. befaßte, hat fick, hiermit zuständig erklärt mid vorgeichlage». Blowitz vor den Jour »alistcn-Bcreiii. dessen Borfitz Eaffaanac hat, zu laden. In einem an die „Agenee Havas" gerichteten Schreiben weigert sich Blowitz.
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