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N, tt»«. T Wer aber weiß, wie dornenvoll der Lebenspfad dieser i sie ihnen eine gediegene Vorbildung sichern, sie eine größere Männer ist, wird seinem Kinde ein angenehmeres und Reife des Charakters erreichen lassen, für sie von Anfang leichteres Loos gönnen. es. 'Kister, fmim, be. rikat, Benonar die Antwort aus die deutsche Note überreicht wor den, aber noch ist der Wortlaut dieser Antwort unbekannt, von welcher man hofft, daß sie die ganze Karolinen-Streit» rage aus der Welt schaffen werde. Die Vorsicht und Zurück» saltung, welche die deutsche Regierung auch nach Veröffent» lichung ihrer Note vom 31. August in der publizistischen Behandlung der spanischen Krise beobachteten, läßt darauf chließen, daß in den deutschen Regierungskreisen die Zuversicht auf eine gütliche Austragung des Streites besteht. In der gestrigen Sitzung des deutschen Bundesrathes wurden die Anträge des Ausschusses, betreffend die Ausfüh rung des Gesetzes bezüglich Erhebung der Reichsstcmpelabgabe, m Zchute las,H»h, tbehilich ür Tagesschau. Freiberg, dm 16. September. Der deutsche Kaiser besichtigte gestern in Karlsruhe das freiwillige Krankenträgerkorps des dortigen Männerhilfs vereins sowie dessen Apparate. Der greise Monarch knüpfte an seine Anerkennung den Ausdruck der Hoffnung, daß das Korps lange Jahre nicht in die Lage kommen werde, die ge wonnenen Kenntnisse im Kriege zu bewähren. Der Kaiser verlassen sich im Üebrigen auf die Tüchtigkeit der Handelsschule und übersehen völlig, daß eine noch so gute theoretische Bildung spurlos verloren geht, wenn sie keine praktische Verwendung findet. Früher mußten die Kaufmannslehrlinge freilich noch manche andere Hausarbeiten verrichten, die man ihnen heute nicht mehr zumuthet, aber ie zählten damals auch zur Familie des Lehrherrn, der sich in seinen Mußestunden dann mit ihnen in einer be- an bis», «ten, ei«. tag, sondm vom 21. Mai 1885 für erledigt. In der gestrigen Sitzung der freien Kommission der Berliner Börse über die Hand habung deS Börsensteuergesetzes war bekannt geworden, daß seitens des Bundesrathes Instruktionen für die Beamten zu erwarten seien. Man beschäftigte sich mit der Frage, wie die Steuer unter die verschiedenen Interessenten zu vertheilen sei; die Maklerbanken und Maklerfirmen meinten, die Steuer nicht tragen zu können; langstündige Verhandlungen klärten jedoch die Frage und steht zu erwarten, daß bis zu der nächsten nach der Publikation der Instruktionen deS Bundesraths statt findenden Sitzung die Maklerangelegenheit in einer alle Theile befriedigenden Weise geordnet fein dürfte. —">» Zu Ehren des verstorbenen preußischen Staatsminister» Bitter fand gestern Vormittag r/,10 Uhr zu Berlin im Trauerhause in der v. d. Heydt-Straße eine weihevolle Trauer- feier statt, der in Vertretung des Kaisers Graf Lehndorff bei wohnte. Außerdem waren die Minister von Puttkamer, May bach, Or. Friedberg, v. Bötticher, vr. v. Goßler, die Staats sekretäre v. Burchard und vr. v. Schelling, sowie der StaatS» Minister a. D. Camphausen zugegen. Der von Berlin abwesende Finanzminister v. Scholz ließ sich durch Unterstaalssekretär Meinecke vertreten, dem sich die Direktoren Burghardt und Hasselbach, sowie zahlreiche andere Beamte des Finanzmini» steriums angeschloffen hatten. Die Hauptverwaltung der preußi schen Staatsschulden war durch den Präsident vr. Sydow, die Seehandlung durch den Präsident Rötger und das Reichs bankdirektorium durch den Präsident von Dechend vertreten. Die Trauerrede hielt Superintendent Dryander. Nach der Feier wurde der Sarg nach dem alten Dorotheenstädtschen Kirchhofe vor dem Oranienburger Thore überführt, wo im Erbbegräb nisse der Familie die Beisetzung erfogte. — Wenige Stunden später fand in der Lützowstraße Nr. 42 die Trauerfeier für den Generallieutenant vr. Baeyer, den verdienstvollen Präsi denten des Geodätischen Instituts und des Zentralbureaus der europäischen Gradmessung, statt. Als Vertreter der Gesellschaft für Erdkunde widmete der Kontreadmiral Freiherr v. Schleinitz dem Andenken des unvergeßlichen Mitstifters und ältesten Mit gliedes einen mit weißen Rosen durchflochtenen Kranz. Auch die anderen Institute, denen der Verstorbene vorgestanden hatte, hatten Kränze mit und ohne Widmung übersendet. In Vertretung des Kultusministeriums erschien Staatsminister v. Goßler persönlich. Den imposanten Trauerzug nach dem Jerusalemer Kirchhof eröffnete der Galawagen Sr. Majestät des Kaisers, durch dessen Entsendung der Monarch dem Dahingeschiedenen die letzte Ehre erwies. Vor dem am Montag bei Pozega stattgefundenen Manöver hielt der Kaiser von Oesterreich über die Truppen der Westpartei eine halbstündige Revue ab. Der kaiserlichen Hof tafel in Pozega wohnten am Montag der Erzherzog Wilhelm, der Ministerpräsident Tisza, der Bonus, General Baron Ramberg, der kroatische Landtagspräsident mit dem Vize präsidenten und mehreren Abgeordneten, der Präsident der Ge sellschaft vom Rothen Kreuz, Graf Ladislaus Pejacsevich, zahlreiche Mitglieder der Aristokratie und sonstige Notabilitäte« bei. Nach Schluß des Manövers fand noch ein Galadiner von 43 Gedecken bei dem Erzherzog Albrecht statt, zu welchem von der Generalität und dem Offizierskorps diejenigen geladen wurden, welche an dem Hofdiner nicht theilnehmen konnten. — In Böhmen dauern die czechischen Ausschreitungen noch imnier fort und wurde vorgestern die „Pilsener Zeitung- Wegen mehrerer Artikel über gegen Deutsche verübte Gewalt- thaten konfiszirt. Drei deutsche Studenten, welche auf dem Wege nach Hrobschitz das czechische Dorfe Autuschitz passirten, wurden von etwa zwanzig czechischen Burschen überfallen und mit Steinen beworfen, so daß sie die Flucht ergreisen mußten. Der bisherige czechische Bürgermeister Prags, Czerny, wurde nach seinem sreiwilligen Rücktritt mit 70 Stimmen wiedergewählt, dankte für den neuerlichen Vertrauensbeweis, erklärte jedoch. Inserate werden bis Bormittag 11 Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile D FMFHLH oder deren Raum 1L Ps. ^.v w< e des Charakters erreichen lassen, für sie von Anfang an eine Entlohnung ihrer Dienste beanspruchen und darauf fehen, daß diese Dienste sich auf Dinge beschränken, die mit dem Geschäft im engsten Zusammenhänge stehen. Können sie eine solche Lehrstelle für ihren Sohn in einem kauf männischen Geschäft nicht erlangen, so thun sie weit besser, denselben einem wackeren Handwerksmeister in die Lehre zu geben. Daß ein gediegener ausgebildeter Handwerker heute viel günstiger im Leben gestellt ist, als ein nicht in irgend einer Spezialität glänzender Gelehrter oder als ein Kauf mann, dessen Lehrherr feine Pflicht nur halb erfüllte, darüber herrscht nirgend mehr ein Zweifel. ehrenden Weise beschäftigte, die man heutzutage nur noch als Ausnahme kennt. Daran fit nun wohl nichts zu ändern, aber diese Ver hältnisse sollten diejenigen Eltern, die ihre Kinder dem Kausmannsstande zuführen, dazu veranlassen, selbst für eine Vorbildung derfelben zu sorgen, die ihnen ein Eindringen in das Geschäftsleben ohne besondere Anleitung ermöglicht. Wenn früher eine Kenntniß der Elementargegenstände und eine geläufige Handschrift genügten, um Kaufmannslehrling zu werden, so hält man heute das Vertrautsein mit fremden Sprachen, mit der Stenographie und eine gewisse allgemeine Bildung für dringend erforderlich. Den betreffenden Eltern ist es warm anzuempfehlen, ihre Söhne erst dann als Lehr linge in ein Geschäft treten zu lassen, wenn sie sämmtliche Klassen eines Realgymnasiums absolvirt haben. Da aber eine derartige Vorbildung Opfer kostet, ist es nicht mehr als billig, daß solchen älteren Lehrlingen, die eine so gründ liche Bildung genossen haben und welche dem Prmzipal weniger Mühe und mehr Nutzen gewähren, gleich von An fang an eine kleine monatliche Vergütung gewährt werde. Dies ist in England und Frankreich längst eingesührt und hat sich dort der Grundsatz „Kein Geld, keine Leistung" trefflich bewährt. Sollte das in Deutschland auch Sitte werden, dann wird sich manches nicht leistungs- oder lebens fähige Geschäft ohne Lehrlinge behelfen müssen und die Zahl der offenen Lehrlingsstellen bedeutend vermindern, aber auch die Zahl der für den Eintritt in das Geschäfts leben zu unreifen und ungeeigneten jungen Leute wird wesentlich kleiner werden. Ein Unglück ist das gewiß nicht. Die mit dem Geschäftsleben verbundene größere Frei heit, das Gebühren mit Luxusgegenständen oder größeren Geldsummen und noch manche andere Dinge bergen große Gefahren für jugendliche Lehrlinge in sich, die liebevolle Eltern nicht unterschätzen werden. Ehe dieselben ihre Kinder den Wechselfällen des Gefchäftslebens anvertrauen, werden Eigenthümlich genug ist die Thatsache, daß man in Deutschland diejenigen Knaben, die für das Gäehrtenfach nicht genügend geistig begabt und für den Handwerkerstand nicht hinreichend körperlich begabt oder zu verwöhnt hält, am liebsten dem Kaufmannsstande zuführt. Dabei ist das ge schäftliche Leben der Jetztzeit ein solches, daß bei dem heftig geführten Kampf um's Dasein nur der kapitalistisch und geistig Reichbegabte sicher ist, die Oberhand zu behalten. In keinem Stande gehen so viele Existenzen bedauerns- werth zu Grunde, als gerade in diesem, nicht well seine 'Chancen so überaus ungünstige sind, sondem weil ihm so viele ungeeignete Elemente zugeführt werden. Die Zahl -der konditionslofen Handlungsgehilfen mehrt sich in er schreckender Weise und trotzdem tragen unzählige Eltern, die weder ihrem Kinde besondern Witz zutrauen noch ihm zur künftigen Etabliruna ein Kapital zur Verfügung stellen können, nicht das geringste Bedenken, ihren Sohn Kaufmann werden zu lassen. Dazu veranlaßt sie vielfach die Leichtig- mt, mit welcher Knaben nach einem verhältnißmäßig kurzen Schulbesuche schon im Alter von etwa 14 Jahren in einem Geschäft unterzubringen sind. Die jungen Leute bedürfen thatsächlich meist noch einer weiteren wifls',7"^ " dlldung, aber ein Geschäft ist eben keine Schule md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zu Freiberg nnd Brand. Lermrvoortlicher Redakteur: Iuliu» Brauu iu Freiberg. Es ist bekannt, wie überfüllt in Deutschland die gelehrten Fächer sind und welche Schwierigkeiten die Beamtenlausbahn ktet, trotzdem das zur Herrschaft gelangte staatsfozialistische Dem die Zahl derBeamten unendlich vermehrt hat. Wer das Spezialitäten- und Kliqnenwefen in der Wissenschaft nur migermaßen kennt, wird ernste Bedenken tragen, seinen Sohn heutzutage dem Gelehrtenstand zuzuführen, selbst loenn derselbe begabt ist. Männer von universeller Bildung weiden nur noch selten gebraucht. In der modernen Ge lehrtenrepublik ist fast nur noch für den eine Stelle, der eine Spezialität bis zur Virtuosität ausgebildet hat. Allzu- umsassendc Studien bringen in den üblen Ruf der Ober- flächlichkeit und des Mangels an Einzelkenntniß. Da aber über Spezialitäten der wissenschaftlichen Forschung Niemand «n Urthell haben kann als der genau dieselbe Forschung betreibende Gelehrte, so kann selbst die Aufsichtsbehörde nicht verhindern, daß der Meister zuerst den Schüler versorgt. Es giebt freilich noch heute in Deutfchland zahlreiche wissenschaftlich tüchtige und begeisterte Gelehrte, denen über der Detailforschung nicht der Ueberblick über das Ganze und die warme Liebe zu dem Ganzen verloren gegangen ist. Wer aber weiß, wie dornenvoll der Lebenspfad diefer Zur Berufswahl. Alljährlich tritt an zahlreiche Familienväter die Ver pflichtung heran, die Berufswahl ihrer Söhne zu leiten, und dies ist eine so sorgenvolle Pflicht, daß sich brave Wer viele Monate vor Ostern bereits die schwere Frage verlegen : „Was soll der Junge werden?" Die Ueberfüllung aller Berufsllassen in Deutschland macht die Beantwortung dieser wichtigen Frage immer mißlicher und der Weg, den jungen Leuten die Wahl des Berufes selbst zu überlassen, hat sich schon deshalb als ein mißlicher erwiesen, weil die meisten Knaben sich dabei von irrigen Voraussetzungen leiten lassen und die thatsächlichcn Verhältnisse stets nur mangelhaft beurtheilen können. Die Eltern haben in erster Linie die Pflicht, sich bei den Lehrern genau nach den Fähigkeiten ihres Kindes zu erkundigen, dessen Schularbeiten gerade in den letzten Monaten selbst genau zu prüfen und alle cinschlogende Verhältnisse zu erwägen, ede sie eine Entscheidung über die Zukunft ihres Kindes treffen. Wohl soll der junge Mann, um dessen Lebensschicksal es sich handelt, dabei selbst gehört werden, aber die Neigung zu einem Berufe genügt heutzutage noch lange nicht, um sein Fortkommen zu finden, weil unsere Zeit auf jedem Gebiet ganze Männer und das Einsetzen der vollsten Kraft ver langt. Bei der Berufswahl handelt es sich im Wesentlichen um drei Klassen, um den Gelehrtenstand, den Kaufmanns stand und das Handwerk. Trotzdem das Handwerk für Den, der es richtig erfaßt, heute erst recht einen goldenen Boden hat, was man weder von dem Gelehrten-, noch von dem Kausmannsstand sagen kann, wenn man einige vom Glück Bevorzugte ausnimmt, gilt das Handwerk in vielen Kreisen noch immer nicht als standesgemäß. So traurig und falsch diese Mißachtung des Handwerks ist, trifft der Borwurs dafür doch nur viele Handwerker, deren ganzes Streben dahin geht, ihre Söhne dem eigenen Berufe fern zu halten und die einen Ehrgeiz darin suchen, dieselben dem Gelehrten- oder Kaufmonnsstand zuzuführen. dieners oder Laufburschen erspart wird. Die Prinzipale* genehmigt. Die Eingaben, betreffend die Novelle zu demselben Gesetz, erachtete man durch den Beschluß des Bundesrathes —— >> > 38. Aabraava. " Erscheint jeden Wochentag Abend» '/,7 Uhr für den 1 Donnerstag, de« 17. Septvr hr an, LL nit SsM- t ciu »tßraße. «lock. zu L*sstt, smwW SoUert. gsöock titmled« Lehrherren sind ziemlich selten, bei denen die Lehrlinge Ausflug nach Baden-Baden. — Im auswärtigen Amte zu Berl in wirklich etwas Ordentliches lernen, was sie für den späteren ist zwar schon vorgestern durch den spanischen. Gesandten Graf Kampf um's Dasein tüchtig macht. Die in den meisten Mittelstäten jetzt wohlorganisirten Handelsschulen füllen zwar diese bedauerlichen Lücken möglichst aus, aber sie be stärken viele Lehrherren nur in der Ueberzeugung, daß sie selbst nichts weiter für ihre Lehrlinge zu thun nöthig hätten. Dennoch thut es-bei der kaufmännischen Bildung die Theorie allein wahrlich nicht, denn die Prattische Aus bildung macht erst den tüchtigen Geschäftsmann. Damit ist es aber in vielen Fällen sehr schlimm bestellt. Zahl reiche Lehrlinge werden währeno der größeren Hälfte ihrer Lehrzeit zum Zeitungsholen, Briefaufgeben und ähnlichen Arbeiten verwendet, durch welche die Anstellung eines Haus- . 17,« '«. ' L afft» Atto he«. Ms. Kaffee wf «Gebackm Ma. jgebackeim men Leute bedürfen »reist Freitag Vormittag 11 Uhr nach Stuttgart ab, wo er issenschaftlichen Aus- bis zum 23. September bleibt. Gestern Nachmittag unter- 'eine Schule und diel nahm der Kaiser von Karlsruhe aus einen mehrstündigen