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RENE HENRIOT erhielt mit acht Jahren ersten Violin- unterricht am Rostocker Konservatorium und wurde frühzeitig Preisträger bei nationalen Wettbewerben. 1972—1977 studierte er an der Leipziger Musikhoch schule bei Frau Prof. R. Boche-Kestner und bei Prof. G. Schmahl. 1976 77 erhielt er vom Ministerium für Kultur das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stipendium. 1977—1979 nahm er am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau eine Aspirantur wahr, die er mit einem Di ¬ plom abschloß. Er ist Preisträger des Internationalen Instrumentalwettbewerbes Markneukirchen 1975 und des Internationalen Bach-Wettbewerbes Leipzig 1976. Mit Beginn der Spielzeit 1979 80 wurde der junge Künstler als 1. Konzertmeister an die Staatskapelle Berlin verpflichtet. Konzertverpflichtungen — auch bei Rundfunk und Fernsehen — führten ihn in viele Städte der DDR, aber auch schon nach Polen, Bulgarien, in die UdSSR und in die ÖSSR. höchster Bewunderung gerade für diese Kom position gefunden haben. Ungewöhnlich im herkömmlichen Sinne ist ferner in der 9. Sinfo nie die Satzfolge: im Gegensatz zur traditio nellen Aufeinanderfolge der Sinfonie-Sätze umrahmen hier zwei langsame Außensätze zwei schnelle Mittelsätze. „Der erste Satz ist das allerherrlichste, was Mahler geschrieben hat. Er ist der Ausdruck einer unerhörten Liebe zu dieser Erde, die Sehnsucht, im Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur, noch auszugenießen bis in ihre tief sten Tiefen — bevor der Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam. Dieser ganze Satz ist auf Todesahnung gestellt", schrieb Alban Berg in einem Briefe vom Jahre 1912 über den er sten Satz des Werkes, den auch Bruno Walter als „eine tragisch erschütternde, edle Para phrase des Abschiedgefühls" charakterisierte. Das in freier Sonatenform gearbeitete Andan te, dessen elegisches, anfangs kaum als the matisches Gebilde zu erkennendes Hauptthe ma sich nach einer kurzen Einleitung in Horn und zweiten Violinen entwickelt, bringt in sei nem Verlaufe einen Wechsel von zarten, ge löst-transparenten Episoden voller ergreifend verinnerlichter Töne und Teilen leidenschaft lichen, trotzigen Aufbäumens voller gewalti ger Klangentladungen und orchestraler Stei gerungen. Auf dem Höhepunkt des musikali schen Geschehens erklingt „wie ein schwerer Kondukt" ein Trauermarsch, anwachsend zur erschütternden Totenklage. Leise, gleichsam verschwebend, klingt der Satz schließlich aus. Das auf diesen so bedeutungsvollen Anfangs satz in starkem Kontrast folgende Scherzo, mit einer schwerfällig-tolpatschigen Ländlermelo die der Violinen einsetzend, zieht in häufig ver änderter Bewegung an uns vorüber. Nach dem breiten Hauptthema des Beginns kommt es durch eine Steigerung des Zeitmaßes zu einem wild dahinrasenden, grotesken Treiben, das zweimal von einem trioartigen, besänftigend wirkenden Ländlerteil unterbrochen wird. Trotz aller scheinbaren Vitalität, allen zur Schau ge stellten Übermutes ist auch hier der tragische Unterton nicht zu überhören, mischen sich in die Tanzweisen immer wieder Züge spukhafter Dämonie. An dritter Stelle steht ein a-Moll-Rondo, fl| Satz, dem sonst im allgemeinen Finalchara^ ter eigen ist. In dieser trotzigen, an den zwei ten Satz der 5. Sinfonie erinnernden Rondo- Burleske mit ihrem störrischen, bissig zufah renden Hauptthema zeigt Mahler noch einmal in geistreicher Weise sein eminentes kontra- punktisches und instrumentatorisches Können. Ruhevolles, ergreifendes Lebewohl-Sagen bringt endlich das Adagio-Finale, das nicht zur Ausgangstonart D-Dur zurückkehrt, son dern einen Halbton tiefer, in Des-Dur steht. Ausdrucksvolle, weit ausschwingende melodi sche Linien von stärkster Intensität beherr schen den größtenteils von einer feierlich weihevollen, an Bruckner gemahnenden Grund stimmung erfüllten Satz, der Mahlers letztes vollendetes Werk beschließt. Dr. Dieter Härtwig VORANKÜNDIGUNG Mittwoch, den 25. Februar 1981, 20.00 Uhr (AK/J) Donnerstag, den 26. Februar 1981, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden (Freiverkauf) 6. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: Herbert Kegel Solistin: Cecile Ousset, Frankreich, Klavier Werke von Ravel und Mahler Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Redaktion: Dr. habil. Dieter Härtwig Spielzeit 1980 81 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, Produktionsstätte Pirna 111-25-12 ItG 8-81 EVP —,25 M SONDERKONZERT