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reitiergerM^^ i gesund« Fra«. md Tageblatt H65 zwei, Imster rr 1887. bekannten Attsgabeftellen entgegen. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt" rwaltung. »i n« 1« n« cschied mch mser giüer «I st Fremd» LSU«. IL87. tag Nach». boroll» niikböit uusssr sräurck Gott unser t im bald >er zu sich, annten hier- ist Ara«, itag Nach». «vL rden, sage, i)ank. elaff««, irz IM. 3,» " v. 6.» e 8. SstcheintjedM Wochentag Nachmut. V,ü llhr sitr den andern " " '- .... . _ . lü. e der Liebe bei de» iren Satte« Amtsblatt für dir königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg und Brand Verantwortlicher RÄaktvrr: Braun in Freiberg. Inserate werden bis Bormittag II Udr angcnorn- 8 HuFKMs MM und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I IFHUM . oder derm Raum IS Pf s cheintiedenWochentagNachm,ü.V,üllhrfürden v ^drga»S- j Sonntag, de« 20. März. kruwnaMH 1 M. 50 Ps. und emmorumlch 7b Pf. I Einladung zum Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf unser jetzt seinen 40. Jahrgang antretendes Organ: „Kreiberger Anzeiger und Hageblatt" vro zweites Quartal 1887 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf da» Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, dm Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung; ebenso die Reichstags- und Landtagsverhandlungen. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Bei dm Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirk- Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Ver handlungen beim Landgericht Freiberg. Dm unterhaltenden Theil unseres Blattes möglichst interessant und mannigfach zu gestalten, bringt das tägliche Feuilleton nur gediegene Novitäten anerkannt tüchtiger Schriftsteller. Um in der mehr Raum für Unterhaltungsstoff zu gewinnen, werden' die Mit- theilungen über Obst- und Gartenbau von jetzt an regelmäßig im Hauptblatt erscheinen. Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mark 25 Pfg. Inserate, pro gespaltene Zeile 1b Pfennige, finden bei der großen Auflage des Blattes die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserlichen Postanstalten, sowie die Die Woche. Vor dem seltenen Ereigniß, das am kommenden Diens tag in dem Leben des deutschen Kaisers eintritt, ist das Interesse an allen anderen politischen Dingen völlig ver blaßt. Das Bewußtsein, daß einst noch in später Zeit die Bücher der Geschichte dem Tage eine epochemachende Be deutung beilegen werden, an dem der Schöpfer der deutschen Einheit sein neunzigstes Jahr vollendet, erfüllt das Gemüth jedes Deutschen mit weihevollen Gedanken, neben welchen kaum etwas Anderes Raum hat. Die Rücksicht auf die Gesundheit des greisen Monarchen verbietet lärmende Hul digungen in der Reichshauptstadt selbst; im ganzen deutschen Reiche wird aber des Volkes Liebe den 22. März d. I. zu einem hohen Festtage gestalten, bei dem sich unzählige Vaterlandsfreunde erbauen werden an der Erinnerung an unseres Kaisers große Thaten und Erlebnisse. Ueberall, > wo Deutsche wohnen, hat man sich in den letzten Tagen mit den vielfachen Vorbereitungen zu dem bevorstehenden großartigen Nattonalfeste beschäftigt und dies um so freudiger gethan, als über die Gesundheit des greisen Monarchen sowie über die Sicherung des Weltfriedens die befriedigendsten Nachrichten eingingen. Der berühmte fran zösische Gelehrte von Lesseps, der vor Kurzen! in Berlin war, um dem dortigen Vertreter Frankreichs, Jules Herbette, das Großkreuz der Ehrenlegion zu überbringen, hatte sich bei dieser Gelegenheit am preußischen Hofe eines ausgezeich neten Empfanges zu erfreuen. Nach Paris zurückgekehrt, gab er allen seinen Bekannten die Versicherung, in Berlin die Ueberzeugung erlangt zu haben, daß alle Welt in Deutschland, der Kaiser, Fürst Bismarck und die ganze ! Nation aufrichtig die Erhaltung des Friedens wünschen. Zugleich erklärte Lesseps alle in Paris über den Gesund heitszustand des Kaisers verbreiteten Gerüchte für falsch; Kaiser Wilhelm sei geistig und körperlich von einer erstaun lichen Frische. Wie begründet diese Behauptung ist, beweist die Thatsache, daß der greise Monarch ohne jeden Nachtheil den Festlichkeiten beiwohnen konnte, die an seinem Hofe zu Ehren des in Berlin anwesenden österreichischen Kronprinzen und der übrigen bereits dort eingetroffenen hohen fürstlichen Personen in den letzten Tagen veranstaltet worden sind. An seinem Geburtstage wird unser Kaiser von nicht weniger als sechsundachtzig Mitglieder souveräner Häuser umgeben sein. Die Gesammtzahl der einheimischen und sremden Gefolge wird auf dreihundertundsünszig veranschlagt, so daß das Berliner Hofmarschallamt keme geringe Mühe damit hat, für diese zahlreiche erlauchte Versammlung geeignetes Unterkommen, ausreichende Fuhrwerke und eine des seltenen Festes würdige Bewirthung zu schaffen. Von den vielen bei dieser Gelegenheit in Aussicht genommenen Auszeichnungen erregt keine mehr Aufsehen als die Ver leihung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler an den italienischen Minister des Auswärtigen, Grafen Robilant. Dieselbe macht den Eindruck einer Freudenbezeugung über die glückliche Ueberwindung der italienischen Ministerkrisis, die eine Fortsetzung der' bisher von Italien befolgten Friedenspolitik bedeutet. Der ungünstige Ausfall der RAchstagswahlen in Elsaß-Lothrma« reist den Gedanken, Lothringen zu einer preußischen Provinz zu machen und Elsaß zwischen Baden und Baiern zu theilen. Man geht davon aus, daß die staatsrechtliche Stellung Elsaß-Lothringens als eines „Reichslandes" auf die Dauer unhaltbar ist, daß Elsaß und Lothringen zwei geschichtlich, ethnologisch und landschaftlich ganz verschiedenartige Provinzen oarstellen, und daß schließlich Preußen der einzige deutsche Bundes staat ist, welcher ohne eigene Gefahr Lothringen mit seinen Franzosenfreunden annektiren kann. Im deutschen Reichs tage beeilte man sich mit der Berathung der verschiedenen Etats, um diese möglichst vollständig vor den Osterferien zu erledigen. Am Mittwoch beschäftigte sich der Reichstag bei leeren Tribünen und mangelhaft besetzten Bänken im Saale selbst mit den wichtigsten Arbeiterfragen, wobei die betreffenden Anträge der Abgg. Hitze und Lohren schließlich einer Kommission überwiesen wurden. Das preußische Ab geordnetenhaus genehmigte den Gesetzentwurf über die Sekundärbahnen und die Bahnverstaatlichungen ohne jede Abänderung der Vorlagen. Die immer anspruchsvoller werdende Mehrheit des österreichischen Abgeordnetenhauses hat in letzter Zeit gegen das Kabinet Taaffe einen ziemlich bitteren Ton an genommen, so daß ein Bruch noch vor der Beendigung der österreichisch-ungarischen Ausgleichsverhandlungen erwartet werden muß. Die Österreich! che Regierung kann unmöglich Lust verspüren, weiteren Ansprüchen der Czechen zu will fahren. Die Linke des Abgeordnetenhauses zeigte, daß die Regierung einerseits auf sie angewiesen ist, wie dies in der Frage des vielsprachigen Banknotentextes der Fall war, und daß sie andrerseits doch im Stande ist, der Regierung eine Niederlage beizubringen, wie dies bei der Durchsetzung des Antrages Derschatta der Fall war. Derselbe lief darauf hinaus, daß der Antheil des Staates an dem Bankgewinne schon bei einem 6prozentigen Erträgnisse beginne. Unter solchen Verhältnissen wird es den Czechen schwerlich gelingen, den der Linken ziemlich nahe stehenden Unterrichtsminister vr. von Gautsch aus dem Sattel zu heben, sondern die Regierung wird erkennen, daß Minister, die wirklich über den Parteien stehen, dem Taaffe'schen Systeme besser from- men, als solche, die wie der Justizminister Or. von Prazak durch die Sprachenverordnung den Uebermuth der Czechen steigern. Seitdem ernste Verwickelungen in Europa nicht mehr befürchtet werden, bekundet die italienische Regierung die Absicht, den Abessiniern gegenüber am Rothen Meere Ernst zu machen. Der bisher in Masiauah befehligende italienische General Gene ist abberufen worden und wird durch einen schneidigeren Nachfolger ersetzt werden. Ueber den nächsten Grund seiner Abberufung verlautet Folgendes: Als der abessinische Führer Ras Alula die Beschlagnahme einer für ihn bestimmten Gewehrsendung erfuhr, bot er gegen die Freigabe derselben die Auslieferung der Gefangenen von der italienischen Expedition Salimbeni an. Da die Gewehre alte Vorderlader waren, glaubte General Gen6 den Tausch ' eingehen zu sollen. Die Sendung ging, von dem gefangenen Major Piano und dem Schweizer Kaufmanne Bogt ge führt und von Carabinieri begleitet, nach Saati ab, wo der Tausch erfolgte. General Gens glaubte zum Über flüsse einige Kirchenglocken als Geschenk für die Kirche « Asmara mitaeben zu müssen. Die Sache verstimmte in der italienischen Kolonie von Massauah so sehr, daß sie am Ge burtstage des Königs von dem Empfang bei dem General fernblieb. Die Regierung hatte Gens Unterhandlung« gestattet, als Soldat mußte er aber wissen, daß die Kriegs artikel die Auslieferung von Waffen an dm Feind unbe dingt verbieten. Zwischen dem französischen Kriegsminister und dem Heeresausschuß der Deputtrtenkammer bestand weg« der Auflösung der polytechnischen Schule von St. Cyr oder vielmehr wegen der Art der Behandlung dieser Angelegen heit eine ziemlich ernste Meinungsverschiedenheit. Die Kom mission sprach sich gegen die von dem Kriegsminister be antragte Umänderung dieser Schule aus. Als Antwort auf diesen Beschluß richtete General Boulanger an den Präsi denten der Armee-Kommission, de Mahy, ein Schreiben, worin er sich gegen die Aosicht, die polytechnische Schule aufzuheben, heftig verwahrte. In Wirklichkeit handelte es sich für Boulanger um, das vom militärischen Standpunkte entschieden gerechtfertigte Verlangen einer Reorganisation dieser Anstalt, indessen machte die Form, in der er der Kommission entgegentrat, nicht ohne Grund böses Blut. Die Pariser Blätter nahmen für und gegen Boulanger Partei, doch hat es letzterer vorgezogen, eine Entschuldigung zu ver öffentlichen, welche die Armeekommission befriedigen dürste. Von der englischen Regierung ist die Absicht kund gegeben worden, von nun an zur Wiederherstellung der Ordnung in Irland Gewaltmaßregeln zu ergreifen. DaS ziemlich scharfe Vorgehen des Kapitäns Plunkett geg« die irischen Empörer wurde regierungsseitig vollständig ge billigt. Die zuerst von dem Londoner „Standard" verbreitete Nachricht, daß am 13. d. M. in Petersburg ein erfolgloses Attentat auf den Zaren verübt worden sei, wurde am Montag von dem Vertreter des englischen auswärtigen Amtes im Unterhause bestätigt, was jede Vertuschung dieses Vorfalls unmöglich machte. Bei dem geplanten Mordversuch gegen den Kaiser von Rußland hatte sich am letzten Sonntag einer der ver schworenen Studenten an die Ecke des Newski - Prospektes und der Morskaja postirt, welche die kaiserliche Familie bei ihrer Rückfahrt von dem Trauergottesdienst in der Kirche in der Peterpaulsfeste nach dem Warschauer Bahnhof um fahren sollte; offenbar in der Berechnung, daß bei der Wendung ein langsames Tempo eingehalten werden müßte. Der betreffende Mann fiel einem Polizisten auf, der ihx festnahm, ehe er die mörderische Bombe werfen konnte, die er in einer Mappe bei sich führte. Bald darauf wurde« auch mehrere seiner Genossen verhaftet, die ebenfalls Spreng geschosse bei sich führten. Neben diesem Nihilistenkomplott ist man aber auch einer militärischen Verschwörung und einer konstitutionellen geheimen Verbindung zahlreicher Gutsbesitzer und Thäl- nenschmiE en Gatte, innigste, Kranke» ung. s Gatt«. Tochter. ik Liebe mö eres liebe, Kra«. 1887. t nach lange« tter zeb. 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