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Nummer 238—39. Iahra Sonnabend/Sonnkag, 2./ S. November 1940 1Z Schiffe Mil 47000 M versenk ünt 6 mal wöchenlüch. Monat«. vezugsprel, - - . ... . 4g Psg. Trägerlohn Verlagsort Dresden. Anzeigenpreis«: di» IloaMge SS mm drei«, Zeile S Psg- Für Platzwüniche können wie keine Gewahr tristen. Schrtftleiluna: Dresden A. Poltrrstr. 17, Sius 80711 und 81018; Geschäftsstelle, Druck «. Verlag: Germania Buch- druckerei u. Verlag Th. u. G. Winkel, Pollerstr. 17, Rul 81018: Postscheck: logd: Stadlbank Dresden 84707. Im Falle von höherer Gewalt. Verbot und Betriebs, störungen ha« der Bezieher oder Werbanglreibende keine Ansprüche, saN» di« Zeitung in beschränktem Umsange, verspütet oder nicht erschein« - tkrlMluna-o-' Dresden Erscheint S mal wöchenlüch. VlonaN. vezugsprel« durch Trüger «Inschl 80 bzw. 40 Psg. Trägerlohn M ' 1,70; durch die Post,inschl. Postllberwelsungsgebilhr, 'W zuzltgl. KO Psg. Post.Bestellgeid. Elnzel-Rr. Ist Pkg.. W W Sonnabend, u. Fesltags-Nr. Id Psg. 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Die Angriffe fanden sämtlich vor der britischen Süds st Küste statt, kurz bevor die Briten ihre wert vollen Ladungen in den Hafen einbringen konnten. Sturzkampfverbände griffen vor der Themsemündung sowie bei Dover zwei Kriegsschiffe und Flugzeuge stark gesicherte Geleitzüge an und rieben sie durch zahlreiche Volltreffer fast vollständig auf. Darüber hinaus vollbrachte die Besatzung einer Heinkel 111 noch eine besondere Leistung. Sie ver senkte von einem dritten von über 2V Kreuzern, Zer störern und U-Booten gesicherten Geleitzug heraus im Seegebiet vor Great Aarmouth einen Zerstörer und drei Frachtschiffe. Ueber die Tat der Heinkel 111 liegt noch folgende Einzel meldung vor: ' Ein deutsches Kampfflugzeug griff gestern vormittag einen stark gesicherten britischen Geleitzug in der Gegend von Great Aarmouth mit besonderem Erfolg an. Lst Zerstörer sowie eine Anzahl U-Boote begleiteten die Transportschiffe, die an scheinend eine besonders wertvoll« Ladung für England besör. derten. Das erste Ziel des deutschen Fliegers war ein Zerstö rer. Acht Bomben fielen auf das Deck, das in Kürze vom Wasser überspült wurde. Groß« Splitter flogen durch die Lull. Das Kriegsschiff blieb liegen und erhielt mehr und mehr Schlagseite. Dann wurde «in großes Handelsschiff von acht Bomben mittschlsfs getroffen und in Brand gesetzt. Eine 180 Meter hohe Feuersäule war da» welthin sichtbar« Zeichen des erfolgreichen Bombenabwurfes. Zwei weiter« Handelsschiffe, ein großes und ein kleineres, erhielten Bolltreffer. Auf dem ersten Schiss wurde einwandfrei stark« Splitterwirkung beobachtet. Der Rest des völlig zer sprengten britischen Verbandes versuchte, sich in Richtung aus di« Küste in Sicherheit zu bringen. Dem deutschen Flugzeug war eg unter geschickter Aus nutzung der Wetterlage gelangen, überraschend an den Geleit zug hcranzukommen. In kühn geführtem Tiefangriff und trotz starken Abwehrfeuers sämtlicher Kriegs- und Handelsschiffe hatte die Besatzung des deutschen Kampfflugzeuges Schiff für Schiff mit Bomben belegt. Fast 20 Treffer am deutschen Flug zeug waren ein Beweis für die Stärke des feindlichen Abwehr feuers; jedoch konnten diese Trefser der Flugfähigkett der Heinkel 111 keinen Abbruch tun. fliegen, warfen Spreng- und Brandbomben auf Wohn- und Siedlungsgebäude ab, wobei mehrere Häuser beschädigt und ein Sägewerk in Brand gesetzt wurde. Auf das Birchow-Kranken- haug fielen erneut Brandbomben. Durch den tatkräftigen Einsatz des Sicherheit«- und Hilfs dienstes und des zivilen Luftschutzes gelang es, entstehende Dach stuhlbrände schnell zu löschen. Es sind mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. Der Gegner verlor gestern im Lustkampf 10 Flugzeuge. 8 deutsch« Flugzeuge werden vermißt. Major Galland schoß seinen 50. Gegner ab. Der Vormarsch der italienischen Truppen In Griechenland Bewasfnung und Kleidung der Griechen: mad« in England Rom, 2. November. Der allen Gelände-- und Sicherungs schwierigkelten zum Trotz unaufhaltsame Vormarsch der italie nischen Truppen in Griechenland bildet auch Scnnabend vor mittag das Hauptthema der römischen Blätter, die die glänzen den Leistungen der italienischen und albanischen Truppen, zum anderen die Tatsache unterstreichen, daß von aktiver englischer Hilfe nicht viel zu sehen sei. Die Engländer seien offensichtlich der Auffassung gewesen, daß es genügen würde, den Griechen Waffen und Nusrüstungsgegenstände zu liefern; denn alles, was die im Epirus aufgestellten griechischen Elitetruppen an Be waffnung und Kleidung hätten, sei, wie ein Fr-ntberichterstatter des „Messagzero" betont, made in England. lü-cm.-Geschütze seien ebenso wie Gewehre. Maschinengewehre. Bomben und Handgranaten engliscinu Ursprungs. Die griechisck>en Truppen hätten sich mit guter Feuerwirkung erbittert verteidigt. Sobald die italieniscl-c Infanterie allerdings in Flintenschnßweite ge kommen sei, hätten sie schleunigst die Flucht ergriffen. „Popolo di Roma" l>ebt hervor, das griechische Heer, das damit rechne, an der Metaxas-Linie Widerstand zu lei sten, ziehe sich vor den vorrückenden italienischen Truppen zu rück und vertraue auf das schlechte Wetter sowie auf die Stra- ßenunterbrechungen. Auch die im Hinblick auf einen Konflikt mit Italien mit einem Kostenaufwand von Milliarden Drachmen erbaute Metaxas-Linie beweise, daß man in Athen genau gewußt habe, daß die Politik steter Provokationen gegen Italien und der Mittäterschaft mit England unausbleiblich zum bewaffneten Konflikt mit der italienisck>en Regierung führen mußte Das schlechte Wetter iverde den Griechen aber ebenso ipenig nützen wie die ausgebltebene englische Hilfe, mährend die Straßenunterbrechungen von den ttallcnisriien Pionieren rasch beseitigt wurden, so daß der Vormarsch unaufhaltsam weitergeh«. Großkrastwerk in porlsmoulh getroffen Safen und AAnMnlaaen Südenalan-s angegriffen Verlcht des Oberkommandos der Wehrmacht Berlin, 8. Noy. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Di« Luftwaffe setzt« ihre Bergeltungsangriffeauf Lodon fort. Am frühen Morgen sowie am Abend griffen ein zeln« Kampfflugzeuge wieder britische Flughäfen an. Da bei setzten sie Hallen und Betriebsstofflager in Brand und zer störten mehrere Flugzeuge am Boden. Welter« Angriss« rich teten sich gegen Hasen- und Fabrikanlagen Südenglands, wobei es vor allem in Portsmouth gelang, ein Großkraft werk schwer zu Ireffen. Sturzkampfflugzeuge unternahmen im Laus« des Tages Angriff« auf drei Geleitzüge vor der englischen Südostküste. Dabei wurden IS Schiff« von insgesamt 47 000 BRT versenkt, 9 weitere beschädigt. Bei Great Aarmouth ver senkt« die Besatzung einer Heinkel 111 im kühnen Tief- angrisf «inen Zerstörer und S Frachtschiffs au» einem stark gesicherten Geleitzug. Vor Dover nahmen Fernkampfbatterlen des Heeres und der Kriegsmarine einen feindlichen Geleitzug unter wirksames Feuer und zersprengten ihn. Volltreffer waren zu beobachten. Die Schiffe flüchteten in den Hafen von Dover, wo sie weiterhin beschossen wurden. Feindlich« KUstenbatterien gaben auf unser« Küstenbefesti gungen einig« Schüsse ab, dl« jedoch ihr Ziel verfehlten. Das Feuer wurde erwidert, bis der Gegner schwieg. Im Laufe de» Tage» kam es zu mehreren für uns erfolg reichen Luftkämpfen. Di« vergeltunKsslllge auf London nahmen in der Nach« wieder stärkeren Umfang an. Hier und in de» Industrie- anlagen von BIrminghani und Eoventrq sowie im Hafen von Liverpool entstanden zahlreich« n«u« Brände. Heftig« Angriffe richteten sich auch gegen eine Anzahl schottischer Industrie- und Hafenplätz«. Da» Verminen britischer Häsen nahm seinen Fortgang. Bei ihren Einflügen nach Holland und in das Reichsgebiet griffen britisch« Flieger wieder wie gewöhnlich in erster Linie nlchtmllltärlsch« Ziel« an. In A m ste r d a m wurde «in La za. rett getrofsen und dabei 19 Soldaten getötet und 80 schwer verletzt. An anderer Stell« wurden weiter« 7 Holländer getötet. Bei dem Versuch, di« Relchshauptstadt anzugreif«», wurden di« meisten feindlichen Flugzeug« durch die starke Ab- wehr nach Aorden und Süden abgedrängt. Einzelne Flugzeug«, denen «» gelang, da» Weichbild Berlin» in großer Höh« zu über- Oie Wage senkt sich Der italienische Gegen sch lag in Griechen« land, der die Engländer daran verhindert hat. die geplant« Aktion auf griechischem Boden zur Einleitung einer Offensiv« gegen die Achsenmächte durchzusiihren, hat die europäische Lag« noch weiter geklärt. Immer deutlicher zeigt sich, vie unter dem Uebergewicht der Achsenmächte die Wage des Krieges sich senkt, und wie die Position Englands immer schwächer und zweifel hafter wird. Die Griechen, die sich trotz aller Beispiele und Er fahrungen in andern Ländern zum Objekt der britischen Ga« ranttepolitik machen ließen, warten vergeblich auf die vorher so groß angekiindigte englische Hilfe. In London verwickelt man sich bei der Diskussion Uber eine derartige bereits ver sprochene militärische Unterstützung Griechenlands in allerlei Widersprüche. Der Admiral Chatfield hat zwar eingestanden, daß bisher eine enge Zusammenarbeit zwischen der griechischen und der englischen Regierung geherrscht hat und daß infolge dessen die englische Flotte die griechischen Häfen genau so gut wie ihre eigenen kenne, aber angesichts der Schwierigkeiten in Aegypten stellt auch er unumwunden fest, daß es ..wenig sinnvoll" iväre, wenn man jetzt englische Truppen in Griechen land landen wollte. In der englischen Presse werden trotzdem allerlei Phantasien ausgesponnen, wie die Engländer nun von Griechenland aus Italien angrcifen könnten. Sie berauscht sich an dem Gedanken, daß von der griechischen Küste aus die ver hältnismäßig nahe gelegenen italienischen Häfen und Städte leicht bombardiert werden könnten, und daß man van dort aus auch nach Rom vorstoßen könnte. Ja, man verbindet damit sogar die heimliche Hoffnung, auf diese Weise eine» Bruch der Achse Rom—Berlin herbeizuführen. Diesen britischen Hoffnungen stehen aber viele Tatsachen entgegen. Ein anderer Teil der englischen Presse bebt ke'vor, daß es in Griechenland keine geeigneten StarNuatze für di« englische Luftwaffe gibt, und daß einem Angriff auf Italien doch recht große Hindernisse im Wege stünden. Die Verspre chungen Edens, die anderen Valkanvölker zur Unterstükung Griechenlands in den Krieg hineinzuziehen, sind leere Worte geblieben. Bulgarien will neutral bleiben, und auch die Türkei zeigt, wie die italienische Presse aus Ankara be richtet, keine Neigung, in den Konflikt einzuarnsen Griechen sand ist daher isoliert und kann aus keine Hilfe eines Südost staates rechnen. Die englische Unterstützung aber ist ebenfalls höchst problematisch. Das Spiel der Engländer im Oklen steht genau so schlecht, wie cs sich schon vorher im Westen gestaltet bat. Der Appell Churchilssan dieFramzosen war völlig wirkungslos. Ganz Frankreich steht vielmehr üark unter dem Einbruch der Zusammenkunft zwischen dem Führer und dem Marschall Pötaln, bei welcher das siegreiche Deutsch land aus freien Stücke» den Franzosen eine neue Zu sammenarbeit an gebot en hat. Die Franzosen wissen selbstverständlich, daß sic den Krieg verloren haben und iür ihn bezahlen müssen, aber sie erblicken in der neue» Entwicklung die einzige Möglichkeit, die Zukunft Frankreichs neu aufzu bauen. Die Voraussetzung dafür ist selbstverständlich auch für sic nur im deutschen Endsiege über England zu erblicken, und daraus ergibt sich von selbst, welche Stell»na die Franzosen In der politischen Front Europas einnehincn müssen. London aber ähnelt inzwischen unter der Wirkung der deutschen Bomben Im mer mehr den Ruinen von Diinkirä-cn. Es sind böse Smnptom«. Die Wage senkt sich unaufhaltsam. Neuer Anschlag auf das Virchow-iirankendaus Aus großer Höhe Spreng- und Brandbomben auf Berliner Wohnviertel. Berlin, 2. Nov. In Berlin wurde in der vergangene n Nacht Fliegeralarm gegeben. Britische Flugzeuge hatten sich der Reichshauptstadt genähert. Ein Teil von ihnen wurde durch Flakartillerie am Weiterflug gehindert. Einige wenige Flug zeuge stießen bis über die Reichshauptstadl durch und warfen aus großer Höhe Spreng- und Brandbomben ab. Ein Fuß gängertunnel wurde getroffen; mehrere Personen, die hier Schutz suchten, wurden getötet. Sonst entstanden ver einzelt Dachstuhlbrände in Wohnhäuser», die keinen größeren Umfang annahmen. Lediglich an einer Stelle entstand ein Brand größeren Unifangs, als Brandbomben eine Sägcmühle trafen, wo sich das Feuer leicht entwickeln konnte, aber bald eingedämmt wurde. Das Virchow-Krankenhaus war wieder das Ziel eines ruchlosen Angriffes; Brandbomben fielen auf das Dach, ohne daß nennenswerter Scl)aden verursacht wurde. Militärunterkünft« dürfen nicht länger als unbedingt not wendig beansprucht werden. Um eine zu große Belastung der Unterkunstgebcr und des Reichsfiokus ^u vermeiden, sollen Militärunterkünfte nicht länger als unbedingt notwendig be ansprucht werden. Sie müssen daher sofort aufgegeben werden, sobald st« entbehrlich sind.