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Das Blatt gefällt sich nämlich darin, neuerdings mit viel Behagen und wenig oder vielmehr gar keinem Witz die persönliche Ermächtigung des Königs zu dem Strafantrag in jener Sache in Faksimile in widerwärtig dreister bildlicher Umrahmung mit folgendem Zusatz wiederzugebcn: „Für die man cherlei sächsischen Strafanträge und das hierdurch bekundete leb hafte Interesse wollen wir uns erkenntlich zeigen, indem wir den allerhöchsten Strafantrag, mit einer sinnigen Umrahmung versehen, als Erinnerungsblatt dem sächsischen Justizministerium widmen. Es dürfte einen hübschen Wandschmuck bilden." Man fragt sich vergeblich, wie denn in einer solchen Plattheit auch nur eine Spur von „Witz" oder „Satire" gefunden werden soll. Es handelt sich hier lediglich um eine in der denkbar nacktesten Gestalt auftretende Form der Befriedigung einer niedrigen per- sonlichen Rachsucht, einer Gehässigkeit ohne Gleichen, einer völlig zerrütteten Denk- und Anschauungsweise, deren Vertreter ihrerseits daS „Recht" in Anspruch nehmen, alles Heilige zu be- geifern und in den Staub zu zerren, die sich aber selbst gebärden, als würden sie in ihren höchsten unverletzlichen Interessen ge kränkt, wenn einmal die öffentliche Kritik mit der Diogenes- Laterne in die verborgenen Schlupfwinkel dieser Art von „Literatur" hineinleuchtet, und die vollends in einen Zustand förmlicher Raserei geraten, wenn je einer der schmählich Belei digten eS „wagt", die gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei einem einigermahen normalen Zustande des öffentlichen Geistes müßte cs genügen, wenn man derartige Ausschreitungen einfach niedriger hängte. Zu unserem nationalen Unglück aber hat sich bereits in weiteren Kreisen eine gewisse perverse „Simplieissimus-Stimmnng" eingenistet, deren Träger, anstatt sich mit ehrlicher Entrüstung von dem widerwärtigen Treiben abzuwenden, verblendet genug sind, durch Verhimmelung und Bewunderung des angeblichen „frischen kritischen Geistes", der in jenem Watte verzapft werden soll, der planmäßigen Unter- grabung aller Autorität und Sittlichkeit, wovon jede Nummer deS „SimplicifsimuS" strotzt, Vorschub zu leisten. Diese Stirn- mung reicht offenbar bis in gewisse amtliche Kanzleien hinein; denn sonst wäre wohl der Vertranensbruch unmöglich gewesen, durch den sich dos Blatt das Faksimile der königlichen Ermächti gung hat verschaffen können. Auch das nationale Empfinden wird in jenem Organe fortgesetzt in der empörendsten Weise mit Füßen getreten und es ist erst wenige Monate her, daß eine wahrhaft scheußliche Verschimpfierung der „Germania" in allen patriotisch gesinnten Kreisen die lebhafteste Entrüstung auslöste. Und dabei wollen sich solche Elemente noch anmaßcn, sächsische Richter, die nach bestem Wissen und Gewissen ihr Urteil ge sprochen haben, deS Mangels an Nationalgefiihl zu bezichtigen! ES ist in der Tat hohe Zeit, daß die nationale öffent- liche Meinung im ganzen Reiche onfängt, sich nachdrück lich gegen die Diktatur zu erheben, die sich der „Simplicissimus" über sie anmaßt. Daß unsere deutschen Witzblätter im allgemeinen nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe stehen, ist eine bekannte Tatsache, die der Reichskanzler Fürst Bülow anläßlich der russischen Niederlagen im ostasiatische» Kriege vor versammeltem Reichstage festzustellen gezwungen war. Der Reichskanzler erklärte in der Sitzung vom 9. Dezember 1904 u. a. wörtlich: „Solche bösartigen Illustrationen, solche rohen Witze können — das kann ich Sie versichern — oft mehr Schaden anrichten als ein leidenschaftlicher Leitartikel oder selbst als Reden, wie wir sie bisweilen von der äußersten Linken gehört haben." Was wollen aber alle Schädigungen, die un geeignet geleitete satirische Blätter allenfalls auf dem Gebiete der auswärtigen Politik anrichten können, im Vergleiche mit den sittlichen und nationalen Verheerungen besagen, die ein weitere» Fortwuchern des „Simplicissimus" - Uebels notwendig in unserem innerpolitischen Leben zur Folge haben muß! Die Krankheit, die durch Blätter vom Schlage des „Simplicissimus" an unserem nationalen Volkskörper hervorgerufen wird, läßt sich wohl am trefflichsten mit dem Ausdrucke einer langsam, aber sicher wetterfreffenden allgemeinen „schleichenden Verlumpung" bezeichnen. Ein großer Teil derjenigen, die heute noch den feilen Ergüssen solcher Blätter zujubeln, weiß vielleicht gar nicht, wo-in daS treibt, welche unersetzlichen Imponderabilien in unsere« Volke durch solches Gift zerstört werden. Um so lauter urtd nachdrücklicher aber muß die nationale Presse fort gesetzt ihr« Stimme erheben, damit den Vertretern der „Sim- plicissimuS'-Richtung die Larve vom Gesichte genommen und ihr eigentlicher Charakter im vollen Lichte der Oeffentlichkeit gezeigt wird. Wer immer eS mit der sittlichen und nationalen Weiterbildung unseres deutschen Volke» in den oberen wie in de» unteren Schichten ernst meint, dessen patriotische und mora lische Pflicht ist «S auch, an der energischen Bekämpfung der „SimpliciffimuS"-Preffe mitzuwirken. Der BilndeSratSllllsschlch für auswärtige Angelegenheiten. Die marokkanische Frage hat der Ncichsregierung Ver- anlassung gegeben, eine verfassungsmäßige Einrichtung, die sonst nur ein bescheidenes Veilchendasein führt, für kurze Zeit einmal wieder in das hellere Licht der Oeffentlichkeit zu rücken, indem sie den Bundcsralsausschuß für die auswärtigen Angelegen heiten zu einer Sitzung in der Neichshauptstadt versammelte. Die politische Bedeutung dieser Maßnahme darf nicht etwa über schätzt werden. Der genannte Ausschuß verdaust seine Ent stehung dem Artikel 9 der Ncichsvcrsassung, der nach Festsetzung der sieben dauernden Ausschüsse des Vnndesrats für Heer-, Sce- und Steucrwcscn, für Handel und Verkehr, Eisenbahnen nebst Post und Telegraphen, Justiz- uud Rechnungswesen bestimmt: „Außerdem wird im Buudesrate aus den Bevollmächtigten der Königreiche Bayern, Sachsen und Württemberg und zwei vom Bundcsrate alljährlich zu wählenden Bevollmächtigten anderer Bundesstaaten ein Ausschuß für die auswärtigen Angelegen heiten gebildet, in welchem Bayern den Vorsitz führt." Man war sich bei der Begründung dieses Organs von vornherein darüber klar, daß es sich im wesentlichen nur um ein dekoratives Schaustück handeln sollte und konnte, dessen vornehmlichster for meller Zweck darin bestand, der bayrischen nationalen Empfindlich- kcit durch die Gewährung des Vorsitzes in einem solchen Aus schüsse «inen gewissen Ausgleich für die dauernde und alleinige Uebernahme der Kanzlerschaft im Reiche durch Preußen zu ver schaffen. Tatsächlich ist denn auch der Bundesratsausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten seit dem Bestehen des Reiches nur in ganz seltenen Ausnahmefällen, zuletzt im Jahre 1900 während der Chinawirren, in Wirksamkeit getreten, uud hat es bisher zu irgendwelcher größerer Bedeutung nicht zu bringen vermocht. Dies kann auch in keiner Weise Wunder nehmen, weil sich die verschiedensten Ursachen vereinigen, um den Aus- schuß im allgemeinen überflüssig zu machen. Einmal verkehren die verbündeten Regierungen direkt miteinander so regelmäßig, teils im Plenum des Bundesrats und dessen sonstigen Aus- schüssen selbst, teils durch ihre Gesandtschaften und die persönliche Berührung der leitenden Staatsmänner, daß sich der schwer fällige Apparat des Ausschusses für die auswärtigen Angelegen heiten ohne weiteres erübrigt. Außerdem aber genießt auch die Neichsleitung das volle unverminderte Vertrauen der Einzel- regierungen, und deshalb erscheint eine fortgesetzte Kontrolle der Handhabung der auswärtigen Politik durch den genannten Aus schuß durchaus unnötig. Endlich ist im Reichstage ein Forum gegeben, vor dem die auslvärtige Politik jederzeit ausgiebig er örtert werden kann. Die sachliche verfassungsrechtliche Bedeutung des Bundes ratsausschusses für die auswärtigen Angelegenheiten beschränkt sich demnach darauf, daß durch ihn die darin vertretenen größe ren Bundesstaaten über Leitung, Wege und Ziele der Reichspolitik eingehend und rechtzeitig in solchen besonderen Fällen aufgeklärt werden, wo sich einmal ausnahmsweise die gewöhnliche Orien tierung in der einfacheren Form der direkten Verständigung von Kabinett zu Kabinett aus höheren politischen Rücksichten nicht empfiehlt. Vor eine solche Lage sah sich offenbar der Reichs kanzler aus Anlaß der marokkanischen Streiffache mit Frank reich gestellt. Nachdem diese durch die Geschicklichkeit unserer Diplomatie zu einem vorläufigen guten Ende geführt worden war, mußte dem Fürsten Bülow begreiflicherweise daran gelegen sein, von den maßgebenden Einzelregierungen in aller Form ein Vertrauensvotum für das von ihm in dem ganzen bisherigen Verlaufe der Sache eingeschlagene Verfahren ausgestellt zu erhalten. Hierin ist augenscheinlich der eigent liche Grund der Einberufung zu erblicken, und der Ausschuß hat denn auch nicht gezögert, der Erwartung des Reichskanzlers zn entsprechen und dem obersten verantwortlichen Beamten des Reiches durch den Mund des Vorsitzenden Freiherr» von Pode- wils-Bvyern und des sächsischen Staatsministers von Metzsch das volle Vertrauen auszusprechen, das die verbündeten Regie- rungen in die nach den Intentionen des Kaisers vom Reichs kanzler geleitete auswärtige Politik setzen. Selbstredend hätte der Reichskanzler sich der Zustimmung der führenden Einzclstaaten zu seiner auswärtigen Politik auch auf anderem vertraulichen Wege versichern können, aber es macht doch immerhin in der öffentlichen Meinung sowohl des Inlandes wie des Auslandes «inen stärkeren Eindruck, wenn eine derartige geschlossene Kundgebung eines besonderen verfassungsmäßigen Organs des Reiches erfolgt. Im übrigen ist daran festzuhalten, daß der Ausschuß nicht die Aufgakm hat, selbst leitend und be schließend in die auswärtigen Angelegenheiten des Reiches ein zugreifen. ES müßten jedenfalls schon gaitz verzweifelte Zu stände, «ine wahre „topn-lurvzff'-Politik. wie der Engländer sagt, die „daS Unterste zu oberst kehrt", im Deutschen Reiche herrschen, wenn jemals der Wunsch rege werden sollte, daß der Bundesratsausschuß die Leitung der auswärtigen Politik dem Reichskanzler aus der Hand nähme. Bor einer derartigen Entwicklung wird unS hoffentlich «in gnädiges Geschick für alle zeit bewahre«. Neueste Drnhtmeldunaen vom 13. Juli. Der Katastrophe ans Zeche »Borussia". Lütgendortmund. sPriv.-Tcl.j Auf Zeche Borussia sind bei den Bergungsarbeiten keine wesentlichen Fort- schritte eingetretcn. Heute nacht 1 Uhr kamen die Bergung?» Mannschaften aus dem Schachte zurück, ohne neue Leichen gefunden zu haben. Um 3 Uhr fuhren sie wieder ein; um 6 Uhr folgte eine zweite Kolonne. Die über Tage stehenden sechs Leichen sind eingcsargt worden. Marten. Nachdem die Verwaltung der Zeche Borussia eine Konferenz mit der Bergbehörde gehabt hatte, wurde be schlossen, die Bergungsarbeiten vorläufig einzn- steilen. Das Gerücht, das 11 Fuß dicke Flöh 21 sei in Brand geraten, wird von der Verwaltung für unrichtig erklärt. Tcv russisch-japanische Krieg. Petersburg. General Linewitsch meldet vom 11. ds. aus dem Bezirke Hailungcken: Am 8. Juli erhielt unsere Abteilung im Tale des Flusses Chamiche Feuer von den Bergen her am linke» Ufer des Flusses. Die Japaner räumten nach einer Beschießung das Ufer und zogen sich nach 'Süden zurück. Trotz großer Wegeschwieriakeiten setzte unsere Abteilung ihren Marsch im Flußtale des Ehamiche fort, bis sie an eine Stelle kam, wo der Weg vollkommen aushörte. Unsere Abteilung kehrte deshalb um und ging in nördlicher Richtung zurück, ohne irgend welche Verluste erlitten zu haben, nachdem sie noch den Feind beschossen halte. Petersburg. (Priv.-Tel.) Die Militärbehörden von Zarskosc Selo dementieren das Gerücht von der Verhaftung des Generals Stössel nnd versichern, daß dieser »ach Moskau abgereist ist. — In einem Eisenbahnmagazin der Station Samara wurde versteckt eine Summe von etwa 1 Million Rubel ausgefuudeu, die seinerzeit vom Roten Kreuz »ach dem Kriegs schauplätze abgcschickt wurde, aber verschwunden war. Berlin. <Priv.-Tel.) Die Zuteilung auf die neue japanische Anleihe soll am Somiabeud erfolgen. Ter in Deutschland aufgelegte Betrag der Anleihe ist, wie verlautet, etwa 12 Mal überzeichnet worden. Tie privatschicdsrichtcrliche Kom mission in der Frage der Agioberechnnng hat dahin entschieden, daß die bisherigen Geschäfte nicht mit einem bestimmten Agio, sonder» zn einem bestimmten Kurse abgeschlossen worden find. Wer z. B. zu 91 >/-Prozent verkauft hat, konnte nicht beanspruchen, mit IV, Prozent Agio das Geschäft abgeschlossen zn haben, viel mehr kommt von der Differenz zwischen EmiisiouS- und Verkanfs- kurs noch die Ziusdiffcreuz, die sich ans den Subskriptiousbcdin- aiingen ergibt, in Abzug. Als Eischeluuugstag gilt, nach dem Spruch der schiedsrichterlichen Kommission, der Tag. den der Börseuvorstnnd offiziell als solchen bezeichnen wird. Tie Inter essenten haben sich dahin verständigt, von heute ab die neue japa nische Anleihe nach einer veränderten Usance zu berechnen. Wäh rend bisher bas Pfund Sterling mit 20,15 nnd Zinsen ab 10. Juli berechnet wurde, wird nunmehr das Pfund Sterling mit 20,45 in Rechnung gestellt, Zinse» werden vom 1. Juli ab berechnet, das bedingt eine Differenz von etwa '/» Prozent. FriedeiiSbestreb«naen. London. lPriv.-Tel.) Der Petersburger Bericht erstatter des „Dgily Telegraph" meldet, daß der Zar sich doch entschlossen habe, Herrn v. Witte zum Friedens- kommcssar zu ernennen. Köln. Tie „Köln. Ztg." meldet ans Berlin: Die Er nennung Wittes zum ersten Bevollmächtigten bei den Fric- densverhandlungen hat offenbar zunächst die Bedeu tung, daß der Verdacht, als ob Rußland cs mit den Friedens verhandlungen nicht ernst meine, nicht aufrecht erhalten wer den kann, da die bekannte Stellung Wittes zur Kriegssrage die Annahme einer derartigen Ernennung ausschließen wüvoe, wenn er nicht überzeugt wäre, die Friedensverhanolungen zu einem praktischen Ende führen zn können. Zur Lage i« Russland. Moskau. lPriv.-Tel.j In dem in der Nähe von Moskau gelegenen Walde Marjina Rotscha fand eine große revolu tionäre Versammlung statt, an der etwa 30 000 Per sonen teilnahmen. Agitatoren hielten aufreizende Reden, lobten das Verhalten des Mörders des Grafen Schuwalow und forderten die Menge auf, gegen den Absolutismus zu kämpfen. Die Ver- sammlung wurde plötzlich durch die Kreispolizei gestört. Als die Arbeiter die wenigen Polizeibeamten bemerkten, fingen sie an, sie mit Steinen zn bombardieren, verwundeten den Jsprawnik und jagten ihn mit den anderen in die Flucht. Um ober die Beamten am Entkommen zu hindern, zündete die Menge den Wald an. Dieser war bald in ein Flammenmeer verwan delt. Die Arbeiter stürzten sich dann aus die am Walde gelegene Schnapsbude, demolierten sie und plünderten sie aus. Die herbcigeeilte Feuerwehr konnte nicht daran denken, den Brand zu löschen, da die Menge bewaffnet gegen sie vorging. Die Wasserschläuche wurden durchschnitten. Viele Feuerwehrleute erlitten erhebliche Wunden. Infolge der drohenden Haltung der Menge zog sich die Wehr schließlich zurück. Der Chef der Kreis polizei hatte unterdessen telegraphisch aus Moskau militärische Hilfe erbeten. Bald trafen Gendarmen und Kosaken ein, die mit blankem Säbel gegen die Menge vorgingen. Die Arbeiter feuerten auf die Kosaken. Während deS Kampfes wurden 50 Arbeiter getötet und 200 schwer verwundet. Nur mit großer Mühe gelang eS den Kosaken, die Demonstranten aus einander zu jagen. Ein Gendarmerieoffizier. 10 Kosaken erhielten gefährliche Verletzungen. Die Polizei verhaftete etwa 60 Personen. Petersburg. (Priv.-Tel.) Die Unruhen im Kaukasus dauern fort. Gestern wurde auf «inen Zug. der «wischen Tiflis und Votum verkehrt, geschossen und der Maschinist s v I ° —S 8.M '