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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050301017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905030101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905030101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-01
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.03.1905
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Unrelgen-cE Innadwe von «nlündtiun-en ttd nach»»«,»-« » Udr Sou», und «eierta,» »ur Maiientnab, s» vo ll dt» v,i Udr Die l tvattt«« Grund- „>>e >ca « Etlbenl so Pi». «n- kuntlauuaett aut der Pnvatteite 3e>l« L ll!>a . die rtva!ti«e.8eile aut Lcrl leite bd P>a. a>» gmaelandt 3eilc «o P'u rtu Nun,wer« nach Scan- und Aeierlagen Nvultt-e GrmidieU? SO Pt» . aut Bi Ivaneile chj , Ltvalligk Zeile au! Terlicttc und ll!n«»la»dltsPit>. Lu.-warti,« .!.« traue «ur ucaeu lttn.auedejul,>«,-.» Leteadialler wlioen mit tu Pix dtlcchnei. «ernlvrcchanlchluh: «mt 1 Sir. ll und Xr. LÖSS. Vllo vucdftolr 00 ^vnvii8tra88v LÜ Ivllkf! Lljene Art. ksorik. LeMe L LeneMus 8. m. b. tt. Vresöm-L.. Uittlasri- 8tru« 44. U-» rerlan,« rreklnieL. DVurmpLaze unä K4»4i»,>iGvt,rn»< » nn<1 sttNp't';^ S ünalrat Nr. MvLvw»viSter8 DM" n,i^kNs,»'rt r»»nni4. 7.»r tlir O^unL', uiitl DDU" XV"rr>t!c-i«^>uü- »zj6i<U uri^nk!«' I, ki. -Ulcrnv,-; Kuu! u. V« na< U «»UkivftNK Lk 8a!omon>8-^liotli6li6. 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So außerordentlich verschieden auch die Beurteilung war, die in der Vertragskvinmission wie im Plenum des Reichstags die neuen Handelsverträge erfahren haben, in einem Punkte waren alle Parteien von der äußersten Rechten bis zur äußer- sten Linken einer Meinung, in der Forderung und in der Hoffnung, idaß unser Verhältnis zu den Mcist- b e g ü n st i g u n g s st a a t e n in einer Weise geregelt werden möge, die mehr als bisher den deutschen Interessen Rechnung trägt und die besonders der deutschen Industrie für die L/p>er, die sie zu gunsten der Landwirtschaft auf sich genommen hat, Er satz leistet. Unter diesen Mcistbegiinsligungsstaaten steht die nordamerikanische Union an erster Stelle. Man kann nicht sagen, daß das hohe Mas; von Wohlwollen und Entgegenkommen, welches Deutschland durch die Gewährung der Meistbegünstigung dargebracht hat, seitens der Vereinig ten Staaten erwidert worden ist. Mit mehr Recht läßt sich das Gcgentstl behaupten. In den Vereinigten Staaten war i die politische EntwicÜung so lange planlos, das politische Be wußtsein so lanre unklar und verschwommen, als die kulturelle > Eroberung des Landes noch nicht vollendet und das amerikanische! Volk noch nicht zur Erkenntnis der gewaltigen Machtmittel j gekommen war, die ihm eine gütige Natur in den! Schoß geworfen hat. Mit der fortschreitenden landwirtschaft lichen und industriellen Erschließung der westlichen Staaten, mit der tatsächlichen Inbesitznahme deS amerikanischen Grund und Badens i« seiner ganzen Ausdehnung und mit seinen unerschöpf lichen Reichtümern entwickelte sich inmitten aller Demokratie und Freiheit ein starkes nationales Bewußtsein, das durch, das beispiellose Wachsen der eigenen Leistungsfähigkeit und durch die glänzenden Erfolge des Außenhandels immer neue Nahrung erhielt. Es ist natürlich, daß gleichzeitig der Wunsch hervortvat, dasjenige, was das amcrikanisclie Volk groß gemacht hat. was seine Lebenskraft ist, gegen fremde Einflüsse und Angriffe zu schützen und der amerikanischen Nation ungeschmälert zu erhalten. Die Vereinigten Staaten beschritten die Bahn der Schutzzollpolitik, und sie sind allmählich zu einem Hochschutzzullsystem fortgeschritten, das ohne Beispiel dastcht. Der Erfolg hat ihnen durchaus recht gegeben; ihre Ab sicht, die heimischen Märkte der heimischen Produktion vorzu- behalten, ist aus dem besten Wege, völlig verwirklicht zu werden. Die Einfuhr aus den europäischen Industrie- ländern hat rapid abgenommen. Deutschland, das hier nur näher interessiert, kam im Jahre 1895 mit einer Aus fuhr nach den Bereinigten Staaten im Werte von M Millionen Mark der deutschen Einfuhr aus der Union, die 512 Millionen wert war, ziemlich nahe. Die Unterbilanz betrug für Deutschland rund 143 Millionen Mark. Im Jahre 1900 betrug diese Unterbilanz, bei 1021 Millionen amerikanischer Ausfuhr nach Deutschland und nur 440 Millionen amerikanischer Einfuhr von Deutschland. 581 Millionen Mark, im Jahre 1901 sogar 656 Millionen Mark; in den beiden folgenden Jahren ist eine gewisse „Besserung" eingetreten, indem die deutsch« Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten im Betrage von 450 bezw. 470 Millionen Mark nur 462 bezw. 472 Millionen Mark hinter der deutschen Einfuhr amerikanischer Erzeugnisse zurückblieb. Das gewaltige Anschwell->n der deutschen Unterbilanz im Warenaustausch mit den Vereinigten Staaten dotiert vom Jahre 1697, in dem das Dingley-Tarisgesetz zur Annahme gc-^ langte. Dieses Gesetz trat 1899 in Kraft: die Folge war. daß der Fehlbetrag im deutsch-amerikanischen Verkehr, der im Jahre 1897 für Deutschland 260 Millionen Mark betragen hatte, plötzlich aus 543 Millionen Mark stieg und seitdem erst in den Jahren 1902 und 1903 eine kleine Abschwächung erfahren hat. Eine unveränderte Fortführung des beslchenden Zustandes würde «ine dauernde und schwere Schädigung der deutschen nationalen Wirtschaft bedeuten. Es war und es ist zwar nicht zu befürchten, daß die deutsche Industrie durch amerikanische Massen-Unternehmungen von ihrem angestammten Boden ver drängt und um ihre Existenzfähigkeit gebracht wird. Was ober aus dem Spiele steht, ist die Mbsatzsähigkeit und international^ Geltung der deutschen Exportindustrie. Den Wett bewerb mit den amerikanischen und englischen Rivalen braucht sie keineswegs zu scheuen. Sie hat erst kürzlich auf der Welt ausstellung in St. Louis gezeigt, daß Deutschland mit seiner jungen Industrie Mustergültiges zu schassen versteht und die Wege zu erschließen weiß zu neuen, höheren Zielen. Sollen solche Kenntnisse brach liegen, solche Fähigkeiten verkümmern? Wie daS handelspolitische Verhältnis Deutschlands zu den Vereinigten Staaten, das seit Mitte 1900 besteht, beschaffen ist, können di« industriellen Kräfte Deutschlands in der Union nicht nutzbar und fruchtbar werden, und sie werden eS noch weniger können al» bisher, wenn die Zugeständnisse, die in den neuen Handelsverträgen seitens der deutschen Industrie haben gemacht werden müssen, wieder ohne jede Gegenleistung auch den Ver einigten Staaten gewährt werden. Die Frage ist also: Darf man solche Gegenleistungen erwarten? Die amerikanische Regierung ist noch dieselbe, die das gegenwärtig geltende Abkommen unterzeichnet hat. Die mit großer Mehrheit erfolgte Wiederwahl Theodore Roose- vclls Hai auch diese Seite der amerikanischen Politik sanktioniert. Und doch erscheinen die Aussichten für den Erfolg einer handcls- poliuschcn Aktion in der augedcuteten Richtung nicht ganz schlecht. Dank den Bemühungen des Deutschen Kaisers, die so tausendsach verbundenen Völker Deutschlands und der Ver einigten Staaten einander näher zu führen, dank seiner per sönlichen Beziehungen zu dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ist cs gelungen, die Empsindungcn des Mißtrauens, j,a des Hasses gegen Deutschland, die eine gewisse Presse „dem amerikanischen Brudcrtwlke" ciuzuimpfen wußte, in freund lichere und gerechtere Gefühle umzuwandclii. Gewiß werden solche Wirkungen nicht im Handumdrehen vollbracht, und cs ivärc eine arge Selbsttäuschung, wollte man glauben, daß das amerikanische Volk in seiner Gesamtheit von dem Irrwahn, in den es sich hatte treiben lassen, nunmehr völlig gebellt wäre. Aber cs ist doch nicht zu verkennen, daß die Erkenntnis, Deutschland habe den Vereiniglen Staaten viel gegeben, durch- zuschlagen beginnt. Präsident Roosevclt hat wiederholt dem Deutschtum hohe Anerkennung gezollt und als diejenigen, denen die Republik am meisten zu danken habe, neben den Engländern die Deutschen genannt. So konnte ein freundlicheres Urteil über Deutsche und Deutschland Boden gewinnen, und dieses Urteil hat gewissermaßen seine Bestätigung erhalten durch die Leistungen des Reiches und der deutschen Aussteller in St. Louis. Mag deu vielen Millionen amerikanischer Be sucher in ihrer großen Mehrheit die volle Wertschätzung dessen, !vas die Deutsche Abteilung an Kunst und Können geboten hat, ab- gehen, unentrinnbar hat sich doch jedem, der überhaupt mit offenen Augen sah, die Ucberzeugung ausgedrängt, daß hinter solchen Leistungen ein Volk von hohem sittlichen Geiste und ernster Schaffensfreudigkeit steht. Ein solcher allgemeiner Ein druck ist mehr wert als die Bewunderung von Einzelheiten. Wir hoffen, daß aus Grund dieser Erfahrung und Erkenntnis das amerikanische Volk dem deutschen volle Ebenbürtig keit auf wirtschaftlichem Gebiete zuycsteht und daß es ihm gegenüber sich aus dasselbe Maß handelspolitischer Rücksicht zurücksindet, mit dem es selbst gemessen sein will. In hohem Grade erfreulich wäre es, wenn die Beziehungen, die durch den Austausch von Hockischullehrern geschaffen worden solle», und die soeben durch die Ernennung Kaffer Wilhelms und Theodore Roostvells zu Ehrendoktoren der juristischen Fakultät der Universität Philadelphia eine bemerkenswerte Ver tiefung erfahren haben, nicht nur für die geistigen Interessen beider Länder und Völker wirksam werden, sondern auch ihre gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen fördern Helsen möchten. Wir dürfen wohl nun der Erwartung leben, daß das amerika nische Volk, wie es die über den Szean gestreckte deutsche Hand auf geistigem Gebiete nicht zurückgewiescn hat, diese Hand auch nicht zurückstoßen wird, wenn sic an die amerikanischen Zoll- türen pocht, um den Erzeugnissen deutscher Arbeit Einlaß und bessere VerkehrSbcdingungen zu verschaffen. Die Erfüllung dieser Hoffnung würde unsere Regierung der in jedem Falle sehr unliebsamen Notwendigkeit übcrhebcn. einen etwaigen absoluten Mangel an Entgegenkommen in Washington mit der rechtzeitigen Kündigung des bestehenden Abkommens und der Inkraftsetzung des autonomen deutschen Zolltariis zu beant worten. Neueste Drahtuleldnttgeu vom 28. Februar. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.I Die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern, Titel „Staats sekretär" und der dazu vorliegenden 20 Resolutionen, wird fortgesetzt. — Abgeordneter P a u l i - Potsdam llonsf weist aus Die schwere sozialpolitische Belastung des Hand- iverks hin. Eine noch höhere Belastung könne das Handwerk nicht tragen. Unerträglich sei sür das Handwerk die Konkurrenz der Gefängnisarbcst. Die Gefängnisse beteiligten sich jetzt schon direkt an Lubmissionen und unterböten da die Preise des kleinen Handwerks. Zutreffend habe schon gestern Erzberger bemerkt, daß im Handwerk die Lehrlingszuchterei abgenommen habe. Die Handwerkskammern seien aber darüber einig, daß das Wieviel in der Lehrlingsholtung nur non Fall zu Fall geregelt werden könne: denn beispielsweise müsse man sich in den kleinen Provinzialbetrieben öfter mit mehr iugenoffchen Kräften be helfen, weil die Gesellen von den großstädtische» Grogbetriebcn ongezogen würden. Redner zweifelt sodann die Nichtigkeit der in voriger Session vom Staatssekretär gemachten Angaben über das durchschnittliche Einkommen im Handwerk an, spe ziell in der Tischlerei. Weiter polemisiert er gegen die Warenhäuser und Konsumvereine. Erstcre nähmen dem Handwerker das Brot, namentlich auch die nicht steuerpflich tigen Beamten- und Offiziers-Warenhäuser. Diese mußten steuerpflichtig gemacht werden. Unerläßlich sei ferner Abhilfe des BauschwinoclS. Einführung des BcsaLigungs-Nachweises, wenn nicht sofort des allgemeinen, so doch zunächst zum mindesten des Befähigungs-Nachweises für das Baugewerbe. Notwendig sei eine genaue AbgrciiMng zwischen Handwerks- uno Fabrir- betrieben. Von einer Doppelbesteuerung für Handwerks-, sowie für Handelskammern wolle auch er nichts wissen, aber gegenwärtig würden Betriebe, die offenbar Handwerkslvetriebe seien, für die Handelskammern besteuert, statt für die Handwerkskammern. Redner erklärt dann, seine Freunde würden der Resolution Eick hoff betr. Zulassung der Oberrealichul-Abiturienten zu den ärzt lichen Prüfungen zusiimw.cn, ebenso einigen anderen Rcioimioueu. namentlich des Zciniums und der Freisinnigen; da egen lehnten, seine Freunde entichicden d>e sozialdcmokratijche Resolution ab. in der Bestrafung derjenigen Arbeitgeber verlangt werde, die auf dem Wege der Verabredung mit anderen Arbeitgebern orga nisierten Arbeitern ihr Fortkommen erschweren. jBeisail rechts.j — Abg. Ei« hass ff'rcff. Volksp.j tritt sür die. Zulassung der Oberrcalschul-Abilurienten zu den Aerzlcprüsungen ein. — Abg. Bärwinkc! ffuat.-lib.j führt gegenüber Erzbcrger aus, daß der Hausierhandel für vereinzelte Gegenden crue wirtichaftsichs- Natwcndigkeil sei, und befürwortet den Erlaß eines Automobil gcießcs. — StanlS'ckretär Gra; Pvsadowskh hält jeiuc An gaben über die Einkommen-Verhältnisse im Tischlereigewerbe gegenüber Pauli aufrecht. Die Abgrenzung zwischen Fabrik- und Gewerbebetrieb sei schwierig und jedenfalls nicht aus dem Verwaltungswege durchführbar, sondern nur aus dem Wege einer Novelle zur Gewerbeordnung. Die Beteiligung von Reicbsbeanrlen an der Verwaltung von Konsumvereinen müsse aus die allgemeine Leitung und Ucbcrwachung beschränkt bleiben. Ein Gcschenlwurs betreffend Heimarbeit der Zigarrenarbeitcr liege der preußischen Ttaaisregierung vor. lieber Grundsätze für Vorschrfftcn betreffend Uniallverhülung im LandwirtichastS- gewerbc habe man sich bereits geeinigt. Einzelne Bcrufs- gcnosscnschasten haben jchon solche Vorschriften erlassen. Er nasse, daß auch die übrigen im wesentlichen noch «n diesem Jahre Nachfolgen werden. Der Resolution Eickhofs stehe man im preußischen Kultusministerium günstig gegenüber. Ob dies auch im Bundesratc der Fall sein werde, vermöge er nicht zu sagen. Seine Aeußerungen über Kapital-Assoziationen seren vielsach nicht richtig, wiedergcgebcn worden. Er bleibe dabei, daß auf vielen Gebieten diese Assoziation heute gar nicht zu entbehren ist. wobei er allerdings zügebe, daß diese Assoziation auch ihre Schattenseiten habe. Mißbräuche, wie z. B. in Amerika mit seinen gewaltigen Trnstch bestünden aber hei uns noch nicht, lieber einen Entwurf betreffend Sicherung der Baufordcrungcn werde sich das preußiicbe Staatsministerium noch heule schlüssig machen. Eine Zustimmung des, Bundes rats zu ein ein a llgemeinen Befähigungs-Nachweis sei rinbe- ding! ausgeschlossen. Unzweifelhaft jei auch die Mehrheit des Handwerks gegen einen allgemeinen Bcsälsigiings-Nächweis. sLauler Widerspruch rechts, sowie in der Mitte: Rufe links: Sehr rich:ig!> Eine andere Frage sei der Besähigungs-Nach- weiS ffn Baugewerbe. Tic nächste Novelle zur Gewerbeordnung werde jedenfalls Bestimmungen enthalten, die den Uebelständen, die sich im Baugewerbe gezeigt haben, entgegcnzntreten versuchen werden. laiu; cinheilffche Regelung des Fahrrad- und Auto- inobilverkehrs für das Reich könne auf dem Verordnunaswegc ersolgc». Die Frage der Haftpflicht der Automobilbcsitzer werde innerhalb der Rcichsreaierung eingehend erwogen. — Abg. R aab iAntis.l wünsch! Besserung der Arbeitsveryältnissc der Hnndlungsgchiffcu und Versicherung der Privatbeamteu. Tie neue Seemaiinsvrdmuig bewähre sich im allgemeinen gut. Auch gegen die Sceber»!Sgenoiicuschastcu ließen sich nicht mehr ja schwere Vorwürfe richten wie früher. Tie llmallverhütungs- koutrolle sei aber noch immer mangelhaft. Weiter tadelt Redner die Ueberiasiuug von Schistsoisiziercn. Im Hasen würden ihnen jetzt svsar vuchha'terffchc Arbeiten zugcmutet. — Abg. Pach nicke ureii. Vereinigst: Gegen den allgemeinen Besäbignugs-Nachtveis sei ein großer Teil des Handwens. Eine gesetzliche Abgrenzung von Fabrik und Handwerk sei dringlich nötig: denn zu beiden Arten von Kammern mit Beitragen herangezogen zu werden, das vermöge ans die Dauer kein Ge werbe zu ertragen. Erforderlich sei auch eine Vermehrung des Gewerbeaussichtsperjouals, und zwar Ware das richtigste eine Rcichsgewerbeaufsicbt. Wenn Wurm gestern sagte, daß die nationale Wehrkraft unter der industriellen Entwicklung leide, so werde damit nur Wasser auf die agrarischen Mühlen geleitet. Besonders dringlich sei der Ausbau des Koalstions- recbts, die Anerkennung der Berussvcrciuc; unerläßlich sei ferner eine Erweiterung des Berabredungsrechts der Arbeiter auf die Umgestaltung der gesamten Arbciterverhältinsse. Der Zehn- stundcntag für Frauen sei durchführbar, dagegen sei eine schema tische Regelung des Arbeitstages sür die männlichen Arbeiter nicht augezeigt. Zum Schlüsse begrüßt Redner noch die in den Verträgen mit Ocstcrrcicki und Italien und in der bevor stehenden Berner Konferenz liegenden Anfänge zu internatio nalen Abmachungen über Arbelterversichernug resp. weiteren Ausbau dies Arbeiterschutzcs. — Abg. Brüh» sAntisst 'be mängelt das Lob. das Graf Posadowsky im Vorjahre der Kapital-Assoziation gesungen und auch heute nur wenig ein geschränkt habe, und spricht namentlich gegen die Warenhäuser, deren R.aub'hslem den ganzen Mittelstand zu Grunde richte. Hausierhandel sollte ausschließlich statthast sein mit ielbstgesertig- ten Waren. Sozialpolitische Gesetzgebung dürfe nicht nur in Arbcitcrsürsorgc bestehen, wildern müßte vor allem auch dein Mittelstände sich zuwenden. — Hierauf crsolgt Vertagung. Schluß der Sitzung gegen 6 Uhr. — Morgen 1 Uhr Fort setzung. Berlin. sPriv.-Tclst Die Kommission des Reichs tags setzte die Beratung des Geschentwuris betreffend AenderungderZivilprozeßaronung sort, nahm eine Reihe von Abänderungen nach der Regierungsvorlage an und dcbaltierle dann über die zur Entlastung des Reichsgerichts borgcschlagene Erhöhung der Retsisionssumme. Die Regie rungsvorlage Witt die Rcvlsimissumme bei unterschiedlicher Entscheidung des Landgerichts und des Oberlandesgerichts aus 2000, bei gleicher auf 3000 Mark erhöben. Nach längerer Verhandlung vertagte sich die Kommission auf Donnerstag. Preuftischcr Landtag. Berlin. lPriv.-Telst Das Abgeordnetenhaus setzte die Beratung des Kultus-Etats bei den Ost mark e n-A u l a g e n für die Lehrer fort. Die Ostmarken- Zulagen wurden schließlich gegen Freisinnige, Zentrum und Polen angenommen. — Ein Antrag Ernst streif. Vereinigst auf Erhöhung der persönlichen Zulagen der Bolksschullehrcr und Lehrerinnen in der Provinz Posen und den gemischt sprachlichen Kreisen Wcstprcußens nach fünf Dicnstjahrcn auf 300 Mark wurde rbgelehnt. — Vom Rcgieruiigstisck'r aus wurde erklärt, daß die Regierung nickt einzelne Beamtenkotegorici, einseitig besserstellcn könne. In bczua aus Wünsche hinstcktlick
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